Azubi wird zur sau gemacht vom chef!

hallo,

folgender sachverhalt. ein frisör-azubi (weiblich, 17 jahre) arbeitet seit anfang oktober bei einem kleinen frisörsalon (5 inkl. chef 5 mitarbeiter).
der chef scheint (wie sich immer mehr herausstellt) ein GROSSER choleriker zu sein!! fast täglich schreit er den azubi an. der vorläufige höhepunkt war der, dass er zum azubi sagte sie sei eine blöde sau!!! und warum?
kurz nach feierabend sollten die mitarbeiter noch schnell den tisch vom aufenthaltsraum abwischen. natürlich kein problem. die eine ausgelernte ging schonmal nach hinten, räumte den tisch ab. dann ist die azubi mit hinter und hat den tisch abgewischt. die ausgelernte hat sich derweil verabschiedet und ist schon auf dem heimweg. als die azubi dann fertig war und dann auch gehen wollte, hat sie sich vom chef verabschiedet. der ist aber dann noch schnell hinter, hat gesehen das nicht alles genaus so wieder auf dem tisch lag wie vorher (wie sollte die azubi das wissen, SIE hat ja den tisch nicht abgeräumt!!) und bekam einen aussetzer…wieder mal. und er hatte die azubi nicht zu wort kommen lassen, sie konnte ihm nicht erklären das sie ja nicht gesehen hat wie alles vorher war. in diesem geschrei von der chef-seite aus, viel dann auch der ausdruck „blöde sau“!! schon kras finde ich.

aber es gibt ja noch mehrere storys dergleichen.
beispiel kundenkarten:
bei der einweisung sagte der chef zu ihr, sie müsse die kundenkarten noch liegen lassen und nicht gleich wegräumen, weil da immer noch einiges eingetragen werden muss. aber wenn sie die karten lisgen lässt fängt er an zu schreien, wenn sie sie wegräumt auch!! man kann es nur falsch machen.

der chef ist 49 jahre alt!

einem seiner mitarbeiterinnen hat er mal was hinterhergeschmissen!!!

die azubi möchte natürlich deswegen nicht gleich die ausbildung an den nagel hängen, schwer genug was zu finden heutzutage. aber muss man sich das gefallen lassen??

wer hatte ähnliche erfahrungen, wer weiß rat??

schöenn tag
axl

Hallo,

gerne möchte ich das künftige Verhalten aus meiner Sicht schildern:
Es ist unter keinen Umständen gerechtfertigt, seine Mitarbeiter derart zu beleidigen. Das muss und braucht sich keiner gefallen lassen, auch keine Auszubildende. Sollte das Verhalten vom AG charakteristisch sein, so dürfte es nicht allzu schwer fallen, in der Nähe in einem anderen Ausbildungsbetrieb unterzukommen, zumindest insoweit, als dass ein Bedarf an Auszubildenden besteht.

Der Azubi sollte trotzdem den AG bitten, mit ihm über das Vorgefallene zu sprechen. Der Azubi muss dabei deutlich machen, dass es sein Bestreben ist, die Vorgaben des Ausbildungsbetriebes zu erfüllen und auch für angemessene Kritik empfänglich ist, aber auch, dass der Azubi sich eine angemessene Umgangsform dafür erbittet.
Wichtig auch, dass der Azubi das ganz deutlich sagt. Vermeide jedoch Drohungen etc., das Gespräch ist damit zuende, auch wenn noch weiter geredet wird.

Sei Dir auch Deiner Arbeitnehmerrechte bewußt, vergiss aber nie, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind.

Ich gehe davon aus, dass der Ausbildungsprozess ansonsten ordentlich verläuft, d.h. der Azubi mit der richtigen Einstellung zur Ausbildung in den Betrieb geht.
Ansonsten bleibt nur, die nächste Zeit zu beobachten und bei weiteren Entgleisungen des AG das Weite zu suchen.

Arbeitsrechtler bin ich zwar nicht, aber die Voraussetzungen für eine fristlose Kündigung seitens des AN dürften nach Deinen Schilderungen erfüllt sein wegen Unzumutbarkeit des Fortsetzung des AV.
Hierzu bedarf es dann jedoch eines neuen Anlasses. Während der Probezeit sind abweichende Kündigungsfristen zu beachten.

Nochmals:
Ziel muss sein, die Ausbildung korrekt durchzuführen. Das gilt für AG und AN. Wenn es nicht anders geht, d.h. trotz Besprechung derartiger Vorkommnisse, bleibt leider kein anderer Weg als die Beendigung.
Prüfe aber zuvor, ob Du ansonsten permanent Anlass gibst, Deinen Chef zur Weissglut zu treiben, immerhin gibt es auch 6-Setzen!-Azubis, die auch der toleranteste Chef nicht mit durchziehen will.

