Baden-Württemberger = faule Säcke?

Hi!

Ja, ich weiß. Eine provokante Titelzeile. Aber gemach, ich versuch’s zu erläutern:

DaimlerChrysler macht Druck auf seine Mitarbeiter im Werk Sindelfingen. Entweder Personalkosten in Höhe von 500 Millionen Euro einsparen oder 6000 Leute werden auf die Straße gesetzt und die C-Klasse zukünftig in Bremen und East London/Südafrika produziert.

Das ist ja schon ein ziemlicher Kracher. Ein noch größerer Kracher sind jedoch die Kostenargumente, die ins Feld geführt werden.

Da gibt es in Sindelfingen die sogenannte Steinkühler-Pause. Jede Stunde fünf Minuten ausruhen. Das mag ja ganz nett sein, aber mal ehrlich, liebe Sindelfinger, was ist das für ein Käse? Auf acht Stunden Arbeit macht das 40 Minuten Pause. Zusätzlich. Davon träumen andere Arbeitnehmer nur.

Arbeitsstunden nach 12 Uhr Mittags bekommen - Achtung! - 15 Prozent Spätschichtzuschläge. Mit anderen Worten: der normale Arbeitstag endet in Sindelfingen um 12 Uhr mittags. Was ist denn das? Nachmittags arbeiten scheint in Sindelfingen ausgesprochen unpopulär zu sein und ist nur mit Zuschlägen schmackhaft zu machen. Dolles Ding!

Was dann aber kam, war wirklich überraschend:
Die Bremer arbeiten pro Jahr zwei Wochen länger als die Leute in Sindelfingen und sind somit deutlich effektiver. Man höre und staune - Norddeutsche sind effektiver als Süddeutsche. Das grenzt ja schon fast an Blasphemie!

Also, liebe Leute in Baden-Württemberg, weg mit diesen 5-Minuten-Pausen, runter mit den Feiertagen auf norddeutsches Niveau, zwei Wochen länger im Jahr arbeiten - und alle sind wieder glücklich.

Vielleicht seid ihr ja doch keine faulen Säcke?

http://www.ftd.de/ub/in/1089460191721.html

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich!

Jede Stunde fünf Minuten :ausruhen. Das mag ja ganz :nett sein, aber mal ehrlich, :liebe Sindelfinger, was ist :das für ein Käse? Auf acht :Stunden Arbeit macht das 40 :Minuten Pause. Zusätzlich.
Arbeitsstunden nach 12 Uhr :Mittags bekommen - Achtung! - :15 Prozent :Spätschichtzuschläge.

Ich halte solche Regelungen für Auswüchse. Aber solchem Unfug hat einmal ein Daimler-Vorstand zugestimmt! Beide Seiten sind - Entschuldigung - nicht ganz dicht. Die Betriebsleitung vergreift sich in Zeitpunkt und in der Wahl der Mittel und in der Arbeitnehmerschaft wird das rechte Maß aus den Augen verloren, wenn in der Abschaffung des Unsinns der Untergang des Abendlands herbeigeredet wird.

In dem Laden ist keine Linie. Er wird von Angestellten und von keinem Unternehmer geführt.

Gruß
Wolfgang

Fleißige und faule Städte
Vergleich: Wo wird am meisten geschuftet?

Die Deutschen sollen mehr arbeiten: Maximal fünf Urlaubswochen fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie, eine 42-Stunden-Woche hält das IFO-Institut für angebracht. VW-Personalvorstand Hartz brachte gar eine 50-Stunden-Woche ins Spiel, wenn auch zeitlich begrenzt.

Sind wir wirklich zu faul? Wie viel wird in anderen Ländern gearbeitet? Das wollten die Banker von der renommierten Investmentbank UBS genauer wissen. Sie verglichen die Arbeitszeiten pro Jahr in den großen Städten rund um den Erdball. Das Ergebnis beeindruckt: Zwischen den „Fleißigsten“ und den „Faulsten“ klafft eine Lücke von 837 Stunden pro Jahr. Bei der Anzahl der Urlaubstage sind die Unterschiede noch drastischer. Und: Deutschland hat wirklich einen hohen Freizeitwert …

Der weltweite Arbeitszeitvergleich:
In diesen Städten wird am meisten gearbeitet
Platz 1
Stadt: Hongkong Land: China
Arbeitsstunden pro Jahr: 2398 Urlaubstage pro Jahr: 8
Platz 2
Stadt: Mumbai Land: Indien
Arbeitsstunden pro Jahr: 2347 Urlaubstage pro Jahr: 25
Platz 3
Stadt: Taipeh Land: Taiwan
Arbeitsstunden pro Jahr: 2327 Urlaubstage pro Jahr: 13
Platz 4
Stadt: Karachi Land: Pakistan
Arbeitsstunden pro Jahr: 2302 Urlaubstage pro Jahr: 27
Platz 5
Stadt: Manila Land: Philippinen
Arbeitsstunden pro Jahr: 2301 Urlaubstage pro Jahr: 14
Platz 6
Stadt: Mexiko-Stadt Land: Mexiko
Arbeitsstunden pro Jahr: 2281 Urlaubstage pro Jahr: 14
Platz 7
Stadt: Seoul Land: Südkorea
Arbeitsstunden pro Jahr: 2270 Urlaubstage pro Jahr: 20
Platz 8
Stadt: Dubai Land: Vereinigte Arabische Emirate
Arbeitsstunden pro Jahr: 2233 Urlaubstage pro Jahr: 26
Platz 9
Stadt: Santiago de Chile Land: Chile
Arbeitsstunden pro Jahr: 2195 Urlaubstage pro Jahr: 15
Platz 10
Stadt: Bangkok Land: Thailand
Arbeitsstunden pro Jahr: 2184 Urlaubstage pro Jahr: 10

