Hallo!
… weniger Benzin verbrauchen… weil er
zusaetzlich mit kleinen Mengen Plastikmuell angetrieben wird.
(Siehe z.B.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1056381/).
Seit Menschen das Feuer nutzen, vergasen sie Kohlenstoffverbindungen. In der Praxis zündet man ein trockenes Stück Holz an. Der im Holz gebundene Kohlenstoff C oxidiert mit dem Sauerstoff O der Luft zu CO2. Ein paar Wimpernschläge in der Menschheitsgeschichte später entwickelte sich die Köhlerei. Dabei wurde das Holz unter weitgehendem Luftabschluss erhitzt. Übrig blieb nur der zuvor im Holz gebundene Kohlenstoff, die Holzkohle. Das war ein Pyrolyse-Vorgang. Pyrolyse ist also ein uralter Hut und natürlich nicht auf die Anwendung mit Holz beschränkt. Vielmehr kann man alle möglichen Kohlenstoffverbindungen unter Luftabschluss erwärmen, um so die Verbindung zu knacken und an den Kohlenstoff zu kommen. Auch Joghurtbecher kann man nicht nur thermisch verwerten, also letztlich vergasen, sondern per Pyrolyse in Kohlenstoff und Wasserstoff zerlegen.
Interessant ist die Methode u. a., um die früher in Deponien gelagerten und bis heute dort vorhandenen Kunststoffe sinnvoll zu verwerten. Dass im Beitrag des von Dir angegebenen Links der Eindruck einer besonderen Innovation erweckt wird, ist schon ein bisschen frech und die Höhe der Spritersparnis schlichtweg gelogen (oder vom Journalisten falsch verstanden). Vermutlich geht es den Machern darum, das Publikum zu verblüffen, wenn sie mit Einwegflaschen Auto fahren. Über den Werbegag hinaus ist es technisch und wirtschaftlich nicht besonders sinnvoll, einen Mini-Reaktor ins Auto einzubauen, um ein paar Gramm Kunststoff zu verwerten. Man könnte auch den Heckenschnitt aus dem Garten nehmen … oder die getrocknete Schwiegermutter … ach nee, die denn doch nicht, weil ihre künstlichen Hüftgelenke im Pyrolyse-Reaktor stören könnten.
Gruß
Wolfgang