AVNRT trotz Ablation?

Liebe Experten,

im Juni 2012 wurde bei mir eine EPU mit anschließender Ablation durchgeführt.
Während der Ablation wurde ein Puls von 260 gemessen. Laut Kardiologe wurde die 2. Leistungsbahn verödet und das anfallsartige Herzrasen, welches über Stunden anhielt und so plötzlich ging, wie es kam, sollte nicht mehr auftreten.

Seit der Ablation trat es bis dato nicht mehr auf. Lediglich vermehrte Extrasystolen und teilweise erhöhte Pulswerte traten auf.

Heute Morgen raste mein Herz jedoch plötzlich wieder los (hatte leider keine Möglichkeit, den Puls zu messen). Auch nachfolgende Symptome wie Abgeschlagenheit, sofortiger Puls- + Blutdruckanstieg bei Stehen/Gehen, Gefühl der schweren Beine, allgemeine Erschöpftheit) traten wieder auf.

Ist es möglich, dass die AVNRT nach so langer Zeit plötzlich wieder auftritt? Müsste die AVNRT dann nicht in gleicher Intensität (Puls 260) auftreten oder kann sie sich langsam steigern?
Ist es typisch für AVNRT, dass der Blutdruck nach einem Anfall erhöht ist?

Ich bitte um schnelle Antwort!

Hallo,

melde dich bitte umgehend bei deinem Kardiologen, notfalls dem Hausarzt oder - falls das nicht ohnehin dein Kardiologe war - dort, wo die EPU durchgeführt worden war. Der wird am besten wissen, ob man jetzt sofort was machen sollte.
Falls es dir gleich akut noch mal sehr schlecht gehen sollte, ruf den Rettungsdienst.

Es kann theoretisch die AVNRT sein (selten sind die EPUs nicht erfolgreich), eine andere Herzrhythmusstörung oder eine sonstige Erkrankung. Das kann man von hier aus nicht beurteilen.
Ich mutmaße, dass dein Blutdruck nach dieser „Attacke“ erhöht war, weil so etwas ja vermutlich auch ziemlich aufregend bzw. stresserzeugend ist, wenn das Herz so rumholpert, obwohl es das ja eigentlich nicht mehr sollte.

Alles Gute,
Liete

Hallo Liete,
vielen Dank für deine Antwort!
Ich wollte ja gerne zu dem Kardiologen im Klinikum gehen, der den Eingriff durchgeführt hat (er sagte damals auch ausdrücklich, dass ich zu ihm kommen solle, wenn Probleme auftreten!). Dort wollte man mir aber keinen Termin geben und verwies mich an die Notaufnahme…
Also ging ich zum Hausarzt (natürlich war der Anfall da schon vorbei). EKG sei unauffällig. Soll nun am Donnerstag zum Kardiologen (gab keinen früheren Termin) für Langzeit-EKG. Da mache ich mir aber wenig Hoffnung, da man die AVNRT ja im „Ruhezustand“ nicht erkennen kann.

Der Anfall war nicht so schlimm wie früher, aber vom Gefühl her identisch (mit geringerer Pulsfrequenz). Nun habe ich natürlich Angst, dass es sich langsam wieder steigert, bis wir wieder bei 260 angekommen sind… :frowning:
Ich weiß nicht, ob das möglich ist, aber man macht sich so seine Sorgen…

Liebe Grüße RedAngel

Hallo Liete,

Es kann theoretisch die AVNRT sein (selten sind die EPUs nicht
erfolgreich),

Tatsächlich? Ich meine gelesen zu haben, dass bei Ablatationen eben nicht immer alle „Herde“ gefunden werden. Könnte es sein, dass hier einer übersehen wurde, der nun losfeuert? Können sich neue „Herde“ bilden?

Reine Interessensfragen, denn meine Mutter schlägt sich seit ein paar Jahren mit der Frage rum, ob sie sich einer Ablatation unterziehen soll oder nicht.

Dem UP alles Gute.

Barbara

Servus, Liete:smile:

Es kann theoretisch die AVNRT sein (selten sind die EPUs nicht
erfolgreich)

aber kann es nicht auch eine „andere“ Reentytachykardie sein oder z.B. ein verborgenes WPW, die/das - weil nicht gesucht - auch nicht gefunden wurde, bzw. eventuell eine Elektrostimulation zur Auslösung der Tachykadie gemacht werden muss, um die akzessorische Bahn zu finden? So war es zumindest bei meinem WPW.

Aber natürlich lässt sich, wie du richtig sagst, keine Forumsferndiagnose stellen. Mich interessiert es einfach „just so“:smile:)

Lieben Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)