In diesen Städten wird am wenigsten gearbeitet
Platz 1
Stadt: Paris Land: Frankreich
Arbeitsstunden pro Jahr: 1561 Urlaubstage pro Jahr: 26
Platz 2
Stadt: Kopenhagen Land: Dänemark
Arbeitsstunden pro Jahr: 1658 Urlaubstage pro Jahr: 28
Platz 3
Stadt: Berlin Land: Deutschland
Arbeitsstunden pro Jahr: 1666 Urlaubstage pro Jahr: 28
Platz 4
Stadt: Frankfurt Land: Deutschland
Arbeitsstunden pro Jahr: 1682 Urlaubstage pro Jahr: 30
Platz 5
Stadt: Wien Land: Österreich
Arbeitsstunden pro Jahr: 1696 Urlaubstage pro Jahr: 26
Platz 6
Stadt: Helsinki Land: Finnland
Arbeitsstunden pro Jahr: 1714 Urlaubstage pro Jahr: 28
Platz 7
Stadt: Mailand Land: Italien
Arbeitsstunden pro Jahr: 1718 Urlaubstage pro Jahr: 23
Platz 8
Stadt: Brüssel Land: Belgien
Arbeitsstunden pro Jahr: 1722 Urlaubstage pro Jahr: 22
Platz 9
Stadt: Lagos Land: Nigeria
Arbeitsstunden pro Jahr: 1723 Urlaubstage pro Jahr: 31
Platz 10
Stadt: Amsterdam Land: Niederlande
Arbeitsstunden pro Jahr: 1741 Urlaubstage pro Jahr: 29

Ohne Kommentar
FR

H auch,

Was dann aber kam, war wirklich überraschend:
Die Bremer arbeiten pro Jahr zwei Wochen länger als die Leute
in Sindelfingen und sind somit deutlich effektiver. Man höre
und staune - Norddeutsche sind effektiver als Süddeutsche. Das
grenzt ja schon fast an Blasphemie!

Nur weil die Bremer 2 Wochen länger arbeiten, heißt das nciht, dass sie auch effektiver sind. Das ist eine Vermutung von dir:smile:.

Also, liebe Leute in Baden-Württemberg, weg mit diesen
5-Minuten-Pausen, runter mit den Feiertagen auf norddeutsches
Niveau, zwei Wochen länger im Jahr arbeiten - und alle sind
wieder glücklich.

Komisch nur, dass in Bremen die Arbeitslosigkeit deutlich höher ist als in BaWü - alleine weniger Urlaub scheint ja nicht die Rettung zu sein.

P.S.
Ich halte diese Ganze Diskussion über das „Wieviel“ 40, 5o Stunden, mehr Tage, weniger, eh für Kokolores. Flexibel sollte jede Firma nach Auftragslage entscheiden dürfen. Und nicht flächendeckende Bestimmungen basteln über ganze Branchen hinweg. Aber dazu müssten sich alle bewegen, auch die Unternehmen. Solange man in Deutschland konisch angeguckt wird, wenn man auch mal früher geht, weil gerade nix los ist, aber selbst verständlich erwartet wird, Überstunden zu machen, ist der Ruf nach Flexibilität seitens der Arbeitgeber genauso Heuchelei wie das Gejammere auf der Arbeitnehmerseite, 38,5 Stunden oder gar vierzig seien die Rückkehr des Brutalo-Kapitalismus.

Grüßle von einer

Badenerin im Berliner Exil:smile: und Selbstständigen, die bei dieser Arbeitsstunden-Diskussion nur den Kopf schütteln kann.

Barbara

Hi Heinrich,

Also, liebe Leute in Baden-Württemberg, weg mit diesen
5-Minuten-Pausen, runter mit den Feiertagen auf norddeutsches
Niveau, zwei Wochen länger im Jahr arbeiten - und alle sind
wieder glücklich.

Bloß weil bei Daimler ein bestimmtes Arbeitszeitmodell vorhanden ist, heißt es nicht, das alle Arbeitnehmer in BW so arbeiten. In vielen kleineren Firmen (vor allem in denen, die nicht in der Gewerkschaft bzw. Arbeitgeberverband sind) ist hier die 40 Stunden Woche schon immer üblich gewesen. Auch ist dort nix von 5 Minuten Pause pro Stunde zu finden oder sonstigen tariflichen Auswüchsen. Von daher - nicht alle über einen Kamm scheren ;o).

Grüßle
Frank K.

Jawohl,

lasst Euch zur Keule der Medien und Lobbies machen, zieht Euch hoch und schwärzt Euren Nachbarn an…

*kopfschüttel*

Lars

DaimlerChrysler macht Druck auf seine Mitarbeiter im Werk
Sindelfingen. Entweder Personalkosten in Höhe von 500
Millionen Euro einsparen oder 6000 Leute werden auf die Straße

Bei rund 30.000 Beschäftigen im Werk Sindelfingen sind Personalkosteneinsparungen von etwa 16.700 EUR pro Person ein einigermaßen ehrgeiziges Ziel. Ich weiß nicht, was dort im Schnitt verdient wird, würde aber darauf tippen, daß dies etwa 30 - 40 % der Bruttolöhne (ohne Nebenkosten) entsprechen dürfte.

