Auswandern aber wie ohne zukunft?

Hallo Leute,

ich habe ein Problem und das schon mein Leben lang. Meine Familie ist ziemlich gemischt und wir kommen von überall auf der Welt. Meine Mutter kommt aus dem ehemaligen Jugoslawien, was heute Kroatien ist. Sie ist dort geboren und aufgewachsen und dann für meinen Vater nach Deutschland gekommen. Meine Schwester und ich sind hier geboren und auch mit der deutschen Sprache aufgewachsen, aber trotzalledem auch kroatisch erzogen wurden. Erst mit zunehmendem Alter haben wir Italienisch gelernt,da dort wo meine Mutter herkommt viel Italienisch gesprochen wird und mein Opa auch Italiener war. Mittlerweiele kann ich behaupten die Sprache gut zu beherschen und auch Kroatisch spreche ich, nicht ganz perfekt aber auch nicht schlecht. Einmal im jahr bin ich für so lange wie es geht bei meiner Familie in Kroatien aber ich muss seid langem feststellen, dass mir das nicht mehr reicht. Hier in Deutschland fehlt mir zuviel, als das ich hier glücklich sein könnte. Die menschen hier machen mich unglücklich, was auch mit einem privaten Problem zutun hat. Meine Familie hier in Deutschland ist toll und auch mein Freund mit dem ich seid 3 Jahren zusammen bin, ist alles ok, bloß der rest stimmt nicht mehr. Seine Eltern akzeptieren mich nicht, sagen es zwar nicht aber lassen es mich spüren und auch mit meinem Freundeskreis habe ich zu kämpfen denn Freunde sind in einem bestimmten alter nicht mehr die, die sie einmal waren. Im Sommer werde ich warscheinlich eine ausbildung oder ein duales studium anfangen. Ich bin trotzdem unglücklich und finde hier keinee Ruhe, nur was hab ich für chancen wenn ich nach Kroatien gehe? keine krankenversicherungen, keine unterstützung vom staat und keine Arbeit. ich weiß das es sinnlos ist dahin zu gehen aber hier erscheint mir die situation auch sinnlos. Was soll man machen, wenn man unglücklich ist aber nicht an den Ort kann, wo man glücklich werden kann. ich möchte auch diese art von leben führen wie es meine familie in kroatien tut aber das kann ich hier nicht. hat jemand von euch einen rat oder ist in einer änlichen situation? Ich danke euch shconeinmal im vorraus :confused:

Biografische und topografische Orte
Servus,

die Lust auf ein anderes Land will ich Dir nicht nehmen.

Aber ich empfehle Dir, mal zu überlegen, in welchem Umfang die von Dir beschriebenen Probleme und Schwierigkeiten tatsächlich mit dem Land hier zu tun haben.

Das klingt jetzt sehr nach altem Onkel, aber ich glaube, es ist schon ganz wichtig für Dich, wenn Du Dir vor Augen führst, dass jemand, der in Deinem Alter die Schwierigkeiten, die Du beschreibst, nicht hat, eine ganz hübsche Schlafmütze sein muss.

Ob Du hier oder da oder ganz wo anders Deinen Platz in Deinem Leben findest, hängt gar nicht so sehr von dem Ort ab - es hängt von Dir ab. Wenn Du das unmittelbar auf die anderen oder auf einen bestimmten Ort schiebst, verpasst Du unter Umständen Möglichkeiten, Deine Probleme anzugehen und zu lösen (oder Dich damit einzurichten, das ist auch nicht unbedingt verkehrt).

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Moin,

warum machst du nach der Schule nicht ein freiwilliges soziales Jahr in Kroatien?

http://www.weltwaerts.de/weltwaertsGehen/projektboer…

Da kannst du schnuppern, wie es ist, in dem Land tatsächlich zu leben, und in Ruhe überlegen, was du danach machen möchtest.

Gruß,
M.

Egal, wohin Du gehst - Dich selbst nimmst Du überall hin mit. Und Deine privaten Probleme bleiben nicht in dem Land, das Du verlässt, zurück.

=^…^=

Hallo,

Du gibst zwar kein Alter an, scheinst aber noch recht jung zu sein, schätze mal zwischen 18 und 22 - korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

In dem Alter, aber auch deutlich darüber hinaus, haben doch viele Menschen Probleme sich und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, gerade, wenn man noch in der Ausbilung ist.
Und dass die Angehörigen des Liebsten einen nicht mögen ist ein uraltes Problem, dass Du überall auf der Welt finden kannst, unabhängig vom etnischen Ursprung. Das ist halt Glückssache. Solange Du nicht mit denen unter einem Dach leben musst, ist es nicht so schlimm.

Ich komme vom Land, da waren solche Situationen auf Bauernhöfen recht üblich und alle lebten und arbeiteten zusammen auf einem Hof.
Das war oft wirklich schwierig bis nicht auszuhalten. Kenne böse Beispiele, in denen alle Beteiligten aus der selben Region stammten, wenn nicht aus dem selben Dorf und das seit Generationen - was das ganze manchmal sogar anheizte, weil der Uropa von dem einen mal der Uroma von dem anderen ev., man weiß es nicht genau aber vielleicht, einen unsittlichen Anrtag gemacht oder die beleidigt hat - oder umgekehrt; etc.

