Banken (D), allwöchentlicher Winterschlaf

Hallo allerseits,

es gab zwar schon einige Antworten hier zu ähnlichen Fragestellungen, aber die Antworten haben mich nicht so recht zufriedengestellt.

Die Frage ist: Mit welchem Recht nehmen zwar die Banken am Samstag und Sonntag online-Anweisungen -insbesondere Überweisungen und Lastschriften- entgegen, führen sie aber erst am Montag aus?

Nehmen wir an, dass der Betrag sich im normalen Bereich, also 0

Hi

es gab zwar schon einige Antworten hier zu ähnlichen
Fragestellungen, aber die Antworten haben mich nicht so recht
zufriedengestellt.

Welche Antwort würde Dich denn zufriedenstellen?

Bzw. warum willst Du unbedingt am Sonntag eine Überweisung durchführen?

Sonntag ist nunmal kein Werktag.

Die obige Frage in anderen Worten: Was müsste der Gesetzgeber
(in (D) oder in (EU)) ändern, damit Banken verpflichtet wären,
die Buchungen auch am WE durchzuführen?

Den Sonntag als arbeitsfreien Tag abschaffen. Aber ich denke, daß das noch nicht mal die EU schaffen wird. Der Aufschrei der Arbeiter, Angestellten, Gewerkschaften, Kirchen usw. wäre da sicherlich unüberhörbar.

Mich fasziniert es ja immer wieder, daß die Leute zwar möglichst ein Gratiskonto haben wollen, aber dafür dann gerne eine Service rund um die Uhr haben möchten.

Gruß
Edith

Hi littlePanda,

Sonntag ist nunmal kein Werktag.

mein Computer kennt keine Werktage, auch der von meiner Bank nicht … und selbst meine Software, die ich für Banken als Freiberufler programmiere, läuft seit über 10 Jahren auch am Wochenende (auch die Teile, die am Wochenende gar nichts machen können, weil z.B. die Deutsche Börse nicht verfügbar ist. Soviel dann zu dem Thema unten, dass die Bank vielleicht Stromsparen muss) …

Wer bitte arbeitet denn (noch) in der Bank manuell an meiner Online Überweisung, damit das Argument mit dem Werktag zählt? (Und das Problem besteht ja auch am Samstag, und der ist in D ein Werktag…)

Mich fasziniert es ja immer wieder, daß die Leute zwar
möglichst ein Gratiskonto haben wollen, aber dafür dann gerne
eine Service rund um die Uhr haben möchten.

Ich hab kein Gratis-Konto, zudem läuft der Rechner in der Bank sowieso und nimmt ja die Überweisung entgegen. Ob der ein paar mWh mehr verbrät, um die Daten korrekt zu verarbeiten und weiterzuleiten, oder nicht ist nebensaechlich … Dieses Argument kann ich also nicht zählen lassen.

Gruss
norsemanna

Hi,

die Lösung liegt abseits von Deinem Fachgebiet IT. Natürlich laufen auch bei den Banken die Rechner durch und es braucht nicht viel Personal für den eigentlichen Massenzahlungsverkehr mit elektronischen Dateien (einige aber doch schon).

Es reicht ja nicht, wenn Deine fiktive Überweisung von Deiner Bank X elektronisch bei der Bank Y ankommt. Die Bank Y wird sagen „Na, und wo ist der Gegenwert ?“. Natürlich wird nicht jede Überweisung verrechnet, aber die Spitzenbeträge. Wie, das kommt auf die jeweiligen Austauscharten und Netze an. Übergreifend wird für die Verrechnung aber die Bundesbank und ihre Filialen gebraucht und die sind am Wochenende zu.

Um der nächsten Frage zuvorzukommen: Nein, keine Bank wird sich darauf einlassen, den Betrag Samstag gutzuschreiben und erst Montag den Gegenwert zu erhalten. Das liegt daran, dass der Empfänger das Valuta Samstag haben will und somit die entsprechende Verzinsung. Selbst wenn die Bundesbank der Empfängerbank die Kohle Samstag zur Verfügung stellen würde, bräuchte die erstmal wieder einen Markt, um das Geld weiterzureichen und nicht tot rumliegen zu lassen.

Ist also alles etwas komplizierter als es aussieht und das war nur sehr grob beschrieben, es gibt auch sicher noch eine Reihe mehr Gründe.

Gruss Hans-Jürgen
***

Dieses
Argument kann ich also nicht zählen lassen.

Von solchen Sätzen fühle ich mich irgendwie nicht motiviert, weitere Argumente anzubringen.

C.

Hi

Dieses Argument kann ich also nicht zählen lassen.

