Die Begründung für die erneute Analyse lautete: Man könne dann
im Vergleich zu der ersten Analyse feststellen,in welchen
Abständen der Patient zur regelmäßigen Zahnreinigung kommen
müsse. Ist dem so oder handelt es sich hier um reine Abzocke?
Servus Malu,
das klingt schon sehr nach Übertherapie, wenn nicht besondere internistische Gründe (z.B. Diabetes) dazu Anlass geben. Die Analyse des bakteriellen Spektrums zum Tatktgeber für die Behandlungsintervalle machen zu wollen, ist ein Gedanke, den ich so noch nicht gefunden habe. Hier sind einige der angesprochenen Aspekte ganz gut erklärt:
http://www.dr-schulte.ch/parodontose/parodontitis-di…
Der Einsatz von Azithromycin ist in therapieresistenten Fällen eine Alternative
http://perio.quintessenz.de/index.php?jid=perio&doc=…
. . . aber Breitbandantibiotika routinemäßig und ohne wohlabgewogene internistische Gründe einzusetzen, ist schon deshalb bedenklich, weil solches Vorgehen resistente Bakterienstämme schafft.
Zum Einsatz von Antibiotika findest Du hier erschöpfende Antwort:
http://www1.umn.edu/perio/dds6113/Chemo_Perio_II.pdf
Dieser Satz hier gibt mein Wissen über den unspezifischen Einsatz von Antibiotika in der Parodontaltherapie wieder:
„No periodontal therapy can selectively eliminate specific bacteria from deep pockets. Mechanical therapy may disturb the subgingival ecosystem as a whole. The role of antibiotic therapy in the Tx of periodontitis concluded that no additional benefit could be measured over and above mechanical Tx in the long term“
Auch der generelle Einsatz eines Tests zur Bestimmung der Bakterien, die im Biofilm auf der Wurzeloberfläche sitzen, ist nicht durch Evidenz erhärtet.
http://www.utoronto.ca/dentistry/newsresources/evide…
Fazit: wenn es sich um eine 'Feld-, Wald- und Wiesen-Parodontitis bei einer internistisch unauffälligen Patientin handelt, wird hier IMHO mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Gruß
Kai Müller