Bäume und Verkehrssicherheit

Hallo Autofahrer & Co,

nun ist es ‚amtlich‘.
Bäume erhöhen die Verkehrssicherheit, weil sie entspannend wirken.

Columbus (USA) - Selbst im Berufs- und Feierabendverkehr üben sie eine

beruhigende, Stress mindernde Wirkung auf die Autofahrer aus: Bäume,
Sträucher, Rasenflächen, die den Straßenrand säumen. Dies fanden
Wissenschaftler der Ohio State University in einer experimentellen Studie
heraus, die sie in der Zeitschrift „Environment and Behavior“ veröffentlicht
haben.

„Aus unserer Studie wird deutlich, dass die uns umgebende Natur eine
psychische Wirkung auf uns hat, selbst wenn wir so etwas Gewöhnliches tun
wie Auto fahren“, erklärt Jean Marie Cackowski, eine der Autoren der
Studie. Sie und ihr Kollege Jack Nasar teilten 106 Studenten in drei
Gruppen, von denen jede ein Video zu sehen bekam. Jedes Video zeigte aus
einem fahrenden Auto die Straße und die übrige Umgebung. Ein Film zeigte
eine vierspurige Fahrbahn durch eine parkartige Landschaft mit vielen
Bäumen und nur vereinzelten Häusern. Der zweite Film lenkte den Blick
aus dem Autofenster auf eine sechsspurige Fahrbahn, deren Straßenrand
zwar nicht sehr stark bebaut war, aber weniger Grün aufwies. Der dritte
Film schließlich zeigte eine sechsspurige Fahrbahn, die von einer
Einkaufsmeile gesäumt war. Bäume und Sträucher gab es hier fast keine.

Die Versuchspersonen wurden vor dem Anschauen der Videos mittels
bestimmter Tests und Aufgaben in eine Stress-Situation gebracht. Nach dem
Anschauen des Videos mussten die Probanden abermals Aufgaben lösen, die
zum Teil nicht lösbar waren. Dazu gehörte es, ein Wort-Anagramm so
aufzuschlüsseln, dass sich ein Sinn ergab. Die Aufgabe war jedoch so
konstruiert, dass sich kein Sinn finden ließ. Hieran maßen die Forscher die
Frustration und die Gestresstheit ihrer Probanden.

Diejenigen Versuchspersonen, die den Film gesehen hatten, in dem ein
Auto durch die Parklandschaft fuhr, erwiesen sich hinterher beim
Aufgabenlösen als die Gelassensten. Sie beschäftigten sich anderthalb Minuten
länger als die Versuchspersonen, die die anderen Videos gesehen hatten,
mit der unlösbaren Puzzle-Aufgabe. „Dies legt den Schluss nahe, dass
der Blick, den dieses Video bot, eine aufbauende, beruhigende Wirkung auf
jene hatte, die diesen Film ansahen“, sagt Cackowski. Die Forscher
hatten noch ein Übriges getan, das die Wirkung dieses Films unterstreicht:
Auf der Straße, die durch die Parklandschaft führt, ist mehr Verkehr zu
sehen als auf den anderen Videos. „Obwohl dieser Faktor vielleicht die
positive Wirkung der Naturumgebung geschmälert hat, treten unsere
Ergebnisse dadurch wahrscheinlich noch schärfer hervor“, erklärt Nasar. Um
ihre bisherigen Resultate noch mehr abzusichern, wollen Nasar und
Cackowski demnächst ein ähnliches Experiment mit Simulationssoftware
durchführen.
Links: Ohio State Univesity: http://www.osu.edu
Wissenschaft aktuell
Quelle: Ohio State University

Entnommen dem Leonardo Newsletter vom 25. 11.03

Gandalf

Hallo,

nun ist es ‚amtlich‘.
Bäume erhöhen die Verkehrssicherheit, weil sie entspannend
wirken.

amtlich heißt in diesem Fall, daß das eine Aussage ist, die auf einem völlig realitätsfernen Versuch basiert. Jeder, der einmal bei mindestens heiterem Himmel durch einen nicht absolut lichtdichten Wald gefahren ist, weiß, daß es mit der Verkehrssicherheit und Entspannung nicht soweit her ist, wenn die Lichtverhältnisse jede Zehntelsekunde wechseln und man abwechselnd geblended wird und im Halbdunkel fährt.

Gesteigert wird dieser Effekt nur noch durch das Bestaunen der vielen Holzkreuze an jedem zweiten Alleebaum.

