Backenzahn - immer Probleme nach richtiger Füllung

Hallo,

seit Anfang des Jahres quält mich mein Backenzahn (oben links).

Gehe ich zum Zahnarzt und er macht ein Medikament rein (Lederband oder Nelke (hilft beides) sind die Probleme weg.

Auch wenn ich über teilweise 2 Monate diese Provisorische Füllung mit mir herumtrage habe ich keinerlei Probleme.

Sobald der Zahn jedoch korrekt gefüllt wird (Kunststofffüllung für Allergiker [bin keiner ist Standard bei meinem Doc])geht der Stress nach einigen Tagen wieder los.

Dazu muss ich sagen das der Backenzahn schon sehr viel Substanz durch das viele Gebohre verloren hat.

Hat jemand eine Idee dazu? Bin auch offen für alternative Vorschläge.

Wenn ich das nicht in den Griff bekomme muss der Nerv raus.

Symptome sind weder Pochen noch ziehen. Einfach ein leichter fast dauerhafter Schmerz der nur stört weil er Kopfschmerzen verursacht.

Wurde die Höhe der endgültigen Füllung genau überprüft? provisorische werden anders gelegt als Endgültige.

Hm, kann ich leider nicht sagen.

Servus Spy,

sowohl Ledermix, wie auch Zinkoxid-Nelkenöl enthalten Substanzen mit einer pharmakologischen, entzündungshemmenden Wirkung. Die ‚Standard‘-Kunststofffüllung macht das Loch bestenfalls dicht zu. Dein Zahn ist also wohl wirklich schon an der Kante zur chronischen Nerventzündung.

Nun verträgt sich der Kunststoff nicht mit dem Nelkenöl aus der entzündungshemmenden Einlage. Das Öl hindert ihn am Festwerden, kann also nicht unter der Füllung im Zahn bleiben.

Ledermix (eine Mischung eines lokalen Antibiotikums mit einem Kortikoid) kann in solchen chronischen Fällen durchaus segensreich sein. Die Prozeduren allerdings, die man zur Vorbereitung eines Composite (Kunststoff)-Füllung braucht (Anätzen mit Säure, Auswaschen, Trockenblasen, Enbringen verschiedener weiterer chemischer Substanzen), machen einen Zahnnerv nicht unbedingt glücklicher, wenn er eh schon entzündet ist.

Wenn Dein Zahnarzt die Geduld hat, könnte er folgendes versuchen:

eine neue, dünne Schicht Ledermix in der tiefsten Stelle des Loches deponieren . . .
. . . darauf eine dicke Unterfüllung aus Glas-Ionomer-Zement

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.ebenbe…

. . . einbringen und abbinden lassen.

Danach die Composite-Füllung wie gehabt einbringen. Auf diese Wise würde die Ledermix-Wirkung im Schutze der Unterfüllung lange erhalten bleiben. Der Nachteil dabei ist, dass eine chronische Entzündung durch die Ledermix-Wirkung nur in ihrer Symptomatik gemildert wird (die Schmerzen gehen weg), eine wirkliche Ausheilung im Pulpengewebe findet aber nicht statt, solange das Ledermix da ist.
Die Alternative wäre eine Wurzelbehandlung, die auch ihre eignen Risiken hat, gerade bei einem mehrwurzeligen oberen Backenzahn.

Gruß

Kai Müller

Danke für die Antwort. :smile:

„Die Alternative wäre eine Wurzelbehandlung, die auch ihre eignen Risiken hat, gerade bei einem mehrwurzeligen oberen Backenzahn.“

Welche Risiken sind gemeint? Der Zahn wird doch eig. abgetötet, wird irgendwann porös und bricht ab wenn er keine Krone bekommt, oder?

Servus,

Wurzelbehandlungen sind auf Dauer nicht immer erfolgreich, weil sie schwierig sind. Selbst erfahrene Fachleute, die ihre Arbeit am Mikroskop machen, scheitern gelegentlch an der Kompliziertheit der Wurzelkanalsysteme und der Lebenskraft verschiedener Bakterienarten.

Die Überlebenswahrscheinlichkeit für wurzelbehandelte Molaren liegt z.B. nach dieser Arbeit nach zehn Jahren bei 89,2%.

http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta109_be…

Literaturverzeichnis Nr. 60; Dammaschke, Steven, Kaup, Ott.

Das sind IMO keine entmutigenden Ergebnisse, nur - ‚a g’mahde Wies’n is des need‘, wie der Österreicher sagt.

Gruß

Kai Müller

Hi,

danke für die Info. :smile: Werde ich mal mit dem Doc reden. Wenn ich das richtig verstehe blüht mir, sofern die Wurzelbehandlung schief geht eine Wurzelspitzenresektion oder?

Wäre zwar der schlimmste Fall aber dann würde ich den Kumpel lieber ziehen lassen. Eine Wurzelspitzenresektion hab ich schonmal gehabt. Nie wieder! :smile: