Auswirkungen von absetzen der Psychopharmaka

hallo

…also es ist so das ich vor zwei Monate meine Medikamente: Antidepressiva,
Fluexitin und Neurolepkia Risperdal abgesetzt habe. Seit diesem Zeitpunkt
leide ich unter einem Virus … und die Schulmedizin weiss auch nicht weiter
Schade… ich leide unter starkem Husten, Verschleimung der Nasennebenhöhlen.
Es ist schlimm… wer weiss mehr darüber über mögliche Nachwirkungen vom
absetzen der Psychopharaka??

Verstehe jetzt nicht ganz,wie das gemeint ist.

Meinst du allgemein, was passieren kann, wenn man diese medikamente absetzt;
oder ob der Husten und die Verschleimung damit zusammenhängen ?

Grundsätzlich ist es so,
dass die anzahl der antidepressiva und atypischen Neuroleptika in den letzten jahren sehr stark angestiegen ist;
und beides sind auch sehr heterogene Gruppen, was die Wirkungen und Nebenwirkungen angeht;
also da muss man schon der Facharzt sein, der sich jeden tag genau mit diesem Medikament beschäftigt, um da nichts durcheinander zu schmeissen.

Aber einen beipackzettel gibt es auch noch.

Die Haupterscheinung durch das Absetzen von Psychopharmaka ist das Ausbleiben der Wirkung, je nach vorheriger Dosierung fällt der Wirkspiegel rasch ab, so dass die Symptome zurückkehren. Leider haben sie keine Angaben über die ursprünglichen Beschwerden oder die Nebenwirkungen während der Medikamenteneinnahme gemacht. Bei der Kombination denke ich jetzt an eine Depression mit psychotischen Symptomen, dazu kann auch die Neigung gehören, vergleichsweise harmlose Krankheitserscheinungen wie Infektionen der oberen Atemwege überzuinterpretieren und sich verstärkte Sorgen zu machen.
Tip 1: Gehen Sie zu ihrem behandelnden Psychiater und besprechen sie mit ihm eine neue Psychopharmaka-Einstellung! Alleine absetzen ist selten eine gute Idee.
Tip 2: Beruhigen Sie sich wegen ihrem Virus! Zu dieser Jahreszeit sind Infektionen überall verbreitet, mit den meisten kommt der Körper über Kurz oder Lang fertig. Wenn sie, so klingt es durch, bereits in hausärztlicher Behandlung sind, wird das auch wieder.

Recht herterogene Wirkungen?
Wissen Sie eigentlich, wovon Sie überhaupt reden?

Wissen Sie eigentlich, wovon Sie überhaupt reden?

Ja.

Die Neuroleptika z.b. unterteilt man in typische Neuroleptika und atypische Neuroleptika.

Zuerst waren die typischen Neuroleptika dar;
die wurden aus den praktischen Erfahrungen im asiatischen Raum mit der Heilpflanze Rauwolfia abgeleitet.

Die typischen Neuroleptika unterteilt man in die hochpotenten und schwachpotenten (und miitelpotenten).

Die hochpotenten und schwachpotenten Neuroleptika sind eine für sich gesehen sehr relativ homogene gruppe, wo man die Wirkungen und Nebenwirkungen allein aufgrund der Charakteristika hochpotent oder niederpotent ganz gut abschätzen kann.

Also,
z.B. Fluanxol, Haldol und Lyogen als hochpotente Neuroleptika haben sehr ähnliche Wirkungen und Nebenwirkungen.

In den 70er Jahren kam das erste atypische Neuroleptikum auf den Markt von Sandoz Wander:
Leponex: Lepus Ex - Hase tot

Das bezieht sich übrigens nicht auf den Wald und Wiesenhasen;
sondern auf Prof. Haase.

Leponex ist stark antipsychotisch wirksam;
wobei die extrapyramidalmotorischen Nebenwrkungen der typischen hochpotenten Neuroleptika nur schwach ausgeprägt sind oder ganz fehlen.