Gruß,
Christian

Hi Gandalf,

Es gibt nur ganz wenig Fälle, bei denen ich einen Baum beseitigen würde. Insbesondere Holzkreuze am Strassenrand gehören für mich nicht zu diesen Fällen.
Aaaaber:
Der Artikel ist nicht besonders niveauvoll. Der Versuchsaufbau und die schlussfolgerungen dahinter auch nicht. Das Ganze hat für mich nur wenig mehr als Klatschzeitschriftenniveau.
Das ist nur eine von vielen Statistiken, die die Welt nicht braucht.
Gruss,

Hallo Gandalf,
eigentlich hätte ich von Dir erwartet, daß Du über derartiges nachdenkst, bevor Du das hier ungefiltert veröffentlichst. Abgesehen davon, daß der Versuch nur eine kleine Gruppe umfasst, werden Schlußfolgerungen gezogen, die absolut nichts mit dem Versuch zu tun haben. Genausogut kann man mit diesem Versuch beweisen, daß Autofahren zum Herzinfarkt führt, daß Tiere am Straßenrand kürzer leben als mitten im Wald, oder daß Amerikaner sich leicht beeinflussen lassen.
Man sollte erstmal genau nachdenken, bevor man irgendwelchen Statistiken, Untersuchungen oder Studien glaubt, geschweige denn diese auch noch kritiklos weiterverbreitet.
Gruß
Axel

in´s wespennest gestochen!
hast du da: die Mobilitätsgemeinde springt auf 180, obwohl Du doch gar nicht verlangt hast, die Bäume stehen zu lassen.
Das tue ICH jedoch jetzt ! - und zwar nicht nur aus Naturschutzgründen, sondern aus der Sorge heraus, dass sich unsere Umgebung in eine Richtung verändert, die auch psychische Auswirkungen hat.
Insofern bestätigen mich derartige Untersuchungen, wie Du sie gepostet hast in meiner Vermutung, dass eine grüne, natürliche Umgebung angeborenerweise zu unserem Wohlbefinden beiträgt…mithin also ein anthropisches Naturschutzargument dergestalt darstellt, dass wir ohne Natur nicht leben könnten: Aus ethischen, langzeitökonomischen UND psychologischen Gründen - ach und (daher)auch ästhetischen Gründen.
Ich denke, es gibt zwei antagonistische menschliche Eigenschaften:

1.) die (angeborene, mehr oder weniger bewusste) Verbundenheit zur natürlichen Umwelt (Touristen bewegen sich tausende von Kilometern, um unberührte Natur zu erleben und erinnern sich gern mit und ohne visuelle Medien daran)

2.) die (ebenfalls angeborene)heute nutzlose, früher jedoch existenzielle Neigung, die Natur umzugestalten, zu urbanisieren (sichtbar in der Architektur und in Arsenalen der Unkrautbekämpfung, laubsauger, Rasenmäher, Ansichten zu einem „ordentlichen“ Garten etc.)

Beide Eigenschafte existieren relativ unabhängig von HEUTIGEN existenzerhaltenden Tätigkeiten der ersten Welt. Tut not, darüber nachzudenken, EHE wir alle wie im Ruhrpott leben.

Nun aber zum THEMA:
1.) Die Bäume waren einfach eher da, daher ist es nur gerecht, wenn sie stehen bleiben.
2.) Bäume und Büsche schützen vor Schneeverwehungen und Glatteis (sie schirmen die nächtliche Wärmeabstrahlung der Straße ab!).
3.) Bäume schützen vor Sonne und werden uns daher besonders nützen, wenn es in Zukunft aufgrund fehlender Energieträger unmöglich sein wird, Klimaanlagen in KFZ zu betreiben.
4.) Bäume binden Unmengen von Staub, Umweltchemiekalien und…CO2
5.) (Alle-)Bäume bilden Brücken zwischen Lebensräumen und stellen eine Lebensraum für Unmengen von Tieren dar, die uns auf landwirtschaftlichen Nutzflächen helfen: sie beherbergen Antagonisten von "Schad-"Insekten, Füchsen, Ratten und Mäusen, die auch in Städten zunehmend ein Ungleichgewichtsproblem darstellen.

erstaunlich ist
,dass wir nicht darüber nachdenken, diejenigen Fenster, Autos, Hochspannungsleitungen und Windturbinen zu beseitigen, gegen welche Vögel geflogen sind.

Hi Ulf,

ich kann dir kaum widersprechen.
Mich hat es einfach gewundert, dass ausgerechnet Gandalf, den ich bislang als sehr sachlich kenne, mit so einem Artikel ankommt.
Wenn ich mir es genau überlege, dann könnte es sogar sein, dass er das als Satire, Persiflage oder was auch immer gemeint hat.
Gruss,

touché :smile: (owt)

n

in der Tat
, helge, das wissen wir nicht. Mir fiel noch auf, dass wir auch nicht wissen, was die Motivation der besagten Studien ist.
Wo es doch in den USA mittlerweile viel militantere Umweltschützer gibt…:wink:

Landschaft und Wohlbefinden
Hallo,
ich halte die Schlußfolgerungen der Studie für banal.

nun ist es ‚amtlich‘.
Bäume erhöhen die Verkehrssicherheit, weil sie entspannend
wirken.

Dieser Satz macht so keinen Sinn und spiegelt auch nicht den
Inhalt der Studie wieder.
Bäume an einer Allee ohne Leitschutzplanke führen nachweislich
zu mehr Todesopfern. Bäume und Stäucher sowie Wiesen in der Gegend
machen natürlich unsere Landschaft aus und werden wohl logischerweise
als angenehm empfunden.

