Balkon: Boden neu gestalten

Hallo, liebe Experten des schönen Wohnens,

es ist zwar nur im weitesten Sinne "Innen"architektur, aber da ich das alles nicht selber machen will, um was es nun eght, passt es hier wohl besser her als ins Handwerk… :smile:

der Balkon in meiner ganz bald neuen Wohnung hat einen Boden aus quadratischen Stein- oder Betonplatten (was es genau ist, kann ich nicht sagen) oder ähnlichem.
Mir gefällt Holz zum drauf Wohnen aber einfach viel besser.
Gibt es eine Möglichkeit, „nachrüsten“ (bzw. nachrüsten zu lassen), also, ohne den Boden, der nun da liegt, zu beschädigen oder auszutauschen (Mietwohnung…), einen Holzboden drüberzulegen?
Wer hat von euch schon Erfahrungen mit so einer Aktion, was muss man beachten? Oder ist es überhaupt keine gute Idee?
Der Balkon ist ca. 10 qm groß und ca. 3,5m breit und 2,5m lang. Er ist bis auf einen kleinen Streifen vorne überdacht, allerdings ist es die Wetterseite.
Vielleicht kann mir jemand Erfahrungen, Does and Don’ts, Links auf einschlägige Seiten verraten?
Ein bissl off topic, aber da es eine gerade zu krankhafte Arachnophobie gibt - steht zu befürchten, dass die guten Tierchen unter solchen Brettern sehr verstärkt fröhliche Urständ feiern als vergleichsweise auf einer „normalen“ Terrasse? :frowning:

Danke euch für jeden Kommentar!! :smile:
Lg und schönen Sonntag Abend,
Elisabeth

Liebe Elisabeth

Für die Mietwohnung würde ich dir Module empfehlen, die du wieder mitnehmen kannst. Hier siehst du welche:
http://www.rueggerholz.ch/produkte/holzboden/holzbod…
Es gibt jede Menge Hersteller, du findest sicher einen in D. , auch diverse Baumärkte bieten solche Holzroste an, allerdings nicht mit verstellbarem Niveau (Wenn dein Untergrund aus Stein besteht, brauchst du das eigentlich auch nicht). Wichtig ist eine Imprägnierung, welche bei den billigeren Produkten leider immer etwas grünlich-seltsam aussieht (weshalb weiss ich nicht).
Es kommt dann noch darauf an, wie dick das Ganze ist und wie viel Platz du bei der Türschwelle hast. Ich würde die Oberkante der Türschwelle nicht überschreiten, denn das gibt eine permanente Stolperfalle, die du sicher gerade dann vergisst, wenn du mit einem Tablett voller Gläser hinaus willst :wink:.

Die von dir befürchtete Spinnen-Vermehrung richtet sich nach dem Nahrungsangebot. Fakt ist, dass Spinnen mit anderen lästigen Insekten kurzen Prozess machen, wie auch mit ihresgleichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die „Duldung“ einer grossen Spinne das Auftreten vieler kleiner verhindert.
Ich glaube, es lässt sich keine Ferndiagnose stellen, was unter dem Holzboden alles gedeiht. Was sich bei entsprechender Feuchtigkeit mit Sicherheit gut im Zwischenbodenbereich ansiedelt, sind Asseln. Doch auch die werden von Spinnen ausgesaugt und so dezimiert (selbst erlebt in einem feuchten Treppenaufgang - nach einem halben Jahr „Spinnenhege“ war die Plage vorbei)
Zu den Achtbeinern kann ich generell raten: es lohnt sich, eine Desensibilisierung zu machen. Spinnen sind ÜBERALL, relativ spezialisiert und vor allem zahlreich. Es ist befreiend, wenn man vor dieser Armada keine Angst mehr haben muss (glaub mir, ich weiss genau, wovon ich rede …).

