Guten Tag
Ich wollte gerne wissen wie viele Pflanzen- und Tierarten täglich aussterben. Ich habe mal gehört es sollen ungefähr 100 Tierarten und 20 Pflanzenarten sein (diese Angaben hielt ich aber für zu hoch).
MFG
kreidler
Guten Tag
Ich wollte gerne wissen wie viele Pflanzen- und Tierarten täglich aussterben. Ich habe mal gehört es sollen ungefähr 100 Tierarten und 20 Pflanzenarten sein (diese Angaben hielt ich aber für zu hoch).
MFG
kreidler
Hallo,
Kann schon hin kommen. Das Problem ist, dass niemand so genau weiß, wie viele Pflanzen, Pilz, Bakterien und Tierarten es überhaupt gibt. Geschätzt wird 13-14 Millionen (bekannt sind 1,4 Millionen)
Geht man davon aus, dass manche hoch endemisch sind (nur in sehr begrenzen Gebieten oder Orten auftreten) kann es z.B. sein, das das Fällen eines Urwaldriesen ausreicht, 20 Arten zu killen.
Hart aber ungerecht.
Schönen Sonntag. …lux
Hallo,
Ich wollte gerne wissen wie viele Pflanzen- und Tierarten
täglich aussterben. Ich habe mal gehört es sollen ungefähr 100
Tierarten und 20 Pflanzenarten sein (diese Angaben hielt ich
aber für zu hoch).
wissen kann das keiner, es handelt sich um Schätzungen von Experten. Denen kann man glauben oder nicht, das liegt im persönlichen Ermessen. Ich neige schon dazu, dem zu glauben.
Zum einen wurde ja schon gesagt, dass gerade in den Tropen durch den hohen Konkurrenzdruck eine unheimliche Zahl von Arten vorkommt, von denen aber jede nur ein winziges Habitat bewohnt. Es ist nicht so wie hier in Deutschland, dass es halt den Grasfrosch und den Karpfen gibt und die gibts von der Küste bis zu den Alpen überall. Im Südamerikanischen Regenwald gibts tw. in jedem Bach eine andere Wels- oder Buntbarschart, die nur dort vorkommt. Wäscht jemand Gold an diesem einen Bach und leitet sein Quecksilber ein, sind Wels L398a und Buntbarsch Appistogramma sp. BachXY global weg vom Fenster. In einem Film mit Sir David Attenbourough hat dieser in Mittelamerika das Verhalten eines kleinen roten Frosches studiert, es gab davon 2 Kolonien an einem Bachlauf auf dem Gebiet, wo dieser ein Dorf durchquerte. Am Ende der Dreharbeiten war der Frosch ausgestorben.
Wenn in Südamerika 1 Hektar Regenwald plattgemacht wird, ist potentiell auch irgendeine Art verschwunden. Und es werden 30 Hektar plattgemacht - nicht täglich, sondern pro Minute(!) - , überall in den Tropen. Schon weil China, Japan und andere Länder, die sich nicht mehr selbst ernähren können, riesige Flächen Urwald in Entwicklungsländern pachten und Ackerland draus machen.
Aber das mag noch nicht mal das Schlimmste sein, was zu einem derart rasenten Artensterben beiträgt. Auch gut untersucht ist z.B. die Faunenverfälschung in Küstengebieten durch das Verbringen von fremden Organismen mit dem Ballastwasser der Ozeanriesen. Es gibt Fälle, wo das Einschleppen einer neuen superinvasiven Schnecken- oder Quallenart durch die Schiffahrt innerhalb von ca. 5 Jahren in einem Küstenstreifen ca. 80% aller endemischen Arten ausgerottet hat. Diese ganze Neozoen-Problematik ist auch ein Riesenproblem, vom Menschen verschleppte Pflanzen und Tiere morden sich leise durch die Landschaft und killen dabei sicher genauso schnell genauso viele Arten, wie der Mensch selbst.
Gruß, Jesse
Im Field-Museum in Chacago wird eine Zahl von 30.000 Arten pro Jahr genannt.
MfG
Klaus