Danach sind noch eine vielzahl von atypischen Neuroleptika entwickelt worden,
die im Gegensatz zu den typischen Neuroleptika allerdings eine sehr heterogene Gruppe darstellen;
wo man die Wirkungen und Nebenwirkungen nicht mehr allgemein abschätzen kann, sondern immer nur das konkrete Mittel betrachten kann.

Das nächste Mal antworte ich dir allerdings nicht mehr.

[…]


[MOD] Textpassage entfernt

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Hab noch was vergessen, zum Verständnis:

Leponex ist wie gesagt stark antipsychotisch wirksam, ohne die extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen der typischen hochpotenten Neuroleptika;
dadurch wurde auch praktisch recht eindrucksvoll die These von Prof. Haase widerlegt,
dass die antipsychotische Wirkung der Neuroleptika an die extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen gebunden ist;
und biochemisch nicht zwangslaüfig die Wirkung ausschließlich in den dopaminergen Systemen stattfindet.

Für Prof. Haase brach damit endgültig sein Lebenswerk ein;
was er allerdings nicht so richtig wahr haben wollte.

Sandoz Wander konnte es sich im gegenzug nicht verkneifen,
das Medikament "Ha(a)se tot " zu nennen.

Ist ja ein tolles Geschäftsmodell:
Die Leute im drei MInuten Takt durch die Arzt Praxen schieben;
und wenn man dabei nichts geregelt kriegt, mal der Einfachheit so behaupten,
alles käme nur davon, dass die Leute psychisch krank wären.

Dauert wahrscheinlich nicht mehr lange,
dann bekommen die meisten Patienten direkt an der eingangstüre von der Arzthelferin ein paar Psychopharmaka in die Hände gedrückt,
egal ob sie an Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Schweissfüssen leiden.

Zumindestens bei den Neuroleptika ist es in der Praxis durchaus bekannt,
dass es zu Beschwerden im Mund-, rachenberich kommen kann wie entzündungen.

Also,
mal zum Hals, Nasen Ohren Arzt gehen, wenn man noch nicht dar war.

Allzuviel ist ja auch nicht bekannt von der Geschichte:
Mehr oder weniger, rate mal mit Rosenthal.

Möglich ist auch,
dass duch die Medikamente die Darmflora geschädigt worden ist;
im Darm sitzt ein großer Teil des Immunsystems.

Das ist sicherlich eine Nebenwirkung des Gebrauchs; und nicht des absetzens;
die Problematik kann sich aber während des Gebaruchs mehr oder weniger ungemerkt entwickelt haben;
um dann erst später voll zum Ausbruch zu kommen.

Eventuell spielen auch andere Gründe eine (zusätzliche) rolle, wie eine Hausstauballergie.

Jetzt mal alles eben schnell auf die Psyche zu schieben,
damit macht man sich die Sache sehr einfach.

Beim Absetzen der Medikamente kommt es in der Regel zu zwei problemen:
Zum einenn können die psychischen Symptome wieder (stärker) auftreten;
das ist sicherlich eine Hauptgefahr.

Zum anderen kann es zu körperlichen Symptomen kommen, wie Unruhe, Schwindel, Zittern.
Diese Medikamente machen zwar nicht süchtig (psychische abhangigkeit);
aber es kann zu einer körpelichen Entzugssymptomatik kommen;
die dann in der Regel aber nach ein paar tagen wieder abklingt.

Wie lange muss man dafür eigentlich studiert haben,
dass alles wahrscheinlich psychisch ist ?
10, 12 oder 14 Semester ?

