Im PhilLex (http://www.phillex.de/axiom.htm) fand ich den Satz: „Als Axiom oder Grundsatz bezeichnet man einen ursprünglichen, unbeweisbaren Satz. Das Axiom ist die Grundlage der Beweise eines Gebietes.“
Anschliessend werden aus verschiedenen Schulen Beispiele genannt.
Was ich nicht gefunden habe sind Axiome, die für alle Schulen, also für die gesamte Philosophie, Geltung besitzen.
Andres ausgedrückt: Welches sind die Grundlagen der Philosophie, auf welchem/welchen Felsen (Petrus) ist sie begründet?
Was mir in obiger Definition aus dem PhilLex Probleme macht, ist der „ursprüngliche, ´unbeweisbare` Satz“. Was nutzt ein Fundament, wenn es nicht beweisbar ist? Was auf einem nicht beweisbaren Satz beruht, muss IMHO ausserhalb des Bereiches von Wissen angesiedelt werden, also im Bereich der Spekulation oder des Glaubens.
Als anerkannte Wissenschaft kann aber die Philosophie nicht ausserhalb des Wissens stehen, daher meine Frage nach der Grundlage der Philosophie.
Wer kann mir helfen?
Hallo,
Was nutzt ein
Fundament, wenn es nicht beweisbar ist?
Der Nutzen hängt nicht von dem Beweis ab. Der Nutzen zeigt sich in der Anwendbarkeit im Leben.
Was auf einem nicht
beweisbaren Satz beruht, muss IMHO ausserhalb des Bereiches
von Wissen angesiedelt werden, also im Bereich der Spekulation
oder des Glaubens.
Die Mathematik beruht auf Axiomen.
Damit auch die gesamten Naturwissenschaften - also das was heute gemeinhin als wirklich + richtig „geglaubt“ wird.
Was ist ein Beweis? Warum muß etwas bewiesen werden können? Und wann ist es dann auch tatsächlich bewiesen?
Könnte eine philosophische Fragestellung lauten …
Und vielleicht zeigt sich, das der Beweis selbst schon wieder eine axiomatische Definition wäre. :o)
http://de.wikipedia.org/wiki/Beweis
Grüße
K.
das Problem der sog. Letztbegründung
Hi,
deine Frage zielt auf ein Grundlagenproblem, das für die Philosophiegeschichte prägend war bis einschließlich heute. Es wurde bereits von Sokrates aufgeworfen (mit seinem Hauptprogramm „Woher haben wir unsere Begriffe“), Platon (mit der Thematik in „Parmenides“, „Theaitetos“, „Sophistes“ und „Timaios“ sowie überhaupt in seiner Erkenntnistheorie, die unter der Bezeichnung „Ideenlehre“ geläufig ist). Und schließlich Aristoteles, der nicht nur als Erster einen Wissenschaftsbegriff entwickelte, der zwischen epistemischen und empirischen Wissenschaften zu unterscheiden erlaubte. Seine gesamten Abhandlungen in der „Metaphysik“ betreffen dieses Problem und nicht zuletzt seine Kategorienlehre.
Welches sind die Grundlagen der Philosophie
Wie du in meinem „Leitartikel“ in der Brettbeschreibung lesen kannst, ist es vielmehr die Hauptaufgabe der (seit Plato „akademischen“) Philosophie, nicht nur ihre eigenen Grundlagen zu erfragen, sondern sie ist das Gebiet, in dem überhaupt die Begriffe „Grundlage“, „Begründung“, „Grund“ hinterfragt und untersucht werden.
Das Problem „Gibt es eine letzte Begründung, eine letzte Grundlage, eine nicht mehr weiter hinter fragbare Evidenz?“ ist der Ausgangspunkt für jede Katagorientheorie und für alle Fragen, die man seit Aristoteles unter dem Namen „Metaphysik“ stellte. Seit Hegels Metaphysikkritik faßt man sie unter dem Titel „Theorien des Absoluten“ sowie unter dem Titel „Systemphilosophie“ zusammen. Plotinus hat als Erster eine solche aufgestellt. Descartes hat eine entscheidende Wende in der Fragestellung gebracht.
Seit etwa 50 Jahren hat sich für die Problemstellung die Bezeichnung „Geltungstheorien“ oder " Letzbegründungsproblematik" etabliert.
