Aussprache von 'kapuze'

hallo experten,

seit monaten streite ich mit meiner freundin über die korrekte aussprache von „kapuze“. wir sind uns einig darüber, daß die betonung auf dem „u“ liegt. aber sie (geboren in dresden) spricht es mit einem langgezogenen „u“ - ähnlich wie „laotse“. ich (geboren in heidelberg) spreche es kurz - ähnlich wie „putzen“.

jeder, den wir bisher gefragt haben, lachte über ihre sprechweise, und bestätigte meine :smile:

am wochenende nun der umschwung: ich fand in einem wörterbuch (D->F / F->D) vom langenscheidt-verlag (berlin) die aussprache „ka’pu:tse“, der ihr recht gibt. im fremdwörterbuch (duden-verlag, mannheim) war kein aussprachehinweis dabei.

kann es sein, daß dieses wort in den neuen BL bzw. im norden + osten anders ausgesprochen wird als in den alten BL bzw. im süden / westen? wer weiß was genaueres?

lg, pit

hallo, pit,

die Aussprache des Wortes lautet:

Kapuze; mit einem langen uuuuuuu.
So wird es im Aussprache-Duden gekennzeichnet: ka’pu:tse
(das e müsste ein Schwa, also ein auf dem Kopf stehendes e sein).
1 : 0 für die Sachsen! :wink:

Gruß Fritz

Hallo Pit,

wir in Oberfranken sind weder im Norden noch in den neuen Bundesländern, aber bei uns hat es auch schon immer Kapuze mit langem U geheißen.

Grüße

Winfried

hallo,

(–> kein Experte)

aber ich kenne auch die Aussprache mit kurzem u. Scheint wohl auch ein Nord-/Südgefälle zu sein. Ach so, ich bin aus Bayern.

Gerhard

Kein Experte aber Norddeutscher. Kenne nur „Kapuuu(t)ze“. „Kapu(tt)ze“ klingt komisch.

Gruß,
M.

Hallo Pit,

ganz klar: Doppel - P, kurzes U, Doppel - Z: Kappuzze.

Wer das Uuuuuu laaang aussprach, kam aus der Großstadt und
sprach Dialekt oder so etwas. Ist allerdings ungefähr
40 Jahre her und Sprache ändert sich :wink:.

LG,
Karin (Kopftuchträgerin)

danke Karin,

aha … aus welchem landstrich stammt deine aussprache?
und aus welcher großstadt kamen die kapuuuze-sager?

lg pit

Hallo Pit,

der „Landstrich“ streicht westlich entlang der Werra in Nordhessen, fast die Mitte Deutschlands bildend, es ist der Werra-Meißner-Kreis.

Ich bin mir aber sicher, dass die „besonders“ derbe Aussprache dieser gemeinen Kopfbedeckung familiär war, wahrscheinlich wurde unter den Dorfkindern auch noch so gesprochen.

Aus welchen „Welten“ die kamen, die anders als wir sprachen,
das weiß ich nicht.

LG,
Karin

Hey,
also im Ruhrpott war es auch eher Kapuzze, also kurzes u.
Gruß
Kerstin

hallo,
also ich kenne das aus dem Rheinischen auch nur mit kurzem ‚u‘!
Aber das sind m.E. örtliche Sprechweisen und ich glaube nicht daß man das damit begründen kann daß im lateinischen ‚caput‘ (der Kopf, Schädel) auch ein kurzes ‚u‘ gesprochen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Ich wohne auch an der Elbe - aber wesentlich weiter noerdlich als Dresden -, stehe eher auf Kriegsfuss mit dem Saechsischen und kann die Aussprache mit langem U nur bestaetigen. Und bisher ist mir noch keiner untergekommen, der das anders ausgesprochen haette (nicht mal die mir bekannten Menschen aus den weit sued-westlicheren Gefilden), das waere mir sicher gleich total durch Mark und Bein gegangen.

jeder, den wir bisher gefragt haben, lachte über ihre
sprechweise, und bestätigte meine :smile:

Tja, die kamen wohl alle aus Deiner Ecke. Fahr mal nach Hannover oder Braunschweig und frage da nach. ;O)

kann es sein, daß dieses wort in den neuen BL bzw. im norden +
osten anders ausgesprochen wird als in den alten BL bzw. im
süden / westen? wer weiß was genaueres?

