Badekappenzwang (ernste Frage!)

Hallo Thomas,

hast Du denn schon bei Euch in den Badeanstalten nachgefragt? Bei uns haben die Bademeister immer eine recht lange Betriebszugehörigkeit erreicht und das ist doch nur 25-28 Jahre her.

Gruß,
Christian

Hallo,

sehr interessant, das wäre wieder ein Hinweis auf eine Ursache im technischen Bereich …

und vor allem vermute ich, das die Badekappe generel aus
Gründen der Kundenfreundlichkeit abgeschafft wurde

Das kann ich mir nun beim besten Willen nicht vorstellen, denn die Bäder sind ja in der Regel öffentlich und das heißt, nicht zur Freundlichkeit gezwungen.

ein zurück zur „Kappe“ geht ja nun auch schlecht…

Wenn man ästhetisch argumentieren würde, denke ich, wäre ein Zurück schon möglich. Es gab mal eine Zeit, da war die Hygiene so en vogue, dass einige Leute in meinem Umfeld es generell vermieden, sich gegenseitig die Hand zur Begrüßung zu schütteln.

Ich kenne übrigens auch noch Stoffbadekappen mit Bändchen, die
etwas angenehmer waren als die Gummiteile.

Auch interessant, ich muss mal hier jemanden fragen, wir gehen ja gelegentlich (in letzter Zeit wieder häufiger *seufz*) ins Schwimmbad.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

hallo,

Mein Problem besteht aber immer noch darin, dass ich nicht
weiß, ob nun definitiv ein hygienischer Grund zur B.pflicht
geführt hat oder ein mechanischer.

ich denke das ist beides.

wenn ich zb. ganz einfach die häusliche badewanne ansehe und einen vergleich anstelle zwischen: a) kurzhaariger hat geduscht b) ich habe geduscht. in fall a verschwinden die haare einfach im abfluß. in fall b bilden sich grausliche flusen, die man nur mit herausziehen und gründlicherem säubern wieder weg kriegt. wird das über einige male versäumt, muß eine chemikalie her, die so stark ist, daß man sie laut anweisung nur mit handschuhen und brille (!) benutzen darf.

also ist es für mich klar: lange haare sind ekelig und verstopfen das system. möglich daß neuere schwimmbadsysteme da unempfindlicher sind. deswegen ist der zwang wohl aufgehoben worden!

noch eine beobachtung: der badehaubenzwang ist meistens in unterdachten sportschwimmbädern anzutreffen, und eher nicht in freibädern, so meine beobachtung im österreich der letzten 2 jahrzehnte. anscheinend gibt es hier entweder mehrere filtersysteme, oder, in privaten sportanlagen, countryclubs, fitness centers usw. wird einfach mehr auf hygiene geachtet, um konkurrenzfähig zu bleiben. möglich, daß es auch eine illusion ist: der besucher sieht, daß alle badehauben tragen, ergo ist der ort gepflegt! alle freibäder in österreich, die ich je besuchte, waren staatliche. zu der beobachtung paßt auch israel: fast alle hiesigen freibäder gehören zu privaten fitness centers, sind extrem gepflegt und teuer. „staatliches baden“ gibt es üblicherweise am meer. es besteht kein bedarf an „freibädern fürs volk“. hier gehe ich nur ins freibad, wenn es quallen im meer gibt oä.

gruß datafox

Thomas, habe ich unklar mich ausgedrückt?Ursächlich sind die Haare, die früher die Filter verstopft haben. Durch die Vorfilter und das Flockungsmittel ist das Problem reduziert, so dass man die Leute nicht mehr zur Badekappe zwingen und verunzieren muss.

Dieses Buch hat meine Tochter 3 Jahre ihrer Ausbildung begleitet, die Filtertechnik nimmt einen großen Bereich ein, weil verstopfte Filter ja das Umwälzen des Wassers verhindern.
kikut

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Danke für die Klarstellung! owT.

Hallo Thomas,

also im großen Stil, kann ich Dir das nicht beantworten…da muß wieder meine Oma herhalten, die in ihrem Keller ein kleines Schwimmbad hat…Haare und Fasern der Wäsche setzen die Umwälzpumpe früher oder später außer Gefecht. Und je besser die Filter sind, desto öfter müssen diese gereinigt werden, damit eben nicht mehr so viele Fasern in die Pumpen gelangen. Die Anschaffung und Wartung kosten Geld…das man sparen kann…aber ich meine mittlerweile verfügen alle Bäder über mobile Reinigungsroboter die auch bei größeren Verschmutzungen (Kleinkind drückt ein Würmchen ins Wasser) bestens ausgestattet sind…und trotzdem habe ich ab und an von jemandem irgendwelche lange Flusen um die Finger…sicherlich macht das ohne Filter den Pumpen ganz gehörig zu schaffen.

Gruß Maja

Unibib BI
Hallo Thomas,

Allerdings ist diese Geschichte wohl doch noch zu sehr gegenwärtig, als dass sich jemand darum wissenschaftlich verdient gemacht haben könnte, oder?

Hm, nicht unbedingt: Es könnte z.B. Ausstellungen zum Thema gegeben haben (das Hist. Museum Bielefeld macht z.B. aktuelleine Ausstellung zum Thema ‚Geschichte der Tankstelle‘) mit entsprechenden Aufsätzen in Katalogen.

(wir sind hier eben gerade nicht in Bielefeld, wo die UB eine Umschreibung für „Paradies“ ist, wenn man mal vom Optischen absieht)

Form follows function, Thomas :wink:

Hilft Dir die Onlinerecherche unserer in der Tat phantastisch sortierten Bib weiter? http://www.ub.uni-bielefeld.de/

Viele Grüße
Diana

Hi,

Hilft Dir die Onlinerecherche unserer in der Tat phantastisch
sortierten Bib weiter? http://www.ub.uni-bielefeld.de/

diesbezüglich auf die Schnelle bisher nicht, vielleicht weil ich aus lizenzrechtlichen Gründen keinen Zugriff auf die Aufsatzdatenbank habe :frowning: . Aber der Link ist trotzdem gut. Danke.

Herzliche Grüße

Thomas

immer noch offtopic
Hallo Orlando,

Hört sich erstmal nicht so toll an, was da abgeht. Aber noch
würde ich die Hoffnung nicht aufgeben. Wenns nur halbwegs
stimmt, was die Dame da erzählt, könnte der Deal wohl noch
klappen.

ich habe gestern eine Mail losgeschickt mit Fristsetzung nächsten Dienstag, Androhung von Strafanzeige wegen Betrugs, Vorbehalt zivilrechtlicher Konsequenzen - unterschrieben mit meinem Dr. phil. und dem Dr. jur. meiner Frau. Ich hoffe, das hilft.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,
soweit ich mich erinnere war der Hauptgrung folgender:
Das Desinfektionsmittel Chlor reagiert im Wasser mit organischen Produkten wie z.B. Haaren zu gesundheitsschädlichen Nebenprodukten, den Trihalogenmethanen (THMs). Diese sind z. B. als Chloroform nachweisbar. Chloroform wurde früher als Narkosemittel eingesetzt. Heute gilt die Verbindung als Krebs erregend.
Der Badekappenzwang führte aber zu keiner wesentlichen Verbesserung, da Hautschuppen und natürlich Körperbehaarung und Bärte weiterhin Wasserkontakt hatten.
Gruß Manfred