Auswahl Tarif Risikolebensversicherung nach Brutto oder Netto?

Hallo,

es sollen, vorrangig zur Absicherung eines Darlehens für eine selbstgenutzte Immobilie, zwei Risikolebensversicherungen für ein Ehepaar abgeschlossen werden, Begünstiger jeweils der andere Ehegatte.

Es werden zwei Angebote eingeholt (Testsieger des letzten Vergleichstestes der Zeitschrift „Finanztest“).
Bekanntlich unterscheiden sich die sog. Zahlbeiträge bei Risikolebensversicherungen durch Überschussbeteiligung u.ä. erheblich von den sog. Tarifbeiträgen. Die Zahlbeiträge werden aber nicht garantiert und jedes Jahr neu berechnet.

Anbieter 1 weisst einen Zahlbeitrag von 16,51€ bei einem Tarifbeitrag von 21,94€ aus, das entspricht ca. 75%.
Anbieter 2  weiss einen Zahlbeitrag von 10,60€ bei einem Tarifbeitrag von 28,66€ aus, das entspricht ca. 37%.

Im Zahlbeitrag ist somit Anbieter 2 deutlich günstiger, im Tarifbeitrag aber Anbieter 1.
Was wäre auf eine Laufzeit von 25 Jahren betrachtet der „günstigere“ Tarif? Laut Finanztest soll man sich am aktuellen Beitrag, sprich Zahlbeitrag orientieren, ist das korrekt, sind Zahlbeiträge i.H.v. lediglich 1/3 der Tarifbeiträge auf lange Sicht realistisch (Stichwort „Lockvogelangebote“)?
Wieso weichen Zahlbeitrag und Tarifbeitrag so unterschiedlich voneinander ab, so unterschiedliche Überschüsse sind schwer nachvollziehbar (Berechnungen der Versicherungen sollten doch auf denselben mathematischen Formeln beruhen).

Zusatzfrage:
EIn Versicherungsnehmer hat viele Jahre lang intensiv Krafsport gemacht und ganz gut Muskeln aufgebaut. Inzwischen auf ein normales Maß zurückgefahren (2x die Woche Kraftsport, 2-3x die Woche Ausdauertraining, relativ gesunde Ernährung).
Das Gewicht (BMI) ist bezogen auf die Körpergröße trotzdem relativ hoch und wird daher von den Anbietern mit einem „Übergewichtszuschlag“ belohnt. Da der BMI ja nur bedingt aussagekräftig ist - bei 180cm kann man mit 100kg ja ein „Dickerchen“ oder ein „Muskelprotz“ sein, stellt sich die Frage ob wirklich beide bei ansonsten identischen Risikofaktoren den selben Beitrag zahlen müssen?

Anbieter 1 weisst einen Zahlbeitrag von 16,51€ bei einem
Tarifbeitrag von 21,94€ aus, das entspricht ca. 75%.
Anbieter 2  weiss einen Zahlbeitrag von 10,60€ bei einem
Tarifbeitrag von 28,66€ aus, das entspricht ca. 37%.

Im Zahlbeitrag ist somit Anbieter 2 deutlich günstiger, im
Tarifbeitrag aber Anbieter 1.
Was wäre auf eine Laufzeit von 25 Jahren betrachtet der
„günstigere“ Tarif? Laut Finanztest soll man sich am aktuellen
Beitrag, sprich Zahlbeitrag orientieren, ist das korrekt, sind
Zahlbeiträge i.H.v. lediglich 1/3 der Tarifbeiträge auf lange
Sicht realistisch (Stichwort „Lockvogelangebote“)?

Von Lockangebote kann man nicht sprechen.
Bei einzelnen Versicherern änderten sich die Überschüsse z.B. auch nach 20 Jahren noch nicht. Nur eine Prognose für die Zukunft kann man nie geben.

Wieso weichen Zahlbeitrag und Tarifbeitrag so unterschiedlich
voneinander ab, so unterschiedliche Überschüsse sind schwer
nachvollziehbar (Berechnungen der Versicherungen sollten doch
auf denselben mathematischen Formeln beruhen).

Nein jeder Versicherer kann dies selbst entscheiden, wie er die Berechnung durchführt.

Zusatzfrage:
EIn Versicherungsnehmer hat viele Jahre lang intensiv
Krafsport gemacht und ganz gut Muskeln aufgebaut. Inzwischen
auf ein normales Maß zurückgefahren (2x die Woche Kraftsport,
2-3x die Woche Ausdauertraining, relativ gesunde Ernährung).
Das Gewicht (BMI) ist bezogen auf die Körpergröße trotzdem
relativ hoch und wird daher von den Anbietern mit einem
„Übergewichtszuschlag“ belohnt. Da der BMI ja nur bedingt
aussagekräftig ist - bei 180cm kann man mit 100kg ja ein
„Dickerchen“ oder ein „Muskelprotz“ sein, stellt sich die
Frage ob wirklich beide bei ansonsten identischen
Risikofaktoren den selben Beitrag zahlen müssen?

Auch die Risikofaktoren entscheidet jeder Versicherer für sich:
z.B. nach Berufen, Sportliche Betätigung, Rauchverhalten, Gewicht, Größe, BMI usw.

Denn sonst wäre ja bei jedem Versicherer auch der Bruttobeitrag identisch.

Gruß Merger

…ohne die Vertragsbedingungen zu kennen, entspricht das Angebot 1 im Verhältnis „brutto/netto“ nicht gerade den Werten, die ich ansonsten von Versicherer kenne.

Angebot 2 ist da schon passender und das würde ich auch aufgrund des niedrigeren Anfangsbeitrag womöglich abschließen.

Zur Zusatzfrage:
Ich habe selbst im Mandantenrkeis ein „Muskelpaket“ versichert.
Der hat über mich den ganz normalen Beitrag zu zahlen, da ich das Gewicht erklären konnte.

Beste Grüße
tripleZ

Hallo,

auch beim Lesen von Finanztest sollte man das Gehirn eingeschaltet lassen. Hast Du ja auch. Ich würde mich nach dem Tarifbeitrag richten. Allerdings verstehe ich gar nicht, warum die Tarifbeiträge so stark differieren.

Ist sonst wirklich alles gleich ?

Für den beschriebenen Bedarf wäre übrigens eine Versicherung für beide ausreichend, nämlich eine verbundene Risiko-LV.

Viel Glück

Barmer

Danke für die Antworten.
Ich denke auch, dass Tarif 1 irgendwie falsch berechnet ist, da im Test der Finanztest auch bei diesem Anbieter (und beinhane bei allen Anbietern) der Zahlbeitrag bei ca. 40 v.H. des Tarifbeitrages lag - das scheint  irgendwie Standard bei diesem Produkt zu sein.
Danke auch für den Hinweis auf die Möglichkeit einer verbundene RLV, werde da mal recherchieren.

Ist es richtig, dass bei der  verbundenen RLV quasi nur einmal gezahlt wird an den „Überlebenden“? Wenn der dann stirbt, gibt es nichts.

Wenn minderjährige Kinder vorhanden sind erscheint dies nicht wohl sinnvoll, da im Falle eines gleichzeitigens Ablebens der Ehepartner gar keine Zahlung erfolgen würde?

Ist es richtig, dass bei der  verbundenen RLV quasi nur einmal
gezahlt wird an den „Überlebenden“?

Es wird nur einmal die Versicherungssumme gezahlt, an den Bezugsberechtigten im Todesfall. Dies kann auch ein Kind sein.

Wenn der dann stirbt, gibt es nichts.

Wenn die Versicherungssumme schon mal ausgezahlt wurde, hast Du recht.

Wenn minderjährige Kinder vorhanden sind erscheint dies nicht
wohl sinnvoll, da im Falle eines gleichzeitigens Ablebens der
Ehepartner gar keine Zahlung erfolgen würde?

Falsch: die Versicherungssumme wird einmal gezahlt, auch wenn beide ums Leben kommen.

Gruß Merger

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