Bach - ein Einstieg
Hallo Janus,
ich weiß jetzt nicht, was Du von Bach schon kennst, aber gesetzt den Fall, dass Du Dich bisher eher wenig mit ihm beschäftigt hast, würde ich eine erste Auswahl folgendermaßen treffen:
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ein kirchenmusikalisches Werk:
Da Bach ja hauptberuflich Kirchenmusiker war, nehmen diese Werke einen zentralen Platz in seinem Schaffen ein. Die bekanntesten Werke sind die Matthäus-Passion, die H-Moll-Messe, die Johannes-Passion, das Weihnachts-Oratorium, aber auch verschiedene Kantaten.
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eine CD mit Orchesterwerken:
Hier bieten die 6 Brandenburgischen Konzerte sowie die 4 Orchestersuiten (Ouvertüren) einen guten Einblick in die Vielfalt von Bachs Kompositionen - kein Werk ist wie das andere…
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eine CD mit Orgel- oder Klavierwerken
Bei den Orgelwerken kenne ich mich nicht so gut aus; bei den Klavierwerken sind berühmt: Die englischen und französischen Suiten, das „Wohltemperierte Klavier“, das Italienische Konzert und die Goldberg-Variationen.
Das „Musikalische Opfer“ gehört zu den späten Werken, die Bach eigentlich eher für Studienzwecke als für öffentliche Aufführungen komponiert hat. Es gibt auch Aufnahmen davon; ich kenne aber keine.
Grundsätzlich gibt es bei der Bach-Interpretation zwei Richtungen:
- die eher „romantische“ Interpretation mit „modernen“ Instrumenten, die auf die Bach-Wiederentdeckung im 19. Jh. zurückgeht. Diese Interpretationen sind musikalisch meist recht gut, aber vom musikwissenschaftlichen Standpunkt durchaus anfechtbar.
- die „historische“ Interpretation auf Originalinstrumenten, die versucht, das damalige Klangbild aufgrund wissenschaftlicher Forschung zu rekonstruieren. Ich gebe zu, dass ich persönlich diese Richtung bevorzuge, weil die Interpretationen nicht so schwülstig, sondern sehr durchsichtig, aber trotzdem sehr lebendig musiziert sind. Führend sind Ensembles und Dirigenten aus dem angelsächsischen und deutschen Sprachraum.
Beispiele für bekannte und anerkannte Bach-Interpreten, die ich persönlich sehr gut finde:
Dirigenten: John Eliot Gardiner (mein Favorit!), Nikolaus Harnoncourt (Begründer der „historischen“ Aufführungspraxis), Christopher Hogwood, Reinhard Goebel, Trevor Pinnock, Gustav Leonhardt, Frans Brüggen
Pianisten: Glenn Gould (legendärer Bach-Interpret!). Andere habe ich selten gehört, da musst Du einen Pianisten fragen.
Der Hinweis auf http://www.jpc.de zur Recherche ist gut; da suche und kaufe ich auch fast alles. Ich lege Wert auf Digitalaufnahmen aufgrund des durchsichtigeren Klangs. Die Interpretationen der oben genannten Dirigenten sind auch meist digital eingespielt.
Zu CD-Kritiken, die die Klangqualität besonders berücksichtigen, würde ich die gängigen HiFi-Zeitschriften zu Rate ziehen. Die haben über die technische Seite oft mehr Wissen als über die Qualität der Interpretaion - es gibt aber auch musikalisch gebildete Kritiker.
Entscheidend ist aber nie der Rat eines Kritikers (meiner auch nicht), sondern immer der eigene Höreindruck.
Herzliche Grüße
Alex
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