Austausch eines Flüssiggastanks notwendig?

Hallo,

ich habe mit meiner Frau kürzlich ein schönes ca. 30 Jahre altes Haus mit Grundstück erworben. Es befindet sich gemessen am Alter in einem guten Zustand und ist auch bezugsfertig. Wir wollen aber mittelfristig, wenn sich unsere Haushaltskasse nach dem Umzug etwas erholt hat, anstehende Sanierungsmaßnahmen angehen.

Die Wärmeversorgung erfolgt über Flüssiggas. Ein entsprechender unterirdischer erdgedeckter Tank befindet sich im Garten. Der Tank, Bj. 1979, ist unser Eigentum und von innen mit Bitumen beschichtet. Die letzte innere Prüfung/Schallemissionsprüfung fand 2006 statt, ansonsten alle 2 Jahre die äußeren Prüfungen. Kürzlich wollten wir durch einen Gaslieferanten den Tank befüllen lassen. Dieser wies uns darauf hin, dass zunächst eine weitere „große“ TÜV-Untersuchung notwendig sei (wäre schon 2011 fällig gewesen). Wir selbst gingen aber davon aus, dass der nächste Termin 2016 sei – alle 10 anstatt 5 Jahre. Der Gaslieferant meinte, das gelte nur für von innen mit Epoxidharz beschichtete Behälter, nicht für bitumenbeschichtete, die seit ca. 1980 so nicht mehr hergestellt werden. Da würde der Prüfrhythmus bei 5 Jahren liegen. Die anstehende Prüfung kostet ca. 800 Euro.

Er bot uns aber an, den alten Behälter im Rahmen eines Mietkaufs durch einen neuen zu ersetzen – zu einem verhältnismäßig „günstigen“ Preis. Das hat für uns allerdings zur Folge, dass wir uns nicht mehr aussuchen können bei wem wir unser Gas kaufen. Das hat irgendwie einen blöden Beigeschmack.

Ein Händler, der gleichartige modernere Tanks verkauft, teilte mir mit, dass der alte Tank mit einer sog. KKS-Anlage nachgerüstet werden könne (ca. 800 €), was für uns einen 10-Jahres-Prüfrhythmus (und damit Kostenersparnis) bedeuten würde. Er könne das veranlassen. Die Tanks selbst halten eigentlich ewig, weswegen er für uns keine Notwendigkeit sieht einen neuen anzuschaffen. Er könne mir aber trotzdem einen verkaufen. Der Preis würde einmalig ca. 5mal höher sein als der Anfangsbetrag bei diesem Mietkauf.

Ich stehe nun zwischen Baum und Borke. Die beteiligten Fachleute verfolgen gewiss eigene Interessen mit ihren Lösungsvorschlägen. Daher dachte ich, dass ich mal hier so in die Runde frage was ihr von beiden Vorschlägen haltet. Mietkauf oder Nachrüstung dieser ominösen KKS-Anlage? (was immer das sein mag.)

Unabhängig davon planen wir mittelfristig die bisherige Heizungsanlage (steht im Keller) durch eine modernere zu ersetzen, ggf. auch von der Beheizung mit Flüssiggas abzurücken, wenn es bessere Alternativen gibt…

Ich freue mich über Denkanstöße von euch :smile:

Hallo!

KKS-Anlage heißt "Kathodischer Korrosionsschutz " und ist so etwas ähnliches, wie Du es vielleicht von Warmwasserspeichern aus Stahl her kennst.
Im Wasser ist eine Opferanode aus Magnesium eingebaut. Sie wird vom Korrosionsstrom statt der Stahlhülle aufgezehrt, verbraucht sich also und muss kontrolliert und ggf. ersetzt werden. Es gibt auch „elektrische Anoden“ = Fremdstromanoden, die sich nicht aufzehren.

Das gibt’s auch bei Erdtanks für Öl oder Gas, denn es ist der Stahl der rosten würde und undicht wird.

Ich kenne nicht die genauen Prüfvorschriften und Intervalle der Untersuchung. Da erkundigst Du dich besser beim TÜV ,denn der oder ähnliche Organisation wird die Prüfung durchführen.

Die Sorge, durch einen Miettank(dann ist man alle Prüfsorgen und Kosten los !) sei man an den einen Gaslieferanten gebunden ist eher unbedenklich.
Denn es gibt sowieso nicht viele Flüssiggasanbieter und keine nennenswerte Konkurrenz mit deutlichen Preisunterschieden.
Die gibt’s ja nicht mal bei Gas und Öl.

MfG
duck313

Hallo,
danke für die rasche Antwort. Da leuchtet das Funktionsprinzip einer solchen Anlage schon ein.

Noch einmal zur „Alterung“ des Tanks nachgehakt: Gibt es möglicherweise grundsätzliche Bedenken gegen den Betrieb eines solchen alten Tanks? Abgesehen von der inneren Epoxidharz-Beschichtung: Haben neuere Tanks Eigenschaften an sich die ein alter Tank nicht hat, was sich beispielsweise positiv auf den Gasverbrauch auswirken würde? (obwohl es ja „nur“ ein Tank ist…)

Gruß, djhooker

Hallo!

nein ,auf Verbrauch nicht. Meinst Du Gasverlust durch Lecks ? Die darf es ja sowieso nicht geben.
Neuere Erdtanks werden außen und innen noch besser korrosionshemmend beschichtet sein, zusätzlich schützt der kathodischer Schutz, wenn doch einmal die Beschichtung Fehler aufweisen sollte. Der Stahl bleibt dann weiterhin geschützt.

MfG
duck313

Danke!
Ok, dann werde ich spätestens im Laufe des nächsten Jahres eine solche KKS-Anlage nachrüsten lassen.

Schöne Grüße,
djhooker