Ciao

Bj

folgender sachverhalt. ein frisör-azubi (weiblich, 17 jahre)
arbeitet seit anfang oktober bei einem kleinen frisörsalon (5
inkl. chef 5 mitarbeiter).
der chef scheint (wie sich immer mehr herausstellt) ein
GROSSER choleriker zu sein!! fast täglich schreit er den azubi
an. der vorläufige höhepunkt war der, dass er zum azubi sagte
sie sei eine blöde sau!!! und warum?
kurz nach feierabend sollten die mitarbeiter noch schnell den
tisch vom aufenthaltsraum abwischen. natürlich kein problem.
die eine ausgelernte ging schonmal nach hinten, räumte den
tisch ab. dann ist die azubi mit hinter und hat den tisch
abgewischt. die ausgelernte hat sich derweil verabschiedet und
ist schon auf dem heimweg. als die azubi dann fertig war und
dann auch gehen wollte, hat sie sich vom chef verabschiedet.
der ist aber dann noch schnell hinter, hat gesehen das nicht
alles genaus so wieder auf dem tisch lag wie vorher (wie
sollte die azubi das wissen, SIE hat ja den tisch nicht
abgeräumt!!) und bekam einen aussetzer…wieder mal. und er
hatte die azubi nicht zu wort kommen lassen, sie konnte ihm
nicht erklären das sie ja nicht gesehen hat wie alles vorher
war. in diesem geschrei von der chef-seite aus, viel dann auch
der ausdruck „blöde sau“!! schon kras finde ich.

aber es gibt ja noch mehrere storys dergleichen.
beispiel kundenkarten:
bei der einweisung sagte der chef zu ihr, sie müsse die
kundenkarten noch liegen lassen und nicht gleich wegräumen,
weil da immer noch einiges eingetragen werden muss. aber wenn
sie die karten lisgen lässt fängt er an zu schreien, wenn sie
sie wegräumt auch!! man kann es nur falsch machen.

der chef ist 49 jahre alt!

einem seiner mitarbeiterinnen hat er mal was
hinterhergeschmissen!!!

die azubi möchte natürlich deswegen nicht gleich die
ausbildung an den nagel hängen, schwer genug was zu finden
heutzutage. aber muss man sich das gefallen lassen??

wer hatte ähnliche erfahrungen, wer weiß rat??

schöenn tag
axl

Hallo,

Der Azubi sollte trotzdem den AG bitten, mit ihm über das
Vorgefallene zu sprechen. Der Azubi muss dabei deutlich
machen, dass es sein Bestreben ist, die Vorgaben des
Ausbildungsbetriebes zu erfüllen und auch für angemessene
Kritik empfänglich ist, aber auch, dass der Azubi sich eine
angemessene Umgangsform dafür erbittet.
Wichtig auch, dass der Azubi das ganz deutlich sagt. Vermeide
jedoch Drohungen etc., das Gespräch ist damit zuende, auch
wenn noch weiter geredet wird.

tja, wenn das mal so einfach wäre. wie gesagt, der AG ist ein ziemlicher choleriker. wenn man ihn darauf ansprechen würde, über irgendwelche vorfälle, dann geht das geschrei wieder los…und dann kommt man nicht zu wort bzw. lässt der einen nicht zu wort kommen.

Ich gehe davon aus, dass der Ausbildungsprozess ansonsten
ordentlich verläuft, d.h. der Azubi mit der richtigen
Einstellung zur Ausbildung in den Betrieb geht.

sonst macht der azubi alles spaß, sie geht gerne zur arbeit (an tagen wo der chef nicht da ist!!). sie kommt prima mit den anderen mitarbeitern aus. sie macht die arbeiten die ihr aufgetragen werden ordentlich (haare kehren, aufräumen, etc) und gibt sich mühe viel zu lernen.

Arbeitsrechtler bin ich zwar nicht, aber die Voraussetzungen
für eine fristlose Kündigung seitens des AN dürften nach
Deinen Schilderungen erfüllt sein wegen Unzumutbarkeit des
Fortsetzung des AV.
Hierzu bedarf es dann jedoch eines neuen Anlasses. Während der
Probezeit sind abweichende Kündigungsfristen zu beachten.

aber sie will ja eigentlich nicht kündigen. und zwar aus dem grund, da es sehr sehr schwer wird was neues zu finden. sie hatte schon viel glück bei diesem AG was zu finden. wenn man von glück reden kann ;(