Alle Menschen sind verschieden, auf Dörfern, Bauernhöfen und in Städten.
Ich schätze, Du hast schlicht Pech mit der Verwandtschaft Deines Freundes, und das könntest Du überall auf der Welt haben.

Den Tipp mit dem sozialen Jahr in Kroatien fand ich sehr gut - mach das, wenn Du wirklich am Leben dort interessiert bist.

Gruß, Paran

Hallo,

nur rum jammern und das doof finden was man hat, ohne zu wissen, was man eigentilich will, ist kindisch. Irgendwann sollte man sich für einen Weg entscheiden.

Sorry. Das musste mal gesagt werden, auch wenn es gar nicht böse gemeint ist. Im Gegenteil.

Wenn Du Dich in Deutschland nicht wohl fühlst, in Kroatien die soziale Absicherung vermissen könntest, dann solltest Du für Dich heraus finden, was DIR am Wichtigsten ist und konkret darauf hin arbeiten.

Du könntest z.B. herausfinden, welche Berufe in Kroatien gesucht und gut bezahlt sind und eine entsprechende Ausbildung/Studium mit gutem Abschluß machen. Dann könntest Du Dir auch dort eine Krankenversicherung leisten und wärest vermutlich nicht arbeitslos.
Die Frage ist, ob Dir dort nicht Deine Familie fehlen würde.

Du könntest ein Praktikum/eine Reise zu Deinen italienischen Verwandten unternehmen, bevor Du Dich ausbildungs-/studienmäßig festlegst und sehen, ob Dir die italienische Lebensweise zuträglich ist.

Es gibt ganz sicher eine Ecke auf dieser Welt, die genau für Dich gemacht ist, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Du musst nur die Augen schließen und Dich auf das einlassen, was Du ‚siehst‘. Was brauchst Du unbedingt zum Leben? Familie? Anerkennung? Soziale Absicherung? Auf Deine dringendsten Bedürfnisse solltest Du gezielt hinarbeiten, so dass Du dort gut leben kannst. Egal, ob in Deutschland, Kroatien oder in Italien. Gehen tut das überall.

Wenn Dein Freund ein Lieber ist, wird er mitkommen - oder Dich zumindest verstehen.

Liebe Grüße
Maralena
(mit ähnlichem Hintergrund, wenn auch andere Länder:wink: )

ich bin ja oft umgezogen
Hallo!
Ganz allgemein möchte ich Dir mit auf den Weg geben:

Es liegt nach meiner Erfahrung meist nicht an der Geografie, wenn man unglücklich ist. Man denkt immer, woanders wäre es automatisch besser, dass stimmt aber so einfach nicht. Da muss man viel dazu tun - das widerum kann man auch, wenn man am Ort bleibt: Die Situation verbessern.

Damit möchte ich Dir Deine Pläne nicht vermiesen, nur Deine Erwartungen in „ferne Orte“ ein wenig herunterschrauben, damit Du nicht zu sehr enttäuscht wirst.

Zum unerreichbaren Ort: Es ist leicht, sich das Leben dort phantastisch vorzustellen, wenn man im Hinterkopf hat, dass man dort nie hinkann. Einen Realitätstest wird es dort also nie geben. Natürlich kann und soll man Träume haben, aber lass Dein alltäglichen Leben nicht dadurch bestimmen.

Grüße
kernig

Moin,

Was soll man machen, wenn man unglücklich ist aber nicht an den Ort kann, wo man glücklich werden kann.

hm, Du suchst also Dein Shangri-La. Aber leider habe nes Utopien so an sich, Utopien zu bleiben.
Wenn Du hier unglücklich bist, ist die Wahrscheinlichkeit woanders unglücklich zu sein nicht gering.
Das Problem ist nämlich oft genug nicht die Umgebung, sondern Du selber.
Klar, wenn hier alles im persönlichen Chaos versinkt, weil die Umstände unerträglich sind, dann ist ein Ausweichen eine Option, aber danach klingt Deine Schilderung nicht.

Komm erst mal mit Dir klar, mach Dir klar, was Du willst und was nicht und dann kannst Du immer noch entscheiden was Du langfristig machen möchtest.

Die Idee mit dem freiwilligen sozialen Jahr finde ich übrigens sehr gut.

Gandalf

Hallo!

Hier ein nettes Zitat:

„Wer den Himmel nicht in sich selber trägt, sucht ihn vergebens im ganzen Weltall.“ (Otto Ludwig)

LG
Stefan

Hallo,

mehrere wochen Urlaub in einem Land sind etwas anderes , als dort dauerhaft zu leben. Denn dann warten da die ganzen Probleme auch wie hier. Freunde finden, Familienanschluss, arbeiten, etc.

Ich rate Dir, mache dort etwas befristetes, für ein jahr, wie das genannte soziale Jahr. Und dann, wenn dort auch Alltag eingekehrt ist, dann entscheide.