Liebe Grüsse
Luisa

Hallo,

Gibt es eine Möglichkeit, „nachrüsten“ (bzw. nachrüsten zu
lassen), also, ohne den Boden, der nun da liegt, zu
beschädigen oder auszutauschen (Mietwohnung…), einen
Holzboden drüberzulegen?

das geht. Wir haben das schon bei einer „gefliesten“ Terrase gemacht, da kamen Bankirai-Bretter drüber. Das steht nun schon seit etwa 8 Jahren so, ohne Probleme. Man sollte nur die Bretter nicht direkt auf den Boden legen, ein bisschen Platz muss zum Abfließen von Regenwasser etc. bleiben.

Wer hat von euch schon Erfahrungen mit so einer Aktion, was
muss man beachten? Oder ist es überhaupt keine gute Idee?

Also bei uns war es so, dass die Balken auf denen dann das Bankirai (wird das überhaupt so geschrieben?) verlegt wurde „festgeschraubt“ wurde (also Löcher in die Fliesen), deswegen nehm ich mal an, dass die Fliesen später nicht mehr zu gebrauchen sind wenn man das Holz wieder entfernt.

Vielleicht kann mir jemand Erfahrungen, Does and Don’ts, Links
auf einschlägige Seiten verraten?

Ich würde dir Bankirai-Fliesen empfehlen. Das sind Quadrate in der Größe von 30 x 30 oder 50 x 50 cm (andere gibts vielleicht auch) aus Bankirai-Holz (welch Überraschung :wink:, oben ein paar Latten, untendrunter die Querverstrebung dafür. Die werden dann einfach aneinandergelegt. Das müsste also auch ohne Beschädigungen des unteren Bodens machbar sein. Man könnte auch einen Teil mit diesen Fliesen auslegen und die Ränder des Balkons zB mit Kies füllen, das gibt nochmal eine besondere Note.

Ein bissl off topic, aber da es eine gerade zu krankhafte
Arachnophobie gibt - steht zu befürchten, dass die guten
Tierchen unter solchen Brettern sehr verstärkt fröhliche
Urständ feiern als vergleichsweise auf einer „normalen“
Terrasse? :frowning:

Öhm… ja. Legst man Latten oder diese Platten hin haben die Tiere ja eine viel bessere Fläche (Zwischenraum zwischen Holz und Boden) zum Krabbeln, Spinnen usw. Das könnte man vielleicht mit Kies oder Sand unter dem Holz vermeiden, da weiß ich allerdings nicht wie es dann mit dem Wasserabfluss steht. Im schlimmsten Fall steht eben bei jedem Regen der Balkon unter Wasser :-/
Aber als jemand, der auch keine Spinnen mag kann ich sagen, dass mich die Spinnen nie wirklich gestört haben. Ja, man sieht ab und an mal welche über das Holz flitzen aber das sieht man ja im Gras auch mal. Ganz ohne Spinnen geht es eben nie.

Liebe Grüße,
Sue

Hallo Elisabeth,

Was Du beim „Belag“ mit Holzplatten/paletten nicht außer Acht lassen solltest: die Teile sind wahrscheinlich (zumindest meiner Ansicht nach) nicht niedriger als 4 cm. Um diesen Wert „erniedrigen“ sich auch die Balkongeländer! Also: sie werden natürlich nicht wirklich niedriger, aber auf dem Balkon stehst Du höher. Wenn Du Kinder hast dann solltest Du da vorher drüber nachdenken!

Grüße
HylTox

Liebe Luisa,
danke, dass DU Dich auch dieser meiner Frage annimmst :smile:
Die Module sind eine gute Idee, ich hab an so etwas auch schon gedacht, bin beruhigt, dass es das wirklich gibt. Danke für den link, ja, so etwas wäre schön praktisch… Jetzt weiß ich, wonach ich mich hier im fachhandel durchfragen kann, danke!

