Autogas Umbau

Liebe/-r Experte/-in,
Ich fahre einen Ford Focus Kombi von 2006 und überlege mir den auf Autogas umbauen zu lassen.
Habe schon bei einigen Werkstätten angefragt und eine sagte mir das ich die Ventile Härten lassen muss oder austauschen muss der Umbau kostete bei dem betreffenden dann allerdings knapp 3000 €.
Bei einem Anderen dann schon nur noch 2100 €.
Meine Frage ist ob ich das mit den Ventilen machen muss und warum da so ein preislicher Unterschied ist?
Ein kollege sagte mir auch das die Belgischen werkstätten solche umbauten auch deutlich günstiger anbieten(1200€)das würde sich für mich anbieten da ich direkt an der belgischen Grenze wohne.
Kennen sie vieleicht sogar eine Werkstatt die sich im Umkreis von Aachen befindet und das günstig anbietet?
Ab wieviel Kilometer Fahrtleistung rentiert sich Gas überhaupt?
Gibt es steuerliche Vorteile?

Schonmal vielen dank für ihre Mühe

Stefan

Hallo,
dein Ford Motor ist im Gasbetrieb verschleißanfällig an den Ventilsitzen. Einem Umbau steht mit einigen Einschränkungen jeoch nichts im Weg. 1.: der Umrüstbetrieb sollte gute Referenzen haben und in der Nähe sein. 2.: Die Gasanlage sollte bei Drehzahlen oberhalb 4000/4500 U/Min auf Benzin schalten bzw. welches beimischen 3.: ein Additivierungssystem muss verbaut werden (kein Flashlube!! funktioniert nicht --> Electronic Valve Protector oder Prins Valve Care muss es sein) 4.: schliess eine Versicherung ab (Europ Assistance für 3 Jahre ca. 200 Euro), damit sind Schäden erstmal abgedeckt. 5.: quäl das Auto nicht auf der Autobahn. 6.: nur hochwertige Gaskomponenten nehmen (BRC o. Prins sind gut geeignet, jedoch nur die BRC kann auf Benzin schalten… bitte keine KME oder Stag oder so Zeug)
Der Preis für ein solches Packet darf bei 2500-2800 Euro liegen.
Gruß

Hallo, du musst dir einige Frage selber erst mal stellen:

wieviele km fahre ich pro Jahre?
wie viele Jahre will ich den Wagen noch fahren?
km / Jahr x Jahre mit dem gleichen Auto = Gesamtkilometer

Beispiel 5 Jahre mal 20.000km.
8 Liter Benzin werden 10 Liter Gas
zB 100.000km entspricht 8000 Liter Benzin x 1,70 EUro und 10000 Liter Gas x 1 Euro

Also 13600 Euro Benzin gegenüber 10000 Euro Gas. Entwickelt sich Benzin stärker wird die Differenz größer, Gas könnte einen Ticken besser sein. So jetzt hast du etwa 4000 Euro bei Gas gespart. Abgezogen etwa 3000 Euro Umbau + 200 Euro Motorversicherung (EIN MUSS!!!) TÜV wird teurer, Gasnlage 1x Jahr Inspektion 100, das alles mal 5 Jahre, schon rechnet sich Gas definitiv nicht mehr. Mit einem Radmuldentank kommst du bei deinem Auto auf 60 Liter brutto und 50 Liter Netto Gas = maximale Reichweite 500km. Das nervt auf Reisen. Denke auch daran, dass du im Urlaub mit dem PKW mehr fürs Gas zahlst zB in Frankreich heute schon 90 Cent. In den nächsten Jahren wird Gas schnell und stark teurer werden. Steuerbefreiung läuft aus.

Rechne noch ein, dass dein Auto nach dem Umbau nahezu unverkäuflich ist. Kaum jemand wird sich ein Gasauto gebraucht kaufen.

Noch nicht mitgerechnet sind möglich Umbauprobleme, also 5-6 x in die Werkstatt fahren, Zeit, Urlaubstag dafür und und und.

Besser:
Neuwagen bereits mit LPG kaufen. Das ist wirtschaftlich absolut sinnvoll und v.a. mit Garanite und allem was dazu gehört.

Sorry

Hallo Stefan,
ich bin nur bedingt ein Experte, insofern weiss ich von dem Ventilproblem bisher nichts.
Ich kann Dich aber voll unterstützen mit dem kompetenten und billigeren Umbau in Holland oder Belgien. Zumindest zum Ventilproblem wissen die Leute dort bestimmt alles !
Vielleicht ist es etwas besser, den Umbau in Deutschland in Grenznähe machen zu lassen. Am besten die Werkstätten vorher vergleichen. Per Internet müssten welche zu finden sein. Vor Jahren habe ich westlich von Krefeld/Viersen mein Auto umbauen lassen.
Mein Hauptargument fürs Gas: Abgase sind deutlich weniger schädlich, und der Motor wird geschont ! PS-Verlust bei Gas ist wohl Realität, aber am Berg kann man ja immer auf Benzin umschalten. Ob die Steuern auf Gas anders sind als bei Benzin weiss ich nicht; der Endpreis ist entscheidend.
Viel Erfolg wünscht T.V.

Hallo,
es ist Grundbedingung zum Einbau einer Gas-Anlage, das der Wagen gehärtete Ventilsitze hat.Hat er sie nicht, bitte nicht umbauen, spätestens nach 30000 km hast du den Zylinder-Kopf kaputt.Man kann die Sitze ändern lassen…aber wie Sie ja schon wissen 2-3000 Euro. Zudem haben einige Motoren auch keine Hydrostößel mehr (Honda,Toyota…)diese auch besser nicht umbauen.Z.B.Mitsubishi Colt etc., haben auch weiche Sitze. Dieser Wagen wurde sogar vom Mitusbishi Händler umgebaut…viele Werkstätten wissen es gar nicht welcher Motor weiche Sitze haben. Es gibt jedoch schwarze Listen von Gas-Anlagen-Herstellern.Bei den billigen Anlagen aufpassen: Es werden oft Venturi-Anlagen auch in neue Autos eingebaut. Diese Anlagen sind jedoch nur für alte Motoren, die keine elektronische Einspritzung haben und für Vergasermototoren.Für einen modernen Motor zu hoher Verbrauch, da man zum Steinzeitalter zurückkehrt : Diese Venturi-Anlagen arbeiten wie ein Vergaser : Zentraleinspritzung ! Zudem ist immer zu prüfen, ob der deustche Tüf die Anlage abnimmt, denn der Umbauer muss zertifiziert sein. Immer mal vorher beim Tüv fragen und vom Umbauer notwendige Unterlagen anfordern.Das Berechnen der Rentabilität ist ganz einfach : Gasverbrauch je nach System ca. 1-1,5 L mehr wie Benzin, dann mit der Kilometerleistung ausrechnen. Also z.B. Benzin 1,69 €/L, Gas 0,79 €/L, bei 100 km z.B. Benzinverbrauch 10L/100, Gas 11,5L/100 = Benzin bei 20000 Km/Jahr 3380 Kosten, bei Gas 1817€.Differenz 1563€. Steuerliche Vorteile gibt es keine außer das Gas bis 2018 noch nicht besteuert wird.
Stefan S.