Auto, Geschwindigkeitsdifferenz

hallo!

Ich habe heute ein Auto mit getretener Kupplung aus dem Stand eine Rampe hinunterrollen lassen.
Das Auto beschleunigte langsam und erreichte am Ende der Rampe 30 km/h.

Nun hielt ich an, wendete, beschleunigte vor der Rampe auf 30 km/h und habe genau beim Erreichen der Rampe die Kupplung getreten.
Doch der Wagen kam nicht bis ganz nach oben!

Ich habe es mehrmals probiert und musste mind. 45 km/h unten haben, um es hoch zu schaffen, doch bin immer nur mit 30 unten angekommen.

Hat jemand Erklärungsversuche?

Gruß
Pauö

Hallo

Reibungsverluste und Luftwiederstand sind Dir geläufige Begriffe?

Reibungsverluste und Luftwiederstand sind Dir geläufige
Begriffe?

ja, sind mir
Erkläre mir bitte, inwiefern diese Verluste angeblich das von mir beschriebene Problem erklären.

Gruß
Paul

Hi Paul,

wie lang ist die Rampe?
Schieb mal Dein Auto Die gleiche Strecke in der Ebene, dann bekommst Du eine Vorstellung, wie groß die bremsende Kraft ist, die sowohl beim Runter-, als auch beim Raufrollen auf Dein Auto einwirkt.

Ciao, Manfred

Hallo,

du kannst dir auch (grob vereinfacht) vorstellen, dass dein Auto ohne Reibungseffekte nach dem Herabrollen eine Geschwindigkkeit von 37km/h gehabt hätte, mit denen du auch ohne Reibung wieder hoch gekommen wärst. Durch die Reibung hast du aber für die Auffahrt dann doch 45km/h gebraucht.

Gruß
Andreas

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Hallo,

beim Runterrollen hat das Auto am Ende der Rampe die kinetische Energie m g h – Wreib, aber wenn Du wieder ganz heraufrollen willst, reicht m g h – Wreib dafür nicht aus, sondern das Auto braucht dafür m g h + Wreib kinetische Energie. Dann wird es oben wie gewünscht mit der kinetischen Energie m g h + Wreib – m g h – Wreib = 0 und mithin der Geschwindigkeit Null ankommen.

Gruß
Martin

danke :stuck_out_tongue:
oh mann…
peinlichser Denkfehler ever^^

Ich dachte, dass die Reibung ja beidesmal genau die gleiche sein müsste und ich deswegen auch beidesmal die gleiche Geschwindigkeit bräuchte.

Doch beim Hochfahren muss ich ja Geschwindigkeit draupacken, um die Reibung zu kompensieren.

Außerdem baue ich beim Hochfahren ja auch noch kinetische Energie auf, wegen der ich zusätzlich in Geschwindigkeit investieren muss.

danke an alle^^

Hallo,

du kannst dir auch (grob vereinfacht) vorstellen, dass dein
Auto ohne Reibungseffekte nach dem Herabrollen eine
Geschwindigkkeit von 37km/h gehabt hätte, mit denen du auch
ohne Reibung wieder hoch gekommen wärst. Durch die Reibung
hast du aber für die Auffahrt dann doch 45km/h gebraucht.

ja, stimmt!
Ich hab nicht dran gedacht, dass die Reibung beim Runterrollen ja schon von der Endgeschwindigkeit ‚abgezogen‘ wurde und ich diese fürs Hochfahren wieder draufpacken muss.

Gruß
Paul

Hallo Paul

Das mit der Reibung ist ja ganz nett, aber nicht richtig.
Die Reibung liegt doch in jedem Fall vor.
Richtig ist, dass Du oben eine bestimmte kinetische Energie hast, die durch das Herunterrollen abgebaut wird.Die erreichte Geschwindigkeit wird im Wesentlichen durch den Höhenunterschied und die Neigung bestimmt.
Größere Neigung = höhere Geschwindigkeit, bis v max bei senkrechtem Fall.
Genau diese Arbeit musst Du auch erbringen, um wieder hinauf zufahren.
Und da sitzt das Problem, nur über die Geschwindigkeit läßt sich das nicht rechnen, weil hier die Zeit berücksichtigt werden muss.
Wichtig ist aber, dass der Unterschied in der Leistungs Erbringung durch die Hangabtriebs Kraft erzeugt wird, diese Kraft wirkt einmal mit der Fahrtrichtung, einmal dagegen.

