Automatisches Auskuppeln beim Rückwärtsrollen

Hallo zusammen,
ich sitze gerade vor einer sehr kniffeligen Aufgabe und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

Ich habe einen zweichachsiges und folglich vierrädriges Gefährt, das über die Hinterradachse angetrieben wird.
Der Antrieb überträgt seine Kraft mittels einer Kette auf ein Differential.
Der Antrieb kann nur vorwärts antreiben und blockiert direkt, sobald das Gefährt zurückgerollt wird (antriebstechnisch bedingt!).
Das Gefährt soll nicht rückwärts angetrieben werden, sondern nur zurückgerollt werden können!

Um das Zurückrollen möglich zu machen benötige ich einen automatischen Auskuppelmechanismus welche den Antrieb auskoppelt sobald sich die Räder rückwärts drehen.

Das Problem: Die Anriebskraft muss den selben Widerstand überwinden, den auch das Rückwärtsrollen überwinden muss.
Beispiel 1: Bei einer Steigungsfahrt verhindert jeder Antrieb, dass das Gefährt zurückrollen kann.
Beispiel 2: Bei jedem Fahrrad drehen sich die Pedalen rückwärts, sobald es rückwärts geschoben wird.

Gibt es eine Kupplung, die bei vorne eingeleiteter Vorwärtsdrehung geschlossen bleibt, sich aber bei hinten eingeleiteter Rückwärtsdrehung öffnet?

Dabei ist wichtig zu wissen, dass es sich hier um einen sehr direkten Antrieb handelt, der sofort blockiert. Die Lösung sollte also nicht auf einer Toleranz im Getriebe aufbauen, sodass sich die Räder bis zur Blockade ein paar Grad rückwärts drehen können! Außerdem sollte die Lösung rein mechanisch sein. Auf Elektrotechnik möchte ich vorerst nicht zurückgreifen. Nur wenn es garnicht anders geht oder die Technik bestechend einfach ist, wovon ich nicht ausgehe.

Hat dazu jemand eine Idee im Ärmel?

Schöne Grüße,
M.

hallo, leider kann ichh zu deiner frage keine antwort liefern
A.

Hallo Peter, ich kann Dir leider nicht weiterhelfen, da ich mich im Bereich der elekt.Antriebstechnik bewege. Von hier kann ich nur berichten, dass Schneckengetriebe mit Selbsthemmung nutzen um einen Bremseffekt zu nutzen. Für Deinen Fall sehe ich auch ganz klar eine Kupplung, aber muss diese automatisch sein??

Gruß Markus

Kann es sein, dass es keine rein mechanische Lösung geben kann?
In der Beschreibung heißt es: „Der Antrieb kann nur vorwärts antreiben und blockiert direkt, sobald das Gefährt zurückgerollt wird (antriebstechnisch bedingt!).“
Wenn der Antrieb blockiert, dürfte es dann doch nicht mehr möglich sein, dass die zweite Aussage in der Beschreibung möglich ist: „…benötige ich einen automatischen Auskuppelmechanismus welche den Antrieb auskoppelt sobald sich die Räder rückwärts drehen.“
Stellen diese beiden Aussagen nicht einen Widerspruch dar?
Wie auch immer, eine, zwei, drei Lösungen sind mit obigen Vorbehalt vorstellbar:
A) Eine manuell ausgelöste Entkopplung des Antriebes.
B) So denn die Antriebskraft durch manuelle / äußere Einwirkung gehemmt werden können sollte, kann diese Aufgabe ein Fliehkraftauslöser realisieren, der dann bei jedem Stillstand / Mindestgeschwindigkeit eine Entkoppelung mechanisch einleitet.
C) So sich die Räder trotz blockierenden Antriebes rückwärts drehen, Ihre zweite Aussage, ist eine mechanisch wirkende Entkoppelung des Antriebes von den Rädern durch nur in einer Drehrichtung formschlüssig greifende Zahnräder mit nachgeschalteter Mechanik realisierbar.

Müßte doch mit einem „verkehrten Freilauf“ funktionieren. Also Freilauf ein, beim Zurückdrehen der Räder, Freilauf aus, beim Vorwärtsdrehen der Räder.
Freilauf mit Sperr-Klinke oder Klemmwalzen.
Grüße Helmut !

Hallo

sry keine Ahnung

Hallo Gnom26,
danke für deine ausführliche Antwort, auch wenn es schon eine weile her ist.