Nochmals:
Ziel muss sein, die Ausbildung korrekt durchzuführen. Das gilt
für AG und AN. Wenn es nicht anders geht, d.h. trotz
Besprechung derartiger Vorkommnisse, bleibt leider kein
anderer Weg als die Beendigung.
Prüfe aber zuvor, ob Du ansonsten permanent Anlass gibst,
Deinen Chef zur Weissglut zu treiben, immerhin gibt es auch
6-Setzen!-Azubis, die auch der toleranteste Chef nicht mit
durchziehen will.

nein, davon kann bei ihr wirklich keine rede sein. sie interessiert sich sehr für den job!! sie ist immer voll dabei und hört zu. sie is bei ihren kolleginnen voll integriert.

jedenfalls bedanke ich mich für deine ausfühliche antwort und hilfe.

Ciao

axl

Hallo,

Hi,

Der Azubi sollte trotzdem den AG bitten, mit ihm über das
Vorgefallene zu sprechen. Der Azubi muss dabei deutlich
machen, dass es sein Bestreben ist, die Vorgaben des
Ausbildungsbetriebes zu erfüllen und auch für angemessene
Kritik empfänglich ist, aber auch, dass der Azubi sich eine
angemessene Umgangsform dafür erbittet.
Wichtig auch, dass der Azubi das ganz deutlich sagt. Vermeide
jedoch Drohungen etc., das Gespräch ist damit zuende, auch
wenn noch weiter geredet wird.

tja, wenn das mal so einfach wäre. wie gesagt, der AG ist ein
ziemlicher choleriker. wenn man ihn darauf ansprechen würde,
über irgendwelche vorfälle, dann geht das geschrei wieder
los…und dann kommt man nicht zu wort bzw. lässt der einen
nicht zu wort kommen.

So schwierig das auch sein mag, um eine Klarstellung kommt man dabei wohl nicht herum. Es sei denn, man möchte stets in düstere Gedanken verfallen, sobald man mit dem AG zu tun hat. Das wäre auf Dauer nicht sehr hilfreich. Kann auch sein, dass der Azubi zu den Gemütern gehört, die alles in sich hereinfressen und selbst bei so offenkundigem Fehlverhalten den Mund nicht aufmachen. Vielleicht übersteht man damit die Dauer der Berufsausbildung, aber Konfrontationen begegnen einem doch das ganze Leben.
Damit meine ich, dass man sich seiner selbst ruhig bewußt sein sollte und einen Mindestrespekt einfordert, auch als Azubi. Sei selbstbewusst, zeige dem AG, dass Du Deine Berufsausbildung bestmöglich durchziehen wirst, Dich aber nicht auf diese Weise behandeln lässt.

Nicht ganz einfach, wie gesagt. Da mußt Du aber durch.

Ich gehe davon aus, dass der Ausbildungsprozess ansonsten
ordentlich verläuft, d.h. der Azubi mit der richtigen
Einstellung zur Ausbildung in den Betrieb geht.

sonst macht der azubi alles spaß, sie geht gerne zur arbeit
(an tagen wo der chef nicht da ist!!). sie kommt prima mit den
anderen mitarbeitern aus. sie macht die arbeiten die ihr
aufgetragen werden ordentlich (haare kehren, aufräumen, etc)
und gibt sich mühe viel zu lernen.

Das ist die beste Voraussetzung. Wenn dem so ist, ist sich nach einiger Zeit wohl auch ein cholerischer AG dessen bewusst. Die meisten zumindest…
Du hast damit das Recht auf Deiner Seite. Kläre die Fronten auf vernünftige Weise, lasse Dich nicht auf das Niveau Deines AG herab.
Wenn das Gespräch geführt worden ist und Du mittelfristg keine negative Veränderung im Verhältniss bemerkst, dürftest Du durch Dein Auftreten sogar in seinen Augen persönlich aufgestiegen sein.

Arbeitsrechtler bin ich zwar nicht, aber die Voraussetzungen
für eine fristlose Kündigung seitens des AN dürften nach
Deinen Schilderungen erfüllt sein wegen Unzumutbarkeit des
Fortsetzung des AV.
Hierzu bedarf es dann jedoch eines neuen Anlasses. Während der
Probezeit sind abweichende Kündigungsfristen zu beachten.

aber sie will ja eigentlich nicht kündigen. und zwar aus dem
grund, da es sehr sehr schwer wird was neues zu finden. sie
hatte schon viel glück bei diesem AG was zu finden. wenn man
von glück reden kann ;(