Dann wiederhole ich jetzt meine Frage?
Welche Antwort würde Dich denn zufriedenstellen?

Gruß
Edith

Hi,

Dieses Argument kann ich also nicht zählen lassen.

Dann wiederhole ich jetzt meine Frage?
Welche Antwort würde Dich denn zufriedenstellen?

die Antwort auf meine Frage nach den „rechtlichen Grundlagen“ dafür.

Gibt es die nicht oder ist die Bundesbank so wie unten angedeutet die einzige, die dafuer verantwortlich ist, dann könnte man ja dort ggf. ansetzen.

Gruss
norsemanna

PS Im uebrigen fehlt mir auch der Glaube daran, dass Kleinueberweisungen (wie von mir definiert) bei der Bundesbank - sofern sie denn hier taetig wird - manuell verarbeitet werden.

Von solchen Sätzen fühle ich mich irgendwie nicht motiviert,
weitere Argumente anzubringen.

siehe meine Antwort bei littlePanda.

Gruss
norsemanna

Hi,

die Lösung liegt abseits von Deinem Fachgebiet IT. Natürlich
laufen auch bei den Banken die Rechner durch und es braucht
nicht viel Personal für den eigentlichen Massenzahlungsverkehr
mit elektronischen Dateien (einige aber doch schon).
Übergreifend wird für die Verrechnung aber die Bundesbank und
ihre Filialen gebraucht und die sind am Wochenende zu.

meine Fachgebiete umfassen nicht nur die IT. Die Frage, die hier
offen ist, ist die, ob irgendeiner der genannten „einigen“ denn einen Eingriff in Kleinueberweisungen vornimmt?

-> weiter in meiner Antwort an littlePanda

Gruss
norsemanna

Hi

die Antwort auf meine Frage nach den „rechtlichen Grundlagen“
dafür.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sonntagsruhe#Gesetzlich…

http://bundesrecht.juris.de/arbzg/index.html

Und ob Du es glaubst oder nicht, auch die elektronischen Überweisungswege gehen nicht ganz ohne menschlichen Eingriff. Auch wenn nicht jede Kleinstüberweisung so einem Eingriff bedarf.

Gruß
Edith

Hallöchen,

Gibt es die nicht oder ist die Bundesbank so wie unten
angedeutet die einzige, die dafuer verantwortlich ist, dann
könnte man ja dort ggf. ansetzen.

wenn es Dir nur um die reinen Rechtsgrundlagen geht:
http://bundesrecht.juris.de/bgb/__676a.html

Also: Werktage ohne Sonnabende.

Bei Einwänden gegen die gesetzliche Regelung wende man sich an seinen Bundestagsabgeordneten.

Im übrigen wird natürlich nicht jede einzelne Zahlung manuell bearbeitet, wohl aber durchaus der Ausgang der Datensätze an die Bundesbank. Hinzu kommt, daß es durchaus hilfreich ist, wenn das zahlende Kreditinstitut über das notwendige Guthaben bei der Bundesbank verfügt, um die Zahlungen auch ausführen zu können. Diese Dispositionen erledigen immer noch Menschen.

Gruß
Christian

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Hi Christian,

wenn es Dir nur um die reinen Rechtsgrundlagen geht:
http://bundesrecht.juris.de/bgb/__676a.html
Also: Werktage ohne Sonnabende.

ja, das gilt für die maximale Frist, bei der diese Tage nicht mitzählen. Aber steht auch irgendwo, dass es den Banken oder der Bundesbank untersagt ist, an einem Samstag/Sonntag bzw. Bankfeiertag eine Überweisung (automatisch) auszuführen?

Im übrigen wird natürlich nicht jede einzelne Zahlung manuell
bearbeitet,

Das war auch mein ursprünglicher Gedanke. Ich habe mal 'ne Mio Überweisungen geschätzt deutschlandweit pro Tag, da bräuchten ja die Mitarbeiter sehr lange, wenn sie diese mit sagen wir 20s pro Stück überprüfen müssten (oder halt sehr viele Mitarbeiter, damit die das an einem Tag schaffen)
[gibt es neben meiner Schaetzung auch richtige Zahlen zu der Anzahl der Überweisungen pro Tag?]

wohl aber durchaus der Ausgang der Datensätze an
die Bundesbank.

Widersprichst du hiermit Hans-Juergen (Er schrieb, dass die Bundesbank also deren Mitarbeiter am WE benötigt würden)? Ist also de-facto fuer den „Ausgangs-Check“ der Daten ein lokaler Mitarbeiter in meiner Bank notwendig?

