Baby und Impfen der Erfahrungsbericht

Hallöchen an alle,
vor ein paar Monaten hatte ich die Frage Impfen oder nicht beim Säugling hier gestellt und wollte einfach mal berichten, was sich getan hat.
Generell war ich nie gegen das Impfen, allerdings erschien mir die 6-fach-Impfung doch schon ein wenig übertrieben. Ich habe mir Sorgen gemacht, ob und wie der Körper von so einem kleinen Lebewesen reagiert und ob es nicht vielleicht besser wäre ihn die Krankheiten „durchmachen“ zu lassen.
Wir waren dann seinerzeit zur U3 beim Kinderarzt, der uns schließlich sagte: „Impfen ist gut, ich hab meine Kinder auch geimpft.“ und im Heft vermerkte Impfberatung durchgeführt. Als wir vor der U4 die zusammen mit der Impfung gemacht werden sollte, doch noch Fragen hatten wurden wir darauf hingewiesen das wir eine Körperverletzung begehen, wenn wir unseren Sohn nicht impfen lassen. Und wenn wir weitere Fragen hätten, dann gäbe es eine Telefonsprechstunde. Der Termin zur Vorsorgeuntersuchung wurde von den Mitarbeiterinnen der Praxis auch weiter nach hinten verschoben, wir müssten halt einen neuen Termin für die Impfung ausmachen.
Nach dieser Aktion haben wir den Kinderarzt gewechselt.
Der andere Kinderarzt hat sich 1 Stunde Zeit für uns und unser Anliegen genommen und mittlerweile ist unser Sohn auch geimpft, allerdings nicht mit dem 6-fach, sondern mit einem 4-fach Impfstoff.

Mir ging es ehrlich gesagt noch nie so schlecht wie vor dem ersten Impftermin, aber es ist alles gut gegangen (schon schlimm wenn man das über eine Impfung sagt, die eigentlich gegen schlimme Krankheiten helfen soll. :smile:
Im Endeffekt kann ich nur sagen: Glück gehabt, dass alles gut gegangen ist und ich finde es wirklich schade wie mit einem umgegangen wird, wenn man mal gegen den Strom schwimmt (oder schwimmen will.)
Ich könnte auf jeden Fall keinem mehr zu einer Impfung raten - aber auch nicht dagegen.

lg
Tanja

Hallo!

Wirklich, ich finde es aller Ehren wert, dass man sich ein paar Gedanken über solche Dinge macht. Aber man sollte doch nicht überdramatisieren. Überleg mal, wie viele Kinder täglich geimpft werden auf der ganzen Welt und das mit Erfolg.

Generell war ich nie gegen das Impfen, allerdings erschien mir
die 6-fach-Impfung doch schon ein wenig übertrieben.

Das hört sich für mich ebenfalls so an. Das hefigste war bei meinem Sohn eine 4fach-Impfung. Wobei das von Kind zu Kind unterschiedlich ist. Hätte mein Sohn panische Angst vor Spritzen, würde ich doch die 6fach nehmen :smile:

Ich habe
mir Sorgen gemacht, ob und wie der Körper von so einem kleinen
Lebewesen reagiert und ob es nicht vielleicht besser wäre ihn
die Krankheiten „durchmachen“ zu lassen.

Das sagen nur Leute, die noch nie einen Menschen mit Spätfolgen von Kinderlähmung, Tetanus, Masern und sowas gesehen haben. Aber die Diskussion hast Du ja schon durch.

Zu dem 1. Kinderarzt: Ein wenig kann ich ihn verstehen, auch wenn er sich nicht sehr geschickt verhalten hat. Es ist ja quasi ein Angriff auf seine Arztehre, wenn man ihm unterstellt, er würde mit dem Impfen Kindern Schaden zufügen.
Aber wenn das Vertrauensverhältnis erst einmal im Eimer ist, dann ist der Arztwechsel wirklich die beste Lösung.

