Austenitische Stähle

Hallo,
gibt es niedriglegierte, austenitische Stähle?
Wenn ja welche (Bsp)!
mein wissen langt dafür nicht aus und im www bin ich auch NOCH nicht
schlauer geworden was diese Frage angeht.

Hi,
oberhalb GOS (im EKD) sind alle un- oder niedrigleg. Stähle austenitisch, also oberhalb mind. 723°C und mehr. :wink:)
Darunter brauchts aber reichlich Legierungselemente, die den Gammabereich bis RT aufweiten: Ni, Mn, Co usw.
Austenitische Stähle sind also stets hochlegiert.
lg O

Kurze NAchfrage
Moin,

Austenitische Stähle sind also stets hochlegiert.

kurze Nachfrage eines Chemikers.
Durch Härten/Anlassen kriegt man doch auch austenitische Gefüge bei Raumtemperatur - oder?!

Gandalf

Durch Härten/Anlassen kriegt man doch auch austenitische
Gefüge bei Raumtemperatur - oder?!

Hallo

Härten von austenitischen Stählen kann man eigentlich nicht. Es soll in Europa eine Firma geben, die das kann. (sehr teuer)

Bei anderen normalen Stählen (ferritisch) entsteht nach dem Härten das Martensitgefüge.

Härten und Anlassen = Martensit.

Gruss

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Zusatz Info
Beim Härten von austenitischen Stählen geht die Eigenschaft „rostfrei“ verloren.

Hi,
bei un- und niedrigleg. (auch manche hochleg. Werkzeugstähle, bspw. HSS) tritt bei C-Gehalten >>0,6% C Restaustenit auf. Im Austenit kann zwar (EKD) max. 2,03%C gelöst werden, der aber beim Abschrecken (Härten) teilweise als Restaustenit (nicht (adiabatisch) in Martensit umgewandelter) Austenit) verbleibt.
Teilweise Umwandlung des RA bei starker Unterkühlung (Tieftemperatur) oder Anlassen (Zwischenstufe, Karbidausscheidungen) möglich.

Ein austenitisches Gefüge (1.4301 = X5CrNi18-10) verbleibt nach Abschreckung „butterweich“ austenitisch.
Verfestigung durch Kaltumformen und teilweise Bildung von Verformungsmartensit SITRAM (Stress induced Transformation Austenit/Martensit). Dadurch werden der 4301 und verwandte Werkstoffe schwach magnetisch.
Werden 4301 e.a. aufgekohlt, aufgestickt, so bilden sich Sondernitride/-karbide, die der Matrix Legierungselemente abbinden. Dadurch kann es zu Ferrit/ Martensitbildung kommen. Die Korrosionsbeständigkeit sinkt, zudem sind weitere Versprödungsmechanismen möglich (475° Versprödg, Sigma-, Chi, Laves-Phasen etc.).
Es kann jedoch durch geeignete Diff.behandlung: Kolsterisieren, S-Phasenbildung eine interstitielle Aufnahme von C bzw. N bei rel. niederen Temp. ermöglicht werden, die die Korr.best. nicht beeinträchtigen und die Obfl.härte steigern (im 1/100 mm Bereich).
Desweiteren sind Ausscheidungshärtungen mit Martensitbildung (1.4542), teilweiser Martensitbildung (1.4568) oder reinautenitisch (A-286 bzw. 1.4980). bekannt.
Diese Verfahren sind aber nicht klassisch martensitischer Natur (Umklappen Austenit mit interstitiell gelöstem C oder N in übersättigten tetragonalen Ferrit (= Martensit).
lg O

http://internet.bodycote.org/kolsterising/brochures/…

http://www.fzd.de/DB/Cms?pOid=10892&pNid=0

http://dew.edelstahl-e.com/upload/binarydata_ewkinte…

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