Balkon - unterschiedliche expertenmeinung

Hallo,

folgende Situation ergibt sich für „meinen“ Balkon (bin Mieter):

Das Haus ist aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Balkon ist gefliest. Vom Hausdach wird etwa die Hälfte der Balkontiefe relativ vor Nässe geschützt (bei Starkregen mit entsprechendem Wind natürlich nicht).

Im Frühjahr habe ich dann festgestellt, dass eine Fliese sich gelöst hatte. Diese Fliese wird nicht begangen oder sonstwie belastet, da sie an der äußersten rechten Ecke sitzt. Darunter war der Kleber weich wie Käse und nass.

Gleichzeitig fing die darunter befindliche Umrandung - das ist wie so ein Fries - des Balkons an, abzubröckeln. Ganze Placken sind inzwischen auf der gesamten Länge des Balkons abgefallen (und in der Ablaufrinne gelandet).

Meine VMin hat daraufhin einen „Experten/Handwerker“, keine Ahnung was der beruflich macht, zu einer Begehung geholt. Dieser hat festgestellt, dass die Fliesen bis zu der Nassgrenze locker sind bzw. sich abgehoben haben, was man beim Beklopfen der Fliesen auch deutlich hört. Er kam zum Ergenis, eine Generalsanierung sei fällig, da auch das Geländer (Metall/Holz) nicht mehr lange sicher befestigt sei in diesem Untergrund. Bei einem anderen Balkon neben meinem fand sich eine ähnliche Situation nur statt der losen Fliese auf der Unterseite ein nasser Fleck.

Ein weiterer „Experte“, von dem ich auch nicht weiss, was er beruflich macht, wurde von der Eigentümergemeinschaft mit einer Begutachtung beauftragt, die lediglich vom Garten aus stattfand. Von dort aus kam man zu dem Ergebnis, dass die abgeplatzten Stellen repariert werden können und die lose Fliese wieder eingeklebt wird, fertig ist der Balkon. Da am Nebenbalkon der nasse Fleck noch keine Tropfbildung aufweise, sei er zu vernachlässigen.

Klar Ferndiagnosen sind schwierig, aber wie würden die Experten hier diese zwei unterschiedlichen Meinungen beurteilen?

Gruß
Nita

flickwerk macht da keinen sinn. runter damit und dann ein belag drauf, der für den außenbereich geeignet ist. fliesen sind das nicht.

gruß inder

Hallo !

Derjenige der eine "Generalsanierung der Balkone einschl. Geländer empfiehlt ist m.E. der richtige Fachmann.
Zumal der andere ja die hohl klingenden Fliesen überhaupt nicht bemerkt hatte !

Das muss wohl alles runter und mit einem komplett neuen Unterbau versehen werden. Bei der Gelegenheit muss geprüft werden wie die Geländerstützen ausschauen,ob man die so lassen kann,oder ob man ein neues Geländersystem anwendet,etwa eines was von der Unterseite der Balkonplatte aus montiert wird. Hat auch für den Belag Vorteile,weil keine Durchdringungen.

MfG
duck313

Hallo!
Ich bin zwar selber kein Experte, aber da meine Verlobte mit dem Balkon ihrer früheren Wohnung auch Probleme mit Wasser unter den Fliesen hatte, meine ich dazu:
Der 1. „Experte“ hat sehr wahrscheinlich recht. In dem Fall müssen die Fliesen ab und auch der Estrich (falls nötig) entfernt werden. Alles andere ist halber Kram und wird auf Dauer nicht helfen. Den 2 „Experten“ mit der Begutachtung vom Garten aus können Sie getrost vergessen! So arbeitet keine seriöse Firma.

Viele Grüße,
Hans

Hi,

die ersten Expertenmeinung kommt wohl am teuersten und ist sicherste.

Die zweite Expertenmeinung sollte kostengünstiger sein, und es besteht die Gefahr, dass mehr oder weniger lange danach, doch komplett sarniert werden muss. Ein Betrachten von nur außen kann auch ein Indiz für weniger Expertentum sein.

