BaFöG - Regelzeit Bachelor überschritten, was ist mit dem Master?

Moin,
wenn man kein BaFöG mehr bekommt, weil man angeblich die Regelstudienzeit überschritten hat und sich dann zum Bachelor hangelt, kann man dann für den Master erneut BaFöG beantragen?
Danke,
Tilli

Kann man. Das geht sogar wenn man dazwischen z.B. arbeitet und erst nach einigen Jahren mit dem Master neu anfängt.

MfG
duck313

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Gibt es da einen Fachbegriff? Ich dachte, das geht nur, wenn man konsekutiv studiert.

Gegenfrage: wie kann man die Regelstudienzeit nur „angeblich“ überschreiten? Das geht genauso wenig wie „ein bisschen schwanger“ zu sein.

Bezüglich deiner Frage, sei bitte so nett und lies selbst nach, was dich interessiert: https://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/master.php

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Krank geworden und stationär in der Klinik. Keine LP gemacht, aber weil keine formelle Abmeldung ins Urlaubssemester (wegen der Depression) erfolgte, wird dieses Semester als absolviert gezählt. Daher „angeblich“. Das Amt gibt an, es sei studiert worden, dabei ist es eine Formsache.
Der aktuelle Studienfortschritt ist regulär, aber ohne dieses Semester.

Der Link ist gut, danke.

Nun ja, drei Monate Verlängerung wegen Krankheit wären möglich und bei Beurlaubung ALG2 möglich gewesen, steht zumindest hier:


aber man muss sich natürlich darum kümmern.
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Genau. Und genau das geht nicht, wenn man stationär mit einer Depression in einer Klinik sitzt.

Das ist schon übel.

Verwandtschaft gibt‘s/gab’s keine?

Doch, aber auch die hat natürlich nicht gewußt, dass man den Studi hätte beurlauben lassen sollen.
Hinterher ist man immer schlauer.
Ich habe auch gerade gelernt, dass das Kindergeld für ein Stiefkind weiterläuft, wenn das Stiefkind vor dem Auszug angibt, wieder zurückzukommen.
Woher soll ein normaler Mensch all diese Dinge wissen.

Aber dass der Urlaub nicht mal nachträglich beantragt werden kann, wenn Unterlagen der Klinik und der Ärzte vorliegen, finde ich schon extrem hart. Das macht ja keiner freiwillig durch.

Diese Antwort ist gegenüber jemandem, der schwer an Depression erkrankt ist, genauso missachtend und schädlich, wie der Spruch „reiss dich mal zusammen“. Man kann nur immer wieder betonen, dass solche Äusserungen bei Betroffenen ernsten Schaden anrichten können und das mit hoher Wahrscheinlichkeit.

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Es geht nicht um die UP, insofern passt das mit dem

überhaupt nicht, und so, wie die UP für die betroffene Person jetzt nachgefragt hat, hätte es sie oder halt jemanden anders geben können, der sich um die Finanzen des Betroffenen kümmert.

Ja kann man.
Zur grundsätzlichen Frage, inwieweit und ggf. Warum nicht eine rückwirkende Beurlaubung anerkannt wurde, wäre die Sozialberatung des Studierendenwerks eine Adresse. Meist gibt es auch eine psychotherapeutische Beratung, die man ansprechen kann. Das könnte auch hilfreich sein, sollte es noch einmal zu Problemen kommen.
https://www.studierendenwerke.de/themen/studieren-mit-behinderung/finanzierung/sozialleistungen/finanzierungsmoeglichkeiten-bei-krankheitsbedingter-studienunterbrechung
Man sollte ggf unterstützt durch Angehörige auch mal den Sozialarbeiter der Klinik kontaktieren. Normalerweise ist das deren Aufgabe, solche Dinge im Blick zu haben und unterstützend zu agieren, damit das nicht passiert. Es ist ja alles andere als zuträglich, wenn der wochenlang oder gar monatelang aus triftigen Gründen von Alltagsproblemen abgeschirmte Patient rauskommt und dann vor einem Chaos steht. Wobei das leider immer wieder vorkommt. Je nach Umständen kommen auch weitere Massnahmen in Betracht, wie bspw. eine Betreuung oder zumindest eine Person, dir in Krisen mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet ist. Auch hier kann man sich beraten lassen, was sinnvoll ist. Wobei der Betroffene das zunächst auch mit der Psychotherapeutin besprechen kann und sollte. Das gehört zur Psychotherapie.

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Der Satz richtete sich nicht explizit an die Fragestellerin. Er ist per se triggernd für Betroffene, das ist aus professioneller Perspektive so. Man kann das natürlich besserwissen, das lässt sich in so eine, Forum nicht verhindern. Oder man reflektiert, nimmt den Hinweis an und passt künftig einfach besser auf. Das ist einfach, wenn man sich kurz mal bemüht, zu verstehen.

Was den Anschiss an die Fragestellerin angeht, stellt sich auch die Frage, was die Motivation ist. Sicher nicht, zu helfen. Außerdem erfasst der Anschiss nicht alle Fakten.
Ein Angehöriger muss erst einmal wissen, dass derjenige wochenlang im KH liegt. Das ist schon nicht immer der Fall. Dann muss ein Angehöriger erst einmal Kenntnis darüber haben, dass etwas zu tun ist. Das System Bafög und Studium ist reichlich komplex! Es gibt da u.a. Einen Korridor, wie lange eine AU dauern muss, damit das überhaupt zu einem Urlaubssemester wird und dann muss man wissen, dass man die Anerkennung braucht für die Bafögleistung. Immerhin sind das zwei verschiedene Dinge.

Last not least kann der Angehörige gar nichts rechtswirksam machen, wenn er keine Vollmachten besitzt oder Betreuer ist. Dafür gibt es Ausnahmen, die ermöglichen, solche Urlaubssemester wegen Krankheit auch rückwirkend anzuerkennen. Wobei man damit nicht einmal aus dem Schneider ist. Denn dann muss auch das bereits erhaltene Geld zurückgezahlt werden, was u.U. nicht einmal Vorteil ist. Normalerweise würde man für die Zeit Bürgergeld beantragen, wenn hinreichend bekannt ist, dass die AU ausreichend lange dauert. Und das war bis dahin nur ein kleiner Teil dessen, was zu berücksichtigen ist. Das hast du natürlich alles im Blick, nicht.

Aber so ein Vorwurf ist halt schnell draußen und wesentlich leichter.

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Servus,

wenn hier wegen der Depression notwendige Anträge / Fristen versäumt worden sind, wäre das Stichwort wohl „Wiedereinsetzung in den vorigen Stand“. Mit dem Antrag auf eine solche sollte allerdings keinerlei Zeit verloren werden - wenn er mal gestellt ist, können Einzelheiten und Nachweise dazu immer noch nachgereicht werden.

Schöne Grüße

MM

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Danke für deine ausführliche Analyse, das hilft der Fragestellerin bestimmt weiter! Vielleicht nimmt sie dich als Anwalt …

Dann beantworte mir mal, woher wir das damals hätten wissen sollen?

Beide Dinge hätte ich noch am selben Tag erledigt und auch heute würde ich alles tun, was in Zukunft solche Projekte verhindert.

Kannst du mir sagen, um welche Dinge es sich handelt? Ich kümmere mich darum.

Danke.
Wir schauen mal.
Depressionen sind längst überwunden. Wir haben uns jetzt an Verdi gewandt. Für die Vergangenheit.

Für den zukünftigen Master suchen wir Beratung auf und hoffen, alles Wichtige zu fragen und zu erfahren.

Ich kann gerne berichten

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