Ahoi.

Bei rund 30.000 Beschäftigen im Werk Sindelfingen sind
Personalkosteneinsparungen von etwa 16.700 EUR pro Person ein
einigermaßen ehrgeiziges Ziel.

Ich nehme an, Du hast die 500 Mio. aus der Presse durch 30000 geteilt?

Sifi hat zur Zeit etwa 41000 Beschäftigte.

Ich weiß nicht, was dort im Schnitt verdient wird,

ich schon :wink:

würde aber darauf tippen, daß dies etwa
30 - 40 % der Bruttolöhne (ohne Nebenkosten) entsprechen
dürfte.

Also, 50000 Euronen ohne Nebenkosten ist nicht der Durchschnitts- Bruttoverdienst des Einzelnen …

und die 500 Mio. setzen sich durchaus aus Lohn- und Lohnnebenkosten zusammen, wobei auch noch die vom Vorstand angestrebte Produktivitätserhöhung durch Wegfall Steinkühlerpause etc. mit eingerechnet werden muss sowie die Anpassung / der Wegfall von Zuschlägen, längere Arbeitszeit etc. pp.

Gruß kw

Hi!

Was dann aber kam, war wirklich überraschend:
Die Bremer arbeiten pro Jahr zwei Wochen länger als die Leute
in Sindelfingen und sind somit deutlich effektiver. Man höre
und staune - Norddeutsche sind effektiver als Süddeutsche. Das
grenzt ja schon fast an Blasphemie!

Nur weil die Bremer 2 Wochen länger arbeiten, heißt das nciht,
dass sie auch effektiver sind. Das ist eine Vermutung von
dir:smile:.

Nee, das war eine Aussage der DC-Führung, warum sie die Produktion nach Bremen verlagern wollen.

Grüße
Heinrich

Hi!

Vergleich: Wo wird am meisten geschuftet?

[…]

Der weltweite Arbeitszeitvergleich:
In diesen Städten wird am meisten gearbeitet
Platz 1
Stadt: Hongkong Land: China
Arbeitsstunden pro Jahr: 2398 Urlaubstage pro Jahr: 8
Platz 2
Stadt: Mumbai Land: Indien

[…]

In diesen Städten wird am wenigsten gearbeitet
Platz 1
Stadt: Paris Land: Frankreich
Arbeitsstunden pro Jahr: 1561 Urlaubstage pro Jahr: 26
Platz 2
Stadt: Kopenhagen Land: Dänemark
Arbeitsstunden pro Jahr: 1658 Urlaubstage pro Jahr: 28
Platz 3
Stadt: Berlin Land: Deutschland
Arbeitsstunden pro Jahr: 1666 Urlaubstage pro Jahr: 28
Platz 4
Stadt: Frankfurt Land: Deutschland
Arbeitsstunden pro Jahr: 1682 Urlaubstage pro Jahr: 30

[…]

Ohne Kommentar
FR

Es gab einmal eine Kleinstadt, die legte sich ein Freibad zu. Dafür musste ein Loch gegraben werden, 50 Meter lang, 24 Meter breit, 2 Meter tief.
Nun überlegte man im Stadtrat: 50 x 24 x 2 macht 2.400 Kubikmeter Erde. Damit könnte man 100 Leute einen Monat lang beschäftigen - wenn sie mit Schaufel und Schubkarre arbeiten. Jeder würde in diesem Monat 192 Stunden arbeiten! Weit mehr als der Bundesdurchschnitt.

Die Alternative wäre ein Baggerführer und ein Lkw-Fahrer. Und das Loch wäre nach drei Tagen ausgehoben. Bei 24 Stunden Arbeit im Monat.

Tja, dachten die Leute vom Stadtrat, wollen wir fleißig oder effektiv sein?

Grüße
Heinrich

Hi!

Nur weil die Bremer 2 Wochen länger arbeiten, heißt das nciht,
dass sie auch effektiver sind. Das ist eine Vermutung von
dir:smile:.

Heute gelesen:

Sindelfingen zwölf Feiertage,
Bremen neun

Beginn der Nachtschicht in Sindelfingen um 19.00 Uhr,
in Bremen um 20.00 Uhr

Nachtschichtzuschlag in Sindelfingen 30 Prozent,
in Bremen 15 Prozent

Spätschichtzulage (ab 12.00 Uhr) in Sindelfingen 20 Prozent,
in Bremen unbekannt

in Sindelfingen „Steinkühler-Pause“ von 5 Minuten je Arbeitsstunde,
in Bremen unbekannt

Grüße
Heinrich

Viel-Arbeit ist nicht gleich Gute Arbeit
Hi zurück,

ich bezweifele mal ganz grundsätzlich, dass Viel-Arbeit auch automatisch Gut-Arbeiten heißt. Ok, bei Akkord mag die berechenbar gleich hohe Menge an Aufgaben pro Stunde Aufschluss darüber geben, wie viel in Bremen und wie viel in Sindelfingen effektiv gearbeitet wurde (dazu wäre es interessant Zahlen zu bekommen, wie viel Autos pro Montagestrecke zusammengebastelt werden). Wobei eine Pause zwischendrin vielleicht dazu führt, dass weniger Fehler gemacht werden, weil man die Chance hat, sich auf Dauer besser zu konzentrieren. Hat das auch mal jemand asugerechnet und untersucht?
Wie gesagt, bei Daimler mag das sogar tatsächlich ein Ungleichverhältnis sein. Dennoch glaube ich nicht, dass ein Aussetzen einer 5 Minuten-Pause den gewünschten Erfolg bei der Produktivität bringt. (bei zwei Wochen mehr Urlaub sieht das schon anders aus)

