Auswertung von Experimenten

Ich bin Schüler der 12. Klasse und versuche mich gerade an einer besonderen Lernleistung, die mit in mein Abitur eingeht. Dazu beschäftige ich mich mit Lasern und habe Experimente gemacht. Jetzt soll ich eine Arbeit darüber schreiben. Nun weiß ich aber nicht genau wie man ein Experiment wissenschaftlich exakt auswertet. Ich hoffe sie können mir helfen und mir sagen was zu einer solchen Auswertung unbedingt gehören muß.

Danke
Andreas

Noch was zur Ergänzung:
Die bisherigen Anhaltspunkte zum Umfang der Arbeit schwanken ja zwischen 4 und 100 Seiten.
Dabei haben die Artikel in den wissenschaftlichen Zeitschriften oft einen kleineren Schrifttyp und sind stark gerafft. Wenn ich sowas lese, dann bleibt meist immer noch die eine oder ander Frage offen. Solche Artikel haben allerdings auch eine etwas andere Funktion als die Facharbeit fürs Abi.
100 Seiten sind eher für eine Diplomarbeit angemessen.
Bei meiner Facharbeit fürs Abi habe ich, wenn ich mich recht erinnere so 30 Schreibmaschinenseiten geschrieben. Wenn es Dich interessiert, wie soetwas aufgebaut ist, dann Mail mir mal Deine Adresse, wo ich eine Kopie hinschicken kann.

Gruß
Stefan

Die bisherigen Anhaltspunkte zum Umfang
der Arbeit schwanken ja zwischen 4 und 100
Seiten.

100 Seiten???
Also das hatte ich nun wirklich nicht
vorgeschlagen. Im Gegenteil, ich denke,
in der Kuerze liegt die Wuerze.

MEB

Die bisherigen Anhaltspunkte zum Umfang
der Arbeit schwanken ja zwischen 4 und
100
Seiten.

100 Seiten???
Also das hatte ich nun wirklich nicht
vorgeschlagen. Im Gegenteil, ich denke,
in der Kuerze liegt die Wuerze.

MEB

Natürlich nicht für die Facharbeit zum Abi.
Les doch mal zu Ende.

Stefan

Les doch mal zu Ende.

Das habe ich getan.
Leider haben wir uns beide missverstanden.

MEB

Hallo Andreas !

Wenn du mal in eine wissenschaftliche Fachzeitschrift schaust (z.B. Nature), siehst du einen wie mir dünkt recht sinnvollen Aufbau einer wissenschaftlichen Publikation. Im Wesentlichen ist es das, was meine Vorredner geschrieben haben. Eine gute Arbeit braucht selten länger als 4-5 Seiten zu sein. Zur Gliederung:

  1. Abstract (optional):
    5-6 Sätze zu: Was ist das Umfeld ? Fragestellung ? Was machst du ? Was hast du herausgefunden ? Wie hast du es herausgefunden ?

  2. Einleitung:
    Eine etwas genauere Einleitung, im Prinzip ein aufgeblähtes Abstract. Zusätzlich: Wie kommst du auf dieses Experiment ? Was haben andere Versucht ?

  3. Material und Methoden
    Welche Geräte und Chemikalien hast du verwendet ? Wie ist der Versuchsaufbau ? Durchführung ?

  4. Ergebnisse
    Was wurde gemessen ? Wie groß sind die Meßfehler ? Wenn geht, ansprechende Grafiken (schlicht, informativ, eindeutig und dem Auge gefällig) verwenden.

  5. Diskussion
    Kann auch mit 4 kombiniert werden.
    Was sagen die Ergebnisse ? Ist den Messungen zu trauen ? Warum ? Was war erwartet (Literaturwerte, Vergleiche mit anderen, ähnlichen Experimenten) ? Wird das Modell bestätigt ? Was sind die Implikationen ? Bedeutung für die Wissenschaft ? Wie kann es weitergehen ?

  6. Zusammenfassung
    Nur nötig, wenn die Arbeit länger ist. Die Zusammenfassung sollte auf keinen Fall länger sein als 1 Seite, lieber kürzer.
    Fragestellung, Prinzip des Experiments, (Haupt-)Ergebnis, Schlußfolgerung.

  7. Referenzen
    Auflistung aller Quellen, aus denen Informationen bezogen wurden (wahrscheinlich besonders für die Einleitung und die Diskussion).

