Autoren Kostenzuschuss rechtens?

Sehr geehrte Damen und Herren.

Ich habe ein Buch verfasst und möchte dieses an den Mann bringen.
Jetzt habe ich einen Verlag gefunden der dies machen würde (es handelt sich um den R.G.Fischer Verlag).

Jedoch fordert der für den Druck und die Vermarktung eine sogenannte „Autoren- Kostenbeteiligung“ in höhe von gut 30.000€.

Ist das rechtens oder sollte ich die Finger davon lassen?

Kann mir jemand dazu etwas sagen?

Vielen Dank für die Mühe schon einmal im Voraus!

Freundliche Grüße

TBSpender

Leider kann ich Ihnen keine Auskunft geben, ob der geforderte Autorenzuschlag rechtens oder angemessen ist.

Hallo TBSpender,

gleich vorweg - ich kein Spezialist auf dem Gebiet.

Nach den mir bekannten Grundsaetzen im Urheberrecht erscheint mir allerdings das Angebot recht fragwuerdig:

Meines Wissens sind Druck & Vetrieb Angelegnheit des Verlages, einschliesslich der damit verbundenen Kosten. Im sog. Autorenvertrag uebertraegt der Autor im gewissen Umfang sein Urheberrecht an den Verlag, der Buecher in einer bestimmten Auflagen druckt und vertreibt (ohne Einraeumung des Urheberrechts waere das gar nicht zulaessig). Im Gegenzug und um die Druck- & Vertriebskosten wieder reinzuholen bekommt der Autor nur eine reduzierte Beteiligung am Verkaufsverloes der Buecher, idR etwas um 10%.

Goggeln Sie bei Google Mustervertraege, man nennt diese Autorenvertraege", oder setzen sie sich mit dem Boersenverein des deutschen Buchhandels in Verbindung.

Ich hoffe, Ihnen damit geholfen zu haben.

Warum soll man das nicht vereinbaren können?

Hier scheint mir eher allgemeine Lebenshilfe angesagt.

Man muss wissen, was man will. Geht es nur darum, als Autor in irgendwelchen Verzeichnissen oder Bücherlisten zu stehen? Dann kann das natürlich auch einen Wert haben. Ob das allerdings 30.000 € Wert ist kann ich nicht glauben. Denn das bekommt man bereits für wenige hundert Euros (mal unter Buchdruck kosten googeln).

Soll es hingegen darum gehen, dass Buch einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, so sollte man sich überlegen wie das Geschäftsmodell eines Verlages aussehen kann. Denn das Risiko selbst mit einer guten Idee auf den gedruckten Büchern sitzenzubleiben, ist sehr hoch. Nur dann, wenn die Umstände hohe Verkaufszahlen erwarten lassen, wird ein Verlag gerne das gesamte Risiko selber tragen wollen. Risiko besteht, weil der Druck - aber auch die vorbereitenden Arbeiten (Lektorat, Klärung urheberrechtlicher Fragen, Druck/Umschlaggestaltung, Werbung etc ) arbeitsaufwändig ist und auch hierbei Aufwendungen anfallen. Selbst bei kleinen Verlagen kommen schnell einige Hundert Stunden zusammen. Wenn im Vorhinein eine Summe von 30.000 € verlangt wird, wäre ich schon stutzig. Denn hier würde ich davon ausgehen, dass der Verlag dem Buch keinen Markterfolg zutraut oder dass der Verlag aus Prinzip das Risiko auf den Autor übertragen möchte. Nun kann man die Frage stellen, ob die Summe von 30.000 € das dann Wert ist. Vielleicht sollte man dann mal überlegen ob es tatsächlich Sinn macht, das Buch zu veröffentlichen oder andererseits was eine Erstauflage (200-1000 Stück) kosten würde, wenn man das Buch selber verlegen würde (Druckkosten, Werbung, ISBN-Nummer, Eintragung in das Verzeichnis lieferbarer Bücher etc.) Es gibt eine Vielzahl von sogenannten Autorenverlagen, die einem auch für kleine Auflagen entsprechende Angebote machen können. Vielleicht sollte man dann erst kostengünstigere Alternativen suchen. Bei einem Druckkostenvorschuss von 30.000 € würde ich danach fragen, welche Auflagen denn hiermit in der Vergangenheit mit welchen Büchern erzielt worden sind. Denn so viel Geld holen bei einem Erstlingswerk nur sehr wenige Autoren wieder herein. +

Weitere allgemeine Tipps kann man so nicht geben, man müsste vor allem wissen, um welche Art von Buch es sich handelt(Fachbuch, „schöne Literatur“, etc.??).

Viel Erfolg

Ist sicher rechtens, doch mach das bloß nicht. Kauf die von dem Geld lieber was schönes.

Versuchs mal bei einem kleinen Verlag. Sponsored Books, Verlag junger Autoren, etc. - da gibt es kostenfreie Angebote.

In deinem Fall gehst du sonst einem Zuschussverlag auf dem Leim.