Ansonsten ist ständige (zu) Viel-Arbeit meistens ein Zeichen von schlechtem Zeitmanagement. Jemand, der permament 12 Stunden im Büro hockt, ist oft genug einfach nicht gut organisiert. Wer ständig 12 Stunden am Tag arbeitet, leistet irgendwann auch nicht mehr als jemand, der in 8 Stunden konzentriert(er) seine Aufgabe erfüllt. (außerdem habe früher ich selbst die Erfahrung machen dürfen, dass es oft eine Menge sinnloser dilbertmäßiger Meetings sind, die eine bestimmte Spezies Büromensch daran hindert, effizient in 8 Stunden einen guten Job zu machen :smile:)

grüßle,

Barbara

Hi!

ich bezweifele mal ganz grundsätzlich, dass Viel-Arbeit auch
automatisch Gut-Arbeiten heißt.

Ich weiß, ich weiß! :wink:

Aber genau dies ist doch der Grundtenor der Unternehmer.

  • höhere Wochenarbeitszeiten ( = länger arbeiten )
  • weniger Urlaub ( = länger arbeiten)
  • weniger Feiertage ( = länger arbeiten)
  • später in Rente ( = länger arbeiten)

Die Forderung nach besserer Effizienz in Unternehmen bei unveränderter Arbeitszeit, z.B. durch

  • besseres Management,
  • qualifizierte unternehmerische Entscheidungen,
  • Schulterschluss zwischen Unternehmensführung und Belegschaft,
  • funktionierender Motivation in Unternehmen usw.

habe ich in der ganzen Diskussion noch nicht gehört. Das liegt vielleicht daran, dass sich damit die Führungskaste selbst in die Verantwortung nehmen müsste. Statt dessen greift man auf Mittel und Methoden aus dem 19.Jahrhundert zurück.

Grüße
Heinrich

Hi zurück,

du triffst den Kern! Aber wer eigene Arbeitsprozesse hinterfragt und analysiert, wer hier eigentlich die wertschöpfende Arbeit tut, könnte in Legitimationsschwierigkeiten kommen.

Im übrigen erlebe ich gerade hautnah den Vergleich zwischen „Global Player“ und kleiner Landtechnikfirma im Zuge von Qualifizierungsmaßnahmen. Der Global Player ist in seinen Entscheidungsfindungen behäbiger als ein durchschnittliche deutsche Amtsstelle. Das KMU lebendig, innovativ - aber finanziell mit dem Rücken zur Wand. Bis wir bei Firma Nummer 1 endlich den Auftrag in den Händen hatten, mussten ca. 1 1/2 Jahre diverste fluktuierende Personen in ganz Europa ihr „Go“ geben. (Dabei ging und geht es echt um eine Sache, die eigentlich für die Firma recht brenzlig ist.) Beim KMU: Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, wenn etwas für gut und relevant befunden wird.

Ich möchte nicht wissen, wie viele unnütze „Beamte“ in Firma 1 nichts anderes zu tun haben als andere unnütze „Beamte“ zu kontrollieren, neue Formulare zu kreieren und zu überlegen, mit welchem Aktenzeichen die neu ausgegründete Abteilung benannt werden könnte (im Zweifelsfall wird dafür ein Projektteam gebildet, das darüber ein halbes Jahr diskutiert) und mit welcher Begründung Formular X - ausgefüllt von Abteilung B12/34 - abgelehnt werden kann, da die 03 im Betreff fehlt. Den Rest der Zeit wird in der Nase gebohrt und gejammert, dass bei dem schlechten Wetter es keinen Spaß macht, schon um 15h00 Feierabend zu haben (ich übertreibe im übrigen wirklich nicht!). Die paar Hanseln, die das eigentliche Zeug produzieren, was verkauft wird und wofür der Kunde bezahlt, sind aber die einzigen, die getriezt werden. Darüber nachzudenken macht aber keinen Spaß, weil man, wenn man Pech hat, vielleicht statt weiter unbehelligt in der Nase bohren zu können, nachdenken müsste, wofür man in dem Laden eigentlich sein Geld bekommt.

grüßli,

barbara

Wenig Arbeit ist auch nicht gleich gute Arbeit
Moin Babs,

Wobei eine Pause
zwischendrin vielleicht dazu führt, dass weniger Fehler
gemacht werden, weil man die Chance hat, sich auf Dauer besser
zu konzentrieren. Hat das auch mal jemand asugerechnet und
untersucht?

Ich bin mir sicher, dass Daimler ganz genaue Imformationen über Produktivität in den einzelnen Werken hat. Genau so gut kann es sein, dass die Produktivität in Bremen höher ist als in Sindelfingen. Dann hätte Daimler mit der Verlagerung doppelt gewonnen.

Wie gesagt, bei Daimler mag das sogar tatsächlich ein
Ungleichverhältnis sein. Dennoch glaube ich nicht, dass ein
Aussetzen einer 5 Minuten-Pause den gewünschten Erfolg bei der
Produktivität bringt.

Wie schnell werden aus 5 Minuten 10 Minuten ? Versuch mal in 5 Minuten deinen Arbeitsplatz zu verlassen, dich nach draußen zu begeben und während einem kurzen Plausch mit Kollegen eine Zigarette zu rauchen.