Nach dieser Aktion haben wir den Kinderarzt gewechselt.
Der andere Kinderarzt hat sich 1 Stunde Zeit für uns und unser
Anliegen genommen und mittlerweile ist unser Sohn auch
geimpft, allerdings nicht mit dem 6-fach, sondern mit einem
4-fach Impfstoff.

Dsa hört sich doch gut an.

Mir ging es ehrlich gesagt noch nie so schlecht wie vor dem
ersten Impftermin,

*räusper* au weia, naja, sei Dir unbenommen, ich halte das für ein wenig hysterisch und auch ein wenig unlogisch. Wenn Du die Imfpung für so verkehrt hältst, dass es dir schlecht geht, warum hast Du sie dann machen lassen? (ist nicht bös gemeint, ich versuche nur das zu verstehen)

Im Endeffekt kann ich nur sagen: Glück gehabt, dass alles gut
gegangen ist

Warum Glück? Die Wahrscheinlichkeit, dass alles gut geht, war doch recht groß.

Ich könnte auf jeden Fall keinem mehr zu einer Impfung raten -
aber auch nicht dagegen.

Vielleicht muss sich die Aufregung erst legen, dann kannst Du vielleicht objektiver urteilen - in welche Richtugn auch immer.

(Für mich ist diese ganze Impfdiskussion ziemlich hinfällig, seit diese Autismus-Studie und deren Urheber als unseriös aufgeflogen sind)

Weiterhin alles Gute
kernig

Hallo Tanja,

ich denke, mit dem Impfen ist es wie mit vielen anderen Dingen im Leben eines Kindes: Es besteht immer ein gewisses Risiko, aber wenn man dieses gegen den Nutzen abwägt, muss man zwangsläufig zu der Entscheidung kommen, dass man es eingeht.

Natürlich schreckt die Vorstellung, dass aus einem gesund geborenen Kind ein schwerstbehindertes werden kann. Das selbe kann aber auch beim Schaukeln, Klettern, Überqueren einer Straße oder beim Fahradfahren passieren. Im Vergleich zum Impfen sind die potentiellen Gefahren bei diesen Dingen sogar wesentlich höher.

Dennoch würde ein Verbot all dieser Sachen die Lebensqualität und -fähigkeit eines Kindes derartig beeinträchtigen, dass man sie zulassen muss, wenn man seinem Kind eine normale Entwicklung ermöglichen möchte.

Ebenso ist es beim Impfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Impfschaden kommt, steht gegen die, an einer der entsprechenden Infektionen zu erkranken und mit deren potentiellen Folgen konfrontiert zu werden. Diese ist wiederum ungleich höher, zumal es sich ja um mehrere Krankheiten handelt.

Was mich in dieser Beziehung sehr beeinflusst hat, war der Anblick unzähliger Kinder in Afrika, die wegen fehlender Impfungen wie die Fliegen starben oder schwerstbehindert blieben, was dort in der Regel ebenfalls einem Todesurteil gleichkommt. Die Region, in der ich damals lebte, wurde von einer Masernepedemie heimgesucht, und tagtäglich kamen Hunderte von verzweifelten Müttern mit ihren kranken Kindern in die Station und flehten die Ärzte sie an, sie zu retten. Innerhalb weniger Wochen starben dort mehrere Tausend Menschen, weil sie nicht geimpft waren. Mindestens ein Drittel von ihnen Kinder.

Bräche heute eine lebensbedrohliche Seuche bei uns aus, würde kaum ein Mensch zögern, seine Kinder oder sich selbst mit einem eben erst entwickelten und kaum getesten Impfstoff impfen zu lassen, um dem großen Sterben zu entgehen. Man denke nur an die Schweinegrippenpanik, die letztlich noch nicht einmal einen echten Anlass zur Angst lieferte.

Da uns diese Schreckenserlebnisse fehlen, leisten wir uns den Luxus, über die Notwendigkeit von Impfungen nachzudenken. Ich bin überzeugt, die meisten von uns würden völlig anders denken, wenn plötzlich der sichere Tod die Alternative wäre.

Schöne Grüße,
Jule