Was nutzt ein Fundament, wenn es nicht beweisbar ist?
Das ist richtig. Und die Frage enthält bereits das Problem: Ein Beweisverfahren benötigt eine Voraussetzung: Die sogenannten Prämissen. Ein Beweis ist ja die Begründung eines Sachverhaltes oder einer Aussage aus einem Grund, der vorausgesetzt werden muß. Wenn nun nach einem letzten Fundament gesucht wird, und man dieses beweisen würde, dann enthielte der Beweis Voraussetzungen, die fundamentaler wären als das zu Beweisende. Und damit wäre das präpostulierte „letzte“ Fundament kein letztes mehr, sondern vielmehr wäre der Beweis fundmentaler.
Du siehst, man bliebe in einem infiniten Regress stecken. Und daher ist die Letztbegründungstheorie genötigt, als letztes (= erstes) Fundament etwas zu setzen, das eines Beweises nicht bedarf - oder, zirkulär formuliert: Etwas, das sein eigener Beweis IST.
Und dies nennt man in der Mathematik und in den axiomatisch begründeten naturwissenschaftlichen Theorien „Axiome“. In der Philosophie nennt man es dagegen „Evidenzen“.
Beispiele für soetwas wären etwa der Satz vom Widerspruch (Aristoteles), überhaupt die sog. „formale“ Logik und damit die Verfahren eines Beweises selbst. Ferner der aristotelische Begriff der „Usia“ (Wesen, als erste Kategorie der Kategorienreihe), das Plotinsche „Eine“, oder das Hegelsche „Absolute“ (das, welches seine eigene Negation in sich hat, oder ist).
Was auf einem nicht beweisbaren Satz beruht, muss IMHO ausserhalb des Bereiches von Wissen angesiedelt werden ...
Ja, und es geht ja eben um die letzten Voraussetzungen von Wissen. Nun haben aber diejenigen Positionen, die die Möglichkeit einer Letztbegründung bestreiten, genau dasselbe Problem: Denn die Aussage „Es gibt keine Letztbegründung“ wäre ja ebenso eine Letzt-Aussage, die nach ihrem eigenen Wortlaut begründbar/beweisbar sein muß.
Nun ist aber der Beweis nicht zu erbringrn, wie die formale Logik lehrt: Man kann eine „All“-Aussage widerlegen (durch ein Gegenbeispiel) und eine „Existenz“-Aussage beweisen, aber man kann eine „Nicht-Existenz“-Aussage (wie auch die All-Aussage) bestenfalls widerlegen, aber man kann sie nicht beweisen.
Somit ist der Satz „Es gibt keine Letztbegründung“ eine nicht beweisbare Aussage und somit selbst eine Letzt-Aussage (die sich aber selbst negiert).
... also im Bereich der Spekulation oder des Glaubens.
Vorsicht: „Spekulation“ als philosopischer Terminus (bei Thomas v. Aquin, dann mit Bedeutungswandel bei Hegel) ist eine präzise begriffslogische Methode (im Unterschied zum nicht-philosophischen Sprachgebrauch). Und das „Glauben“ (auf transzendente Aussagen bezogen, und in diesem Sinne als „Wahrheiten“ bezeichnet), ist tatsächlich eine in der Reihe von Letztbegründungsthesen. In diesem Falle die der scholastischen Philosophie.
Eine gute Einführung in die Problematik bietet übrigens:
http://de.wikipedia.org/wiki/Letztbegr%C3%BCndung
Dort werden auch die verschiedenen Methoden und kritischen Standpunkte, insbesondere die des XX.Jhdt. angerissen.
Gruß
Metapher
Ohne den Menschen gäbe es keine Philosophie
Hi, Castiglio,
bin kein ausgebildeter Philosoph, nur ein denkender Mensch Ich werde Dir daher keine Musterlösung liefern können, lediglich ein paar Gedanken…
Stelle Dir vor, die menschliche Spezies würde von der Erde verschwinden, aussterben oder durch automare Konflikte oder Seuchen ausgelöscht werden:
-
Was wäre dann mit den Naturgesetzen, z. B. mit dem Gesetz der Schwerkraft?
-
Was wäre dann mit der Philosophie?
zu 1.)
