Auswirkungen der mitochondrialen DNA

Hallo an alle,
in Richard David Prechts Buch „Wer bin ich …“ stellt er auf S. 259 f das Verfahren des Eizellplasmatransfers kurz da. Es ist ein von Jacques Cohen entwickeltes Verfahren (http://en.wikipedia.org/wiki/Jacques_Cohen) und resultiert darin, dass der so entstandene Embryo mtDNA von zwei Personen (der Mutter und der Spenderin) trägt. Nun zur Frage: Was ändert das eigentlich, welche DNA meine Mitos haben? Oder konkreter: Wirkt sich die mtDNA auf den Phänotypen aus?

Ich habe versucht, das Problem so knapp wie möglich darzustellen, falls ich über das Ziel hinaus geschossen sein sollte, sagt bitte Bescheid.
Ich freue mich auf Eure Antworten!

Hallo,

Was ändert das eigentlich, welche DNA meine Mitos haben? Oder
konkreter: Wirkt sich die mtDNA auf den Phänotypen aus?

Die Mitochondrien sind die zentralen Zellorganellen zur Energiegewinnung. Bei einer Mitochondropathie ist daher die Energiegewinnung betroffen.
Inzwischen werden für verschiedene genetische Störungen Mitochondropathien vermutet. Z.B. bei einer Störung der Transkription oder Translation der mtDNA-kodierten Polypeptide oder des Posttranslationsprozesses von nukleär DNA-kodierten Proteinen.

Eine Krankheit wäre z.B. die Leber-Optikusatrophie. Weitere finden sich HIER.

Kurzantwort muss also lauten: Ja, die MitochondrienDNA wirkt sich/kann sich auf den Phänotyp aus/wirken
Gruß. otherland

Hallo otherland,
erst einmal danke für Deine Antwort. Also eine Schädigung der mtDNA kann zu Erbkrankheiten führen, so weit so klar :smile:
Gibt es auch Unterschiede bei gesunden Mitochondrien? Prinzipiell gibt es ja auch bei gesunder DNA einige Unterschiede also frage ich mich, ob auch gesunde Mitochondrien geringfügig unterschiedlich Effizienz gibt?
Gruß,
aero

Gibt es auch Unterschiede bei gesunden Mitochondrien?

Definiere ‚gesund‘
Ja, es gibt Unterschiede bei Mitochondrien.

Zwar wird mtDNA idR nur von Mutter zu Kindern vererbt, eine Rekombination fehlt also, aber sie hat eine höhere und konstantere Mutationsrate als autosomalen-DNA. (Daher eignet sie sich gut für Untersuchungen von Teilpopulationen.)

Wie sich Unterschiede die nicht zu bestimmten Krankheiten führen genau auswirken könnten ist schwierig zu sagen. Evt. bewirken Unterschiede nur ein erhöhtes Risiko und weiter Faktoren sind nötig, um bestimmte Veränderungen sichtbar werden zu lassen.
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