Gruss
norsemanna

Hi,

ja, das gilt für die maximale Frist, bei der diese Tage nicht
mitzählen. Aber steht auch irgendwo, dass es den Banken oder
der Bundesbank untersagt ist, an einem Samstag/Sonntag bzw.
Bankfeiertag eine Überweisung (automatisch) auszuführen?

natürlich nicht.

20s pro Stück überprüfen müssten (oder halt sehr viele
Mitarbeiter, damit die das an einem Tag schaffen)
[gibt es neben meiner Schaetzung auch richtige Zahlen zu der
Anzahl der Überweisungen pro Tag?]

Rechne mal mit 25 Mio.

wohl aber durchaus der Ausgang der Datensätze an
die Bundesbank.

Widersprichst du hiermit Hans-Juergen (Er schrieb, dass die
Bundesbank also deren Mitarbeiter am WE benötigt würden)?

Das schrieb er nicht.

also de-facto fuer den „Ausgangs-Check“ der Daten ein lokaler
Mitarbeiter in meiner Bank notwendig?

Ja sicher. Liquidität ist das wichtigste für ein KI. Da wird man kaum zulassen, daß da alles automatisiert abläuft. Neben der reinen Dispositioni müssen die Sammelbuchungen auch autorisiert werden. Mal abgesehen davon, daß es jemanden geben muß, der bei Unregelmäßigkeiten eingreift, d.h. wenn bspw. ein Konto durch die Überweisung in die Überziehung laufen würde, Daten nicht stimmen oder unvollständig sind usw.

Ich weiß im übrigen überhaupt nicht, worüber Du Dich aufregst. Praktisch keine Dienstleistung auf diesem Planeten wird rund um die Uhr erbracht.

Gruß
Christian

Hi,

Das schrieb er nicht.

„Übergreifend wird für die Verrechnung aber die Bundesbank und ihre Filialen gebraucht und die sind am Wochenende zu.“

Das schrieb er also doch, und somit doch wohl implizit, dass Leute da sein muessen…

Ich weiß im übrigen überhaupt nicht, worüber Du Dich aufregst.
Praktisch keine Dienstleistung auf diesem Planeten wird rund
um die Uhr erbracht.

Also: ich als Freiberufler stehe 7*24h, im wesentlichen für Banken, zur Verfügung … [und damit sollte dieser Absatz ohne flame-war beendet sein]

Gruss
norsemanna

Das schrieb er nicht.

„Übergreifend wird für die Verrechnung aber die Bundesbank und
ihre Filialen gebraucht und die sind am Wochenende zu.“

Das schrieb er also doch, und somit doch wohl implizit, dass
Leute da sein muessen…

Ich verstehe immer noch nicht, wieso das dem widersprechen soll, was ich geschrieben habe.

Ich weiß im übrigen überhaupt nicht, worüber Du Dich aufregst.
Praktisch keine Dienstleistung auf diesem Planeten wird rund
um die Uhr erbracht.

Also: ich als Freiberufler stehe 7*24h, im wesentlichen für
Banken, zur Verfügung …

Du sitzt aber im Zweifel nicht in einem Büro in einem großen Gebäude, das bewacht und geheizt wird, in dem es EDV-Leute, funktionierende Aufzüge und Ersthelfer geben muß. Daß auf der Welt ständig zigtausend Leute in Rufbereitschaft sind, kann ja wohl kaum der Maßstab für Kreditinstitute, Versicherungen, Warenhäuser oder Rechtsanwälte sein.

Gruß
Christian

1 „Gefällt mir“

Huhu,

„Übergreifend wird für die Verrechnung aber die Bundesbank und
ihre Filialen gebraucht und die sind am Wochenende zu.“

Das schrieb er also doch, und somit doch wohl implizit, dass
Leute da sein muessen…

Nein, da steht, dass am Wochenende die Bundesbank und ihre Filialen zu sind. Das impliziert, dass in dem Fall, dass irgendeine Bank am Wochenende eine Überweisung bearbeiten will, sie bei der Bundesbank niemanden vorfindet. Weil die Banken aber wissen, dass da niemand da ist, versuchen sie es gar nicht erst.

Die Franzi

Hi,
aber christian … hast Du noch nicht begriffen, dass er wichtig ist? er ist ein Steuerzahler und Unternehmer, er zahlt also mein Gehalt und Deine Rente und stellt sich rund um die Uhr der Wirtschaftskrise entgegen. Dan kann man doch wohl ein klein bisschen Entgegenkommen seitens der Bundesbank erwarten.

Die Franzi

Hi

Das schrieb er also doch, und somit doch wohl implizit, dass
Leute da sein muessen…

Ich verstehe immer noch nicht, wieso das dem widersprechen
soll, was ich geschrieben habe.

