Aussteiger ? oder alternative Existenz ?

Hallo Miteinander,
habt Ihr schon von Heidemarie Schwermer gehört?
Sie lebt schon seit mehreren Jahren völlig ohne Geld.
http://www.free.de/gibundnimm/

Angesichts der Inflation des Euro in diesem Jahr und der sinkenden Renten, würde mich Eure Meinung dazu interessieren.
Danke für Eure Antworten
Margarita

nichts für mich
Hallo,

Angesichts der Inflation des Euro in diesem Jahr und der
sinkenden Renten, würde mich Eure Meinung dazu interessieren.

abgesehen davon, daß die Inflation in diesem Jahr so gering ist/war, daß einige Leute schon laut von einer Deflation reden: Das kann jeder so halten, wie er will.

Da ich aber kein Interesse habe, für die Dinge des täglichen Bedarfs, irgendwelchen Blödsinn für andere Menschen zu veranstalten und außerdem nicht glaube, daß man mit „geben und nehmen“ auf legale Weise zu dem Luxus komme, den ich haben möchte, wäre das Projekt wohl nichts für mich.

Einen entscheidenden Denkfehler möchte ich aber noch erwähnen: Das ganze funktioniert nur, weil andere Menschen mit Geld leben und vor allem dafür arbeiten.

Gruß
Christian

Hi,

wenn man arbeiten geht, dafür Geld erhält, dieses für seinen Bedarf wieder ausgibt, dann ist das doch auch Geben und Nehmen?

Grübelnde Grüße
Jana

Moin Margarita,

ist auch nichts für mich. Aber im Kleinen gibt es das ja schon in allen grösseren Städten: nämlich Tauschringe. Da werden Güter und Dienstleistungen ohne „Geld“ verkauft. Allerdings gibt es hier auch künstliche Währungen, aber über den Preis wird jeweils direkt zwischen Käufer und Verkäufer verhandelt. Oder anderes System: eine Stunde ist gleich viel wert. Ob das eine Stunde vorlesen, Fliesen verlegen oder Hunde ausführen ist, ist gleich. Es wird nur die Zeit bezahlt. Mehr nicht. Wie das bei diesem System mit Gütern ist, weiss ich aber nicht.

Ist die neue Form der Nachbarschaftshilfe.

Es gibt auch Menschen, die auf diese Weise durch die Welt fahren. Passen auf Häuser auf oder reparieren sie und leben dann eine festgelegte Zeit in diesen Häusern umsonst. Oder kochen für eine bestimmte Gruppe.

Das Problem ist natürlich die Kranken- und Rentenversicherung. Wenn Du kein Geld hast, kannst Du auch nicht für schlechte Zeiten vorsorgen. Und ob die Leute auch bereit sind, eine Operation zu finanzieren oder Deinen Alterssitz, wenn Du ihnen nicht mehr helfen kannst, ist fraglich.

Für risikofreudige, konsumresistente und gegenwartsorientierte Menschen, die Handwerklich geschickt sind (oder gut kochen können, vor allem die beiden Tätigkeiten sind gefragt) ist das sicherlich eine interessante Lebensweise. Aber auch nur für die.

Ciao

Ralf

Nur ne Frage:

wie bezahlt die Dame denn ihre Internet- und Telefongebühren?

gruss
winkel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

wenn man arbeiten geht, dafür Geld erhält, dieses für seinen
Bedarf wieder ausgibt, dann ist das doch auch Geben und
Nehmen?

Ja, aber in den Tauschringen bekomme ich für eine Arbeitsstunde z.B. eine Handwerkerstunde. Das funktioniert in der Geldwirtschaft nicht so.

Viele Grüße
Margarita

Das Problem ist natürlich die Kranken- und Rentenversicherung.
Wenn Du kein Geld hast, kannst Du auch nicht für schlechte
Zeiten vorsorgen. Und ob die Leute auch bereit sind, eine
Operation zu finanzieren oder Deinen Alterssitz, wenn Du ihnen
nicht mehr helfen kannst, ist fraglich.

Ich denke, so total ohne Geld ist es wohl auch nichts. Aber da die Renten für zukünftige Generationen immer niedriger werden, (bin alleinerziehend, und mir fehlen 14 Jahre) wird man wohl ohne eine Alternative als Ergänzung gar nicht mehr auskommen.

Viele Grüße
Margarita

Moin Margarita,

Ja, aber in den Tauschringen bekomme ich für eine
Arbeitsstunde z.B. eine Handwerkerstunde. Das funktioniert in
der Geldwirtschaft nicht so.

Und ein wesentlicher Unterschied: in den Tauschringen gibt es keine Zinsen. Das dürfte Frank freuen. *g*

Ciao

Ralf

Moin Margarita,

Ja, aber in den Tauschringen bekomme ich für eine
Arbeitsstunde z.B. eine Handwerkerstunde. Das funktioniert in
der Geldwirtschaft nicht so.

Und ein wesentlicher Unterschied: in den Tauschringen gibt es
keine Zinsen. Das dürfte Frank freuen. *g*

Das ist Quatsch, dass mich dies freuen sollte.
Hierzulande hat der Zins seine Existenzberechtigung.
In einem anderen Wirtschaftssystem kann er durchaus überflüssig werden, z.B. wenn ich den Geldwert direkt an einen Warenwert kopple.

Gruß
Frank

Moin Frank

Hierzulande hat der Zins seine Existenzberechtigung.
In einem anderen Wirtschaftssystem kann er durchaus
überflüssig werden,

Eben. Die Tauschringe sind ja ein anderes Wirtschaftssystem.

Ciao

Ralf