Deshalb sollte es eher heißen:
„Landschaft erhöht unser Wohlbefinden“ (im Gegensatz zu eintöniger
Betonwüste).

Sträucher am Fahrbahnrand sollten laut Verkehrssicherheitstests (ADAC
oder so) sogar eine sehr positive Wirkung als weiche Abweiser haben.
Motoradfahrer, die in von der Fahrbahn abkommen und in die Büsche
fliegen kommen unter Umständen mit weniger Blessuren davon als
an Leitplanken (die sind nur für Autos annähernd optimal).
Gruß Uwi

Columbus (USA) - Selbst im Berufs- und Feierabendverkehr üben sie eine

beruhigende, Stress mindernde Wirkung auf die Autofahrer aus:
Bäume,
Sträucher, Rasenflächen, die den Straßenrand säumen. Dies
fanden
Wissenschaftler der Ohio State University in einer
experimentellen Studie
heraus, die sie in der Zeitschrift „Environment and Behavior“
veröffentlicht
haben.

„Aus unserer Studie wird deutlich, dass die uns umgebende
Natur eine
psychische Wirkung auf uns hat, selbst wenn wir so etwas
Gewöhnliches tun
wie Auto fahren“, erklärt Jean Marie Cackowski, eine der
Autoren der
Studie. Sie und ihr Kollege Jack Nasar teilten 106 Studenten
in drei
Gruppen, von denen jede ein Video zu sehen bekam. Jedes Video
zeigte aus
einem fahrenden Auto die Straße und die übrige Umgebung. Ein
Film zeigte
eine vierspurige Fahrbahn durch eine parkartige Landschaft mit
vielen
Bäumen und nur vereinzelten Häusern. Der zweite Film lenkte
den Blick
aus dem Autofenster auf eine sechsspurige Fahrbahn, deren
Straßenrand
zwar nicht sehr stark bebaut war, aber weniger Grün aufwies.
Der dritte
Film schließlich zeigte eine sechsspurige Fahrbahn, die von
einer
Einkaufsmeile gesäumt war. Bäume und Sträucher gab es hier
fast keine.

Die Versuchspersonen wurden vor dem Anschauen der Videos
mittels
bestimmter Tests und Aufgaben in eine Stress-Situation
gebracht. Nach dem
Anschauen des Videos mussten die Probanden abermals Aufgaben
lösen, die
zum Teil nicht lösbar waren. Dazu gehörte es, ein
Wort-Anagramm so
aufzuschlüsseln, dass sich ein Sinn ergab. Die Aufgabe war
jedoch so
konstruiert, dass sich kein Sinn finden ließ. Hieran maßen die
Forscher die
Frustration und die Gestresstheit ihrer Probanden.

Diejenigen Versuchspersonen, die den Film gesehen hatten, in
dem ein
Auto durch die Parklandschaft fuhr, erwiesen sich hinterher
beim
Aufgabenlösen als die Gelassensten. Sie beschäftigten sich
anderthalb Minuten
länger als die Versuchspersonen, die die anderen Videos
gesehen hatten,
mit der unlösbaren Puzzle-Aufgabe. „Dies legt den Schluss
nahe, dass
der Blick, den dieses Video bot, eine aufbauende, beruhigende
Wirkung auf
jene hatte, die diesen Film ansahen“, sagt Cackowski. Die
Forscher
hatten noch ein Übriges getan, das die Wirkung dieses Films
unterstreicht:
Auf der Straße, die durch die Parklandschaft führt, ist mehr
Verkehr zu
sehen als auf den anderen Videos. „Obwohl dieser Faktor
vielleicht die
positive Wirkung der Naturumgebung geschmälert hat, treten
unsere
Ergebnisse dadurch wahrscheinlich noch schärfer hervor“,
erklärt Nasar. Um
ihre bisherigen Resultate noch mehr abzusichern, wollen Nasar
und
Cackowski demnächst ein ähnliches Experiment mit
Simulationssoftware
durchführen.
Links: Ohio State Univesity: http://www.osu.edu
Wissenschaft aktuell
Quelle: Ohio State University

Entnommen dem Leonardo Newsletter vom 25. 11.03

Gandalf

Fast täglich geschehen frontal zusammen prallende Auto-Unfälle mit Todesfolge, verursacht durch Raserei,Schlafen am Steuer oder auch Pneuschäden.
Vor vielen Jahren platzte mir auf der Autobahn hinten rechts der Pneu.(120kmh,voll beladen)
Augenblicklich scherte der Wagen, (inf.Vorspur) in die Ueberholspur.
Seither bin ich immer bereit, bei Gegenverkehr eine Fluchtmöglichkeit ab der Strasse zu sensibilisieren.

Alleebäume bewirken bei mir, wie die Autobahn durch den Gotthardtunnel mit Gegenverkehr, Stress in höchstem Grad.
Man hat keine Möglichkeit einen Frontalzusammenstoss zu verhindern.

Ich liebe Bäume aber nicht an der Strasse.

Gruss und gute Fahrt ins Jahr *2 0 0 4*

Fritz
a.d.Uw.