Tja, der Fragesteller schrieb ja schon im Ausgangsposting, daß ihn bisherige Antworten auf seine Frage nicht zufrieden gestellt haben. Ist diesmal wohl nicht anders.
Ist ja schon ein Jammer, wenn man nicht die Antworten zu hören bekommt, die man hören will. Sowas kann einem dann ja auch nicht zufriedenstellen.

Gruß
Edith

Hi,

Ist ja schon ein Jammer, wenn man nicht die Antworten zu hören
bekommt, die man hören will. Sowas kann einem dann ja auch
nicht zufriedenstellen.

die Antworten stellen deshalb nicht zufrieden, weil

  1. in einigen Antworten nicht auf meine Fragen geantwortet wurde und Hauptziel in wer-weiss-was doch sein sollte, offene Fragen zu beantworten, anstatt den Fragesteller zu diskreditieren.

Beispiele: dein Kommentar bzgl. den Leuten, die ein Gratiskonto und Fullservice haben wollen, war primär off-topic. Auch der Arbeitsschutz trifft hier nicht zu, denn man könnte anfallende Arbeiten durchaus durch Freiberufler erledigen lassen, für die dieses Gesetz nicht gilt, respektive den Gesetzgeber die Ausnahmen erweitern lassen [Dass dieses den Bankmitarbeitern nicht gefällt, ist mir schon klar]. Man könnte all dieses aber in einem separaten Thread diskutieren.

  1. in den unterschiedlichen Posting es lange Zeit nicht klar war, wer tatsächlich verantwortlich ist (d.h. unterschiedlichen Leuten die Verantwortung zugeschoben wurde. Das ist ein generelles Grundübel in der Deutschland und wird von mir - auch im Berufsleben - mit einer „Nachfrage“ „bestraft“)

  2. die Frage, ob und was man (rechtlich) machen kann, um dieses zu ändern, im wesentlichen gar nicht beantwortet wurde (die Frage ist ja wohl doch: „Was kann der Gesetzgeber machen“ nicht „Was kann ich machen?“

Es hat im uebrigen nicht damit zu tun, ob ich wichtig bin oder nicht (und die Frage war im übrigen auch ohne konkreten Anlass gestellt). Der Kommentar einer Parallelposterin diesbezueglich war vollstaendig daneben und off-topic, insbesondere habe ich auch keinen Kommentar zu der Leistung von Bankangestellten, Bundesbankangestellen, RCO Mitarbeitern oder Lehrerinnen abgegeben.

Gruss
norsemanna

Hallöchen,

Beispiele: dein Kommentar bzgl. den Leuten, die ein
Gratiskonto und Fullservice haben wollen, war primär
off-topic.

nicht wirklich. Die Personalaufwendungen stellen die entscheidende Aufwandsposition bei den Kreditinstituten dar. Weiterhin ist der Zahlungsverkehr bei den meisten Kreditinstituten ein defizitärer Bereich. Und nicht zuletzt wollen die Kunden immer weniger bis gar nichts bezahlen.

Daraus ergibt sich unmittelbar, daß es keinen Anreiz dafür gibt, am Wochenende Zahlungsverkehrsdienstleistungen anzubieten.

den Gesetzgeber die Ausnahmen erweitern lassen [Dass dieses
den Bankmitarbeitern nicht gefällt, ist mir schon klar].

Nicht zwangsläufig. Ich selbst hätte jedenfalls nichts dagegen, den normalen Wochenrhythmus zu verlassen.

  1. in den unterschiedlichen Posting es lange Zeit nicht klar
    war, wer tatsächlich verantwortlich ist (d.h.
    unterschiedlichen Leuten die Verantwortung zugeschoben wurde.

Du solltest in Erwägung ziehen, daß das keine monokausale Veranstaltung ist. Von Verantwortung zuschieben kann im übrigen nicht die Rede sein, schließlich bist der einzige, der den aktuellen Zustand kritisiert hast und dafür auch noch jemanden verantwortlich machen will.

Das ist ein generelles Grundübel in der Deutschland

Was für ein Nonsens.

  1. die Frage, ob und was man (rechtlich) machen kann, um
    dieses zu ändern, im wesentlichen gar nicht beantwortet wurde
    (die Frage ist ja wohl doch: „Was kann der Gesetzgeber machen“
    nicht „Was kann ich machen?“

Warum sollte der Gesetzgeber etwas machen? Das betrifft weder die öffentliche Ordnung und Sicherheit noch irgendein anderes Gebiet, um das sich der Staat kümmern würde. Wenn ein Kreditinstitut beschließt, am WE Zahlungsverkehrsdienstleistungen zu erbringen, kann es das auch machen, wenn es ohne Bundesbank klarkommt.

Gruß
Christian