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Liebe/-r Experte/-in,

hilft es um zu vermeiden, daß der Leser ein Buch als Satire oder Ironie betrachtet, dies explizit zu erwähnen, wie zum Beispiel „Dieses Buch ist keine Satire“? Oder muß der Text so gestaltet sein, daß der Eindruck der Satire/Ironie - der potentiell immer bei provokanten Themen entsteht - so gut wie möglich durch die Art des Schreibens unterdrückt wird?

Grüße aus Köln

Andreas Kenn

Hallo Andreas,

ganz sicher bin ich mir nicht, wie ich deine Frage verstehen soll. Aber ich versuche mal eine Antwort:

Wenn man in einem Text (oder auch vor oder nach dem Text) darauf hinweist, dass etwas eine Satire oder eben keine ist, dann wird dem Text damit die Wirkung genommen. Die Intention eines Textes muss sich eigentlich immer in der Schweibweise, im Stil ausdrücken. Das heißt, dass in deinem Fall so gut wie möglich alle satirischen Elemente weggelassen werden sollten. Ergänzend kann man an einzelnen Stellen durchaus darauf hinweisen, dass sich eine Sache wie eine Satire liest, aber (leider) durchaus ernst gemeint ist. Aber einen ganzen Text durch einen entsprechenden Hinweis zu kennzeichnen, könnte durchaus auch die gegenteilige Wirkung haben.

Tut mir leid, wenn diese Antwort jetzt ein bisschen wirr klingt, aber ich muss in zwei Stunden zum Zug und noch packen, wollte aber vor meiner Abreise noch schnell antworten, weil ich ein bisschen länger weg bin.

Gruß

Irene

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Ich würde im Klappentext schon darauf hinweisen, dass es sich um keine Satire handelt, sowie im Vorwort, und dann gelegentlich im Text, etwa wie: „Unglaublich,m was? Man möchte es für eine Satire halten. Aber es ist Realität.“
Viel Erfolg mit dem Buch,
bb

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Mein erster Satz ist jetzt wie folgt: „Dieses Buch ist keine Satire oder Ironie.“ Dann im Folgenden, kurz erläutert und dann das Buch begonnen. Und siehe da, wenn der Satz dort steht, nimmt es jeden Zweifel.

Auch wenn ich selbst darauf gekommen bin, danke ich dir für deinen Rat.

Grüße aus Köln
Andreas Kenn

Lieber Andreas Kenn,

dies ist eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage. Grundsätzlich würde ich sagen, dass ein Text so gestaltet sein sollte, dass seine Intention erkennbar ist. Gerade bei brisanten Themen ist dies umso wichtiger, denn wenn selbige von einem Verlag veröffentlicht werden sollen, muss dieser möglichst genau einordnen können, zu welcher Gattung ein Text/Manuskript gehört.

Herzliche Grüße
Petra Schier

Es ist nicht selten, daß versucht wird, einen Text als Satire darzustellen, weil einem der Inhalt des Buches unpassend ist.

Gegen solche Menschen ist es gedacht, daß sie nicht mit solchen Aussagen die „Meute“ auf ihre Seite ziehen können.

Hallo Herr Kenn,

es kommt natürlich auf den Inhalt des Buches an. Wenn man die Ironie zwischen den Zeilen erkennen kann, muss man es nicht am Anfang erwähnen.

Ich hoffe, dass Ihnen die Antwort genügt.

MfG

A. Kröger

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Sie haben nicht erkannt, daß der Eindruck der Ironie vermieden werden soll.

Sie haben nicht erkannt, daß der Eindruck der Ironie vermieden
werden soll.

Dann erwähnen Sie es doch einfach vorher, sofern der Leser nicht im Stande sein sollte, den Text richtig zu deuten.

Hallo!

Danke für Deine Anfrage!

Hmm, eine schon etwas merkwürdige Frage. Offensichtlich willst Du selbst einen Text verfassen und wohl auch in Teilen öffentlich machen!?

Würde das Buch gekennzeichnet sein, mit einer Formulierung wie „Dies ist keine Satire!“, so empfände ich dies wiederum als Wink, daß es vielleicht doch eine ist. Klar, man kann einen Text so schreiben, daß es deutlich wird, was damit gemeint ist. Allerdings fallen dann unter Umständen die Provokationen etwas schwächer aus. Ist das beabsichtigt?

Mein Vorschlag - eine kleines Vorwort, in dem man klar und deutlich vorweg nimmt, was mit dem vorliegenden Text gemeint ist und grundsächlich beabsichtigt wurde.

Viel Erfolg, wünscht

Volker Kronenberg

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Ein direkter Satz wie: „Dieses Buch ist keine Satire“, ist natürlich eine Möglichkeit, allerdings vermittelt dies meiner Meinung nach, dass der Autor es nicht schafft, mit seinen Texten das zu zeigen, was er möchte. Allerdings ist es natürlich auch sehr schwierig, bei bestimmten Texten diesen Eindruck zu unterdrücken. Am besten ist es, auf dem Umschlag zwischen einigen ‚harmlosen‘ Sätzen vorsichtig durchscheinen zu lassen, dass das betroffene Buch ernst gemeint ist. Wie genau man dies machen könnte, hängt ganz davon ab, wie der Inhalt des Buches auf der Rückseite beschrieben wird. Je nach dem gibt es mehrere geschickte Möglichkeiten, ihre Botschaft zu überbringen. Viel Glück dabei!

Lg, Saskia Klein

Lieber Andreas Kenn,

ein (guter) Text erklärt sich selbst, d.h. man sollte so schreiben, dass man dem Leser das Genre nicht erklären muss.

Viele Grüße
Heide

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Sie dürfen nicht vergessen, daß der Vorwurf Satire auch verwendet wird, um ein Buch ins Lächerliche zu ziehen.

… ein gut geschriebenes Buch kann man nicht ernsthaft ins Lächerliche ziehen …

Liebe/-r Experte/-in,

hilft es um zu vermeiden, daß der Leser ein Buch als Satire
oder Ironie betrachtet, dies explizit zu erwähnen? Oder muß der Text so
gestaltet sein, daß der Eindruck der Satire/Ironie so gut wie
möglich durch die Art des Schreibens unterdrückt wird?

Grüße aus Köln

Andreas Kenn

Hallo Andreas,

ich denke, dieser Eindruck sollte AUSSCHLIEßLICH durch die Art des Schreibens vermieden werden. Dabei wäre ein ganzes Spektrum von Sprachwerkzeugen auszublenden, vom intendierten Satire-Signal oder Ironiesignal bis hin zur ungewollten Komik in Form von Stilblüten. Klingt einfach, ist aber sauschwer.

Wenn ich hingegen mit einem verbalen Zaunpfahl winke: „Leute, dat is jetz ma keine Satire!“ - ich übertreibe extra - dann wirkt das erst recht satirisch.

Seit der Antike gilt es als eine hohe rhetorische Kunst, für jede Gelegenheit den angemessenen Stil zu finden. Manche Leute kommen auch für ein bestimmtes Stilregister gar nicht (mehr) in Frage. Ich stell’ mir gerade vor, dass der Mario Barth, der ja durch seine bloße Anwesenheit als Person schon ein Comedy-Signal setzt, eine Trauerrede auf dem Melaten-Friedhof halten soll. Geht fast nicht, oder?

Jetz hab’ ich mich etwas verquatscht. War aber nötig, weil ich eine Ewigkeit nicht mehr im Forum war (Wechsel meiner E-Mail-Adresse just am 01.09.2009).

Sorry für die extreme Verspätung - und viel Spaß im Karneval

wünscht

dä Schpróchdetectiv