Danke auch zur Einschätzung des Kleintiergedeihens, allzu feucht sollte es dank Überdachung nicht werden, gelegentlich eintreffender seitlich fallender Regen kann natürlich schon vorkommen.
Desensibiliserung wäre wahrscheinlich wirklich eine Idee, nur wie überleb ich das?? :wink: Was meinst Du mit: „Spinnen sind relativ spezialisiert“? - worauf sie definitiv spezialisiert sind, ist, mir Angst zu machen. Das können sie sogar perfekt. Aber das meintest Du wahrscheinlich nicht… :wink:

Lieben Gruß zurück und herzlichen Dank für Deine sehr hilfreichen Anregungen!

Elisabeth

Danke, Sue,
dem Tipp mit den Holzfliesen werd ich nachgehen, das ist das, was ich suche. Die Holzart, die Du nennst, klingt auch gut, hab mich grad im Netz ein wenig schlau gemacht…
Wg Spinnenzuzug: genau das meinte ich, ob so eine weitere Schicht plus Zwischenräumen von diesem und jenem Getier gewissermaßen als geförderter Wohnbau verstanden wird. Aber dass mti Spinnen etc. generell zu rechnen ist, immer und überall, das weiß ich leider… :frowning:

Danke für Deine Hinweise!
Lg,
Elisabeth

Danke HylTox,
die Höhe ist tatsächlich etwas, worauf man achten muss, allerdings betreffend Schwelle an der Tür. Kinder sind von meinen Umgestaltungsplänen keine betroffen. Ist aber auf jeden Fall etwas, was ich für evt. Besuch von jungen Damen und Herren im Auge behalten werde.
Merci! :smile:
Lg,
Elisabeth

Spinnendesensibilisierung
Hai, Elisabeth,

zunächst mal ein kurzer Exkurs, wie ich von der begeisterten Spinnen-Fängerin zur Phobikerin wurde: ich war 11, als wir ins Berliner Aquarium gingen. Dort hatten wir das Glück, der Fütterung der Achtbeiner beizuwohnen und vom Pfleger jede Menge Detailwissen verpasst zu bekommen, z.B. „…diese Spinne ist eine der wenigen tötlichen Arten - wir haben extra ein Antidot hier, ins Krankenhaus zu fahren, würde zu lange dauern…“
Wenige Tage danach brachte mein Vater, der zu der Zeit frühmorgens auf dem Fruchtmarkt arbeitete, eine Bananenstaude mit. Als ich kurz danach aufstand, um mich zur Schule fertigzumachen, robbte plötzlich so ein Vieh genau zwischen meinen Füßen durch unter den Nachtisch - und ich erkannte die Spinne - und mir geisterte der Spruch des Pflegers durch den Kopf - ich schrie…
…und wiederum ein paar Tage später erfuhr ich dann, daß aus dem Schreck in der Morgenstunde eine Phobie entstanden war: ein Klassenkamerad setzte mir eine harmlose Kreuzspinne auf die Schulter und ich flippte total aus und verdrosch ihn - den stärksten Jungen unserer Klasse…
…und ich konnte keine Räume mehr betreten, von denen ich wusste, daß eine Spinne drin sitzt…
…und ich konnte kein Buch anfassen, von dem ich wusste, daß das Bild einer Spinne drin ist…

Wie ich meine Arachnophobie unter Kontrolle bekam:
Schritt 1: mein Bruder musste mir das Bild einer Spinne ins Zimmer hängen - soweit hinter dem Schrank, daß gerade noch ein Bein zu sehen war. *grusel* Langsam gewöhnte ich mich an den Anblick dieses Spinnenbeines und mein Bruder musste das Bild etwas sichtbarer hinhängen. Irgendwann konnte ich mir das Bild ansehen, ohne Herzrasen zu bekommen.
Schritt 2: Filme über Spinnen. Es gibt da einen genialen Zweiteiler von Stern - den sah ich mir an. Na gut, bei ersten Versuch sah ich mir 5 Minuten an, bevor es zuviel wurde - aber nach einigen Anläufen, konnte ich die ganze Dokumentation ohne Panik-Anfall sehen.
Schritt 3: Wieder die Dokumentation über Spinnen - diesmal aber mit Bildschirm anfassen.
Schritt 4: in der freien Natur (also ohne Scheibe dazwischen) Netzspinnen betrachten (die bleiben freundlicherweise in ihren Netzen sitzen)
Schritt 5: am Netz wackeln