Dennoch: Menschen neigen dazu, die sicherste Methode zu wählen. Wieviele Leute werden operiert, weil das den Chrirugen am meisten Geld bringt obwohl es oftmals auch manuelle Therapie täte?!

Eine dritte Meinung einholen?

Was soll der Spass denn kosten?

Davon würde ich es abhängig machen nochmal eine dritte Meinung einzuholen.

Wie wäre es ein Festangebot auf z.B. http://www.my-hammer.de einzuholen?

Ciao,
Romana

Danke
Hallo und danke an alle Antworter!

Da ich, wie gesagt, dort nur Mieter bin, habe ich natürlich keinerlei Einfluss auf die Beauftragung oder den Umfang der Arbeiten. Ich war nur neugierig, wie ihr das so seht, nach meiner Schilderung.

Das einzige, was ich dazutun kann, ist mein visueller Eindruck des Balkons. Und der ist mittelprächtig, sowohl was den Boden, als auch, was das Geländer angeht.

Nichtsdestoweniger ist es natürlich Sache der Eigentümergemeinschaft, die, da Balkone zum Sondereigentum gehören, sich einig sein müssen. Selbstverständlich spielt hier das Geld eine Rolle, warum auch nicht.

Soweit ich verstanden habe, kostet die Minimallösung etwa 2.500 Euronen, die Maximallösung wurde wohl gar nicht erst berechnet, nachdem der zweite „Experte“ Entwarnung gab.

Ich selbst bin der Überzeugung, dass die Reparatur nicht von langem Erfolg gekrönt sein wird. Der Balkon ist einfach nach dieser langen Zeit (von irgendwo in 1960ern bis heute) nicht mehr der frischeste.

Geländer stark verrostet, immer wieder drübergestrichen. Holzteile aufgequollen und verbogen - da immer den Witterungen ausgesetzt. Bodenfliesen teils abgehoben und darunter Nässe. Ausserdem platscht von der Dachrinne bei Starkregen immer das Wasser in Mengen, da die Rinne durch den hohen Baumbestand drumherum dauernd verstopft ist.

Na ja, das einzig Gute ist, dass der Balkon von einem Garten umgeben ist und nicht etwa direkt über einer öffentlichen Straße bzw. einem Bürgersteig. Sollte das Geländer, an dem im übrigen 8 Blumenkästen hängen, mal runtersegeln dann macht es höchstens ein echt großes Loch in den Garten oder zerstört den darunterliegenden Balkon, der aber nie benutzt wird.

Meine VM hat dem zweiten Experten gesagt, sie mache ihn im Fall des Falles verantwortlich.

Warten wir also mal ab!

Gruß
Nita

Hallo Nita,
na, so einfach, wie sich mancher Antwortgeber das hier vorstellt, ist das nicht. In das gleiche Horn stößt im Übrigen auch der 2. Fachmann, wenn ich Deine Hinweise richtig verstanden habe.
3 Dinge sind entscheidend (und die gelockerten Fliesen sind da eigentlich nahezu unbedeutend):
a) die Abdichtung unterhalb der Fliesen muss wiederhergestellt werden
b) die Geländerbefestigung sollte in diesem Zuge der anstehenden Sanierungsmaßnahme -so wie „duck313“ es als Antwort in seinem Beitrag beschrieben hat- außerhalb der Bodenfläche verlegt werden, und
c) muss der Frage nachgegangen werden, warum ein im Außenbereich einzusetzender zementgebundener Fliesenklebstoff weich werden kann.
Möglicherweise ist das ja ein Generalproblem, welches auch die (anscheinend noch festliegenden) Restflächen der Fliesen betreffen könnte.
Lokale Ausbesserungen auf Sparflamme zu sanieren kann bedeuten: es wird hinterher richtig teuer, wenn erst einmal die Folgen der Versäumnisse zutage treten!!
Insofern wäre eine Vollsanierung der Fläche unter Einbezug der vorgenannten technischen Aspekte eine dauerhafte Lösung.
–.-.-.-.-.-.-.-
Gruß: Klaus