Ich bin der Meinung, dass die Schwerkraft unabhängig von der Existenz des Menschen wirkt. Sie wäre zwar nicht wahrnehmbar, weil es niemanden gäbe, der z. B. einen fallenden Apfel beobachten könnte. Trotzdem wäre sie existenz.
zu 2.)
Ohne den Menschen gäbe es aber keine Philosophie, weil der Mensch durch das Denken die Philosophie erst geschaffen hat.
Bevor es Menschen gab, existierte auf der Erde keine Philosophie. Die Existenz der Philosophie ist also untrennbar an die Existenz des Menschen geknüpft.
Was bedeutet das dann für die Absolutheit philosophischer Sätze?
Dass es sie nicht gibt, bzw. nicht geben kann.
LG Rolo
Hallo,
Was auf einem nicht
beweisbaren Satz beruht, muss IMHO ausserhalb des Bereiches
von Wissen angesiedelt werden, also im Bereich der Spekulation
oder des Glaubens.
oder der Willkür. Letztendlich tut es das auch, weil es keine rational unhinterfragbare Grundlage gibt. Die Anwendung rationaler Prinzipien ist eine Entscheidung , die selbst nicht aus rationalen Prinzipien zwingend abgeleitet werden kann. Das ist aber nur dann ein Problem, wenn man eine solche zwingende Ableitung fordert. Ob man eine zwingende Ableitung fordert bzw. danach sucht oder sich damit begnügt, sich auf Basis von durchaus bezweifelbaren Argumenten dafür zu entscheiden, macht den Unterschied zwischem einem absoluten und einem relativem oder kritischen Rationalismus aus.
Zur Frage, ob es eine Möglichkeit der letzten Begründung gibt, würde ich übrigens antworten: Ja, der menschliche Wille (–> Dogmatismus).
Als anerkannte Wissenschaft kann aber die Philosophie nicht
ausserhalb des Wissens stehen, daher meine Frage nach der
Grundlage der Philosophie.
Als Grundlage der Philosophie sehe ich es an, Fragen zu grundlegenden Aspekten der Welt und des Menschseins zu stellen und zu versuchen, Antworten darauf zu geben. Gute Antworten entwickeln neue Perspektiven auf die Fragen und regen zu weiterem Nachfragen an. Dadurch entsteht nützliches und wichtiges Wissen, aber dieses Wissen ist genauso wie das Wissen der empirischen Wissenschaften als vorläufig und im Vergleich zu dem, was man noch nicht weiß, als geringfügig zu betrachten.
Beste Grüße
Evidenz de facto
Aber ‚‚es gibt‘‘ uns Menschheit hier auf diesem Raumschiff Erde und das läßt sich wohl schwer bezweifeln.
Auch, wenn es nicht zu beweisen ist, da ‚‚gibt uns‘‘ und existieren und Sein und Nichtsein ‚abgehobenes philosophisches Zeugs‘ sind.
Wie wollten wir unsere Existenz ‚beweisen‘?
In solchen Dingen verlaß’ ich mich ganz auf ‚‚gesunden Menschenverstand, Offensichtlichkeit, unmittelbare Einsichtigkeit, Evidenz gar‘‘.
zB auch die Evolutionstheorie ist bis heute nicht ‚‚bewiesen‘‘, dennoch würde sie kein ‚vernünftig‘ denkender Mensch anzweifeln (die da zB besagt, daß ich das Leben in einem Zusammenspiel aus Organismus und Umwelt zu ‚höherer Komplexität‘ entwickelt hat
Der reine Begriff ‚‚Beweis‘‘ ist dieser Offensichtlichkeit der Tatsache, daß Menschen existieren, untergeordnet - soweit ich das sehen kann -, da unsere Werdung Voraussetzung für Begriffsbildung lebender Wesen ist.
‚‚Beweis‘‘, Logik, die objektive Erfassung der Wirklichkeit ist letzlich immer ein Versuch , unsere erlebte Außenwelt in Gesetzmäßigkeiten mit denen wir umgehen und überleben können, zu fassen. Im Zusammenspiel mit der Richtigkeit unserer Erkenntnisse ergab sich ein so gut auf diese Außenwelt passendes Bild, daß die Menschheit (und Leben überhaupt mit seinen verschiedensten Wahrnehmung seiner Welt) bis hier und jetzt überlebte.
