Bahn und GDL

Umorientierung!
Hi!

Heute steigen die Nettolöhne fast gar nicht mehr, trotz
boomender Wirtschaft, und die „Großen“ sacken alles ein.

Hatten wir eine Inflation iHv. 4,5% im letzten Jahr? Nicht?
Wo ist also das Problem, wenn „nur“ 4,5% angeboten wurden?

Nebenbei: Auch beim Netto passt es, da von den 4,5% mehr als 1,7% (Inflationsrate 2006) übrig bleiben.

Abgesehen davon: Was kann ein Arbeitgeber für die allg. Teuerungsrate? Er zahlt diese ebenso.

Wenn ein AN mit seinem Einkommen nicht klarkommt, dann sollte er sich umorientieren, statt pauschal eine Anhebung seines Einkommens um ein Drittel zu verlangen! Oder bringt er auch ein Drittel mehr an Leistung?

Gruß
Guido

Hallo,

Hatten wir eine Inflation iHv. 4,5% im letzten Jahr? Nicht?
Wo ist also das Problem, wenn „nur“ 4,5% angeboten wurden?
Nebenbei: Auch beim Netto passt es, da von den 4,5% mehr als
1,7% (Inflationsrate 2006) übrig bleiben.

Die Tarifverträge laufen aber i.d.R. länger als ein Jahr, darum ist deine Rechnung beschönigend.

Abgesehen davon: Was kann ein Arbeitgeber für die allg.
Teuerungsrate? Er zahlt diese ebenso.

Das ist ja auch keine Schuldfrage. Die Grundaussage war, dass die Wirtschaft einen Aufschwung erlebt also auch höhere Gewinne macht. Die Arbeitnehmer sollen aber daran möglichst keinen Anteil (im Sinne von Zuwachs) erhalten.

Wenn ein AN mit seinem Einkommen nicht klarkommt, dann sollte
er sich umorientieren, statt pauschal eine Anhebung seines
Einkommens um ein Drittel zu verlangen! Oder bringt er auch
ein Drittel mehr an Leistung?

Das ist nun ein wirklich erheiterndes und weiterführendes Argument.
Sehr viele Menschen kommen mit ihrem Gehalt nicht klar. Das kann viele Gründe haben. In dem meisten Fällen gibt es da aber nichts umzuorientieren. Wir haben in D immer noch ein paar Millionen Arbeitslose. Natürlich ist es auch kein Grund zu großem Gejammer wenn man eben mit dem was man kann nicht mehr Geld verdienen kann. Aber der Versuch Gehaltserhöhungen durchzusetzen ist damit auch nicht unmoralisch.
Das mit der Angemessenheit von Gehaltszuwächsen stellt sich nicht nur bei den Lokführern. Die wollen ja nun einen eigenen Tarifvertrag, weil sie der Meinung sind schon seit Jahren bei den Gesamttarifverträgen benachteiligt worden zu sein. Für die sieht das nicht so aus, dass sie auf einmal 30 % mehr verlangen, sondern, dass sie seit Jahren zuwenig Erhöhungen bekommen haben und dies nun teilweise nachholen.
Viel auffälliger finde ich die allgemeine Praxis, dass die Geschäftsleitung sich selbst großzügige Zuwächse gestattet (zum Teil auch in den hier angesprochenen %-Bereichen, wobei das dann aber u. U. 6stellige Beträge pro Person und Monat ergibt), selbst wenn es dem Unternehmen objektiv schlechter geht. Außerdem fragt man sich doch auch, ob ein Vorstandsvorsitzender tatsächlich die tausendfache Leistung vollbringt, wie es sein Gehalt dokumentiert.
Da sehe ich ein viel größeres Rechtfertigungsproblem, als bei Leuten, die nach Jahren der Zurückhaltung 600 - 700 € mehr haben wollen.
Ich weiß da kann man nun mit Grenznutzen u. Ä. kommen. Am Ende bleibt aber der deutliche Eindruck von Unmoral, wenn jemand mit einem Millionengehalt die Wünsche hart arbeitender Menschen nach ein wenig mehr Lebensqualität als maßlos bezeichnet.