  8. Danksagung
    Leuten, die dir geholfen (Geräte geliehen, repariert, korrekturgelesen, assistiert, finanziert…) haben, sollte auch gedankt werden.

OK, ich hoffe, ich habe nichts wesentliches vergessen. Wenn du all das gaaanz ordentlich machst, hast du fast schon 'ne Diplomarbeit zusammen. Prinzipiell reichen aber auch ein paar Seiten. Ich halte es immer für besser, präzise und schnell auf’s Wesentliche zu kommen. Schwall nicht rum, nur um Seiten zu füllen.

Viel Spaß wünscht
Jochen

Ich bin Schüler der 12. Klasse und
versuche mich gerade an einer besonderen
Lernleistung, die mit in mein Abitur
eingeht. Dazu beschäftige ich mich mit
Lasern und habe Experimente gemacht. Jetzt
soll ich eine Arbeit darüber schreiben.
Nun weiß ich aber nicht genau wie man ein
Experiment wissenschaftlich exakt
auswertet. Ich hoffe sie können mir helfen
und mir sagen was zu einer solchen
Auswertung unbedingt gehören muß.

Dazu kann ich Dir sagen, dass die Meinungen
darueber sehr unterschiedlich sein koennen.
Ich nehme mal an, dass Du keine 100 Seiten
pinseln moechtest, also gebe ich Dir eine
Fassung, die mir kurz genug erscheint. Aber,
wie gesagt, andere Leute koennten da andere
Meinungen vertreten (du wirst es also
niemals allen Recht machen koennen und
musst daher eine Variante finden, die die
meisten tolerieren und Dir zusagt):

  1. Grundlagen:
    Hier schreibst Du so kurz wie moeglich rein,
    was Du ueber Laser gelernt hast (in Deinem
    Fall denke ich, dass Du da etwas ueber die
    Funktionsweise erlaeuterst). Dieses Kapitel
    sollte darueber abschliessen, was Du mit
    Deinem Experiment bezweckst. Schreibe also
    nicht soviel wie moeglich ueber Laser und
    deren Funktionsweisen, sondern gehe vom
    Allgemeinen aus und konzentriere Deine
    Ausfuehrungen auf Dein Ziel. Am Ende
    formuliere, was die Aufgabe des Experimentes
    sein soll, welche Fragen beantwortet werden
    sollen und (vielleicht auch) was Du an
    Ergebnissen erwartest.

  2. Durchfuehrung des Experimentes
    Hier sollte erklaert werden, was Du an
    Experimenten getan hast (meinetwegen, Du hast immer wieder die Temperatur Deines
    Augapfels gemessen, den Du eine Stunde lang
    mit dem Laser beleuchtet hast :wink:.
    Ich meine, hier sollte drin stehen, was Du
    gemessen hast, mit welchen Geraeten und was
    fuer Werte dabei herauskamen. Sollten das
    Dutzende von Seiten Tabelle werden, bedenke,
    dass niemand bereit ist eine solch lange
    Tabelle zu lesen. Wenn Du es dennoch fuer
    notwendig erachtest, alle Daten anzugeben,
    dann liste sie in einem Anhang auf.

  3. Auswertung des Versuches
    Zunaechst, stelle die Daten in einer „an-
    sprechenden“ Art und Weise dar (i.a. durch
    Diagramme). Wichtig dabei, Diagramme sollten
    eindeutig beschriftet werden. Wichtig ist
    auch gib zu jeder physikalischen Groesse
    die richtige Einheit an (bei Lasern koennte
    z.B. die Wellenlaenge eine Rolle spielen,
    die wird gewoehnlich in nm (Nanometer) an-
    gegeben.
    Was siehst Du anhand der Daten? Stimmen
    die Daten mit den Erwartungen ueberein?
    Kann man die Fragen, die zu Beginn gestellt
    wurden anhand der Daten beantworten? Wenn
    nicht, sprich ueber moegliche Gruende.

Ich hoffe, das hilft als Ansporn.
Es ist sicher keine Schande, mit einem
Gliederungsvorschlag zum Lehrer zu gehen
und mit ihm zu klaeren, ob ihn diese
Gliederung genehm ist. Wenn er etwas anders
haben will, lass Dir auch begruenden,
warum.

Gruesse
MEB

Als 4. 5. und 6. solltest du noch eine Art Ausblick auf weitere mögliche Forschung, eine Danksagung an helfende Menschen und ein Verzeichnis der benutzten Literatur bringen.
Viel spaß
Björn