Guten abend,
… was Du unter Kostmetik verstehst
Die Gründung einer Zweckgesellschaft unter dem selben Dach, in
der die Verluste gesammelt werden, während die große Schwester
Geschäftsbank schwarze Zahlen schreibt. In der Summe der
Ergebnisse ändert sich nichts, nur am Erscheinungsbild.
das stimmt nicht ganz. Einen Großteil der Verluste gibt es bisher vor allem dadurch, daß die Kreditinstitute ihre Konzernabschlüsse nach IFRS aufstellen und daher ihre Finanzinstrumente (also Wertpapiere, Kredite, Aktien, Derivate usw.) zum Marktwert bilanzieren müssen. Der Marktwert ist derzeit gerade bei den lustigen Produkten aus dem ABS-Bereich sehr niedrig bis gar nicht meßbar, weil der Markt dafür zusammengebrochen ist.
Das kann dazu führen, daß Wertpapiere, bei denen es noch keinen Cent Ausfall gegeben hat und wahrscheinlich auch nie geben wird, Verluste von 30 oder 40% auf den Nennwert zeigen muß. Dies betrifft bspw. Wertpapiere, die mit einer 98%-igen Garantie der US-Regierung unterlegt sind. Weiterhin kann es sein, daß man 90% Verluste auf den Nennwert bei Papieren ausweist, bei denen es bisher nur zu minimalen effektiven Ausfällen gekommen ist.
Stellt sich die Frage, welches der richtige Wert derartiger Papiere ist. Die Bewertung zu Marktpreisen (die es eben nicht gibt), erscheint nicht nur mehr etwas unangemessen.
Würde man diese Papiere in eine Gesellschaft packen, die entweder nicht nach IFRS bilanzieren muß oder aber nicht konsolidiert wird, wären die Verluste aus der Konzernbilanz raus und das Thema ist vorerst gegessen.
Kosmetik? Vielleicht, aber auch nicht viel falscher als die bisherige Darstellung.
Gruß
Christian