Autogenes Training: CD?

Hallo!
Als Geschenk für jemand, der einen Horror vor Gruppensitzungen hat, suche ich eine CD zum Erlernen und Üben des Autogenen Trainings.
Kann da jemand aus eigener Erfahrung etwas Ordentliches (nicht Esoterisches! Das flöge mir um die Ohren) empfehlen?
(Ja, ich habe gegoogelt. Ja, ich habe in Wikipedia nachgeschaut.)
Freundliche Grüße!
H.

Die Techniker-Krankenkasse bietet (zumind. bot sie es für ihre Mitglieder an) sowas kostenlos zum Download.

Alternativ könnte vllt. noch die „Progressive Muskelrelaxation“ nach Jacobssen was sein - das ist garantiert nicht eso-teerisch.

Autogenes Training nicht mit CD in Einzelsitzungen
Sehr geehrter Hannes,

„Autogenes Training- CD“: das ist ein logischer Widerspruch.

Es gibt auch autogenes Training in Einzelsitzungen!

Das „autogene Training“ ist kein geschützter Begriff.

Trotzdem gibt es eine Vielzahl von

Kriterien,

aufgestellt vom Berufsverband der Psychologen, Sektion Klinische Psychologie,
Abteilung Entspannungsverfahren,
an denen man erkennen kann, ob ein Kurs seriös ist:

  • Eines davon ist die Teilnehmerzahl.
    Sie darf 8 TeilnehmerInnen nicht überschreiten.
    Am wirksamsten sind die one-on-one-Sitzungen z. B. für Manager und Hochleistungs-Professionelle,
    weil sie auf diese eine Person maßgeschneidert werden können.

  • Das autogene Training ist ideologiefrei. Es können also Menschen aller möglichen geistigen Ausrichtungen teilnehmen.

  • Die klassisch-medizinische Methode darf nur von Ärzten und Diplom-Psychologen unterrichtet werden.

  • Es dürfen keine Ton-Konserven (Kassetten, CDs oder sonstige Accessoires) verwendet werden. Das klassische autogene Training kann man nicht aus Büchern oder Medien lernen, sondern nur unter direkter Aufsicht.

  • Nebenwirkungen müssen besprochen und bewältigt werden.

  • Es müssen alle Grund- und Organ-Übungen gegeben werden.

  • Die Kurse dürfen keine Crash-Kurse (Wochenend-Kurse, „Block-Seminare“) sein.

  • Der Grundkurs muss 8 Wochen in Anspruch nehmen.

Das autogene Training wurde auch nicht aus dem Yoga entwickelt, wie man oft liest, sondern nachträglich wurde festgestellt, dass es ein paar Gemeinsamkeiten in der Wirkung gibt.

Das klassisch-medizinische autogene Training ist eine rein schulmedizinische Methode und hat mit Esoterik nichts zu tun.

Ich hoffe, die wesentlichen Infos über diese psycho-physiologische Methode waren für Sie und Ihren Freund hilfreich.

Beste Grüße und alles Gute,
visit

Hallo!
Besten Dank! Das ist alles gut und schön und vermutlich richtig und hat sicher viel Arbeit gemacht.
Gefragt hatte ich aber nach Erfahrung mit CDs. Solche werden ja angeboten, und deshalb könnte es sein, dass jemand darüber etwas berichten kann.
Selbstverständlich könnte ich meinem Verwandten auch ein Buch mit Anleitung zum A.T. schenken. Aber da muss ich - m.m. - wieder die gleiche Frage stellen.
Dass A.T. mit Hilfe eines Mediums wie Buch oder CD ein Widerspruch in sich ist, wage ich zu bezweifeln. Das Wort autogen bedeutet doch selbst hervorbringend, und das
Duden (Herkunftswörterbuch)
erklärt:
„‚autogenes Training‘ (Beherrschung des Leibes durch Selbstversenkung. d. h. heilendes Wirkenlassen der körpereigenen Kräfte)“.
Das Training des Autogenen Trainings - nur darum geht es also - wieso soll das nur durch den Couch möglich sein?
Ich stelle mir vor, dass ein gutes Medium bei den einzelnen Stadien der Arbeit darauf hinweist, worauf zu achten ist und was evtl. bedenklich ist. Wenn ich nach der Anweisung des Therapeuten zu Hause übe, bin ich ja auch allein damit.
Den weitestgehenden Ersatz des guten Therapeuten durch eine gute CD - das hatte ich doch gemeint.
Freundlichen Gruß!
H.