Ansonsten ist ständige (zu) Viel-Arbeit meistens ein Zeichen
von schlechtem Zeitmanagement.

Ähem…ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zeitmanagement bei Daimler ziemlich klasse ist. Immerhin haben die dort Spezialisten für sowas, im Gegensatz zu manchm kleinerer Klitsche.

Jemand, der permament 12
Stunden im Büro hockt, ist oft genug einfach nicht gut
organisiert.

Im höheren Management werden 60 Stunden die Woche häufig als normal angesehen. Wer nicht gut organisiert ist, kommt erst gar nicht soweit.

Wer ständig 12 Stunden am Tag arbeitet, leistet
irgendwann auch nicht mehr als jemand, der in 8 Stunden
konzentriert(er) seine Aufgabe erfüllt.

Das mag für stumpfe Fließbandarbeit zutreffen. Im Management kommst du meistens erst dann dazu, längerfristige, planende Arbeiten zu machen, wenn alle anderen Feierabend haben, weil dich tagsüber das Alltagsgeschäft in Atem hält und alle 10 Minuten dein Telefon klingelt. Ich habe diese Zeit jedenfalls immer sehr genossen.

(außerdem habe früher
ich selbst die Erfahrung machen dürfen, dass es oft eine Menge
sinnloser dilbertmäßiger Meetings sind, die eine bestimmte
Spezies Büromensch daran hindert, effizient in 8 Stunden einen
guten Job zu machen :smile:)

Warst du mal im öffentlichen Dienst? *gg*

Gruß
Marion

Remoin pen,

Ich bin mir sicher, dass Daimler ganz genaue Imformationen
über Produktivität in den einzelnen Werken hat. Genau so gut
kann es sein, dass die Produktivität in Bremen höher ist als
in Sindelfingen. Dann hätte Daimler mit der Verlagerung
doppelt gewonnen.

da bin ich mir keineswegs so sicher. Ich habe so große Läden (in der Wirtschaft!) kennen gelernt und jede Illusion darüber, wie dort angeblich rationale Entscheidungen getroffen werden, verloren.

Wie schnell werden aus 5 Minuten 10 Minuten ? Versuch mal in 5
Minuten deinen Arbeitsplatz zu verlassen, dich nach draußen zu
begeben und während einem kurzen Plausch mit Kollegen eine
Zigarette zu rauchen.

Ich weiß über die konkreten Arbeitsverhältnisse dort nicht Bescheid, und habe mir vorgestellt, dass man einfach mal kurz ausschnaubt und Zeit bekommt, um dann wieder weiter zu machen am Fließband der Automontage. (wobei, echte Fließbänder sind das heute noch selten). Wenn du genaue Informationen hast, wie die Arbeitswirklichkeit dort aussieht, her damit. Ich selbst habe GottSeiDank fast immer meinen eigenen Arbeitsrhytmus haben dürfen, weil meine Art der Arbeit das erfordert. ich mache Pausen, wenn ich sie brauche und nicht, wenn eine Glocke läutet :smile:.

Ansonsten ist ständige (zu) Viel-Arbeit meistens ein Zeichen
von schlechtem Zeitmanagement.

Ähem…ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zeitmanagement
bei Daimler ziemlich klasse ist. Immerhin haben die dort
Spezialisten für sowas, im Gegensatz zu manchm kleinerer
Klitsche.

da bin ich mir nicht so sicher *gg* - aber meine Feststellung bezog sich auch nicht mehr auf die Produktionshallen, sondern eher auf administrative Aufgaben. Dort ist es definitiv so.

Im höheren Management werden 60 Stunden die Woche häufig als
normal angesehen. Wer nicht gut organisiert ist, kommt erst
gar nicht soweit.

Nun-Ja, wobei du ein Großteil dieser 60 Stunden am Rumreisen bist und in mehr oder minder sinnvollen Abstimmungsmeetings hockst - ist ja auch bis zu einem gewissen Grad ok, wiel das neben Entscheidungen treffen zum Job eines Managers dazugehört. Aber bestimmte andere körperliche und geistige Arbeiten könnte man nicht ständig über 60 Stunden in der Woche bei gleichbleibender Qualität leisten. Das ist Fakt. (und ich behaupte, dass diese 60 Stunden bei Managern wunderbar eingedampft werden könnte - ohne Produktivitätsverlust - wenn man besser organisiert wäre, was beinhaltet, unnütze Tätigkeit sein zu lassen). Wer das über ein paar Jahre macht, geht nicht gerade sehr nachhaltig mit seinen Energierressourcen und seiner Gesundheit um.

Das mag für stumpfe Fließbandarbeit zutreffen. Im Management
kommst du meistens erst dann dazu, längerfristige, planende
Arbeiten zu machen, wenn alle anderen Feierabend haben, weil
dich tagsüber das Alltagsgeschäft in Atem hält und alle 10
Minuten dein Telefon klingelt. Ich habe diese Zeit jedenfalls
immer sehr genossen.

Meistens sitzt man die Zeit vorher aber mit ner Menge Kram „ab“ - es ist nicht das „Mehr Arbeiten“, das dich hier nach vorne gebracht hat, sondern die Arbeitssituation selbst (in Ruhe arbeiten können). Vielleicht wäre der sinnvollere Schritt, Arbeit mit Kollegen und Prioriäten anders zu organisieren, dann kann man das wirklich wichtige auch in der regulären Arbeitszeit schaffen.