Ab Schritt 4 konnte ich Netzspinnen auch im Raum ertragen, nachdem ich mich zu Schritt 5 durchringen konnte, zog eine Spinne in meinem Büro ein und ich begann sie zu füttern. OK - meine Kollegen hielten mich für ziemlich verrückt, wenn ich wiedermal auf Fliegenjagd war („NICHT totschlagen!“) und Egon fütterte, aber mir half’s.

Heute versucht die Panik nur noch kurz hochzukochen, wenn mir mal so ein Spinnentier unerwartet auf die Hand fällt (auf’m Balkon, oder so), was lustigerweise dazu führt, daß mir 'ne Riesennetzspinne im Aquarium nichts mehr ausmacht, ich aber immernoch soetwas wie Furcht empfinde, wenn mir eine 1,5 mm große Springspinne über den Weg läuft hüpft.

Vielleicht hilft diese Methode Dir ja auch - glaub mir, es ist zwar anstrengend, aber es lebt sich entspannter so.

Gruß
Sibylle

2 Like

OT Spinnen
(Liebe MODs, sorry fürs off topic, ich wusste nicht wohin sonst damit. Es kann ja später gelöscht werden, wenns zu unpassend ist)

Liebe Elisabeth

„Spinnen sind relativ spezialisiert“? - worauf sie definitiv
spezialisiert sind, ist, mir Angst zu machen. Das können sie
sogar perfekt. Aber das meintest Du wahrscheinlich nicht… :wink:

Nein, ich meinte die verschiedenen Lebensräume, also nicht nur Netze, die man sieht, sondern Löcher, Höhlen usw. Ich sags nicht um dich zu gruseln, sondern weil bei mir diese Erkenntis der erste Schritt war, um etwas an meiner Spinnenphobie ändern zu wollen: Sie sind wirklich allgegenwärtig.
Aber es ist immer ein definierter Lebensraum und wenn du „deine“ Spinnen kennst, wirst du sehen, dass sie nicht marodierend durch die Gegend ziehen, um dir Angst zu machen, sondern schön dort bleiben, wo sie sich optimal ernähren können.

Was Sibylle zu der Desensibilisierung geschieben hat, ist sehr gut geschildert. Ganz ähnlich habe ich das auch gemacht - erfolgreich. Ich kann dir nur erneut dazu raten.

Viel Glück und weiterhin entspanntes Einrichten bzw. Umziehen.!
Luisa

Hallo,

ich würde Dir wie bereits einige meiner Vorredner auch zu Bangkirai raten, aber nicht als Fliesen, sondern auf eine Unterkonstruktion verschraubt, da dies stabiler ist. Achte aber auf das Gewicht des Holzes. Auch ein Balkon hat nur eine gewisse Tragfähigkeit.

Mit Unterkonstruktion beträgt die Höhe 7 cm (45 mm Konstruktionsholz, 25 mm Brett), die Verschraubung muss mit Edelstahlschrauben erfolgen.

Wenn Dir dies zu teuer ist, kannst Du auch Douglasie nehmen.

Alternativ zu Holz gibt es was neues auf dem Markt, nennt sich FelixTechWood. Ich kenne es persönlich noch nicht.

Gruß

Dieter

Liebe Luisa,
danke :smile:
Du hast wie Sibylle sicher recht, und ich danke Dir nochmals für die Spezialiserung, äh Präzisierung, meine ich…!
Wird schon iorgendwie gehen, und über die Methoden der Heilung werd ich mich informieren…
Lg und Danke
Elisabeth