Auto tankt Plastikmuell - was wurde daraus?

Hallo,

vor ein paar Jahren gab es in den Medien Bericht ueber einen Lupo der 30 % weniger Benzin verbrauchen soll weil er zusaetzlich mit kleinen Mengen Plastikmuell angetrieben wird. (Siehe z.B. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1056381/).

Weiss jemand was daraus geworden ist und ob es noch mehr Hobbyschrauber gibt die das Prinzip umgesetzt haben?

Gruss und Dank

Desperado

Hi!

Jetzt fängst Du auch noch damit an:

Überlege Dir einfach mal, wieviel Plastikmüll man in so einen Behälter mit dem Volumen von 2 Getränkeflaschen reinstopfen kann,
wieviel Gramm das sind,
und welchen Heizwert das hat.

Ich frag mich immer, wenn ich solche S***** lese, was von jemanden geschrieben wurde,
der wohl ein ABI haben müsst,
wart ihr in der Baumschule, oder ist die ganze Welt schon komplett verblödet,
das kann doch nicht wahr sein !

Kopfschüttelnde Grüße, E !

welchen Heizwert das hat

Vielleicht faengt es freie energie ein.
Selbst wenns irgendwie funktionieren wuerde, gaebe es das nicht.
Je nach Preis wuerde der Erfinder gekauft oder zu Tode kommen.

Je nach Preis wuerde der Erfinder gekauft oder zu Tode kommen.

Ja sicher.

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Hallo!

… weniger Benzin verbrauchen… weil er
zusaetzlich mit kleinen Mengen Plastikmuell angetrieben wird.
(Siehe z.B.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1056381/).

Seit Menschen das Feuer nutzen, vergasen sie Kohlenstoffverbindungen. In der Praxis zündet man ein trockenes Stück Holz an. Der im Holz gebundene Kohlenstoff C oxidiert mit dem Sauerstoff O der Luft zu CO2. Ein paar Wimpernschläge in der Menschheitsgeschichte später entwickelte sich die Köhlerei. Dabei wurde das Holz unter weitgehendem Luftabschluss erhitzt. Übrig blieb nur der zuvor im Holz gebundene Kohlenstoff, die Holzkohle. Das war ein Pyrolyse-Vorgang. Pyrolyse ist also ein uralter Hut und natürlich nicht auf die Anwendung mit Holz beschränkt. Vielmehr kann man alle möglichen Kohlenstoffverbindungen unter Luftabschluss erwärmen, um so die Verbindung zu knacken und an den Kohlenstoff zu kommen. Auch Joghurtbecher kann man nicht nur thermisch verwerten, also letztlich vergasen, sondern per Pyrolyse in Kohlenstoff und Wasserstoff zerlegen.

Interessant ist die Methode u. a., um die früher in Deponien gelagerten und bis heute dort vorhandenen Kunststoffe sinnvoll zu verwerten. Dass im Beitrag des von Dir angegebenen Links der Eindruck einer besonderen Innovation erweckt wird, ist schon ein bisschen frech und die Höhe der Spritersparnis schlichtweg gelogen (oder vom Journalisten falsch verstanden). Vermutlich geht es den Machern darum, das Publikum zu verblüffen, wenn sie mit Einwegflaschen Auto fahren. Über den Werbegag hinaus ist es technisch und wirtschaftlich nicht besonders sinnvoll, einen Mini-Reaktor ins Auto einzubauen, um ein paar Gramm Kunststoff zu verwerten. Man könnte auch den Heckenschnitt aus dem Garten nehmen … oder die getrocknete Schwiegermutter … ach nee, die denn doch nicht, weil ihre künstlichen Hüftgelenke im Pyrolyse-Reaktor stören könnten.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Danke fuer die brauchbare Antwort.

Hab mich auch schon gefragt wie man aus rund 100 g Plastik ein Drittel des benoetigten Treibstoffes einsparen kann (wobei man bedenken muss dass der Lupo eh ziemlich sparsam ist).

Laut Wiki (http://de.wikipedia.org/wiki/Biomassevergasung) kann man aus 3 kg Holz einen Liter Benzin ersetzen. Im 2. Weltkrieg und auch noch heutzutage z.B. in Nordkorea wird die Methode mit der Holzvergasung eingesetzt.

Wieso benutzt(e) man Holz und nicht Plastik?
Wieso ist man heute fast komplett davon abgekommen?

Sind die Emissionswerte schlechter als bei gewoehnlichen Treibstoffen?
Wenn man genuegend grosse Mengen Plastik/Holz… verwendet duerfte es doch wirtschaftlich werden?
Evtl. kann man das Holz/Plastikgas auch speichern und dann einfach an einer Tankstelle tanken - oder?

Gruss

Desperado