Auswirkungen eines Kabelbrandes

Hallo,

Das geeignete Leitungsquerschnitte der Wirkleistung entsprechend mit passenden Schmelzsicherungen und / oder Sicherungsautomaten versehen sein müssen, um dies im Vorfeld auszuschließen ist klar. Doch wie verhält man sich, wenn es bspw. bei einer alten Fehlinstallation zu einem E-Brand kommt?

Angenommen der Zugang zum Hauptschalter oder zu den Sicherungsautomaten ist nicht möglich, da der Verteiler in Flammen steht und die Sicherungsautomaten geschmolzen sind und somit funktionsunfähig im eingeschalteten (leitenden) Zustand verbleiben. Wie löscht man einen durch einen Kabelbrand ausgelöstes Feuer in einer Wohnung oder einem Haus? Verbraucher ausschalten und Stecker ziehen um den Stromkreislauf zu unterbrechen und anschließend den Brand des Verteilerkastens mit Löschschaum oder Pulver (CO2) bekämpfen, wären meine ersten Schritte.

Aber wie verhält sich das erhitzte Unterputzkabel in der Wand (oder Adern im PVC-Installationsrohr)? Brennt das Kabel (Ummantelung) in der Wand dann eigenständig weiter? Lässt man dies abbrennen in der Annahme der Brand erlischt wegen des Fehlens von ausreichender Hitze und Sauerstoff? Besteht die Gefahr des Übergreifens auf Plastikteile von Steckdosen, Leuchten, Schalter, Klingelgehäuse, Türsprechanlage etc.? Das Klinker- oder Betonwände abbrennen ist wohl unwahrscheinlich, aber gilt dies auch für Wände im Trockenbau (Metallständerwerk, Rigipsplatten)? Möglicherweise erhitzt sich das Kabel so sehr, dass Tapeten, Wandbeläge, Bilderrahmen etc. in Mitleidenschaft gezogen werden und so einen Wohnungsbrand auslösen.

Vielleicht kann jemand der abseits der theoretischen Betrachtung so etwas erlebt hat berichten, wie die Auswirkungen eines solchen Kabelbrandes sein können.

Danke für Eure Antworten.

Hallo!

Man sollte stets versuchen den Strom in Stromflussrichtung vor dem brennenden/schmorenden E-Verteiler abzuschalten, also wenn Wohnungs-Verteiler brennt, dann am Zählerplatz die Hauptsicherungen abschalten.
Wozu will man die hinter dem Verteiler liegenden Steckdosengeräte rausziehen oder Schalter für Licht usw. abschalten ?
Das ist unnötig.
Schmort ein Steckergerät, dann natürlich Stecker ziehen ! Dann ist es stromlos und man kann gefahrlos ablöschen oder mit etwas abdecken und Flammen ersticken.

Dann löschen. CO2 ist OK und geeignet. Hat man im Haushalt üblich nicht, eher im Betrieb, extra für E-Anlagen, weil weitgehend schadenfrei anwendbar.

Aber auch Pulver, Schaum oder Wasserlöscher kann man mit einem Sicherheitsabstand von > 1 m einsetzen.
Das reicht aus um Stromüberschlag (bei 230/400 V) auf die Person zu vermeiden.

Kann man nicht abschalten, dann löscht man sofort. Man darf damit rechnen Vorsicherungen am Hausanschluss, spätestens in den Straßenverteilern trennen bei Kurzschluss ab. Und wenn Verteiler brennt, dann gibt es Kurzschlüsse, weil Isolierungen schmelzen und blanke Teile sich berühren werden.

Feuer braucht Sauerstoff. Also werden Kabel/Leitungen unter Putz nicht weiterbrennen !

Es ist irrig anzunehmen, vom brennenden Verteiler aus läuft das Feuer über die Leitungen (unter Putz oder in Leerrohr) in Richtung Steckdosen, Schalter usw.
Das passiert nicht.

Natürlich kann durch lange andauernde Überlast (die fälschlich nicht abgeschaltet würde !) eine Leitung so stark überhitzen das die Isolierung schmilzt und brennt. Sind leicht entzündliche Bauteile in der Nähe, dann können die entflammt werden und ein Brand entsteht.

Aber das darf ja nicht passieren, weil es Schutzvorrichtungen gibt. FI-Schalter und mehrere in Reihe gestaffelte Sicherungen.

MfG
duck313

Hallo,

Nicht im Haushalt, aber bei einem Industriebau.

Kurz vor der Fertigstellung ist da ein Brand in einem Kabelschacht ausgebrochen.
Nun entsteht beim Verbrennen von PVC (Isolation) Chlorgas und dadurch Salzsäure.
Die Salzsäure dring dann in den Beton ein und die Armierungseisen fangen an zu rosten.
Dadurch ist dann die Statik im Eimer und so ein Bau muss abgebrochen werden :frowning:

MfG Peter(TOO)