Gruß
Rochus

hi,

Das mit der Reibung ist ja ganz nett, aber nicht richtig.
Die Reibung liegt doch in jedem Fall vor.

ja und sie wird in beiden fällen abgezogen.

kommt das auto mit 37km/h unten an, ist die reibung während der beschleunigung von 0 bis 37km/h schon abgezogen.
beträgt die anfangsgeschwindigkeit 37km/h, ist die reibung bei der verzögerung von 37km/h auf 0 noch nicht abgezogen.

Richtig ist, dass Du oben eine bestimmte kinetische Energie
hast, die durch das Herunterrollen abgebaut wird.

die ist oben 0.
die potentielle energie ist maximal.

Die erreichte
Geschwindigkeit wird im Wesentlichen durch den
Höhenunterschied und die Neigung bestimmt.

und die reibung.

Größere Neigung = höhere Geschwindigkeit, bis v max bei
senkrechtem Fall.
Genau diese Arbeit musst Du auch erbringen, um wieder hinauf
zufahren.
Und da sitzt das Problem, nur über die Geschwindigkeit läßt
sich das nicht rechnen, weil hier die Zeit berücksichtigt
werden muss.
Wichtig ist aber, dass der Unterschied in der Leistungs
Erbringung durch die Hangabtriebs Kraft erzeugt wird, diese
Kraft wirkt einmal mit der Fahrtrichtung, einmal dagegen.

wäre die reibung 0, würde das auto mit 45km/h unten ankommen und könnte mit 45km/h anfangsgeschwindigkeit bis zum ausgangspunkt hochrollen.

ich glaube, du verwechselst etwas.
man kann die reibung durch einen steigungswinkel ersetzen.
oder anders: ein μ von 0.5 ist tan(26.6° steigung).

besitzen die reifen also einen so hohen reibungsfaktor, wäre das so als würde das auto kontinuierlich eine steigung von 26.6° bewältigen müssen.

im falle des fragestellers haben wir nun beides:

  1. wir haben eine steigung
  2. wir haben eine reibung

wechselt man das koordinatensystem und betrachtet beide vorgänge getrennt, dann wirkt beim runterrollen die reibung entgegen der hangabtriebskraft und der geschwindigkeit und beim hochfahren wirken sie beide entgegen der geschwindigkeit.

wechselt man jedoch das koordinatensystem, kommt man genau darauf, einer naturkonstante, nämlich die von g anhängige hangabtriebskraft, eine schuld für eine unterschiedliche geschwindigkeit zu geben.
als gebe man der erdbeschleunigung die schuld daran, dass ein apfel bei einem ähnlichen experiment nicht so hoch fliegt wie er sollte, wenn man ihm die endgeschwindigkeit am boden als anfangsgeschwindkeit gibt.
auch einem hochgeworfenen apfel müsste man die reibungsverluste zusätzlich aufberechnen.

wechselt man das koordinatensystem nicht, dann ist es nicht die hangabtriebskraft, die sich ändert, sondern die reibungskraft und die geschwindigkeit. Somit kürzt sich die hangabtriebskraft automatisch heraus.

systemartige gleichung: f=funktion, v=geschwindigkeit, μ=reibung

f(delta v1) - f(μ1) = f(delta v2) + f(μ2)

da sieht man im grunde sofort, woran es liegt.

in worten heißt das lediglich, dass v1 die endgeschwindigkeit ist, die aufgrund der reibung am ende kleiner wird als sie ohne reibung wäre.
v2 hingegen ist die anfangsgeschwindigkeit, die aufgrund der bevorstehenden reibungkraft aufgewendet werden muss, um das auto soweit zu fahren, wie es gebraucht hat, um beim herunterrollen seine endgeschwindigkeit zu erreichen.
v1 berechnet sich also mit reibung(deshalb muss die reibung abgezogen werden) und bei v2 ist die reibung quasi noch unbekannt und nicht mit einberechnet(deshalb muss sie addiert werden).

und die hangabtriebskraft hat die wertigkeit der erdbeschleunigung und bleibt konstant und kürzt sich raus. die hangabtriebskraft ist überhaupt der grund, wieso das ganze funktioniert. sie kann aber nicht der grund für den unterschied sein. das kann nur die reibung sein.
lässt man die reibung weg, kommt das auto beim hochrollen zum ausgangspunkt.
setzt man g=0, ist das experiment sinnlos und hätte keine lösung.