Hallo!
Du verwurschtelst da zwei Modelle miteinander. In dem Modell, das ich mal Kristallgittermodell nennen möchte, gibt es keine Bänder und im Bändermodell gibt es keine Bindungen die aufbrechen können. Es sind zwei Versuche, das äußerst unanaschauliche Verhalten der Elektronen anschaulich zu machen und beide Modelle (vor allem das erste) haben ihre Grenzen.
Das Auseinanderbrechen einer Bindung im Kristallgittermodell ist genau der Vorgang, der im Bändermodell durch ein Sprung eines Elektrons aus dem Valenz- ins Leitungsband beschrieben wird.
Du schreibst:
„Liegt das alleine an den Gitterschwingungen der Atome das hier und da einige Bindungen aufbrechen oder gibt die Umgebungstemperatur den Valenzelektronen genügend Energie damit diese sich „vom Atom trennen“ können?“
Die Gitterschwingungen der Atome sind die Umgebungstemperatur.
Gitterschwingungen werden in der Quantenphysik als „Phononen“ beschrieben (kein Schreibfehler). Ein Phonon ist ein Quantenobjekt, das sich ähnlich verhält wie ein Photon. Es kann also absorbiert oder emittiert werden. Aber es handelt sich dabei eben nicht um Licht, sondern um die thermische Energie eines Festkörpers.
Wenn Du so willst, bedeuten folgende Sätze genau dasselbe:
„Durch die Gitterschwingungen brechen Bindungen auf, wodurch Elektronen freigesetzt werden.“
„Durch die Absorption eine Phonons wird ein Elektron aus dem Valenzband ins Leitungsband gehoben.“
Michael