Die Vermutung, dass es keine mechanische Lösung geben kann beruht wohl auf meiner nicht ganz genauen Erklärung, wo die Blockade beim Rückwärtsrollen entsteht. Es sind nämlich nicht die Räder sondern das in der Kette weiter hinten liegende Schaltgetriebe, dass diesen Vorgang nicht mitmacht, da es sich nicht mitdrehen kann. Da es aber kein mechanisches System gänzlich ohne Toleranzen gibt, lassen sich die Räder schon ein paar wenige Grad zurück drehen. Somit lässt sich auch einen Auslöser einbauen der darauf reagiert und den Antrieb auskuppelt.

Das kann wie folgt aussehen:
Auf der Hinterradachse gibt es eine Kupplung die mit einem Hebel händisch betätigt wird. Um aber auch ein automatisches Auskuppeln zu ermöglichen wird ebenfalls ein Klemmrollenfreilauf auf die Achse montiert. Dieser klemmt sobald sich die Hinterradachse rückwärts dreht, ansonsten läuft er frei. Der äußere Ring des Freilaufs ist mit einer Kugelgelenkstange verbunden die die Kupplung auskuppelt. Damit haben wir eigentlich was wir wollten.

Diese Lösung entspricht wohl ziemlich genau dem unterbreiteten Vorschlag C:, richtig?

Der Haken bei dieser Lösung ist, dass dieses Prinzip auf den Toleranzen des Systems aufbaut, die wir allerdings noch optimieren müssen. Wie gesagt werden sie nie ganz verschwinden, das System könnte aber noch wesentlich strammer auslegt werden, was sich positiv auf den Muskelantrieb auswirken würde. Allerdings würde dann unsere Lösung nicht mehr funktionieren, da sie die Toleranzen benötigt.

Die genannte Lösungsmöglichkeit ist auch schon länger bekannt, stellt uns aber aus dem genannten Problem nicht ganz zufrieden. Aus diesem Grund hatte Ich meine Anfrage bewusst so gestellt, dass eine Lösung angestrebt wird welche ohne Toleranzen auskommt. Dass das unmöglich ist, ist nach wie vor nicht bewiesen bzw. widerlegt.

Der Vorschlag B eine Fliehkraftkupplung einzusetzen war auch schon im Blickfeld, kann hier aber leider nicht funktionieren, da es zum Einen immer eine Weile dauert bis die FKK greift und es in diesem System auf Dauer zu großem Antriebskraftverlusst führen würde. Zudem kommt, dass die Umdrehungen beim Anfahren und auch beim Rückwärtsrollen nicht ausreichen können um einen Fliehkraftmechanismus auszulösen.

Eine andere Idee war eine Mechanik einzusetzen welche zwischen den eingehenden Kraftrichtungen unterscheiden kann, welche also „erkennt“, ob die Kraft von vorne, also vom Antrieb her kommt oder ob sie von den Reifen, also vom Rückwärtsrollen her kommt. Dementsprechend müsste die Mechanik wie folgt reagieren:

Antriebskraft von vorne kommend = Kraftschluss wird erhalten

oder

Rückrollkraft von hinten kommend = Kraftschluss wird unterbrochen

Dazu ist mir das Prinzip der Lastmomentsperre in die Hände gefallen, die auf den ersten Blick genau für diesen Zweck existiert. Allerdings kann diese nur funktionieren wenn Sie selbst statisch befestigt ist (bspw. bei einem Ventilrad in einem Rohr) In unserem Fall befände sie sich auf der Hinterradachse und müsste sich mitdrehen, sodass kein Widerstand entstehen könnte.
Also ist auch mit dieser Technik kein Weiterkommen in Sicht.

Da wir bisher keine andere Lösung parat haben, werden wir vorerst auf die Toleranzen aufbauen und das oben genannte Prinzip umsetzen und testen.

Falls es aber noch Ideen gibt bin ich immer interessiert!

Schöne Grüße,
Peter P.

Guten Tag,
Habe erst heute die Frage gelesen,Ich gebe die ein Beispiel, Der Mitnehmer einer Kettensäge beruht auf einer Fliehkraftkupplung, zugegeben sie ist ein wenig schwierig beim Abstimmen auf andere Drehzahlen.
Viel Erfolg
Helmut Dengjel

Da muss ich leider passen.

Mein Spezialgebiet ist elektrische Antriebstechnik, und vor allem bezogen auf Motorenentwicklung.

Sorry.