ich frage mich, welche deutschen Schriftsteller alle nach Frankreich ausgewandert sind, bzw. einen wesentlichen Teil ihres Lebens dort verbracht haben.
Persönlich fallen mir Heinrich Heine, Rilke, Paul Celan und Walter Benjamin ein, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch mehr gibt, und sie mir nur nicht einfallen.
Darüber hinaus interessieren mich auch andere deutsche Künstler - Maler? Musiker? Regisseure? - die Frankreich als Wohnsitz gewählt haben.Auch aktuelle.
in meinem löchrigen Gedächtnis kramend, treffe ich auf:
Kurt Tucholsky, Birgit Vanderbeke, Romy Schneider, Friedrich Hollaender (kurzzeitig), Billy Wilder (ja gut… aber immerhin deutschsprachig), Marlene Dietrich, Peter Lorre, Max Colpet/Kolpe, Joe May (auch kurz) - und was ist eigentlich mit Reinhard Mey… ;o)
Ödön von Horvath (starb auch in Paris)
Ludwig Börne (starb ebenfalls in Paris)
Anna Seghers
Max Ernst (gestorben in Paris)
Heinrich Mann (zeitweise)
Lion Feuchtwanger (ebenfalls zeitweise)
Das war auch mein erster Gedanke, aber im UP steht:
Darüber hinaus interessieren mich auch andere deutsche Künstler - Maler? Musiker? Regisseure? - die Frankreich als Wohnsitz gewählt haben.Auch aktuelle.
Mille mercis Castafiore und Maria Theresa für die vielen Namen!
Auch Diane Kruger ist nicht unerwünscht und sie lebt tatsächlich in Paris.
Selbst habe ich noch gefunden (falls es wen interessiert):
Heinrich Mann (1933-1940)
Karl Marx (kurz: 1943-1945,klar er ist nicht unbedingt als Dichter zu bezeichnen, aber als Schriftsteller kann man ihn durchgehen lassen)
Rudolf Leonhard (1927-1950)
Gisèle Freund (1933-Lebensende)
Die meisten davon sind allerdings NS-Flüchtlinge, mich interessieren dagegen ganz besonders Dichter bzw. Künstler, die sozusagen ganz ‚freiwillig‘ nach Frankreich ausgewandert sind.
zwar keine Dichter, aber dennoch Künstler und ganz freiwillig leben zur Zeit (oder lebten zumindest zeitweilig) in Frankreich:
Karl Lagerfeld
Ute Lemper
Susan Anbeh
ebenso freiwillig und wohl auch gerne lebten Gunter Sachs und Curd Jürgens (sowie Herbert von Karajan, aber der war ja gebürtiger Salzburger) mit ihren französischen Partnerinnen in Südfrankreich.
Ausgewandert, wie du das vermutlich meinst, sind sie aber wohl nicht, sie hatten nur einen unter vielen Wohnsitzen in Frankreich.
Auch, wenn du Exilanten eigentlich ausgeschlossen hast, Sanary-sur-Mer ist ein ganz bedeutendes Zentrum zu dieser Zeit gewesen, wo sich das Who-is-who versammelt hat (Brecht, die Zweigs, die Manns, etc) http://de.wikipedia.org/wiki/Sanary-sur-Mer
Dann gibt es noch eine ganze Reihe Maler, die sich zumindest zeitweise in Paris bzw. Frankreich aufgehalten haben. Von den Impressionisten Max Liebermann und Lovis Corinth, dann Max Ernst, August Macke und Gabriele Münter. Ebenso Wols.
Ludwig Börne (Namenspate des Pathologen ); aus dem Genre Musik noch Giacomo Meyerbeer und Friedrich Kalkbrenner, die beide in Paris gestorben sind.
Darüber hinaus interessieren mich auch andere deutsche
Künstler - Maler? Musiker? Regisseure? - die Frankreich als
Wohnsitz gewählt haben.Auch aktuelle.
Auf das Naheliegende kommt man nicht. Aus persönlichen Gründen für mich noch schlimmer: Walter Hasenclever - und für die Allgemeinheit: Patrick Süßkind.
Und es kommen noch mehr (wenn graue Zellen vor sich hin arbeiten):
C.W.Gluck, Richard Wagner, nicht wirklich übergesiedelt, aber mit stetem Standbein Pina Bausch, die Stamitz-Brüder.
Vom Genre vielleicht nicht mehr ganz erfasst: Lenné.
Schauspieler sind mir im Allgemeinen äußerst schnurz, aber Diane Kruger/Krüger finde ich so gut, dass ich mir sogar ihren Namen merke und sie in der Kategorie „Künstlerin“ einsortiere - auch wenn sie in einigen Mistfilmen mitgespielt hat.
Und wambulus hat sie ja auch akzeptiert.
Karl Marx (kurz: 1943-1945,klar er ist nicht unbedingt als
Dichter zu bezeichnen, aber als Schriftsteller kann man ihn
durchgehen lassen)
Die Daten verwirrten mich, da Marx ja eigentlich schon 1883 gestorben ist. Aber Wikipedia belehrte mich, dass es noch einen zweiten Karl Marx gab, den du ja offensichtlich meinst.
Wieder was dazugelernt!
Heinrich Mann kannst du aber, auch wenn er NS-Flüchtling war, als jemanden sehen, der mehr oder weniger freiwillig nach Frankreich gegangen ist. Seine Begeisterung für Frankreich und die französische Geschichte zeigte sich schon in seinen beiden Werken über „Henri Quatre“ und in Frankreich ist er dann ja - ganz im Vergleich zu seinem Aufenthalt in Amerika - komplett aufgeblüht.