Habe übrigens noch einen interessanten bericht über dieses leponex bzw hase tot gefunden:
Leponex, die wunderwaffe gegen eine austherapierte Schizophrenie;
kommt unter dem Kommentar von der Allianz:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/aktie…

Das klingt schon fast Wisschaftlich, aber da muss ich Sie enttäuschen.
Das erste auf den Markt gebrachte pharmakologische Neuroleptikum war Chlorpromazin (1951). Das aus dem Schlangenwurz gewonnene Reserpin wurde erst nach 2 Jahren erzeugt.
Wenn man mal vom Lithium absieht (welches noch früher in seiner Wirkung bezüglich Stimmungsstabilisierung entdeckt wurde).
Die Antipsychotika können wirklich sehr breit unterteilt werden, da gebe ich Ihnen Recht.
Der Unterschied zwischen herkömmlichen und atypischen Neurolpetika ist der, dass sie an verschiedenen Transmittersystemen angreifen. Man sagt, dass die neuroleptische Potenz der atypischen Neuroleptika viel schwächer ist als die der „typischen Neuroleptika“, doch das ist nicht der Fall. Es zeigen sich ganz einfach andere Symptome, als bei der anderen Klasse. Welches von den beiden die bessere Klasse ist, das weiß ich nicht, es gibt aber Arzneien, die eher nicht für die Therapie geeingnet sind, weil sie z.B. sehr hepatotoxisch sind.
In einem Punkt haben sie noch Recht, Clozapin war das erste atypische Neuroleptikum am Markt. Diese Arznei ist aber auch nicht so gut verträglich, hat viele Nebenwirkungen und kann eine Verminderung der Granulozyten auslösen, die zum Tode durch verschiedenste Infekte führen kann.

Sie haben mir geschrieben, dass Sie mir das nächste Mal nicht mehr antworten wollen? Trotzdem haben Sie 2 weitere Absätze hinzugefügt?

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Hallo,
hier ist das Medizin Brett, und nicht das google Brett.

Das erste wird wohl stimmen mit dem Clorpromazin;
das ist jetzt 20 Jahre her, wo ich mich damit beschäftigen mußte;
und da habe ich die ganze Geschichte jetzt nicht mehr im Kopf.

Den Rest, den du dir da zusammengeschrieben hast, ist insgesamt gesehen ein ziemlicher Schmarren.

ich weiss nicht,
ob das besonders sinnvoll ist, in einem Medizin Brett jedesmal so ein wirres Puzzle zusammen zu googeln.

Aber soll jetzt nicht mein Problem sein.

Und wie gesagt,
das nächste Mal kannst du hier mit anderen leuten diskutieren.

Google-Brett, interessant.
Es ist immer wieder amüsant mitanzusehen, wie immer wieder die gleichen Ausdrücke hier hereingeworfen werden, Wikipedia, google,…

Das was ich hier zusammengeschrieben habe ist kein Schmarren, ich beschäftige mich nämlich mit dem in meiner Arbeit und ich kenne die Physiologie und pharmakologischen Effekte dieser Medikamente, ganz im Gegensatz zu Ihnen.
Ich weiß nicht, wie Sie mit diesen Medikamenten zu tun hatten, jedenfalls vermutlich nicht so wie ich.

Sie wissen es auf jeden Fall besser, nicht wahr?

Hallo

Ich bin kein Arzt, höchstens mal Patient.
Über des Weglassen der Medikamente kann ich deshalb nichts sagen.

Erfahrungsgemäß sind virusbedingte Erkältungskrankheiten unangenehm und lassen sich nicht mit Antibiotika behandeln.
Sinnvoll ist es, sich die Nase mit Nasenspray, oder einem bei Unverträglichkeit mit anderem Mittel, freizuhalten.
Gibt es Fieber oder Schmerzen in den Nebenhöhlen, kann es eine Entzündung sein, womit man zum Arzt gehen sollte.

Infektionskrankheiten werden angeblich durch Stress begünstigt.
Sinnvoll ist also abregen, Entspannung, viel Schlaf und Ruhe.
Außerdem vitaminreiche Ernährung.
Es gibt noch viele weitere Faktoren, aber davon ganz oben sehe ich den Zustand der Zähne. Sind die faul(kariös), unbedingt behandeln lassen.

Gute Besserung.