Selbst die exakten Wissenschaften, wie Mathematik und theoretische Physik sind vor umkrempelnden Überraschungen nicht gefeit (Stw. dunkle Energie, Quantenvakuum) … oder schon vorher die Euklid’sche Geometrie verlor ihren absolut gültigen Status mit der Relativität.
Welt mit oder ohne Menschen
>> …
Hi, Castiglio,
bin kein ausgebildeter Philosoph, nur ein denkender Mensch Ich werde Dir daher keine Musterlösung liefern können, lediglich ein paar Gedanken…
Stelle Dir vor, die menschliche Spezies würde von der Erde verschwinden, aussterben oder durch automare Konflikte oder Seuchen ausgelöscht werden:
-
Was wäre dann mit den Naturgesetzen, z. B. mit dem Gesetz der Schwerkraft?
-
Was wäre dann mit der Philosophie?
zu 1.)
Ich bin der Meinung, dass die Schwerkraft unabhängig von der Existenz des Menschen wirkt.
… >>
Es muß so sein, denn hätten wir da was falsch verstanden …
>> …
Sie wäre zwar nicht wahrnehmbar, weil es niemanden gäbe, der z. B. einen fallenden Apfel beobachten könnte. Trotzdem wäre sie existenz.
zu 2.)
Ohne den Menschen gäbe es aber keine Philosophie, weil der Mensch durch das Denken die Philosophie erst geschaffen hat.
Bevor es Menschen gab, existierte auf der Erde keine Philosophie. Die Existenz der Philosophie ist also untrennbar an die Existenz des Menschen geknüpft.
… > …
Was bedeutet das dann für die Absolutheit philosophischer Sätze?
Dass es sie nicht gibt, bzw. nicht geben kann.
… > …
LG Rolo
…
‚‚Wille‘‘ kein Axiom.
Was auf einem nicht
beweisbaren Satz beruht, muss IMHO ausserhalb des Bereiches
von Wissen angesiedelt werden, also im Bereich der Spekulation
oder des Glaubens.oder der Willkür.
‚‚Wissen‘‘ ist immer eine Annäherung an das was wir ‚‚Wirklichkeit der objektiven Welt‘‘ nennen. ALso ‚‚Welt an sich‘‘ / ‚‚Welt auch ohne Menschen, die sie wahrnehmen und einschätzen‘‘ / ‚‚rein physikalisch-chemische (nichtbiologische) Welt‘‘
Willkür sehe ich da nirgends.
‚‚Wissen‘‘ ist keine ‚‚Spekulation‘‘, sondern ein Wechselspiel aus der Erprobung ‚‚unserer Sicht der Welt‘‘ an ‚‚wirklicher Welt, wie sie sich selbst ist‘‘ mithilfe von Experimenten, Theorien, die sich bestätigen oder als falsch erweisen, gemessen an unseren Fragestellungen (dem Ziel / Anliegen, mit dem wir wir forschen, experimentieren, Theorien entwerfen).
Wie ihr beide redet, macht es den Eindruck, als könnten Menschen entweder Welt nur ‚richtig oder falsch‘ begreifen und verstehen … als ‚bewiesen oder unzutreffend‘.
Es ist aber ein Wechselspiel, eine Annäherung. (Die bisher mehr oder weniger gut funktioniert hat … es gibt uns ja noch als Menschheit).
>>Zur Frage, ob es eine Möglichkeit der letzten Begründung gibt, würde ich übrigens antworten: Ja, der menschliche Wille (–> Dogmatismus).
Ursprung der Philosophie
Lassen wir Deine Vorstellung von einem Beweis, einer Logik, einem unumstößlichen ertsen Satz, auf dem die Philosophie sich begründen würde, einmal beiseite (denn das gibt es nicht), dann ist Deine Frage die Frage nach dem Ursprung der Philosophie und was Philosophie überhaupt ist und soll und nutzt und bewirken kann.
Philosophie ist ursprünglich eine Frage.
Die Frage danach, wie alles funktioniert (Naturwissenschaften), warum es uns Menschen gibt (’‚Wo wir herkommen‘’ - Das beantwortet heutzutage die Evoltuion), warum wir oder überhaupt irgendetwas existiert und wie das Universum / Welt funktioniert und ‚tickt‘ (Metaphysik, Ontologie).