Ich tendiere sehr stark fuer die sprachliche Grenze irgendwo zwischen Nordost und Suedwest (reine Nord-Sued-Auftrennung kann’s nicht sein, da Sachsen in meinen Augen zu Sueddeutschland gehoert). Das Gebiet um Braunschweig und Hannover (und sicher auch alles noerdlich davon) spricht, wenn ich mich nicht irre, auch ein langes U, weshalb die Trennung in alte und neue BL auch nicht stimmen duerfte.

Bis denne!
Schnoof

Hi Pit,

wer weiß was genaueres?
Nein, genauer weiss ich es nicht. ABer du bist
doch selber Schuld, wenn du dem Saechsischen gegenueber
dem Kurpfaelzischen Platz einraeumst.
Natuerlich ist das Kurpfaelzische das Mass der Dinge,
daher ‚Kapuzze‘. Man sagt ja auch nicht „Kappuuuuuuuziner“
oder „kapuuuuut“.

Allah d’onn

Elke

Aber das sind m.E. örtliche Sprechweisen und ich glaube nicht
daß man das damit begründen kann daß im lateinischen ‚caput‘
(der Kopf, Schädel) auch ein kurzes ‚u‘ gesprochen wird.

Hallo, Alexander,
sehe ich genauso. Meine Vermutung: Überall dort, wo es eine „Kapp“ gibt, also mit deutlichem Doppel-P, wird das u der Kapuze kurz.
Gruß
Eckard

Natuerlich ist das Kurpfaelzische das Mass der Dinge,
daher ‚Kapuzze‘. Man sagt ja auch nicht „Kappuuuuuuuziner“
oder „kapuuuuut“.

Man kann aber auch 2-, 3- und 4-silbrige Woerter nicht einfach in einen Topf werfen. Schliesslich gibt es sehr genaue Regeln, wann auf welcher Silbe die Betonung liegt, und davon haengt dann auch die Aussprache ab.

Bis denne
Schnoof

hallo pit,

natürlich mit gedehntem U, sonst würde man es ja, wie viele es auch tun, mit tz schreiben.
deine aussprache wird wohl dialekt sein.
und die unten angesprochenen rheinländer stehen mit allen gedehnten vokalen aus kriegsfuß, sind also kein maßstab.

strubbel
X:open_mouth:)

zusammenfassung: aussprache von ‚kapuze‘
hallo experten,

vielen dank für eure antworten.
ich erstelle also mal eine karte, die sich folgendermaßen liest:

KURZES U:
bayern (zumindest teilweise ohne franken)
schwaben, kurpfalz, nordhessen (ich vermute auch ganz baden-württemberg, rheinland-pfalz, saarland und hessen)
ruhrgebiet / rheinland

LANGES U:
oberfranken (zumindest teilweise)
sachsen (vielleicht sogar die ganzen NBL)
berlin
„unterelbe“ / „norddeutschland“ (ich vermute ganz niedersachsen, hamburg und schleswig-holstein)

wir haben also ein nordost - südwest - gefälle, wobei der norden und osten das recht (s. duden und langenscheidt) auf seiner seite hat. in den grenzbereichen kommt es vielleicht wirklich auf stadt land an.

lg pit

ps: kapuuuze *kopfschüttel* :wink:

Hallo Pit,

ich lebe seit meiner frühesten Jugend in Rheinland-Pfalz und habe hier noch nie jemanden von einer „Kaputtze“ reden hören, sondern immer nur von einer „Kapuuze“. Nun mag das daran liegen, daß die meisten Menschen, die ich kenne, Hochdeutsch reden, allerdings kann ich mich auch nicht daran erinnern, daß meine Verwandten, von denen einige noch das „Hunsrücker Platt“ beherrschen, je Kapuze mit kurzem u gesprochen hätten, sonst würde „Kaputtze“ in meinen Ohren nicht so befremdlich klingen.

Also bitte „ganz Rheinland-Pfalz“ wieder ganz schnell streichen :wink:

Viele Grüße
soneji