Autobiographische Dokumente aus deutschen Kolonien

Guten Morgen liebe Experten!

Kennt jemand von euch Tagebücher, Briefeditionen o.ä. aus der Zeit des dt. Kaiserreichs von Menschen, die in den Kolonien lebten?
Ich würde mich gern mit der Freizeit- und Konsumkultur in Bezug auf Feiern, gesellschaftliche Konventionen, Alkohol, Medikamente, Genussmittel etc. in den deutschen Kolonien auseinandersetzen.
Dazu brauche ich dringend Quellen.

Danke für eure Hilfe!

Ich wünsche einen schönen Tag!

Kat

Hi Kat,

Ich würde mich gern mit der Freizeit- und Konsumkultur in
Bezug auf Feiern, gesellschaftliche Konventionen, Alkohol,
Medikamente, Genussmittel etc. in den deutschen Kolonien
auseinandersetzen.

Ich bin da kein Experte, aber bei Lesen Deiner Anfrage fiel mir ein altes Kochbuch „Neuzeitliche Küche“ ein, in dem ca. 20 Seiten dem Kochen in tropischen Kolonien gewidmet ist. Dort werden auch Umgangsempfehlungen mit den „eingeborenen“ Dienstmädchen gegeben.

Zitat:
„Die Behandlung des eingeborenen Dienstpersonals will auch erlernt sein. Es gibt unter ihnen viel arbeitsscheues Volk; die hauptsächlichen Untugenden, die man zu bekämpfen hat, sind Trägheit, Unreinlichkeit und ein großer Hang zum Stehlen.“

In diesem Teil des Kochbuchs (von 1931 allerdings) wird auch der „Frauenbund der deutschen Kolonialgesellschaft“ in Berlin erwähnt.
Unter diesem Stichwort findet sich bei Google einiges, vielleicht wirst Du ja dort fündig:
http://www.google.de/search?q=Frauenbund+der+deutsch…

WE-Gruß,
Anja

Moin,

mit einer genauen Auskunft kann ich leider nicht dienen. Aber vielleicht findest Du über Das Deutsche Koloniallexikon ein paar Wegweiser.
http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildpr…
Dort müsste es eigentlich eine Bibliographie geben, die ich allerdings nicht gefunden habe.

Grüße
Pit

frei assoziiertes P.S.:

Es ging spazieren vor dem Tor, ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.
Die Sonne schien ihm auf`s Gehirn, da nahm er seinen Sonnenschirm. Da kam der Ludwig hergerannt und trug sein Fähnchen in der Hand.
Der Kaspar kam mit schnellem Schritt und brachte seine Brezel mit.
Und auch der Wilhelm war nicht steif und brachte seinen runden Reif
Die schrien und lachten alle drei, als dort das Mohrchen ging vorbei,
weil er so schwarz wie Tinte sei!

Da kam der grosse Nikolas mit seinem grossen Tintenfass.
Der sprach: „Ihr Kinder hört mir zu und lasst den Mohren hübsch in Ruh!
Was kann denn dieser Mohr dafür, dass er so weiß ist nicht wie Ihr?“
Die Buben aber folgten nicht und lachten ihm ins Angesicht.
Und lachten ärger als zuvor über den armen, schwarzen Mohr!

Der Niklas wurde bös und wild, Du siehst es hier auf diesem Bild!
Er packte gleich die Buben fest, beim Arm, beim Kopf, bei Rock und West
den Wilhelm und den Ludewig, den Kaspar auch, der wehrte sich.
Er tunkt sie in die Tinte tief, wie auch der Kaspar „Feuer“ rief.
Bis übern Kopf ins Tintenfass tunkt sie der grosse Nikolas.

Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind, viel schwärzer als das Mohrenkind.
Der Mohr voraus im Sonnenschein, die Tintenbuben hinterdrein,
und hätten sie nicht so gelacht, hätt Niklas sie nicht schwarz gemacht!
http://sternchen61.2page.de/struwwelpeter_94048228.html

Hallo Kat,

ich empfehle Dir, Dich an das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen zu wenden.

Beste Grüße

=^…^=

Danke …
für den Link,
Frau =^…^=

Deutsche Tagebucharchiv

Jetzt weiß ich endlich, was mit meinen Tagebüchern im Falle des doch sicheren Ablebens irgendwann machen kann: Ich werde sie diesem Archiv überlassen!

Gruß,
Anja

Vielen Dank für die Tipps! Koloniallexikon und Tagebucharchiv kannte ich nicht, besonders das Lexikon kann ich gut nutzen. Mal sehen, ob ich eine Anfrage an das Archiv stellen werde! Gruß, Kat

Noch ein Suchtipp
Moin,

auf der Seite des Deutschen Historischen Museums könntest Du evtl. auch fündig werden http://www.dhm.de/
Mit der Suche Deutsche Kolonien hatte ich 120 Treffer http://www.dhm.de/cgi-bin/search.cgi?q=Deutsche+Kolo…
Wühl dich halt mit weiteren Suchwort-Kombinationen durch den Fundus.

Pit