[Den ganzen pubertären Psycho-’‚Was ist ist der Sinn meines Lebens‘’-Kram, laß ich 'mal weg … den beantwortet sich jeder selbst oder ist auch von den Mechanismen der Evolution so vorgegeben, daß man überlebt bzw das beste draus macht oder sich seiner Möglichkeiten als menschliches Individuum bewußt wird]
‚‚Axiome‘‘ gibt es da nicht, befürchte ich.
Es gibt eine tote, physikalische Welt der unbelebten Sonnen, Steine, Monde, Kometen, swLöchern, Galaxien, Sterne usw, zum Teil auf rein atomarer Basis und eine chemische, interagiernde, aber noch unbelebte Welt.
Dann erste Organismen, chemische Konstrukte, Zellen, die die Welt in Einflüsse der Außenwelt auf eine Organisation von Molekülen zu einem ‚Innenleben‘ dieses ersten Organismus in der Komplexität der Ereignisse emporheben.
Außen- und Innenwelt trennen sich voneinander - grob skizziert.
Die Weichen sind gestellt für einen höheren Organismus, der sich von seiner ‚Außenwelt‘ abhebt, zu denken anfängt und sie hinterfragt.
Der Ursprung der Philosophie liegt entwicklungsgeschichtlich in der Entstehung eines ‚‚inneren Vorstellungsraumes‘‘ [Hoimar von Ditfurth], der es uns erlaubt, uns etwas vorzustellen in naher Zukunft, in der Auswirkung unseres Handelns, einen Plan zu entwerfen, Absichten zu entwickeln über ‚bloße Freßsucht niederer Organismen und elemantarem Schutz- und Überlebensstreben‘ hinaus.
Das Phänomen der Evolution ‚‚Organismus‘‘ lernt denken.
Jetzt kommt es zu ‚‚Philosophie‘‘: Das Individuum fragt sich: Wenn das ‚da draußen‘ alles wird und einen Grund hat - Wo bin ich dann hier und wo komm’ ich her und warum gibt es mich, Menschen (bzw homoii australopithecinei) oder irgendwas überhaupt.
Diese ersten Fragen sind das ‚Axiom der Philosophie‘.
Das ‚Axiom der Philosophie‘ ist kein Satz, kein Beweis, keine Gleichung, keine Antwort, sondern eine, die erste Frage nach sich selbst, dann nach Welt.
Hallo,
vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag.
‚‚Wissen‘‘ ist immer eine Annäherung an das was wir
‚‚Wirklichkeit der objektiven Welt‘‘ nennen. ALso ‚‚Welt an
sich‘‘ / ‚‚Welt auch ohne Menschen, die sie wahrnehmen und
einschätzen‘‘ / ‚‚rein physikalisch-chemische
(nichtbiologische) Welt‘‘
Darin sind wir uns weitgehend einig.
Willkür sehe ich da nirgends.
Ich denke, es ging hier um die Frage möglicher nicht-beweisbarer Grundsätze der Philosophie. Was wäre für Dich der Begründungszusammenhang solcher nicht-beweisbarer Grundsätze? Ein Beispiel für solche Grundsätze ist der Satz vom Widerspruch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_vom_Widerspruch
Dort findet man auch ein Zitat von Aristoteles:
„Doch das sicherste Prinzip von allen ist das, bei dem eine Täuschung unmöglich ist […] Welches das aber ist, wollen wir nun angeben: Denn es ist unmöglich, dass dasselbe demselben in derselben Beziehung zugleich zukomme und nicht zukomme. […] Doch wir haben eben angenommen , es sei unmöglich, dass etwas zugleich sei und nicht sei“ [Hervorhebung von mir].
Wenn Aristoteles sagt, der Satz vom Widerspruch sei das sicherste Prinzip, bei dem eine Täuschung unmöglich ist, meint er wohl, daß dieses Prinzip wahr ist. Aber gleichzeitig sagt er, der Satz vom Widerspruch, die Unmöglichkeit, daß die gleiche Aussage sowohl wahr als auch falsch ist, sei eine Annahme. Womit könnte Aristoteles diesen Satz zwingend begründen, wenn er ihn schon als das sicherste Prinzip bezeichnet?
Vielleicht hat sich Aristoteles dafür entschieden, daß es sinnvoll ist, den Satz vom Widerspruch als wahr anzunehmen, weil man damit etwas anfangen kann -> ein logisches System aufbauen. Das ist eine sinnvolle Begründung, aber eine außerhalb der Logik selbst Stehende.
