Autofahrt nach Asien - nur mit Gelaendewagen?

Hallo,

ist es empfehlenswert mit einem normalen PKW (ich denke da an einen Mercedes E-Klasse w124 oder w123 Kombi als Diesel) nach Asien zu reisen (Tuerkei, Iran, Pakistan, Indien und evtl. noch weiter)?

Wollte eigentlich mit einem Gelaendewagen fahren aber der Tuev hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Am PKW gefaellt mir der geringere Verbrauch aber ich habe Bedenken dass ich alle 3 Meter im Schlamm steckenbleibe und alle 5 Meter Oelwanne, Auspuff usw. weggerissen wird…

War jemand schon in den genannten Laendern und weiss ob man dort auch mit einem PKW ohne Hoeherlegung… gut durchkommt?

Gruss und Dank

Desperado

Moin!

Desperado, ich lege Dir wiederholt ans Herz, Dich mit der Website

http://www.brauner-benz.de

auseinanderzusetzen.

Deine Reise ist mit einem W123 möglich. Ein paar Optimierungen sollte man durchführen. V.a. das „Afrika-Fahrwerk“ schien mir eine vernünftige Verbesserung zu sein.

Ich selbst kenne von den beschriebenen Zielen Türkei und Iran sowie Ost-China (allerdings mit Flieger angereist und dort dann unterwegs) aus eigener er-Fahr-ung. Die Leute dort fahren in den seltensten Fällen einen Geländewagen. Man kommt dort mit W123 und W124 gut weiter, muss sich aber beim Fahren sehr viel mehr an der „Natur“ orientieren, als man das aus Deutschland gewohnt ist.
Nur für die wirklich abgelegenen Ecken, ich denke da z.B. an Teile der Mongolei und den Norden Chinas sowie an den Urwald in Laos, braucht´s einen Geländewagen. Dann aber auch hochgelegt und mit Matschbereifung. Für die weite Anreise, die Du planst, macht diese Ausrüstung jedoch wiederum keinen Sinn.

Ob es ein Kombi sein muss (dann übrigens S123 / S124), bleibt Dir überlassen. In der Anschaffung sind sie meist deutlich teurer.
Die Limos verfügen über eine hohe Dachlast und große Kofferräume.

Viel Spaß!
M.

Hallo!

Kannst problemlos mit normalem Auto fahren. Schlecht ist die Straße nur zwischen Dalbandin und Quetta (ca. 300km), dort wird aber derzeit auch saniert. Also früh in Dalbandin losfahren, damit halbwegs zu angenehmer Zeit in Quetta ankommst. Zwischen Taftan und Quetta, teilweise auch noch weiter bis Sukkur kriegst du eine Eskorte und das bremst. Die Strecke zwischen Bam und Sukkur ist der einzige Abschnitt auf dem Weg nach Indien, der von der Sicherheit ein bisschen heikel ist.

Sonst Türkei: großteils sehr gut, außer teilweise schlechter Belag zwischen Erzincan und Dogubeyazit, aber nichts Tragisches.

Im Iran sind die Straßen sowieso fast besser wie bei uns. Aber Eskortenpflicht zwischen Bam und der Grenze Zahedan. Die iranischen Eskorten sind im Vergleich zu den pakistanischen oft schlechter organisiert und teilweise unangenehm. Schau dass du noch am Abend über die Grenze kommst und übernachte auf der pakistanischen Seite in Taftan, nicht auf der iranischen in Zahedan. Die Pakistani lassen dich vor dem Customs House übernachten und du kannst Toilette und Dusche der Zöllner benutzen.

Ach ja, noch ein Hinweis für den Iran: Theoretisch braucht man Benzinkarten fürs Tanken. An manchen Grenzübergängen lassen sie einem nicht durch, wenn du keine kaufst. Dann kostet der Sprit aber viel mehr als wirklich. Schau, dass du möglichst wenig solche Karten kaufen musst, sag im Zweifelsfall du fährst nach Tabriz und nicht nach Zahedan. Du kriegst Sprit auch ohne Benzinkarten, irgendwer borgt dir nämlich dann seine und das spart dir viel Geld.

Gruß
Tom

Hallo Mathias und Tom,

Danke fuer die Antworten, werde mich dann mal nach einem passenden Mercedes 124 oder 123 umsehen. Eigentlich lieber einen 124 weil er einfach moderner und damit sicherer und sparsamer ist - oder hat ein alter 123 andere Vorteile wie z.B. bessere Teileversorgung oder weniger Pannen? (Vielleicht weiss auch jemand einen anderen Diesel bei dem die Ersatzteilversorgung dort gut ist und den man fuer unter 500 Euro kaufen kann).

Die Reiseberichte mit dem braunen Benz kenne ich teilweise, hab mich immer gefragt wieso er sich keinen Kombi gekauft hat, ich denke nicht dass die Preisunterschiede bei solch alten Autos so enorm sind. Wenn ich aber eine guenstige Limousine aus Rentnerhand mit wenig Km bekomme werde ich diese auch nicht verschmaehen. Aufs Dach moechte ich nicht so viel packen weil sich das zu stark auf den Verbrauch auswirkt (und bis ich im Iran bin geht das ganz schoen ins Geld), dann noch eher einen Fahrradtraeger auf die Anhaengerkupplung montieren und ein paar Kisten draufschnallen.