(außerdem habe früher
ich selbst die Erfahrung machen dürfen, dass es oft eine Menge
sinnloser dilbertmäßiger Meetings sind, die eine bestimmte
Spezies Büromensch daran hindert, effizient in 8 Stunden einen
guten Job zu machen :smile:)

Warst du mal im öffentlichen Dienst? *gg*

Ne. Wobei größere Firmen ähnlich funktionieren. (ich rede dabei immer vom administrativen Bereich inklusive Management und von reinen Dienstleistern, nicht von der Produktion).

grüßli,

barbara

Hallo,

Ich weiß über die konkreten Arbeitsverhältnisse dort nicht
Bescheid, und habe mir vorgestellt, dass man einfach mal kurz
ausschnaubt und Zeit bekommt, um dann wieder weiter zu machen
am Fließband der Automontage. (wobei, echte Fließbänder sind

bei BMW war es so, dass man mal etwas schneller als gewöhnlich, sich also „nach hinten“ gearbeitet hat. Bei Taktzeiten von etwas mehr als 1 min kommen dann bei 5 Autos 6…8 min zusammen. Zudem helfen dann die kollegen auch mal aus, das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit. Diese Pause ist nicht festgeschrieben.

Das sind aber nur Zwischenpausen für die Raucher, auf die keine Rücksicht genommen werden kann. Ebenso sind es die „Springerpausen“, die es 2x pro Tag gibt, wobei eine Person, die alle Takte können muss, einspringt und somit dem Eizelnen eine Pause gewährt. Diese Pasue ist festgeschrieben und betrug, wenn ich mich nicht irre, 2x15 min.

Moin,

da bin ich mir keineswegs so sicher. Ich habe so große Läden
(in der Wirtschaft!) kennen gelernt und jede Illusion darüber,
wie dort angeblich rationale Entscheidungen getroffen werden,
verloren.

Manche Entscheidungen sind auf den ersten Blick nicht rational, aber dennoch richtig. Leider gibt es in der Wirtschaft keine 100% Informationssicherheit wie in der Mathematik. Sehr häufig müssen Entscheidungen getroffen werden, wo miteinander kokurrierende Argumente gegeneinander abgewägt werden müssen und dir niemand sagen kann, ob du nicht vielleicht noch irgendwo was übersehen hast, oder ob nicht übermorgen ein neuer Sachverhalt eintritt, der deine ganze Entscheidungsgrundlage über den Haufen wirft. Manager müssen mit diesen Unsicherheitsfaktoren leben und trotzdem Entscheidungen treffen. Geht es gut, ist das selbstverständlich, geht es daneben, sind sie grundsätzlich unfähig. Aber auch damit lernt man zu leben :smile: (wobei es natürlich auch immer wieder welche gibt, die tatsächlich unfähig sind).

Ich wollte mir ja auch nur gegen die Vermutung wehren, Bremen würde vielleicht weniger effizient arbeiten. Dies ist eine reine Behauptung, für die es keine Hinweise gibt. Es könnte genau so gut umgekehrt sein.

Ich weiß über die konkreten Arbeitsverhältnisse dort nicht
Bescheid, und habe mir vorgestellt, dass man einfach mal kurz
ausschnaubt und Zeit bekommt, um dann wieder weiter zu machen
am Fließband der Automontage. (wobei, echte Fließbänder sind
das heute noch selten). Wenn du genaue Informationen hast, wie
die Arbeitswirklichkeit dort aussieht, her damit.

mach doch mal ne Betriebsbesichtigung :smile:
Ich hab das mal in einem VW-Werk gemacht und muss sagen, dass war für die Beurteilung der Arbeitsverhältnisse dort sehr erhellend.

Ich selbst
habe GottSeiDank fast immer meinen eigenen Arbeitsrhytmus
haben dürfen, weil meine Art der Arbeit das erfordert. ich
mache Pausen, wenn ich sie brauche und nicht, wenn eine Glocke
läutet :smile:.

Da hast du Glück, sehr viele Menschen machen eine Pause, wenn die Nikotinsucht sich meldet.

Ansonsten ist ständige (zu) Viel-Arbeit meistens ein Zeichen
von schlechtem Zeitmanagement.

Ähem…ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zeitmanagement
bei Daimler ziemlich klasse ist. Immerhin haben die dort
Spezialisten für sowas, im Gegensatz zu manchm kleinerer
Klitsche.

da bin ich mir nicht so sicher *gg* - aber meine Feststellung
bezog sich auch nicht mehr auf die Produktionshallen, sondern
eher auf administrative Aufgaben. Dort ist es definitiv so.

Deshalb meine Frage danach, ob du in einer Behört gearbeitet hast. Ich habe jedenfalls noch kein Unternehmen kennengelernt, wo im Management kontinuierlich 8 Stunden am Tag gearbeitet wird und Punkt fünf jeder seinen Griffel hinwirft. Das ist überhaupt nicht möglich. Schließlich fällt die Arbeit ja auch nicht kontinuierlich in gleicher Menge an (hast du mal in einer Abteilung gearbeitet, die sich auf eine Messe, eine neue Produkteinführung oder ähnliches vorbereitet ? wenn da einer auf seinen 8 Stunden beharren würde, dann würde ich ihn höchstpersönlich vor die Tür setzen). Hast du mal einen Hauptkunden um 16:50 am Telefon gehabt, der einen wichtigen Aufrag mit dir besprechen will ? Würgst du den um 17:00 ab, weil du jetzt Feierabend hast ? *lol*
Ich finde solche Arbeitsweisen auch völlig in Ordnung, schließlich werden im Management ja auch andere Gehälter gezahlt, als bei den kleinen Angstellten, die um 17:00 schon zu Hause vorm Fernseher sitzen.