Wie ihr beide redet, macht es den Eindruck, als könnten
Menschen entweder Welt nur ‚richtig oder falsch‘ begreifen und
verstehen … als ‚bewiesen oder unzutreffend‘.
Macht es tatsächlich diesen Eindruck? Vielleicht hilft es, wenn wir hier zwei Dinge in Betracht ziehen: Zum einen die Frage der Logik, welchen Wahrheitsgehalt eine Aussage haben kann: „wahr“ oder „falsch“. Zum anderen das Konzept der Wahrheitsnähe von Theorien: http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheitsn%C3%A4he
>>Zur Frage, ob es eine Möglichkeit der letzten Begründung
gibt, würde ich übrigens antworten: Ja, der menschliche Wille
(–> Dogmatismus).
Klingt ganz plausibel, zumidest wenn man davon ausgeht, das die Lebewesen auf der Erde, die einzigsten im Universum sind und das wir alle Lebewesen auf der erde kennen, die denken könnten wie wir.
Also ich denke, das ist eher unwahrscheinlich.
Es gibt dazu (meiner Meinung nach) eine nette Theorie, über Intelligente Spezies, die so schlau sind, das sie von uns noch nicht gefunden wurden, bei dem Buch & Hörspiel ,Der Schwarm´´.
Ich denke irgendwo im riesigem Universum (was meiner Meinung nach sehr wohl ein Ende hat) gibts bestimmt eine Spezies die schlau genug ist Philosophisch zu denken.
Hallo,
Philosophie ist ursprünglich eine Frage.
>snip
drösel …
Hallo,
Philosophie ist ursprünglich eine Frage.
>snip
innerer Vorstellungsraum …
Wir Menschen können, was wir tun oder lassen abwägen in dessen Konsequenzen / Auswirkungen / Ergebnis / Folgen.
Ein niederes Tier handelt nach seinem Instinkt und hat gar keine Wahl.
Diese unsere Fähigkeit (oder: unseres Gehirns) ist natürlich im Laufe der Evolution im Wechselspiel zwischen Einfluß der Außenwelt (unserer Umwelt) und unserer Fähigkeit diese Umwelt zu erkennen und ‚richtig‘ einzuschätzen, um darin zu überleben, … entstanden.
Unser bzw das Gehirn unserer Vorfahren war - langsam, aber immer mehr - imstande, sich die Folgen des eigenen Handelns auszumalen.
Einen Plan, dann, sich auszu_denken_, wie man am besten etwas erreicht.
Also … mir klingt es logisch und nachvollziehbar.
Dir nicht?
nach irdischen Maßstäben owT
owT
Zweifel, immer wieder Zweifel …
Will wohl sagen:
solange naturwissenschftliche Erkenntnisse unanzweifelbar sind (und das sind sie nach irdischen Maßstäben allemal), gibt es keinen Grund Naturwissenschaft an sich anzuzweifeln oder ihre Methode.
Der Hammer fällt auf den Boden, wenn ich ihn loslasse.
Das schon wollen viele Zweifler nicht akzeptieren.
Aber genau das tut Naturwissenschaft:
Sie beschreibt, was passiert.
Wie, was wir kennen funktioniert.
Daß sie Probleme hat, zu erklären, was wir nicht kennen … ist ein anderes Thema.
Hallo,
vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag.
Lob ist mir als selten willkommen.
(Schließlich denk ich 'rum bis es raucht … und poste es hier ;o)) … )
‚‚Wissen‘‘ ist immer eine Annäherung an das was wir
‚‚Wirklichkeit der objektiven Welt‘‘ nennen. ALso ‚‚Welt an
sich‘‘ / ‚‚Welt auch ohne Menschen, die sie wahrnehmen und
einschätzen‘‘ / ‚‚rein physikalisch-chemische
(nichtbiologische) Welt‘‘Darin sind wir uns weitgehend einig.
Willkür sehe ich da nirgends.
Ich denke, es ging hier um die Frage möglicher
nicht-beweisbarer Grundsätze der Philosophie.
Ich las es so, daß es um die Frage begrünbarer Philosophie ging.
