BAB reicht nicht aus zum LEBEN

Behörden & Recht Behörden
#1

Hey Leute,

jemand hat dieses Jahr eine neue Ausbildung zum Speditionskaufmann begonnen. Vorher hat er bereits eine Ausbildung zum Dachdecker abgeschlossen.

Anfang Mai hat er einen Antrag auf Bab gestellt welcher jetzt genehmigt wurde. Per telefonischer Information hat er jetzt erfahren das er wohl nur 107 euro bekommt… dies erscheint ihm ein bisschen wenig.

Seine Eltern können ihn nicht unterstützen da seine Mutter Arbeitslos ist und sein Vater nicht bekannt ist.

Er bekommt im ersten Lehrjahr 580 brutto und im 2. 690

Seine monatlich anfallenden kosten sind wie folgt:
270 euro Miete
75euro Nebenkosten
50 euro strom
64 euro Ticket für ÖNV

Meine Fragen sind jetzt folgende:

Was kann er beantragen damit er etwas mehr geld zum leben hat?
Kann er noch rückwirkend etwas ab ausbildungsbeginn (1.7) beantragen? (Er hat ja jetzt erst erfahren das er so wenig bekommt) …

Er hat vorher 2Monate in dem Betrieb auf 400 Basis gearbeitet und hat damals 540 Zuschuss vom Arbeitsamt bekommen. Es kann doch nicht sein das er jetzt mit Knapp 600 Euro überleben soll…

#2

Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt, dass es die zweite Ausbildung ist.

Es ist ja bereits eine abgeschlossene erste Ausbildung vorhanden, somit könnte er sich ja selbst finanzieren. Die zweite Ausbildung strebt er ja jetzt aus freien Stücken an.

#3

Guten Tag,

hat man evt. schon einmal daran gedacht, zusätzlich noch etwas zu arbeiten.

Viele Gaststätten suchen Bedienungspersonal auch abends.
Verlage/Zeitungen suchen Leute für Zeitungen auszutragen.
Auch die Post sucht oft Aushilfskräfte.

Man kann auch mal versuchen bei der Gemeinde einen Zuschuss zur Miete
(Wohngeldabteilung) zu erhalten.

Gruß aus dem Süden

#4

hallo.

jemand hat dieses Jahr eine neue Ausbildung zum
Speditionskaufmann begonnen. Vorher hat er bereits eine
Ausbildung zum Dachdecker abgeschlossen.

ganz schöner kontrast. aber sowas kommt vor.

Anfang Mai hat er einen Antrag auf Bab gestellt welcher jetzt
genehmigt wurde.

normalerweise wird BAB nur für die erste ausbildung genehmigt.

Was kann er beantragen damit er etwas mehr geld zum leben hat?

wohngeld wäre eine alternative gewesen, wenn’s keine BAB gegeben hätte.
oder aber wohngeldzuschuß im rahmen der BAB.
solange er unter 25 ist, könnte er außerdem noch anspruch auf kindergeld haben.
der mutter steht das nicht zu, wenn er ihr keine kosten mehr verursacht.

Es kann doch nicht sein das er jetzt mit Knapp 600 Euro überleben soll…

doch. wenn er mehr will, könnte er z.b. nebenbei (als dachdecker) arbeiten. das aber nur maximal 20 wochenstunden, sonst beißt sich’s mit dem kindergeldanspruch.

das leben kann hart sein, und lehrjahre sind sowieso keine herrenjahre.

gruß

michael

#5

Hallo

Es kann doch nicht sein das er jetzt mit Knapp 600 Euro überleben soll…

Doch, kann irgendwie sein.

Ich denke, dass vorausgesetzt wird, dass das Kindergeld (184,- ) dazukommt. Ist es nicht beantragt worden? Man kriegt es anscheinend auch bei einer zweiten Ausbildung, sofern man unter 25 Jahre ist (http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Veroe…, seite 10 „Zur Ausbildung für einen Beruf gehören der Besuch allgemeinbildender Schulen, die betriebliche Ausbildung, eine weiterführende Ausbildung sowie die Ausbildung für einen weiteren Beruf.“ - Ich verstehe das jedenfalls so.)

Wohngeld kann man meines Wissens nicht bekommen, wenn man BAB bekommt.

Schon komisch, mit welch unterschiedlichem Maß das Lebensminimum gemessen wird.
(persönliche Anmerkung)

Viele Grüße