Mich würde folgendes interessieren:
Wenn man ein verletztes rechtes Bein hat und einen Automatikwagen, wäre es theoretisch möglich, die Pedale mit dem linken Fuß zu bedienen.
Mein Freund ist der Meinung, dass man ohne weiteres dann ein Automatikauto fahren dürfte.
Ich kann mir das nicht so gut vorstellen. Erstens wüsste ich nicht, wohin mit dem rechten Bein, weil doch die Pedale so angeordnet sind, dass sie mit dem rechten Fuß bedient werden sollten.
Und ich glaube, dass ich links ungeschickter wäre, allein, weil ich es nicht gewohnt bin, die Pedale mit links zu bedienen (ausgenommen die Kupplung, aber zwischen Gas- und Bremspedal hin und her ist einfach was anderes).
Wie sieht die rechtliche Lage aus?
Oder wird da mehr davon ausgegangen, dass man das darf, solange es einem keine Schwierigkeiten bereitet und man die Pedale sicher bedienen kann, also eher individuell geregelt?
ja, mit entsprechendem Feingefühl geht das … hab ich schon selbst mit nem rechten „Klumpfuss“ gemacht.
das wiederum ist mehr als fraglich. Ich denke mal (ja ich weiss, wir sind bei wer weiss was), dass dieses nicht wirklich erlaubt ist (Ein Rechtsamputierter hat ja andere Pedale oder Hebel in sein Fahrzeug eingebaut).
bei einem defekten linken Bein gar kein Problem mit einem Automatik
Bei einem defekten rechten Bein darfst du das nicht einfach so …
Ein rechts Unterschenkelamputierter muss einen Automatik auch erst umbauen lassen und dann seine Fahrtauglichkeit nachweisen (so geschehen bei meinem Vater)
Ob es rechtlich erlaubt ist, weiß ich nicht, aber ich würde es an deiner Stelle auf keinen Fall machen, da einfach zu schnell ein Unfall passieren kann. Hinterher erwischst du das falsche Pedal und fährst irgendwem rein oder dir fährt jemand rein oder was auch immer. Ich halte das für zu risikoreich. Warte lieber, bis du wieder ganz fit bist und lass dich bis dahin fahren oder fahre mit den Öffentlichen.
nachdem auch voll querschnittsgelähmte Auto fahren dürfen, mit dementsprechender Einrichtung natürlich, würde ich sagen ja, allerdings sind da ein paar Dinge zu beachten.
jemand, der nur seinen linken Fuß hat, stellt sich mit der Zeit darauf ein und entwickelt dementsprechend ein Gefühl dafür.
Wer mal versucht hat mit dem linken Fuß zu bremsen, wiß wovon ich rede. Nicht anders geht es auch den jungen Rallyfahrern, die damit anfangen, das Linksbremsen zu üben.
Man latscht nämlich dann drauf, wie auf die Kupplung und das ist für gewöhnlich zu viel des Guten.
Sollte es ein Dauerzustand sein, wäre es evtl auch angebracht, sich die Pedalerie weiter nach links verlegen zu lassen, da es auf Dauer schon mühsam ist, so über Kreuz zu greifen, wenn das rechte Bein noch da ist, erst recht.
ich würde es auf jeden Fall erst mal auf einem abgesperrten Gelände probieren,
Ist das sicher sicher?
Sicher nicht so sicher wie sonst!
Einfach mal auf freier Strecke ohne folgende Fahrzeuge mit links eine mittelkräftige Bremsung machen.
Das wird mit höchster Wahrscheinlichkeit mangels Gefühl eine Vollbremsung!
Ebenso wird das Umsteigen von Gas auf Bremse problematisch.
In einer Gefahrensituation wird man länger brauchen oder das falsche Bein benutzen.
Rechts Beinamputierte benötigten zumindest vor 10 Jahren ein Automatikfahrzeug mit umgebauter Pedalerie, das musste auch eingetragen und geprüft werden. Ob es jetzt noch so ist, weiß ich nicht.
Sicher ist aber, dass ein ungeübter Normalo mit „Klumpfuß“ rechts sich halbwegs unauffällig im Straßenverkehr wird bewegen können, bis es dann doch mal brenzlig wird (obige Gründe).
Und dann bewegt man sich nicht mehr im Bereich einer Ordnungswidrigkeit, sondern es wird richtig eklig:
Post vom Staatsanwalt!
Das StGB sagt nämlich im §315c:
Wer im Straßenverkehr
1. ein Fahrzeug führt, obwohl er
a) […]
b) infolge geistiger oder körperlicher Mängel
nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen
[…]
und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.