Autogenes Training hat mit der Esoecke nichts zu tun, auch wenn die sich das manchmal zu eigen macht. Es ist wohl nicht nötig, Autogenes Training unbedingt beim Arzt oder Psychologen zu lernen, allerdings würde ich davon abraten, das per CD zu probieren.

Den richtigen Effekt von autogenem Training hat man dann, wenn man gezielt eingeführt wird. Per CD kann man nicht nachfragen, nicht korrigiert werden, Autosuggestion ist durchaus auch etwas, wo man Fehler machen kann, die im günstigen Fall darin liegen, dass man keine Wirkung erzielt, es sind aber auch blödere Folgen denkbar.

Kommt ein weiterer Aspekt dazu, der konkret gegen dein Ansinnen spricht: Wenn überhaupt CD als Unterstützung benötigt wird, dann ist die Entscheidung darüber, ob man eine solche gut findet, höchst individuell. Da kommt es nicht nur darauf an, ob man selbst die Stimme sympathisch, angenehm findet, sondern auch, welches Sprechtempo man benötigt. Mit Musik oder ohne. Es kann hier schlicht keine allgemeingültige Empfehlung geben.

Außer der, dass ich persönlich immer dazu raten würde, dass bei einem Trainer zu erlernen. Ich schwöre seit über 20 Jahren darauf und habe ein einziges Mal einen solches Training gehabt, vielleicht 6, maximal 8 Stunden. Danach weiß man, was man zu tun hat. Eine CD hätte niemals diesen Trainingseffekt gehabt - und ich hätte zu keinem Zeitpunkt eine CD als hilfreich empfunden.

Schon lange habe ich das so trainiert, dass ich sogar im Stehen an der Bushaltestelle abrufen kann, mir also Umgebungsgeräusche nichts ausmachen. In der intensiven Trainingsphase am Anfang hätte mich das aber nur gestört.

Gruppenmensch bin ich übrigens auch nicht. Wir hatten Kleingruppe mit 4, 5 Leuten, die ich schlicht ignoriert habe für die paar Stunden.

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Hallo!

Gefragt hatte ich aber nach Erfahrung mit CDs. Solche werden
ja angeboten, und deshalb könnte es sein, dass jemand darüber
etwas berichten kann.

Wenn so etwas angeboten wird, dann kann das nichts Seriöses sein!

Gerade am Anfang braucht man unbedingt die Begleitung, egal ob bei Einzelsitzung oder in der Gruppe. Bei Verwendung einer CD oder eines Buches besteht die Gefahr, dass man etwas völlig Falsches einübt, das dann womöglich sogar negative Folgen für den betreffenden Menschen haben kann.

Ich hatte schon am ersten Abend ganz große Probleme, die mich ohne Begleitung zum Aufgeben veranlasst hätten. Bei der Vorstellung der Schwere des Armes (das ist die erste Übung) bekam ich Beklemmungen und leichte Angstzustände und vibrierte innerlich. Natürlich sagte ich das sofort nach den Übungsminuten und gemeinsam mit der Ärztin, die den Kurs leitete, fanden wir heraus, dass das Wort „Schwere“ für mich einfach zu negativ besetzt ist. Ich übte daraufhin mit dem Satz „Der Arm ist ganz leicht“, und damit ging es dann sehr gut, und dieses „Leicht“ verwende ich auch heute noch beim Autogenen Training 40 Jahre später.

Es gab bei anderen Kursteilnehmern aber auch andere Probleme, die aber auch alle einer Lösung zugeführt werden konnten.

Ich kann heute im Rückblick sagen, dass das das am besten angelegte Geld gewesen ist.

Viele Grüße

Waldi