Balkonbelag aus Bangkirai-Bodendielen

Hallo Leute!

Demnächst spendiert der Vermieter einen Balkon, der mit Bangkirai belegt werden soll.

Nun die Frage: Wie groß sollten die Fugen zwischen den einzelnen Dielenbrettern (25 x 14,5 x 375 cm) sein? Reichen da 5 mm aus???
Mit wie vielen Schrauben sollte man jedes Brett pro Unterkonstruktion befestigen? 2 Schrauben auf 7 cm Kantholz sind angedacht.

Vielen Dank und viele Grüße
Tanja

Hallo Tanja!

Wie groß sollten die Fugen zwischen den einzelnen Dielenbrettern (25 x 14,5 x 375 cm) sein?

Irgendwas stimmt mit der Maßangabe nicht. Ich nehme an, die Bretter sind 2,5 cm dick, 14,4 cm breit und 375 cm lang.

Reichen da 5 mm aus?

Dazu weiter unten mehr.

Mit wie vielen Schrauben :sollte man jedes Brett pro :Unterkonstruktion befestigen?

An jeder Auflagestelle eines Brettes auf dem darunter liegenden Kantholz verschraubst Du mit 2 Schrauben. Halten würde auch nur eine Schraube, aber die Konstruktion wäre nicht formstabil. Immerhin willst Du den Boden auch hochheben können, um darunter gelegentlich zu fegen und dabei soll die Konstruktion rechteckig bleiben. Deshalb verschraubst Du jede Auflagestelle von Brett und Vierkantholz mit je 2 Schrauben, beim 14,5 cm breiten Brett etwa 3 cm von jeder Außenkante, so daß zwischen den Schrauben etwa 7 cm Abstand ist.

Ganz wichtig: Die Wahl geeigneter Schrauben, Vorbohren und Senken. Sei nicht geizig und verwende keine verzinkten Schrauben, nehme nur Schrauben aus rostfreiem Stahl. In den Brettern wird ausreichend groß vorgebohrt, so daß die Schraubengänge nicht fassen, sondern die Schraube glatt durchrutscht. Außerdem wird jede Bohrung passend für den Schraubenkopf angesenkt. Das machst Du bitte nicht mit einem großen Bohrer, sondern mit einem Senker. Das hat mehrere Gründe: Handelsübliche Bohrer sind mit 110° angeschliffen, der Kopf einer Senkkopfschraube braucht aber eine Senkung mit 90°. Der weitere Grund für die Verwendung eines Senkers liegt darin, daß ein in einer Handbohrmaschine geführter Bohrer sehr leicht dazu neigt, sich schlagartig ins Holz zu ziehen, wobei das Werkstück an der Stelle versaut ist. Mit einem Senker passiert das nicht. Außerdem zieht sich in dem zähen Holz nichts zurecht. Die Werkstücke sind entweder sauber vorgebohrt und alles paßt oder Du würgst Schrauben ab und hast am Ergebnis keine Freude. Schließlich werden Senkungen mit einem großen Bohrer häßlich unrund. Mit einem Senker sieht das Ergebnis deutlich sauberer aus.

Die Gewinde der Schrauben greifen nur in den Kanthölzern. Auch in den Kanthölzern muß vorgebohrt werden und zwar mit dem Kerndurchmesser der Schrauben. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß eine in eine zu enge Bohrung gewürgte Schraube besser hält. Tut sie nicht, der massive Schraubenkern zerstört die Holzstruktur oder reißt ab. Beides ist der Festigkeit der Schraubverbindung sehr abträglich.

Baue den Bretterrost für den Balkon nicht zu eng. Wenn rundherum ein paar Zentimeter Luft sind, wird das gelegentlich Hochnehmen zum Fegen wesentlich erleichtert und Du schrabst dabei nirgends an. Achte darauf, daß von den Kanthölzern keine Wasserabläufe verdeckt werden.

Vorgehensweise: Du legst die Kanthözer auf den Balkon, wobei die Kanthölzer in Fließrichtung des abzuleitenden Regenwassers liegen müssen. Auf die Kanthölzer legst Du die Bodenbretter. Dabei merkst Du, daß Du mit einen bestimmten engen Abstand vermutlich nicht hinkommst. Die Bretter haben eine Toleranz in der Breite und werden auch nicht unbedingt ganz gerade sein. Wichtig ist, daß Wasser ungehindert nach unten ablaufen kann. Etwas mehr Abstand schadet nicht. Füße von Tisch und Stühlen sollten natürlich nicht in den Spalten verschwinden können. Du ordnest Die Bretter so an, daß die geeignete Breite des Bodenbelags entsteht, ohne daß Du ein Brett der Länge nach teilen mußt. Das gilt es zu vermeiden, weil so lange Sägeschnitte in dem zähen Holz mit Heimwerkermethoden nicht wirklich spaßig sind. Hast Du die Bretter verteilt, werden die Bohrungen für die Schrauben angezeichnet. Achte darauf, daß die Bohrungen in allen Brettern auf einem Kantholz sauber in einer Reihe liegen. Wie der Bulle pißt verteilte Schrauben sehen hinterher nicht gut aus. Nun bohrst Du mit dem dünneren Bohrer, dessen Durchmesser dem Kerndurchmesser der Schrauben entspricht, durch die Bretter bis ins Kantholz durch. Danach nimmst Du die Bretter hoch (vorher numerieren, damit nichts verwechselt wird) und bohrst die Bohrungen in den Brettern mit dem größeren Bohrer (der etwas größer als der Schraubendurchmesser ist) nach. Danach die Senkungen für die Schraubenköpfe anbringen. Bretter nach Numerierung wieder auf die Kanthölzer legen und verschrauben. Fertig.