Gruß
Werner

Hi!

Die Tarifverträge laufen aber i.d.R. länger als ein Jahr,
darum ist deine Rechnung beschönigend.

Ziehe es vom verbleibenden Überschuss ab!

Das ist ja auch keine Schuldfrage. Die Grundaussage war, dass
die Wirtschaft einen Aufschwung erlebt also auch höhere
Gewinne macht. Die Arbeitnehmer sollen aber daran möglichst
keinen Anteil (im Sinne von Zuwachs) erhalten.

10 % sind „KEIN“ Anteil?

Das ist nun ein wirklich erheiterndes und weiterführendes
Argument.

Schon, dass ich Dich erheiter.

Natürlich ist es auch kein Grund zu
großem Gejammer wenn man eben mit dem was man kann nicht mehr
Geld verdienen kann.

Wenn DAS nicht reicht, sollte man sich weiterbilden. Wenn das nicht möglich ist, hat man den falschen Beuf gewählt und sollte umschulen. Wenn man das nicht will, sollte man aufhören zu jammern.

Das mit der Angemessenheit von Gehaltszuwächsen stellt sich
nicht nur bei den Lokführern. Die wollen ja nun einen eigenen
Tarifvertrag, weil sie der Meinung sind schon seit Jahren bei
den Gesamttarifverträgen benachteiligt worden zu sein. Für die
sieht das nicht so aus, dass sie auf einmal 30 % mehr
verlangen, sondern, dass sie seit Jahren zuwenig Erhöhungen
bekommen haben und dies nun teilweise nachholen.

Also, weil die Tarifpartner sich jahrelang geeinigt haben und jetzt dem einen Tarifpartner einfällt, dass das ja eigentlich viel zu wenig war, sind 30% jetzt ok?

Sorry - das kann ich nicht nachvollziehen!

Viel auffälliger finde ich die allgemeine Praxis, dass die
Geschäftsleitung sich selbst großzügige Zuwächse gestattet
(zum Teil auch in den hier angesprochenen %-Bereichen, wobei
das dann aber u. U. 6stellige Beträge pro Person und Monat
ergibt), selbst wenn es dem Unternehmen objektiv schlechter
geht.

Ach, der Bahn geht es objektiv schlechter?

Außerdem fragt man sich doch auch, ob ein
Vorstandsvorsitzender tatsächlich die tausendfache Leistung
vollbringt, wie es sein Gehalt dokumentiert.

Er wird am Ergebnis gemessen und hat keinerlei Arbeitnehmerrechte. Gemessen an den Gesamtkosten ist das vertretbar.

LG
Guido

Hi!

Die Tarifverträge laufen aber i.d.R. länger als ein Jahr,
darum ist deine Rechnung beschönigend.

Ziehe es vom verbleibenden Überschuss ab!

Eben, dann ist da nämlich unter Umständen auch fast keiner mehr.

10 % sind „KEIN“ Anteil?

Die wurden ja wohl zunächst auch nicth angeboten, sondern sind schon Ergebnis des Streiks.

Wenn DAS nicht reicht, sollte man sich weiterbilden. Wenn das
nicht möglich ist, hat man den falschen Beuf gewählt und
sollte umschulen. Wenn man das nicht will, sollte man aufhören
zu jammern.

Da könnte man nun überall ganz anders Verben einsetzen. Wenn man nicht mobil ist, wenn man sich eine Umschulung nicht leisten kann, wenn man etwas aufgrund vielleicht biologischer Grundvoraussetzungen (alter) nicht kann, oder oder …
Es ist ein schöner allerdings ideologisch motivierter Traum von der Machbarkeit.

Also, weil die Tarifpartner sich jahrelang geeinigt
haben und jetzt dem einen Tarifpartner einfällt, dass das ja
eigentlich viel zu wenig war, sind 30% jetzt ok?
Sorry - das kann ich nicht nachvollziehen!