Im höheren Management werden 60 Stunden die Woche häufig als
normal angesehen. Wer nicht gut organisiert ist, kommt erst
gar nicht soweit.

Nun-Ja, wobei du ein Großteil dieser 60 Stunden am Rumreisen
bist und in mehr oder minder sinnvollen Abstimmungsmeetings
hockst -

Wenn du das so erlebt hast, dann war in der Firma, wo du gearbeitet hast, wohl tatsächlich was faul. Aber da höheres Management auch bedeutet, seine Abteilung selbst zu organisieren, liegt es natürlich letztendlich auch an dir, wenn deine Abteilung ineffektiv arbeitet.

ist ja auch bis zu einem gewissen Grad ok, wiel das
neben Entscheidungen treffen zum Job eines Managers
dazugehört. Aber bestimmte andere körperliche und geistige
Arbeiten könnte man nicht ständig über 60 Stunden in der Woche
bei gleichbleibender Qualität leisten. Das ist Fakt.

Das macht ja auch keiner. Schau dir allein an, wieviele Leute hier während der normalen Arbeitszeit bei w-w-w posten. Eine Nachfrage diesbezüglich im Plaudereibrett ergab, dass die meisten gerade auf irgendwas „warteten“. Will sagen: Niemand in Verwaltung und Management arbeitet 12 Stunden durch. Die meisten gönnen sich ihre kleine Pausen zwischendurch.

(und ich
behaupte, dass diese 60 Stunden bei Managern wunderbar
eingedampft werden könnte - ohne Produktivitätsverlust - wenn
man besser organisiert wäre, was beinhaltet, unnütze Tätigkeit
sein zu lassen).

Meinst du mit unnütze Tätigkeiten sowas wie: tratschend in der Teeküche stehen und warten, bis die Kaffeemaschine durchgelaufen ist ? *g*

Wer das über ein paar Jahre macht, geht nicht
gerade sehr nachhaltig mit seinen Energierressourcen und
seiner Gesundheit um.

Das mag für stumpfe Fließbandarbeit zutreffen. Im Management
kommst du meistens erst dann dazu, längerfristige, planende
Arbeiten zu machen, wenn alle anderen Feierabend haben, weil
dich tagsüber das Alltagsgeschäft in Atem hält und alle 10
Minuten dein Telefon klingelt. Ich habe diese Zeit jedenfalls
immer sehr genossen.

Meistens sitzt man die Zeit vorher aber mit ner Menge Kram
„ab“ -

Dieser Kram muss aber auch erledigt werden. Es ist je nunmal so, dass man selten morgens, wenn man zur Arbeit kommt weiß, welche Katastrophe im nächsten Moment über einen hereinbricht (sei es ein wütender Kunder, ein Betriebsausfall, ein kranker Kollege undundund).

es ist nicht das „Mehr Arbeiten“, das dich hier nach
vorne gebracht hat, sondern die Arbeitssituation selbst (in
Ruhe arbeiten können). Vielleicht wäre der sinnvollere
Schritt, Arbeit mit Kollegen und Prioriäten anders zu
organisieren, dann kann man das wirklich wichtige auch in der
regulären Arbeitszeit schaffen.

Deshalb mein Frage nach einer Behörde. Wie „organisiert“ man im Vorfeld wütende Kunden, Produktionsausfälle oder kranke Kollegen ? Wenn man nebenbei noch eine Messe vorbereiten muss, oder den Budgetplan für das nächste halbe Jahr aufstellen muss, dann bleibt dafür vielfach nur die Zeit nach „Feierabend“.

Warst du mal im öffentlichen Dienst? *gg*

Ne. Wobei größere Firmen ähnlich funktionieren. (ich rede
dabei immer vom administrativen Bereich inklusive Management
und von reinen Dienstleistern, nicht von der Produktion).

DAs tut mir leid, dass du hier anscheinend nur schlecht geführte Unternehmen kennengelernt hast, aber glaub mir, es gibt (zum Glück) auch andere :smile:

Gruß
Marion

remoin:-9,

naja, ich hab bedingt durch Forschungsarbeit im betrieblichen Umfeld ne Menge Unternehmen kennen gelernt, von Groß bis Klein. Es ist einfach ein Fakt, dass - je größer das Unternehmen ist, desto mehr beginnt es sich selbst zu verwalten. Natürlich sehen das die Mitarbeiter vor Ort nicht immer so, weil sie es nicht anders kennen und weil viele Arbeiten und Prozesse zu Selbstläufern geworden sind, die nicht mehr hinterfragt werden. Im Zuge von einigen Prozessmanagement-Projekten, die wir mit den Mitarbeitern selbst erarbeitet haben, zeigt sich aber, dass selbst bei erstmal nach außen hin recht gut funktionierenden Unternehmen immer ne Menge „Fett“ im Gewebe ist. Produktivität nur über Mehrarbeit in den Griff bekommen zu wollen, ist einfach phantasielos und vor allem wenig wirtschaftlich. Darum ging es mir bei meinem Ausgangposting. Viel sinnvoller ist es, sich diese „Fett“ im Gewebe mal kritisch - selbstkritisch - anzuschauen. Und den Mut haben viele Manager nicht. Statt dessen vergrätzen sie ausgerechnet die Mitarbeiter, die den JOb tun, für den der Kunde eigentlich das Geld bezahlt, nämlich Autos bauen! (z.B.)