Die Kündigung des AV ist ja wohl die allerletzte Konsequenz und sollte ganz am Ende Deiner „ToDos“ stehen. Erst einmal ´klare Kante´ machen!
Klar, dass es in manchen Berufen, zu Winterzeiten in verschiedenen Regionen nicht immer einfach ist, eine Ausbildung zu bekommen.
Verstehe mich nicht so, als hätte ich Dir nahegelegt, noch heute das Handtuch zu werfen. Das ist keine Lösung…

Nochmals:
Ziel muss sein, die Ausbildung korrekt durchzuführen. Das gilt
für AG und AN. Wenn es nicht anders geht, d.h. trotz
Besprechung derartiger Vorkommnisse, bleibt leider kein
anderer Weg als die Beendigung.
Prüfe aber zuvor, ob Du ansonsten permanent Anlass gibst,
Deinen Chef zur Weissglut zu treiben, immerhin gibt es auch
6-Setzen!-Azubis, die auch der toleranteste Chef nicht mit
durchziehen will.

nein, davon kann bei ihr wirklich keine rede sein. sie
interessiert sich sehr für den job!! sie ist immer voll dabei
und hört zu. sie is bei ihren kolleginnen voll integriert.

Gut, siehe oben. Ist der Azubi ein Guter, ist eigentlich (!) jeder AG froh darüber ihn zu haben.

jedenfalls bedanke ich mich für deine ausfühliche antwort und
hilfe.

Hoffe, Du kannst das regeln.

Ciao

axl

Ciao

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Moin,

warum geht die Azubi nicht zu Ihrem Ausbildungsberater bei der HWK und schaltet diesen als Vermittler ein? Das ist deren Job und den wird der Choleriker auch nicht einfach so in den Boden stampfen können.

Gruß
Stefan

Hallo auch!

Neben dem, was Björn schon ansprach hätte ich noch folgende Tipps:

Berufsschule (Vertrauenslehrer?), zuständige Kammer, sofern vorhanden - Betriebsrat und sofern Mitglied - Gewerkschaft zu Rate ziehen und ggf. um Hilfe bitten.

Sollte nach der Vorgehensweise die Björn vorschlägt, das Verhältnis zwischen Azubine und Chef völlig zerrüttet sein bzw. die Kündigung ausgesprochen werden, so ist, wenn ich mich recht erinnere, die Kammer dafür zuständig, dem Azubi in einem anderen Betrieb die Fortführung seiner Ausbildung zu ermöglichen.
Meine diesbezüglichen Erinnerungen sind aber nur noch sehr vage, daher bitte unbedingt mal bei der zuständigen Kammer nachfragen und das Problem schildern.

Gruß

Stefan

Hallo,

als selbstständiger Handwerksmeister würde ich mir von der Handwerkskammer gar nichts sagen lassen und die würde es auch nicht versuchen. Ich habe noch nie eine Institution gesehen, die so wenig für so viel Geld tut.
Bei der Innung hat man da schon mehr Glück, aber nur wenn der Meister freiwilliges Mitglied in der Innung ist.

Ansonsten möchte ich noch bemerken, der Azubi sollte versuchen durchzuhalten, sich ihren Platz erkämpfen. Die kunst des Lebens besteht nicht darin vor den Cholerikern wegzulaufen sondern mit ihnen klar zu kommen. In der Lehre lernt man eben nicht nur den Beruf.

Gruss D.K.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Moin,

als selbstständiger Handwerksmeister würde ich mir von der
Handwerkskammer gar nichts sagen lassen und die würde es auch
nicht versuchen.

Es geht ja auch nicht darum, dass die Kammer gegenüber dem Meister weisungsberechtigt sei, sondern darum, dass die Leute vermitteln können.

Ich habe noch nie eine Institution gesehen,
die so wenig für so viel Geld tut.

IHK? *grins*

Ansonsten möchte ich noch bemerken, der Azubi sollte versuchen
durchzuhalten, sich ihren Platz erkämpfen. Die kunst des
Lebens besteht nicht darin vor den Cholerikern wegzulaufen
sondern mit ihnen klar zu kommen. In der Lehre lernt man eben
nicht nur den Beruf.

Im Prinzip gebe ich Dir recht - und wenn das jetzt ein Auszubildender im Tiefbau wäre, hätte ich gesagt, dass der Ton nicht unüblich sei. Aber in einem Frisörsalon sollten solche Verbalinjurien eigentlich nicht vorkommen.

Und mit einem echten Choleriker klar zu kommen, der auch noch der eigene Vorgesetzte ist, kann für einen jungen Menschen alleine ganz schön schwierig sein - das schaffen selbst Erwachsene nur schwer. Da hilft es halt manchmal, wenn jemand neutrales mit mehr Erfahrung und mehr Lebenjahren beim Gespräch dabei ist. Das muss ja niemand von der Kammer sein.

Gruß
Stefan