Irgendwelcher ‚erster Axiome‘ oder sowas …
Was wäre für
Dich der Begründungszusammenhang solcher nicht-beweisbarer
Grundsätze? Ein Beispiel für solche Grundsätze ist der Satz
vom Widerspruch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_vom_Widerspruch
Aha! … Logik. … Logik ist uns menschlichen Organismen im Laufe der Evolution gegeben, um die Außenwelt wahrzunehmen und uns in ihr zurechtzufinden und darin zu überleben.
Also nicht, um ‚Welt an sich‘ zu erkennen, sondern nur ‚unsere Umwelt‘.
Dort findet man auch ein Zitat von Aristoteles:
„Doch das sicherste Prinzip von allen ist das, bei dem eine
Täuschung unmöglich ist […] Welches das aber ist, wollen wir
nun angeben: Denn es ist unmöglich, dass dasselbe demselben in
derselben Beziehung zugleich zukomme und nicht zukomme. […]
Doch wir haben eben angenommen , es sei unmöglich, dass
etwas zugleich sei und nicht sei“ [Hervorhebung von mir].
Bin ich - ehrlich gesagt überfordert - (Was das Verständnis der wirren Gedankengänge Aristoteles angeht - Was ist oder nicht ist … also bitte!):
Heutzutage ‚‚ist‘‘ oder ‚‚nicht ist‘‘, was unsere Welt brauchbar erklärt und falsifizierbar ist usw.
Das konnte Aristoteles natürlich noch nicht so einschätzen, als Kriterium … (weil er erst in den Anfängen stand und noch kein internet hatte und kein Telefon btw)
Wenn Aristoteles sagt, der Satz vom Widerspruch sei das
sicherste Prinzip, bei dem eine Täuschung unmöglich ist, meint
er wohl, daß dieses Prinzip wahr ist. Aber gleichzeitig sagt
er, der Satz vom Widerspruch, die Unmöglichkeit, daß die
gleiche Aussage sowohl wahr als auch falsch ist, sei eine
Annahme. Womit könnte Aristoteles diesen Satz zwingend
begründen, wenn er ihn schon als das sicherste Prinzip
bezeichnet?
Dein aristotelischer ‚‚Widerspruch‘‘ bedarf erstaml der Kategorien zB ‚‚wahr oder falsch‘‘, anhand derer etwas beurteilt wird als zB ‚‚wirklich‘‘.
Alles dreht sich um ‚‚Logik, wahr, falsch, Widerspruch‘‘ und dergleichen …
Wie war das noch mit Popper :: Alle Schwäne sind weiß?
Bis ein schwarzer Schwan auftaucht …
Logik, wahr, falsch, sind Kategorien unseres Denkens, die aber falsifizierbar zu sein zugestehen müssen …
Vielleicht hat sich Aristoteles dafür entschieden, daß es
sinnvoll ist, den Satz vom Widerspruch als wahr anzunehmen,
weil man damit etwas anfangen kann -> ein logisches System
aufbauen. Das ist eine sinnvolle Begründung, aber eine
außerhalb der Logik selbst Stehende.
Die Wissenschaft von der ‚‚Logik‘‘ ist heute wesentlich weiter, als Aristolteles (der - wie gesagt noch kein Telefon geschweige denn internet hatte. Spaß.)
Wie ihr beide redet, macht es den Eindruck, als könnten
Menschen entweder Welt nur ‚richtig oder falsch‘ begreifen und
verstehen … als ‚bewiesen oder unzutreffend‘.Macht es tatsächlich diesen Eindruck? Vielleicht hilft es,
wenn wir hier zwei Dinge in Betracht ziehen: Zum einen die
Frage der Logik, welchen Wahrheitsgehalt eine Aussage haben
kann: „wahr“ oder „falsch“. Zum anderen das Konzept der
Wahrheitsnähe von Theorien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheitsn%C3%A4he
In der Naturwissenschaft entscheidet, was ‚wahr oder falsch‘ ist alleine Meßergebnisse oder Beobachtungen.
Da muß Philosophie sich auch 'mal unterordnen und Fakten anerkennen.
>>Zur Frage, ob es eine Möglichkeit der letzten Begründung
gibt, würde ich übrigens antworten: Ja, der menschliche Wille
(–> Dogmatismus).
Hallo,
Philosophie ist ursprünglich eine Frage.
>snip