Wie du wohl übersehen wolltest, waren die Lokführer da noch im Gesamttarifvertrag, wo ihre Interessen unter Anderem abgehandelt wurden und wie sie finden wiederholt zu gering. Da sie das auf Dauer nicht mehr hinnehmen wollen, streben sie nun einen eigenständigen Vertrag an. Natürlich hätten sie das auch früher machen können, aber nachvollziehbar, wie sich hier als zu gering empfundene Erhöhungen summieren konnten, ist das für mich ganz zwanglos.

Viel auffälliger finde ich die allgemeine Praxis, dass die
Geschäftsleitung sich selbst großzügige Zuwächse gestattet
(zum Teil auch in den hier angesprochenen %-Bereichen, wobei
das dann aber u. U. 6stellige Beträge pro Person und Monat
ergibt), selbst wenn es dem Unternehmen objektiv schlechter
geht.

Ach, der Bahn geht es objektiv schlechter?

Beachte bitte das allgemein. Du sprachst auch ganz allgemein von Arbeitnehmern und nicht nur Lokführern. Da habe ich mir erlaubt auch auf ein Grundproblem in unserem Wirschaftssystem hinzuweisen. Inzwischen geht es ja fast überall besser. Aber auch als es den Unternehmen schlechter ging und massenhaft Leute rausflogen oder Lohneinbußen hinnehmen mussten, stiegen die Gehälter der Chefetage zum Teil in der beschriebenen Weise weiter - bei der Bahn war das aber wohl nicht so.

Er wird am Ergebnis gemessen und hat keinerlei Arbeitnehmerrechte.

(Das mit dem Ergebnis stimmt offensichtlich nicht immer s. o.) und was sagt deine „Feststellung“ darüber aus, ob die Höhe der Entlohnung gerechtfertigt ist? Nichts!

Gemessen an den Gesamtkosten ist das vertretbar.

Sagt wer? Ich nicht!

Gruß
Werner

Hi!

Ziehe es vom verbleibenden Überschuss ab!

Eben, dann ist da nämlich unter Umständen auch fast keiner
mehr.

Selbst bei bösartigem Rechnen bleibt da aber noch ein kleiner Überschuss. Wie gesagt InflationsAUSGLEICH.

10 % sind „KEIN“ Anteil?

Die wurden ja wohl zunächst auch nicth angeboten, sondern sind
schon Ergebnis des Streiks.

Ich motze ja auch übrhaupt nicht über die Streiks, die zu diesem Ergebnis geführt haben.

Ich motze darüber, dass die GDL den Hals nicht vollkriegt!

Abgesehen davon hätte man die 10% vermutlich auch in normalen Gesprächen ohne Streiks erreicht, aber das ist nur eine Vermutung von jemandem, der der Meinung ist, dass zu früh zum Mittel des Streiks gegriffen wird.

Da könnte man nun überall ganz anders Verben einsetzen. Wenn
man nicht mobil ist, wenn man sich eine Umschulung nicht
leisten kann, wenn man etwas aufgrund vielleicht biologischer
Grundvoraussetzungen (alter) nicht kann, oder oder …
Es ist ein schöner allerdings ideologisch motivierter Traum
von der Machbarkeit.

Nö, es ist einzig eine Frage des WILLENS und der Bequemlichkeit des jammerns.

Wie du wohl übersehen wolltest, waren die Lokführer da noch im
Gesamttarifvertrag, wo ihre Interessen unter Anderem
abgehandelt wurden

…was auch hoffentlich so bleibt!

und wie sie finden wiederholt zu gering.

Hätten sie in der Vergangenheit regelmäßig etwas mehr Druck gemacht, würde das Ganze jetzt nicht so eskalieren.

Er wird am Ergebnis gemessen und hat keinerlei Arbeitnehmerrechte.

(Das mit dem Ergebnis stimmt offensichtlich nicht immer s. o.)