Afrika-Fahrwerk klingt nach hohen Kosten, werde evtl. Gummis unter die Federn legen um das Auto hoeher zu machen und/oder haertere Federn von schweren Ausfuehrungen einbauen. Vielleicht kann ich sogar hoehere Reifen montieren, was natuerlich am Berg Probleme machen kann…

Einen Unterfahrschutz werde ich mir auf jeden Fall zusammenschweissen und am besten die gefaehrdeten Teile (wie Oelwanne) als Ersatz mitnehmen und wenn noetig davor ansaegen damit sie eine Sollbruchstelle haben und nicht noch 10 andere Teile mit wegreissen.

Gruss

Desperado

Hallo,

So lange Du nicht mitten durch eine Wüste oder über ein spärlichst bewohntes Hochgebirge fahren willst, kommst Du mit einem normalen Auto in gutem Zustand klar.
Deine seltsamen Verbesserungen solltest Du lassen. Was soll das bringen?
Nach Indien kommst Du auf jeden Fall auf Asphalt und vielleicht mal Schotterpiste, wirkliche Geländefahrten sind gewollte Extras, kein Muss.

Und glaub mir eines: Auf Deiner Strecke wirst Du vielen Automechanikern begegnen die mehr Ahnung vom Schrauben haben als Du. Probleme kriegst Du wahrscheinlich nur, wenn Du ein spezielles Ersatzteil benötigst das Typspezifisch ist, alles andere wird notfalls improvisiert.

Gruss
M.

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Moin!

Danke fuer die Antworten, werde mich dann mal nach einem
passenden Mercedes 124 oder 123 umsehen. Eigentlich lieber
einen 124 weil er einfach moderner und damit sicherer und
sparsamer ist - oder hat ein alter 123 andere Vorteile wie
z.B. bessere Teileversorgung oder weniger Pannen? (Vielleicht
weiss auch jemand einen anderen Diesel bei dem die
Ersatzteilversorgung dort gut ist und den man fuer unter 500
Euro kaufen kann).

Bei dem Budget würde ich eher einen 123er suchen. Er hat den geringsten Elektronikanteil und ist mit Rostschäden sehr günstig. Du brauchst ja nur noch 3 Monate TÜV.
Der 123er ist bis Pakistan hin im Straßenbild normal und Teile sind meist verfügbar. Allerdings sind die Benziner m.W. in Iran und Pakistan populärer als die Diesel.

Ein kompletter Techznik-Check VOR der Abreise und ggf. Tausch der Bremsleitungen und -beläge ist sowieso selbstverständlich. Auch würde ich einige Dieselfilter einpacken und das Getriebeöl wechseln (Motoröl sowieso).
Besorge Dir 2 Zusatzfelgen und 6 wirklich einwandfreie Reifen.

Die Reiseberichte mit dem braunen Benz kenne ich teilweise,
hab mich immer gefragt wieso er sich keinen Kombi gekauft hat,
ich denke nicht dass die Preisunterschiede bei solch alten
Autos so enorm sind.

Das steht doch in der EInleitung. Die Kiste stand halt so beim Händler und er wollte ein Übergangsauto.
Die 123/124 Kombis sind übrigens mindestens doppelt so teuer wie die Limos und ausserdem seltener (es wurden damals einfach sehr viel mehr Limos als Kombis verkauft). Lieber eine gute, günstige Limo als ein schlechter, teurer Kombi.

Wenn ich aber eine guenstige Limousine
aus Rentnerhand mit wenig Km bekomme werde ich diese auch
nicht verschmaehen. Aufs Dach moechte ich nicht so viel packen
weil sich das zu stark auf den Verbrauch auswirkt (und bis ich
im Iran bin geht das ganz schoen ins Geld), dann noch eher
einen Fahrradtraeger auf die Anhaengerkupplung montieren und
ein paar Kisten draufschnallen.

Das macht bei 70 - 100 Km/h, die Du als Reise-V annehmen kannst, nicht allzu viel aus. Ich empfehle Dir dringend einen Deachgepäckträger für 2 Ersatzreifen und 2 Reservekanister á 20 L. Der ganze Kram passt auch in einen Kombi-Kofferraum nicht problemlos frein und die Kanister, zumal bei Diesel, stinken und man will sie nicht im Innenraum haben.

Afrika-Fahrwerk klingt nach hohen Kosten,

Steht alles auf der Website. Er hat sich das in Nordafrika für kleines Geld umbauen lassen. Du müsstest das dann im Iran versuchen.

werde evtl. Gummis
unter die Federn legen um das Auto hoeher zu machen und/oder
haertere Federn von schweren Ausfuehrungen einbauen.
Vielleicht kann ich sogar hoehere Reifen montieren, was
natuerlich am Berg Probleme machen kann…

Häh?

Das verstärkte Fahrwerk i.V.m. Originalreifen in guter Qualität reicht.

Einen Unterfahrschutz werde ich mir auf jeden Fall
zusammenschweissen und am besten die gefaehrdeten Teile (wie
Oelwanne) als Ersatz mitnehmen und wenn noetig davor ansaegen
damit sie eine Sollbruchstelle haben und nicht noch 10 andere
Teile mit wegreissen.

Säge bitte nicht an dem benz herum und achte beim Unterfahrschutz auf ausreichende Kühlung.

Gruß,
M.

Hallo!

Meiner Meinung nach sind derartige Umbauten völlig überflüssig.

Gruß
Tom