Übrigens - auch wer nach Amerika auswandert, ist dort nicht sozial- und krankenversichert, und die Arbeit dort ist auch nicht besserbezahlt als hier.

lg

brenna

Hallo Kernig,

mit dem was du sagst, bin ich zu 100% einverstanden.

Ich wollte noch etwas ergänzen:

Wenn man in einem Land A wohnt und zu einem anderen B umziehen will, sieht man in der Regel (fast) nur die Vorteile von B und die Nachteile von A. ZB. die tägliche Lebensbedingungen (Essen, Trinken, Wetter,…) in B und das kalte, feuchte, regnerische Wetter in A; die (oft nicht auf den Alltag übertragbaren) Erinnerungen aus den schönen, zahlreichen Urlaube, die man dort verbracht hat;…

Ausserdem auch in der Regel setzt man die Vorteile von A voraus, wenn man in B ist. Und dann wird man oft entäuscht, dass in B, zB. wider erwarten, keinen Anspruch auf Kur gibt, nach erfolgreichem Reha nach Unfall. Oder man vermisst in B das ausgezeichnete kulturelle Angebot As, die sich das Land B überhaupt nciht leisten kann. Oder die hervorrgande Verkehrsnetz As im Gegensatz zu denen, die man in B findet, usw.

Ich denke, oft werden diese, mMn, grundlegende Punkte nicht beachtet oder gar vernachlässigt. Und dann kommen die Entäuschungen!

Aber wie gesagt, mit dem was du sagst, bin ich total einverstanden.

Schöne Grüße,
Helena

etwas OT

… Man denkt immer, woanders wäre es automatisch besser, …

Für diesen Zwiespalt hat Wilhelm Busch in seiner Bildergeschichte „Plisch und Plum“ eine elegante Lösung gefunden:

_Zugereist in diese Gegend,
Noch viel mehr als sehr vermögend,
In der Hand das Perspektiv,
Kam ein Mister namens Pief.

»Warum soll ich nicht beim Gehen« –
Sprach er – »in die Ferne sehen?
Schön ist es auch anderswo,
Und hier bin ich sowieso.«
_

Gruß

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setz dir Ziele

Hallo Leute,

hallo Jenny

Meine Familie hier in
Deutschland ist toll und auch mein Freund mit dem ich seid 3
Jahren zusammen bin, ist alles ok, bloß der rest stimmt nicht
mehr.

Das ist doch schon mal eine gute Grundlage um zufrieden zu sein.
Schließlich bist du mit dem Freund zusammen und nicht mit dessen Eltern. Was sagt der übrigens zu deiner Unzufriedenheit?
würde der mit dir gehen oder würdest du ihn aufgeben?

Im Sommer werde
ich warscheinlich eine ausbildung oder ein duales studium
anfangen.

gute Entscheidung, sofern du die nicht wieder über den Haufen wirfst und dir morgen oder übermorgen ne andere Idee kommt, vielleicht ein Töpferkurs in der Toscana…

mein Tipp, mach dich mal schlau was es in dem Land nach Abschluß deines Studiums, dass wohl vom Staat gesponsort wird, ach ist es nicht bequem in Deutschland?, für berufliche Perspektiven gibt.
Bevor du dann auswanderst solltest du noch mal zu allen Möglichen Ärzten in Deutschland gehen, die Kasse zahlt ja.

Warum jammern wir hier eigentlich so?
fragt sich seute gerade

Hallo,

es gibt nicht „Die Zukunft“ und ohne auch nicht, es gibt nur einen zukünftigen Zustand den du dir selber durch Tun und Unterlassen gestaltest.

Irgendwie muss ich grade an Janosch denken und den Reiseesel Mallorca. Der sucht immer sein Glück in der Ferne, doch wenn er dort angekommen ist muss er wieder weiter - weil die Ferne nun ganz woanders ist.

Du hast doch ganz gute Chancen: Du sprichst mehrere Sprachen, hast Einblicke in die Kulturen, also ran an den Speck. Erarbeite dir deinen wirklichen Wunsch und schaff dir die Bedingungen die nötig sind.

Viele Grüße
Sabine

, nur was hab ich für chancen wenn ich nach Kroatien gehe?
keine krankenversicherungen, keine unterstützung vom staat und
keine Arbeit.

Finde die Reihenfolge erstauntlich. Gewöhnlich lebt man doch weder in Kroatien noch hier von Krankenversicherung und Unterstützung vom Staat?

Du sprichst die Sprache - also suche dir in Kroatien Arbeit, dann brauchst du keine Unterstützung von Staat.
Wenn es keine Krankenversicherung gibt, spar was für den Ernstfall.

Ich weiß durchaus, dass das nicht ganz einfach ist, aber wenn du sicher bist, dort glücklicher zu sein, wirf was in die Waagschale.

Vielleicht kommst du nach 2 Jahren ernüchtert zurück - auch nicht schlimm, dann hast du es wenigstens versucht.
Also viel Glück
Bixie