OK, auch hier: In der Regel (menno, muss man das wirklich explizit schreiben?)

und was sagt deine „Feststellung“ darüber aus, ob die Höhe der
Entlohnung gerechtfertigt ist? Nichts!

Die Leute, die das zu vertreten haben, waren dieser Meinung.

Gemessen an den Gesamtkosten ist das vertretbar.

Sagt wer? Ich nicht!

Ich schon - und nu?

LG
guido

Hallo,

und was sagt deine „Feststellung“ darüber aus, ob die Höhe der
Entlohnung gerechtfertigt ist? Nichts!

Die Leute, die das zu vertreten haben, waren dieser Meinung.

Und wer war das?
Die Aufsichtsräte sind oder waren auch mal Vorstände und auch die Ationäre werden durch Funktionäre in vergleichbarer Position vertreten.
Da ist das Verständnis für die Bedürftigkeit und die enorme Leistung, die hier nur unzureichend in Geld ersetzt werden kann natürlich fast unendlich.
Millionäre haben eben die einzig richtige Perspektive, um beurteilen zu können, was man als Millionär so braucht.

Ich schon - und nu?

Nichts - für uns beide.

Gruß
Werner

Hallo,

also meiner Meinung nach, geht es darum, ob sich auch die GDL von der großen DGB-Gewerkschaft emanzipieren kann, wie vorher schon die Ärzte und die Piloten.

In verschiedenen politischen Magazinen wurde herausgestrichen, daß die Großgewerkschaften es jahrelang versäumt haben, ihre wirksamsten Speerspitzen (Ärzte, Piloten, Lokführer…) angemessen in die Tarifverhandlungen einzubinden; oft bekamen die unteren Gehaltsgruppen mehr Prozente, während die oberen etwas weniger bekamen. Nur kann man das Spielchen nicht ewig treiben.

Wenn die DB-Gewerkschaft Transnet (vergleiche Bericht bei Monitor oder ähnlichem Politmagazin bei ARD/ZDF) die Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals nicht verbessert, eher noch zur Verschlechterung beiträgt (da gibts plötzlich viele Krankschreibungen bei der S-Bahn Berlin nach einer Dienstplan-„Optimierung“; dann haben die Lokführer ne reguläre 41h-Woche, wobei stundenlange Pausen in der Walachei nicht mitgerechnet werden), kann ich nachvollziehren, daß die GDL aus dieser Tarifgemeinschaft irgendwann ausscheert (Marburger Bund hat ja auch die Tarifgemeinschaft mit ver.di aufgekündigt).

Das Angebot von fast 10% und die große Einmalzahlung setzten sich folgendermaßen zusammen:
4,5% Transnet-Erhöhung
5% Erhöhung Durch erhöhung der Wochenarbeitszeit um 2h (also dann bis zu 43h/Woche)

Die Einmalzahlung war die Auszahlung aufgelaufener Überstunden, für die es bisher wohl kaum eine Regelung zur Auszahlung etc. gibt.

Wer spielt nun mit falschen Karten?

Die 30% Lohnerhöhung wurden von der DB als erstes propagiert.
Dabei wollte die GDL das Grundeinkommen erhöhen, im Gegenzug aber das sehr umfangreiche und unüberschaubare System der Zulagen abschaffen.

Auch wurde bemängelt, daß die Lokführer im Gehaltssystem nach der Einstellung genau 2 Gehaltsstufen aufsteigen können (nach etwa jeweils 2 Jahren) und dann im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen bei der Bahn keine Weiterentwicklung vorgesehen ist.

Schade finde ich nur, daß die GDL keine gute Öffentlichkeitsarbeit macht, und deshalb das Bild in der Öffentlichkeit etwas einseitig herüber kommt.

Zum Abschluß noch ein Link:
zu der Thematik gibt es ein eigenes Forum bei Drehscheibe Online: http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/list.p…

(Manchmal ist der Ton aber nicht so ganz nett)

die anderen Foren:
http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/index.php

Re: www.gdl-stinkt.info
Mehr sag ich net dazu.

http://www.gdl-stinkt.info