Insofern weiß ich was du mit richtigen Management-Entscheidungen meinst:smile:, ein bisschen kenn ich das Metier nun doch schon.

mach doch mal ne Betriebsbesichtigung :smile:
Ich hab das mal in einem VW-Werk gemacht und muss sagen, dass
war für die Beurteilung der Arbeitsverhältnisse dort sehr
erhellend.

Ja, habe ich bei einigen Firmen auch schon gemacht (Luftfahrt, diverse Zulieferer, Landtechnik, Pharmazie), aber Automobil fehlt mir noch, wenn ich auch Bilder davon im Kopf habe durch Fotos und Berichte.

Ich selbst
habe GottSeiDank fast immer meinen eigenen Arbeitsrhytmus
haben dürfen, weil meine Art der Arbeit das erfordert. ich
mache Pausen, wenn ich sie brauche und nicht, wenn eine Glocke
läutet :smile:.

Da hast du Glück, sehr viele Menschen machen eine Pause, wenn
die Nikotinsucht sich meldet.

Was hat Nicht-Nikotinsucht mit Glück zu tun:smile:))?

Deshalb meine Frage danach, ob du in einer Behört gearbeitet
hast. Ich habe jedenfalls noch kein Unternehmen kennengelernt,
wo im Management kontinuierlich 8 Stunden am Tag gearbeitet
wird und Punkt fünf jeder seinen Griffel hinwirft.

Ich auch nicht. :smile:

Das ist

überhaupt nicht möglich. Schließlich fällt die Arbeit ja auch
nicht kontinuierlich in gleicher Menge an (hast du mal in
einer Abteilung gearbeitet, die sich auf eine Messe, eine neue
Produkteinführung oder ähnliches vorbereitet ?

Eben. Weshalb ich ja im ersten Posting schon schrieb, dass eine stupide Arbeitszeitregelung für alle Nonsens ist und sich nach der Auftragslage richten sollte. Meine Rede. Nur: Dann muss es halt auch ok sein, mal früher gehen zu dürfen - und DAS erlebt man in deutschen Firmen dann sehr selten. Selbst wenn nichts groß spannendes mehr zu tun ist - man schaut scheel auf eine Kollegen und will bloß nicht der erste sein, der geht.

Ich habe mich ziemlich intensiv mit verschiedenen Arbeitszeitmodellen beschäftigt - und an dieser Art der Unternehmenskultur scheitert es irgendwie immer.

Nun-Ja, wobei du ein Großteil dieser 60 Stunden am Rumreisen
bist und in mehr oder minder sinnvollen Abstimmungsmeetings
hockst -

Wenn du das so erlebt hast, dann war in der Firma, wo du
gearbeitet hast, wohl tatsächlich was faul. Aber da höheres
Management auch bedeutet, seine Abteilung selbst zu
organisieren, liegt es natürlich letztendlich auch an dir,
wenn deine Abteilung ineffektiv arbeitet.

Es gibt Untersuchungen zur Arbeitszeit von Managern, das ist nicht meine persönliche Erfahrung, da ich selten in Firmen mit solchen Abstimmungsnotwendigkeiten zu arbeiten hatte. *gg*

Das macht ja auch keiner. Schau dir allein an, wieviele Leute
hier während der normalen Arbeitszeit bei w-w-w posten. Eine
Nachfrage diesbezüglich im Plaudereibrett ergab, dass die
meisten gerade auf irgendwas „warteten“. Will sagen: Niemand
in Verwaltung und Management arbeitet 12 Stunden durch. Die
meisten gönnen sich ihre kleine Pausen zwischendurch.

Eben. Meine Rede:smile:.

Meinst du mit unnütze Tätigkeiten sowas wie: tratschend in der
Teeküche stehen und warten, bis die Kaffeemaschine
durchgelaufen ist ? *g*

Das ist durchaus sinnvoll, aber die 97. Excelltabelle abgleichen, weil nicht klar ist, welche die aktuelle ist, die 107. Mail mitlesen, weil immer alle in den Verteiler kommen, auch die, die gar nicht müssten, das 10 Mal am Tag durch Fragen unterbrochen zu werden, die eigentlich auch anders und leichter hätten beantwortet werden können…das ist endlos, was in Firmen passiert. hab da vielleicht mittlerweile nur noch den Prozessmanagementblick drauf:smile:)

Zu effizient ist ja auch nicht gut, ich weiß, weil sonst die Arbeitsdichte wieder ein Problem für die Leute wird ( ist ja z.T. schon heute so!)*gg*

Deshalb mein Frage nach einer Behörde. Wie „organisiert“ man

im Vorfeld wütende Kunden, Produktionsausfälle oder kranke
Kollegen ? Wenn man nebenbei noch eine Messe vorbereiten muss,
oder den Budgetplan für das nächste halbe Jahr aufstellen
muss, dann bleibt dafür vielfach nur die Zeit nach
„Feierabend“.

Kauf mich, ich schau mir den Laden an *gg*

DAs tut mir leid, dass du hier anscheinend nur schlecht
geführte Unternehmen kennengelernt hast, aber glaub mir, es
gibt (zum Glück) auch andere :smile:

nee, die wissen nur nicht, dass so viel Überstunden nicht unbedingt sein müssen:smile:),

grüßli,

barbara