Hallo muffin85,
im Bafög-Antrag musst du ja angeben, welche zusätzlichen Einkünfte du hast. Du hast Recht: wenn du regelmäßige Zahlungen auf dein Konto erhältst, könnte das Bafögamt unterstellen, dass dies Einkünfte sind, die angerechnet werden müssen.
Muss man es z.B. angeben im Antrag, dass man sich von ihm Geld leiht, weil es ja nur vorübergehend wäre. Denn wenn das Amt das Konto überprüft, würden die sich ja schon fragen, woher das Geld kommt, oder?
Würden sie. Aber letztlich gilt: Irgendwovon musst du ja leben, während das Bafög-Amt deinen Antrag bearbeitet. Irgendjemand muss dir also Geld geben. Ob das nun deine Eltern sind oder dein Exfreund oder jemand anders ist nicht so entscheidend. Die Überweisung sollte allerdings mit „Unterstützung“ oder ähnlichem bezeichnet sein, damit der Verwendungszweck eindeutig ist.
Wenn dein Exfreund bereits ausgezogen ist, kann euch auch niemand die eheähnliche Gemeinschaft unterstellen und daraus einen Unterhaltsanspruch für dich gegenüber deinem Exfreund ableiten.
Und dann gibt man an, man zahlt die Miete alleine und wohnt alleine, aber er ist auch noch da gemeldet… kompliziert!
Gib an, dass du dort allein wohnst. Deinem Antrag fügst du ein Erläuterungsschreiben bei, in dem steht, dass du für die Miete allein aufkommen musst. Erkläre, dass dein Exfreund sich bereiterklärt hat, dich bis zur Bewilligung des Bafögs bei der Zahlung der Miete zu unterstützen.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, mach folgendes: Schließe mit deinem Ex-Freund einen schriftlichen Vertrag, in dem steht, dass er dich monatlich mit XX € unterstützt, bis du die Trennungsphase überbrückt hast. Ihr vereinbart schriftlich, dass es sich bei der Unterstützung um ein zinsloses Darlehen handelt, das du deinem Exfreund spätestens bis zum YY zurückzahlst.
Dann brauchst du beim Bafög-Amt die Zahlungen nicht als Einkommen anzugeben, und sie können dir auch nicht angerechnet werden. Stattdessen gibst du den Betrag, den dir dein Exfreund bereits geliehen hat, unter „Verbindlichkeiten“ an. Den schriftlichen Vertrag dazu kannst du beim Amt vorlegen.
Wenn du mit dieser Angelegenheit offen umgehst, kann dir da eigentlich nichts passieren.
Es wird ja wohl erlaubt sein, dass man sich geld leiht, bis man bafög bekommt
So ist es. Mehr noch, die Erwartungshaltung ist, dass du dir irgendwo Geld leihst, denn die Bafög-Ämter weigern sich beharrlich, Vorschüsse auf zu erwartendes Bafög auszuzahlen.
Viel Erfolg beim Beantragen des Bafögs.
Viele Grüße
tinastar