Gruß
Wolfgang

Ergänzungen: Balkonbelag aus Bangkirai-Bodendielen
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die ausführlichen Infos!

Habe mich anscheinend aber nicht vernünftig ausgedrückt. Der Holzboden ist der einzige Belag - da ist nichts drunter - Regenwasser kann so nach unten ablaufen. Die Bodendielen liegen also auf den Kanthölzern und diese liegen auf Stahlträgern in einem umlaufenden Stahlrahmen.
Da ich gerne ganze Dielen verarbeiten möchte (also ohne Längsschnitt) würde ich sie halt gerne so verteilen, dass es passt. das wären entweder 5 mm fugen oder dann 14 mm.
zum besseren verständnis könnte ich auch die zeichnung mailen.

vielen dank und viele grüße
tanja

Hallo Tanja,

5 mm reichen aus, mach Dir aber bitte Abstandsplättchen, damit die Fugen gleichmäßig werden. Zu der umlaufenden Luft, die Wolfgang schon erwähnte, solltest Du zumindest in Längsrichtung, besser rundherum zu jeder Seite 1-2cm Luft lassen. Ansonsten vorgehen, wie von Wolfgang beschrieben.

Viele Grüße
Tom

Hi Tom

ich habe pro Längsrichtung nur 1 Brett, muss also keine Bretten aneinander stoßen. Es geht also um die Fugen längs zum Brett.
Du schreibst aber jetzt einmal von 5 mm und dann in Längsrichtung von 1-2 cm. das verwirrt mich etwas. ;o)

Luft ist genug da zum zirkulieren, da allseitig offen! Wie schon gesagt, bei Bedarf kann ich PDF-Datei mailen.

Wäre nett, wenn du mir das noch mal erklärst.

Also es soll quasi ein Holzdeck werden, dass allseitig von einem Stahlträger begrenzt ist.

Viele Grüße
Tanja

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Hallo!

Du schreibst aber jetzt einmal von 5 mm

Zwischen den Dielen 5 mm Abstand.

und dann in Längsrichtung von :1-2 cm. das verwirrt mich :etwas. ;o)

Am Anfang und Ende eines jeden Brettes wird irgendwas sein, Gemäuer oder eine Stahlkonstruktion. Die Bretter sollen nicht der Länge nach stramm irgendwo eingequetscht sein. Immerhin ist die Konstruktion im Winter Temperaturen bis etwa -25°C und bei direkter Sonneneinstrahlung 60°C und mehr ausgesetzt. Bei solcher großen Temperaturänderung machen sich unterschiedliche Längenausdehnungen verschiedener Baumaterialien bemerkbar. Bei Holz kommen noch heftige Dimensionsveränderungen durch Feuchtigkeit dazu. Holz schwindet beim Austrocknen und zwar unterschiedlich in Länge und Breite. Umgekehrt quillt Holz durch Aufnahme von Feuchtigkeit. „Das Holz arbeitet“ sagt der Volksmund dazu. Die Dimensionsveränderungen durch Temperatur und Feuchtigkeit berücksichtigst Du, indem Du die Bretter nirgends stramm in andere Materialien einfügst. Ist die Stahlkonstruktion des Balkons z. B. 375 cm lang, schneidest Du die Bretter auf 371 cm Länge, so daß an beiden Enden 2 cm Luft bleibt. Auch die Kanthölzer des Unterbaus werden nicht mit Gewalt zwischen Stahlträger gedroschen, sondern mit ein bißchen Luft aufgelegt.

Gruß
Wolfgang

Hallo Tanja,

Wolfgang meinte das aussenherum um das entstehende „Deck“ jeweils 2 cm Luft bleiben soll. Erstens arbeitet das Holz und zweitens wirst du duch wärmeausdehnung im schlimmsten Fall Probleme kriegen. Zwischen den einzelnen Brettern reichen die 5 mm aus.

Uli

So war’s gemeint! :wink: