Hallo,
Wer kann mir weiterhelfen?
Die Schülerin.
Bei Namen entscheidet derjenige, der ihn trägt, wie man ihn ausspricht.
Es gilt, was eine Forumsteilnehmerin hier als die Jabberwocky-Regel bezeichnet hat (darunter kannst du es im Archiv googeln).
Natürlich wird sie es immer wieder betonen und die Leute korrigieren müssen ,wenn sie entgegen der normal üblichen Ausspracheregeln ausgesprochen haben will.
Aber es gibt da keine festen Regeln.
Ich kenne einen (amerikanischen) Mr Meyer.
Er lässt sich mit amerikanischem Zungenschlag „Majer“ aussprechen, nicht, wieviele in anreden als „Mäjer“. Beides ist akzeptabel.
Desgleichen eine Kollegin, die „Bernstein“ heißt. In Amerika wird sie Börnstiin ausgesprochen, sie besteht aber auch dort auf dem Hybrid „Börnstain“; ebenfalls ganz legitim, muss aber in USA die meisten Leute korrigieren.
Und noch ein französisches Beispiel aus der Literatur.
In „Die neuen Leiden des jungen W.“ heißt der Hauptcharakter „Wibeau“. Er beruft sich darauf, dass das Wibo ausgesprochen gehört, da er hugenottische Vorfahren hat, aber er wird meist mit Wibau angesprochen, was ihm nicht gefällt.
Das Argument hier ist, dass der Name nach deutschen Ausspracheregeln ausgesprochen wird, was bei einem Namen, der schon so lange in Deutschland ist, eigentlich legitim ist (hier in der Gegend sind die französischen Hugenottennamen, die es zuhauf gibt, alle eingedeutscht). Allerdings sieht man es dem Namen nicht an, ob der Träger seit kurzem zugezogen ist oder seine Familie schon seit Generationen in D. lebt.
Bei dem Namen deiner Schülerin kann es sich um eine ursprünglich falsche Aussprache handeln, die aber von der Umgebung geprägt und von der Familie mit der Zeit akzeptiert und angenommen wurde.
Was stört daran?
Gruß
Elke