Bank weiß, daß Kontonummer bei Fremdbank falsch?

Hallo,
heute ist mir etwas seltsames passiert. Nach einem Kauf bei ebay wollte ich überweisen, da „sagt“ mir das Onlinebanking schon bevor ich die TAN eingebe (also noch gar nichts autorisiert ist), daß die Kontonummer des Empfängers falsch ist (war auch so ist inzwischen geklärt).
Nun war das Konto aber bei einer ganz anderen Bank als meines. Ich weiß auch, daß viele Banken Prüfsummen für die Kontonummer verwenden, aber auch, daß das nicht alle machen (sonst könnte ich selbst imo keine zwei Konten haben, die sich nur in einer Ziffer unterscheiden).
Meine Schwester hatte sich vor einigen Wochen auch mal vertippt und das ist erst nach gut einer Woche mit dem entsprechenden Vermerk von der Empfängerbank zurückgekommen.
Wissen die Banken untereinander welche Prüfsummen verwenden und welche nicht oder wie funktioniert das?

Cu Rene

Hallo,

Wissen die Banken untereinander welche Prüfsummen verwenden
und welche nicht oder wie funktioniert das?

die Bundesbank weiß es:
http://www.bundesbank.de/zahlungsverkehr/zahlungsver…

Ich meine, ich hätte auch mal eine Seite der Bundesbank gesehen, auf der aufgeführt war, wer welches Verfahren benutzt.

Gruß
Christian

Guten Morgen!

heute ist mir etwas seltsames passiert. Nach einem Kauf bei
ebay wollte ich überweisen, da „sagt“ mir das Onlinebanking
schon bevor ich die TAN eingebe (also noch gar nichts
autorisiert ist), daß die Kontonummer des Empfängers falsch
ist (war auch so ist inzwischen geklärt).

Jein, Dein Onlinebanking hat Dir nur sagen können, dass die Prüfziffer der Kontonummer zu dieser Bank falsch war. Ob das Konto falsch ist, also nicht existiert, weiß nur die Empfängerbank.

Ich weiß auch, daß viele Banken Prüfsummen für die Kontonummer
verwenden, aber auch, daß das nicht alle machen

Alle Banken in Deutschland sind einer Prüfziffernrechnung zugeordnet. Es gibt derzeit 138 verschiedene Prüfziffernberechnungsverfahren. Ein Verahren davon liefert allerdings tatsächlich immer „richtig“ zurück, was dem gleichkommt, als würde die Bank das nicht nutzen. Das ist das Verfahren 09. Aktuell sind es 779 von 4111 Banken, die dieses Verfahren 09 nutzen, also keine Prüfziffer berechnen.

(sonst könnte
ich selbst imo keine zwei Konten haben, die sich nur in einer
Ziffer unterscheiden).

Da die Prüfziffernberechnungen oft die einzelnen Ziffern der Kontonummer nur mit 1 oder 2 multiplizieren und dann Modulo 10 nehmen (also nur die Einerstelle verwenden), kann es durchaus auch sein, dass zwei verschiedene Ziffern an einer Stelle die selbe Prüfziffer erzeugen (z.B. 1 * 2 MOD 10 = 2 und 6 * 12 MOD 10 = 2).
Es ist also durchaus denkbar, dass es zwei gültige Konten gibt, die sich in nur einer Ziffer unterscheiden. Es gibt ja auch nur 10 Prüfziffern für Millionen möglicher Konten.

Meine Schwester hatte sich vor einigen Wochen auch mal
vertippt und das ist erst nach gut einer Woche mit dem
entsprechenden Vermerk von der Empfängerbank zurückgekommen.

Dafür kann es verschiedene Gründe haben. Eine Überweisung an ein Konto mit falscher Prüfziffer muss nicht abgewiesen werden. Sie kann trotzdem durchgeführt werden. Dabei werden bestimmte Kennzeichen gesetzt, so dass die Empfängerbank sieht, dass sie hier besonderes Augenmerk auf das Konto haben muss. Das kann den Vorteil haben, dass es sich lediglich um einen Zahlendreher handelt. Zusammen mit dem Empfängername kann die Überweisung dann evtl. trotzdem zugeordnet werden.

Wissen die Banken untereinander welche Prüfsummen verwenden
und welche nicht oder wie funktioniert das?

Ja. Es gibt von der Bundesbank eine Bankleitzahlendatei mit allen Banken und auch den verwendeten Prüfziffern darin. Dieser Bestand wird 1x im Quartal auf neusten Stand gebracht und veröffentlicht.

Diese Bestandsdateien kann man hier runterladen: http://www.bundesbank.de/zahlungsverkehr/zahlungsver…
Zu den Prüfziffernberechnungsmethoden steht hier etwas: http://www.bundesbank.de/zahlungsverkehr/zahlungsver…
Da kann man auch die Beschreibung aller Algorithmen zur Prüfziffernberechnung runterladen. Das ist aber nur was für Leute, die nachts von komplexen Algorithmen träumen oder für Leute, die Zahlungsverkehrssoftware für Banken schreiben, die genau solche Prüfungen auch machen.
Ich gehöre zur zweiten Gruppe :wink:

Sind noch Fragen offen? Gerne her damit.

Liebe Grüße,
-Efchen

Moin,

Ich meine, ich hätte auch mal eine Seite der Bundesbank
gesehen, auf der aufgeführt war, wer welches Verfahren
benutzt.

Das steht in der quartalsaktuellen Bankleitzahlendatei, die Du unter http://www.bundesbank.de/zahlungsverkehr/zahlungsver… runterladen kannst.

Die Direktsuche ist links im Menü unter „Direktsuche“, allerdings gibt die keine Prüfziffern aus.

Grüße,
-Efchen

Danke euch beiden,

Jein, Dein Onlinebanking hat Dir nur sagen können, dass die
Prüfziffer der Kontonummer zu dieser Bank falsch war. Ob das
Konto falsch ist, also nicht existiert, weiß nur die
Empfängerbank.

Ist schon klar.

Da die Prüfziffernberechnungen oft die einzelnen Ziffern
der Kontonummer nur mit 1 oder 2 multiplizieren

Das halte ich in diesem Kontext für ungeeignet. Werde mir aber mal ansehen, wie die Bank das macht.

die nachts von komplexen Algorithmen träumen

In anderem Kontext habe ich mich früher auch mit Prüfsummen beschäftigt und finde das immer noch interessant, was manche sich da einfallen lassen (etwa das X bei der ISBN - bzw. Nummern nur so zu generieren, daß sie kein X brauchen).

Sind noch Fragen offen? Gerne her damit.

Wird innerhalb der IBAN (die enthält ja auch Kontonummer und BLZ) auch zusätzlich geprüft oder nur die IBAN als ganzes? Falls letzteres - wirst du dann bald arbeitslos :wink:

Cu Rene

Hallo,

Sind noch Fragen offen? Gerne her damit.

Wird innerhalb der IBAN (die enthält ja auch Kontonummer und
BLZ) auch zusätzlich geprüft oder nur die IBAN als ganzes?
Falls letzteres - wirst du dann bald arbeitslos :wink:

Ich mache nicht nur Prüfziffernrechnungen :wink:

Tatsächlich prüfen wir in der IBAN nur die IBAN, aber mehr ist an der Stelle ja auch nicht vorgeschrieben. Prinzipiell kann das also jeder machen wie er will. Und der Zustrom von nationalen SEPA-Überweisungen hält sich doch auch immer noch extrem in Grenzen.

Grüße,
-Efchen