Autokennzeichen lesen

Hallo,

auf meinem Pfingsmontagsspaziergang fiel mir plötzlich auf, daß ich normale Autokennzeichen nicht lesen kann, also ich weiß nicht, wie sie laut vorzulesen, sozusagen zu blasonieren sind.

  • Fangen wir rechts an, die Nummer ist ja unproblematisch.
  • Die Buchstaben werden in zwei Gruppen getrennt. Z.B. sagte man früher „Emil-Berta- Strich -Emil-Berta Zwo-Fünf-Sieben“.
    Den Strich gibt es nicht mehr. Soll man jetzt sagen „Emil-Berta-Emil-Berta-Zwo-Fünf-Sieben“, dann könnte es Eidelburg oder Ebersberg sein, oder spricht man es „Emil-Berta- TÜV-Plakette -Emil-Berta-Zwo-Fünf-Sieben“? Dann wäre es eindeutig Eidelburg, klingt bloß blöde.
  • Links ist ein blaues Feld mit der Länderkennung, heißt die „Länderkennung“? Und wie heißt links oben der Kreis aus zwölf fünfzackigen Sternen? „EU-Sternenkranz“? Manchmal hört man, er soll die zwölf Stämme Israels symbolisieren, but then again, wenn dem so ist, wie nennt man das auf Deutsch?

Hallo,

eine eigenartige Frage…

Die Buchstaben die links stehen sollen den Ort der Zulassung darstellen. Also zum Beispiel B für Berlin oder M für München. Da es viele Orte gibt, die sich mit dem Anfangsbuchstaben überschneiden, gibt es eben bis zu dreistellige Kennzeichen, Beispiel AIC für den Landkreis Aichach-Friedberg in Bayern.

Früher hatten die Buchstaben und Zahlen nach der Ortskennzeichnung noch eine Bedeutung, das ist heute aber nicht mehr so.

Seit Kurzem ist es Gesetz, das Gemeinden wieder die urspünglichen Kennzeichen einführen dürfen. Beispiel: Heute hat Zossen bei Berlin das Kennzeichen TF für Landkreis Teltow-Fläming, kann aber jetzt wieder das Kennzeichen ZO ausgeben.
 
Die Sterne im Europawappen haben nun gar nichts mit Israel zu tun, das wäre ja auch eigenartig. Es symbolisiert die Anzahl der Staaten der Gründung.

Gruß

Moin,

Früher hatten die Buchstaben und Zahlen nach der
Ortskennzeichnung noch eine Bedeutung, das ist heute aber
nicht mehr so.

hatten sie?!
Das einzige was ich da weiß ist, daß bei einer Kreisstadt bei einem Kennzeichen
xx-yy-Zahlen das Fahrzeug zur Stadt gehörte, wenn es in zweiten Block zwei Buchstaben gab und eine oder zwei Zahlen. Waren es drei oder vier Zahlen, kam es aus dem Kreisgebiet. War es im zweiten Block nur ein Buchstabe, kam das Fahrzeug auch aus dem Stadtgebiet.

Konnte man noch mehr daraus ablesen?

Gandalf

Es geht mir - ich sagte das bereits - darum, wie man ein Autokennzeichen laut vorlesen soll, nicht darum, welche Informationen aus den Buchstaben und Zahlen erschlossen werden können. Eine meiner Teilfragen war, wie man eine Buchstabenkombination EB-BE aussprechen soll, nachdem die Trennung nicht mehr wie früher durch einen „Strich“ markiert ist sondern durch die Plaketten, also heißt es jetzt „Emil, Berta, Strich, Emil, Berta“ obwohl kein Strich ist, oder „Emil, Berta, Emil, Berta“ was nicht eindeutig ist oder sagt man „Emil, Berta, Plakettenlücke, Emil Berta“ oder gilt da eine andere Sprachregelung?
Was dieser Sternenkreis bedeutet, war nicht Kernpunkt meiner Frage, sondern wie er offiziell heißt. Den Ausdruck „Symbolsternenkreis für die Gründungsmitgliedsstaaten der EWG“ habe ich noch nie gehört.

Hallo,

aufgrund der Fehlergefahr wird bei der Polizei, … normalerweise der Ort ausgesprochen (wenn es nicht gerade ein vollkommen unbekanntes Kleckerkaff am anderen Ende der Republik ist). Dann braucht es auch keinen „Strich“. Also „Berlin Anton Dora 123“. Ansonsten macht der Strich in der gesprochenen Version auch weiterhin Sinn, um zwischen Ortskennzeichen und Buchstaben sauber zu unterscheiden.

Gruß vom Wiz

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Moin,

Berta, Strich, Emil, Berta" obwohl kein Strich ist,

wenn Dich das so stört:
Emil Berta Pause Berta Emil Zahlen.

So haben wir es dereinst im Rettungsdienst gemacht um z.B. ein DN K 223 von einem D NK 223 zu unterscheiden.

Gandalf

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Hallo Gandalf,

bei uns (Rhein-Neckar-Kreis = HD) waren lange für die große Kreisstadt Weinheim nur die Buchstaben T und U (und einen weiteren Buchstaben) zu haben.

