unser Sohn ist nun zwei Monate alt und seit einigen Tagen erschrickt er sich des öfteren so sehr, dass er Arme und Beine ganz steif von sich streckt, die Augen ganz weit aufreißt, kaum Luft bekommt und dann ganz laut anfängt zu schreien. Wenn wir dann auf den Arm nehmen beruhigt er sich langsam wieder, guckt aber immer ganz verängstigt.
Mehrere leute haben mir gesagt, dass dies der Moro-Reflex sei, aber ich glaube das nicht. Den Moro-Reflex haben wir von Anfang an bei dem Kleinen beobachtet. Aber diese „Panikattacken“, die er momentan hat, sind viel extremer. Meistens passiert dies wenn er schläft, manchmal aber auch wenn er wach in seinem Laufstall liegt, bzw. wir ihn dort hinlegen.
Was hat der Kleine denn? Er tut mir so unheimlich leid. Ich hoffe jemand kann mich beruhigen. den nächsten Kinderarzttermin haben wir erst im neuen Jahr.
ich hab zwar auch gleich an den Moro-Reflex gedacht, aber wenn Du Dir ganz unsicher bist und der Arzttermin noch etwas hin ist, dann ruf doch mal bei Deiner Hebamme an.
Die kennen sich doch auch gut aus und sie kennt ja Dein Baby auch.
Meistens passiert dies wenn er schläft, manchmal aber auch wenn er wach in seinem Laufstall liegt, bzw. wir ihn dort hinlegen.
Ich glaub zwar nicht wirklich, dass es daran liegt, aber vielleicht findet er ja den Laufstall so erschreckend? - Zur Erklärung: Ich finde Laufställe schrecklich, das ist doch ein Baby-Käfig.
Wieso ist denn eigentlich so ein kleines Baby im Laufstall? Wieso legt ihr es nicht einfach auf ein breites Sofa, oder auf ein paar Decken auf den Fußboden, wenn ihr Angst habt, es könnte runterfallen?
Am liebsten ist es so kleinen Babys übrigens, ständig herumgetragen zu werden, und das ist auch am gesündesten für sie und fördert ihre Motorik und noch alles mögliche andere.
Der Säugling wird sehr häufig bewegt und in der Lage verändert. Oft wird er darauf irgendwie reagieren und die neue Lage auszugleichen versuchen.
Wenn man ein Baby den ganzen Tag herumträgt, dann ist es natürlich in einem Tragetuch, und man achtet auch nicht beständig darauf, dass es in der für das Baby bequemst möglichen Halung getragen wird. Also muss das Baby irgendwie aktiv werden. Die ganze Körperspannung wird dabei viel besser trainiert als wenn das Baby immer nur ruhig liegt. Der Gleichgewichtssinn natürlich auch.
Außerdem glaube ich nicht, dass es am gesündesten ist, wenn ein Baby dauernd nur getragen wird.
Auf die Verdauung hat es nachgewiesenermaßen positiven Effekt.
Unser Kleiner liegt auch häufig auf der Couch wenn er wieder so panisch wird. Hat also nichts mit dem Laufstall zu tun.
Aber dass er plötzlich Panik kriegt, weil er sich völlig alleine auf der Welt fühlt, kann das sein? Wenn er auf dem Arm ist, kriegt er nicht diese Attacken, oder?
wenn wir von dem 2 mon alten kind des UP ausgehen, ist beim tragen keine körperspannung/aktivität im sinne von ausgleichsbewegung/gleichgewichtsreaktion zu erwarten.
wenn du ein baby beobachtest wirst du sehen, dass es (ausser vielleicht im tiefschlaf) so gut wie nie ruhig liegt.
es antwortet auf reize aus der umwelt (z.B. akustisch, optisch,taktil) - mit bewegung…und lernt daraus! für nachfolgende entwicklungsschritte.
es ist ein jammer, wenn diese entwicklung durch zu viel herumtragen eingeschränkt wird.
nichts ist wertvoller als rückenlage/bauchlage auf einer festen unterlage, wo das kind bewegung und koordination lernen, erfahren und ausprobieren kann.
ab dem 2. mon geht die motorische entwicklung rasant voran - sie sollte nicht durch hilfsmittel (tragetuch, sitzschale) behindert werden.
es ist für die entwicklung wertvoller sich zu bewegen - als bewegt zu werden.
Aber dass er plötzlich Panik kriegt, weil er sich völlig
alleine auf der Welt fühlt,
es ist ein reflex - eine reaktion!- eine schreckreaktion auf einen REIZ aus der umwelt oder auch auf eigene unkoordinierte bewegung, die die lage des kindes kurz verunsichert.
es reicht völlig aus das kind da zu beruhigen, wo es gerade liegt.
man muss es nicht jedesmal hochnehmen.
die ärmchen nach vorne zusammenführen, ruhig mit dem kind sprechen…
es ist für die entwicklung wertvoller sich zu bewegen - als
bewegt zu werden.
das Lustige ist, dass ihr beide Recht habt und es darum der Diskussion nicht wert ist. Tragen ist für Babys absolut sinnvoll - und besser, als wenn sie im Kinderwagen oder einer Wippe liegen. Alleine liegen ist auch mal prima, vor allem wenn man zwischen der Bauch- und Rückenlage werchselt. Und sie sollen ja auch lernen, sich irgendwann zu drehen etc.
Tragen ist aber auch für den Körperkontakt wichtig, und das darf man grad in den ersten Monaten nicht unterschätzen.
hier ging es um die entwicklung der motorik - und diese wird
nicht durch tragen gefördert.
gut, wenn es nur darum ging, widerspreche ich: Doch, wird sie! Selber bewegen ist natürlich auch wichtig, gerade für Dinge wie Fortbewegung (mit dem Drehen angefangen). Aber bei Neugeborenen und kleinen Säuglingen ist Tragen eine wichtige Unterstützung - geht schon im Mutterleib los: Die Bewegungen der Mutter wiegen das Kind, schaffen Sinnesreize, unterstützen die Entwicklung des Gleichgewichtsorgans. Das ist nach der Geburt noch nicht abgeschlossen und kann durch (richtiges) Tragen unterstützt werden.
ausgangspunkt war:
„Wenn man ein Baby den ganzen Tag herumträgt, dann ist es natürlich in einem Tragetuch…“
(Simsy Mone, 13.12. 17:21)
eltern tragen ihre babys instinktiv und unterstützen damit die entwicklung des kindes. das ist gut so.
die entwicklung der motorik hat fortbewegung als ziel.
dazu gehören neben gleichgewicht - aufrichtung, stützfunktion, koordination, muskelkraft…, die durch eigene aktivität geschult werden.
die gesunde mischung macht s…und ab dem 2./3. monat sollte man der eigenaktivität mehr bedeutung und raum geben.