Viele Grüße (und bin auch schon wieder weg, ich hab nur eine Email-Adresse gebraucht)

Elke

Eine meiner Teilfragen war, wie man eine Buchstabenkombination EB-BE aussprechen soll,
nachdem die Trennung nicht mehr wie früher durch einen „Strich“ markiert ist sondern durch die Plaketten

Auch ich würde eine Pause machen zwischen den zwei Buchstabenblöcken und ein Kennzeichen demnach wie folgt vorlesen: »Emil Berta Emil für ›Ebersberg‹ [Pause] Dora Richard [Pause] Zwo Sieben Drei«. Die Pause zwischen dem zweiten Buchstabenblock und den Zahlen ist optional, da der Übergang ohnehin klar ist. Macht man zwischen den Buchstabenblöcken eine ausreichend lange Pause, braucht man den Zulassungsbezirk nicht noch mal ausgeschrieben zu nennen. Wenn bekannt ist, welche Buchstaben für den jeweiligen Zulassungsort stehen, kann man sich das Buchstabieren auch sparen und einfach nur den Ortsnamen nennen (wie Wiz bereits schrieb).

Die zwölf Sterne von der Europa-Flagge bezeichnet die EU selbst als »Kranz von zwölf goldenen fünfzackigen Sternen«. Man könnte sie daher kurz ›EU-Sternenkranz‹ nennen (obwohl der Kranz nicht nur für die EU steht, »sondern auch für die Einheit und in einem weiteren Sinne für die Identität Europas«). Die Buchstaben darunter, die für das EU-Land stehen, in dem das Fahrzeug zugelassen ist, nennt man ›Nationalitätszeichen‹ (siehe zum Beispiel hier in §2.5). Umgangssprachlich spricht man auch vom ›Ländercode‹, ›Länderkürzel‹ oder der ›Länderkennung‹.

Gruß
Christopher

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Klar, Pause, und vor der Pause ein wenig die Stimme heben (wie fragend). Das ist sicherlich ein Workaround aber auf gute Übertragungsqualität angewiesen.
Und zu der Vergabe der Buchstaben, die auf die das Ortskennzeichen folgen (ich kenne den Fachausdruck für diesen Buchstaben/dieses Buchstabenpaar nicht). Ich weiß, daß das mit immer zwei Buchstaben in der Kreisstadt und immer nur ein Buchstabe außerhalb davon, nicht so streng ist. Es gibt schließlich Landkreise, wo nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung in der Kreisstadt sitzt. Vom Landkreis München weiß ich, daß es eine Schwarze Liste gibt, manche Buchstaben nur in der Stadt nicht jedoch im Landkreis vergeben werden dürfen (ich glaub, das „W“ ist tabu).
Auch hege ich den Verdacht, daß die Zulassungsstelle die eine oder andere Information ins Nummerschild packt, die das Amt nicht aktiv für die Allgemeinheit kommuniziert. Ich vermute z.B., daß man am Nummerschild erkennen kann, wenn es ein Leihwagen ist (in einem anderen Autoland als Deutschland weiß ich es sicher).

Die zwölf Sterne von der Europa-Flagge bezeichnet die EUselbst als »Kranz von zwölf goldenen fünfzackigen Sternen«.

Das ist kein Name sondern eine Blasonierung.

Man könnte sie daher kurz ›EU-Sternenkranz‹ nennen (obwohl der

Könnte man unzweifelhaft.

›Nationalitätszeichen‹ (siehe zum Beispiel hier in §2.5).
Umgangssprachlich spricht man auch vom ›Ländercode‹,
›Länderkürzel‹ oder der ›Länderkennung‹.

Der Ausdruck „Nationalitätszeichen“ kommt mir auch ein wenig seltsam vor. Das „B“ für Berlin ist doch auch kein „Stadtzeichen“.

Man könnte sie daher kurz ›EU-Sternenkranz‹ nennen (obwohl der

Könnte man unzweifelhaft.

Was willst du denn wissen? ›EU-Sternenkranz‹, ›EU-Sternenkreis‹ oder einfach ›EU-Sterne‹ sind nach meinen Recherchen die im alltäglichen Sprachgebrauch gängigsten Begriffe für diesen »Kranz von zwölf goldenen fünfzackigen Sternen«. In von (Organen) der EU herausgegebenen Dokumenten kommt sowohl ›Sternenkranz‹ (hier auf Seite 19 oben) als auch ›Sternenkreis‹ (hier auf Seite 1, unten) vor.

›Nationalitätszeichen‹ (siehe zum Beispiel hier in §2.5).
Umgangssprachlich spricht man auch vom ›Ländercode‹,
›Länderkürzel‹ oder der ›Länderkennung‹.

Der Ausdruck „Nationalitätszeichen“ kommt mir auch ein wenig
seltsam vor. Das „B“ für Berlin ist doch auch kein „Stadtzeichen“.

Auch hier: Was willst du denn wissen? Ich habe einen offiziellen und ein paar gängige, umgangssprachliche Begriffe genannt. In einer EG-Verordnung von 1998 zu den sogenannten Euro-Kennzeichen werden sie als »Unterscheidungszeichen des Zulassungsmitgliedstaats« bezeichnet. Vielleicht gefällt dir das besser.

Danke übrigens für das freundliche Feedback. Da macht man sich gerne die Mühe einer Antwort.

Gruß
Christopher

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Servus,

und bin auch schon wieder weg

Schade, schade, schade - an solche.-) wie Dich hat sich mein Aufruf auch gerichtet!!!
Das Paragraphenzeichen - ich weiß schon, irgendwie muss man ja wieder reinkommen - gehört in die Kategorie my sense of humor:smile:)

Man liest sich:smile: J.

Hallo,

„gesperrte“ Kombinationen gibt es in vielen Städten mit „Großkunden“. Z.B. in Wolfsburg gibt es eine ganze Reihe von Buchstabenkombinationen, die ausschließlich an VW vergeben und dort „selbst verwaltet“ werden, und über die VW die Einfahrtsrechte regelt. D.h. Leute mit Dienstwagenanspruch haben unterschiedliche Kombinationen, je nachdem welche Einfahrtsrechte sie haben. Werksfahrzeuge haben wiederum andere Kombinationen, … Da geht dann niemand mit der Bitte für einzelne Kennzeichen zur Zulassungsstelle, sondern wird direkt bei VW aus dem passenden Block eine gerade freie Nummer gezogen, auf die dann zugelassen wird.

So erkennt der Werksschutz sofort, welches Fahrzeug wo rein darf, und welche Sonderrechte es ggf. genießt.

Wenn man sich mal die Flotten der großen Mietwagenfirmen ansieht, dann mag das genau so sein, zumal die sich die Fahrzeuge ja auch fix und fertig von den Herstellern anliefern lassen. Als ich einige Monate Lieferzeit für meinen aktuellen Dienstwagen hatte, bekam ich alle sechs Wochen einen neuen Leihwagen, und die hatten alle ziemlich ähnliche Kennzeichen. Nicht unwahrscheinlich, dass der Vermieter einige Kombinationen hat, die er selbst verwaltet, und dann blockweise an die Hersteller weiter gibt.

Gruß vom Wiz

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Das ist kein Name sondern eine Blasonierung.

Nun, da du ja weißt, was eine Blasonierung ist (nämlich die fachsprachliche, präzise Beschreibung eines Wappens), könnte man lediglich darüber streiten, ob eine Nummerntafel ein „Wappen“ ist - manche Wunschkennzeichenfahrer tragen dieses „Wappen“ ganz schön blasiert vor sich her - aber nicht über die Beschreibung an sich.

Um deine Frage aus meiner Sicht zu beantworten: wenn ich meine Nummerntafeln beschreiben sollte (was zum Glück nicht mal die Polizei verlangt!), dann klänge das so:

von links nach rechts:
blauer Streifen senkrecht, darin oben das EU-Emblem der 12 Sterne, darunter das Länderkennzeichen A weiß aufgeprägt.
Dann folgen WT (für Waidhofen an der Thaya) oder W (für Wien), das Länderwappen in dem die Stadt liegt (also Nierderösterreich oder Wien), sowie meist eine dreistellige Nummer und ein bis zwei Buchstaben, die keiner systematischen Ordnung unterliegen. Wahlweise könnte ich auch ein Wunschkennzeichen haben, das dann aus mindestens einem Buchstaben und mindestens einer Zahl bestehen kann und nicht mehr als 5/6 Buchstaben/Ziffern hatben darf (je nach Anzahl der Buchstaben der Städte-Kennzeichen)

Fragt mich wer nach meiner Autonummer spreche ich:

in Österreich:
„WT für Waidhofen an der Thaya - (kleine Pause) - 1234 Y“

Im Ausland:
„Ich habe ein österreichisches Kennzeichen mit der Nummer WT für Waidhofen an der Thaya - (kleine Pause, zum Mitschreiben für das beamtete Organ) - 1234 Y“

Analog würde ich das auch mit deutschen Kennzeichen halten:

Gesprochen:
" PI für Kreis Pinneberg - Pause - AB (ev. Anton/Berta, falls der Angesprochene begriffsstutzig ist) 123"

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Nee, nicht, seit der Gründung

Die Sterne im Europawappen haben nun gar nichts mit Israel zu
tun, das wäre ja auch eigenartig.

Das stimmt.

Es symbolisiert die Anzahl
der Staaten der Gründung.

Das nicht. Die zwölf ist die Zahl der Vollkommenheit. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Europaflagge#Offizielle…

Die EWG/Euratom/Montanunion hatte zuerst 6 Staaten; die Europaflagge kommt aber vom Europarat, der (je nach politische Position) 14 oder 15 (inkl. Saarland) Mitglieder hatte.

Gruß

Hallo Raimund,

die Polizei gibt per Funk Kennzeichen wie folgt weiter:
„Emil Berta Trennung nullacht fünfzehn“ Auch nach Wegfall des Bindestriches.

Strubbel
#:open_mouth:)