Hallo,
die EU strebt an, dass bei insolvenzgefaehrdeten Banke (zuerst) die Eigentuemer zur Kasse gebeten werden.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bank…
Wie soll das gehen? Eine Bank hat Aktien herausgegeben, diese sind im Umlauf. Das Emissionsgeld hat die Bank verspielt, jetzt kurz vor der Insolvenz.
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Werden nun die Aktien wertlos, zahlen zwar die Eigentuemer mit Verlusten, aber nicht an die Bank. Die Bank bekommt kein Geld zusaetzlich aus den Aktien.
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Beteiligung der Eigentuemer, dummes Geschwaetz? Um unwissende Sparer zu beruhigen? Damit sie zustimmen, dass man ihnen die Sparkonten leerraeumt?
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Gruss Helmut
Hallo Helmut!
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bank…
Wie soll das gehen? …
Werden nun die Aktien wertlos, zahlen zwar die Eigentuemer mit
Verlusten…
Das vollständige Zitat: „Die Beteiligung von Eigentümern, nachrangigen Anleihegläubigern und dann ungesicherten Anlegern muss der Normalfall sein, wenn ein Finanzinstitut in eine Schieflage gerät.“ Hervorhebung von mir
Gruß
Wolfgang
Hallo,
Werden nun die Aktien wertlos, zahlen zwar die Eigentuemer mit
Verlusten, aber nicht an die Bank. Die Bank bekommt kein Geld
zusaetzlich aus den Aktien.
in solchen Fällen wird eine Kapitalherabsetzung nebst anschließender Kapitalerhöhung durchgeführt. Die Kapitalerhöhung erfolgt dann zu einem Kurs, der über dem aktuellen Börsenkurs liegt und der vorher zwischen Gläubigern, Eigentümern und ggfs. Insolvenzverwalter ausgehandelt wird. Das ist bei „normalen“ Unternehmen Usus und es gibt keinen Grund, warum das bei Kreditinstituten nicht genauso funktionieren sollte.
Die Gläubiger und Eigentümer haben in diesem Fall die Möglichkeit, zwischen Totalverlust und Teilnahme an der Kapitalerhöhung zu entscheiden.
Prominente Fälle, bei denen das funktioniert hat, sind bspw. die Metallgesellschaft und Südmilch.
Beteiligung der Eigentuemer, dummes Geschwaetz? Um unwissende
Sparer zu beruhigen? Damit sie zustimmen, dass man ihnen die
Sparkonten leerraeumt?
Ich halte es für hilfreicher, erst Informationen einzuholen und dann seine Schlußfolgerungen zu ziehen.
Gruß
C.
Einen Fall gab es mal. Da waren reichere Kunden schlecht dran.
Geschäftsfelder
Hallo,
Das ist bei „normalen“ Unternehmen Usus und es gibt keinen
Grund, warum das bei Kreditinstituten nicht genauso
funktionieren sollte.
[…]
Prominente Fälle, bei denen das funktioniert hat, sind bspw.
die Metallgesellschaft und Südmilch.
Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht (wenn auch nur einen psychologischen), ob ein Molkereiunternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gerät, oder ein Unternehmen, dass mit _Finanz_dienstleistungen sein Geld verdienen will in finanzielle Schwierigkeiten gerät.
Wer würde schon in ein Architekturbüro investieren, dass in Schieflage geraten ist, weil das (selbst geplante) Bürogebäude eingestürzt ist, wenn du verstehst was ich meine.
Klar geht es sowohl bei der Molkerei als auch bei der Bank ums Geldverdienen, das ändert nichts daran, dass die Kernkompetenz einer Molkerei durch eine Insolvenz weit weniger in Frage gestellt ist als bei einer Bank.
Gruß
Anwar
Hallo,
Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht (wenn auch
nur einen psychologischen), ob ein Molkereiunternehmen in
finanzielle Schwierigkeiten gerät, oder ein Unternehmen, dass
mit _Finanz_dienstleistungen sein Geld verdienen will in
finanzielle Schwierigkeiten gerät.
nur weil ein Kreditinstitut in Schwierigkeiten kommt, heißt das nicht, daß das Geschäftsmodell nicht funktioniert. Neben der Prostitution ist das Verleihen von Geld eines der wenigen Geschäftsmodelle, das immer funktionieren wird. Kreditinstitute sind Händler: sie kaufen eine Ware billiger ein als sie sie verkaufen und diese Ware kommt im Gegensatz zu anderen Waren nicht aus der Mode, sie verdirbt nicht und sie wird praktisch von jedem gebraucht.
Aus diesem Grunde geraten Kreditinstitute in der Regel in Schwierigkeiten, weil sie sich mit Einzelrisiken verhoben haben und nicht, weil das gesamte Geschäftsmodell nichts taugt.
Gruß
C.
Moin,
diese Ware […] verdirbt nicht
Wie würdest du denn eine Währungsabwertung anders bezeichnen? Wenn die Währung 2:1 gewechselt wird, sind eben 50% deiner Ware „verdorben“.
Aus diesem Grunde geraten Kreditinstitute in der Regel in
Schwierigkeiten, weil sie sich mit Einzelrisiken verhoben
haben und nicht, weil das gesamte Geschäftsmodell nichts
taugt.
Es geht weniger um das Geschäftsmodell, als viel mehr um die Kompetenz derer, die dieses Modell umsetzen sollen. Und wenn es mit der nicht weit her ist, hilft auch das beste Geschäftsmodell nicht. Egal ob es sich dabei um Opel oder Commerzbank handelt.
Gruß
Anwar
Hallo,
diese Ware […] verdirbt nicht
Wie würdest du denn eine Währungsabwertung anders bezeichnen?
Wenn die Währung 2:1 gewechselt wird, sind eben 50% deiner
Ware „verdorben“.
ich wollte eigentlich mehr darauf hinaus, daß Händler das Problem haben, daß auf Lager befindliche Ware aufgrund von sich verändernden Moden oder mangelnder Haltbarkeit an Wert verlieren kann. Das passiert einem Kreditinstitut nicht, wenn man von eventuellen Forderungsfällen absieht. Aber auch eine Währungsabwertung macht einem Kreditinstitut nicht viel aus, weil Vermögen und Schulden in diesem Fall gleichermaßen an Wert verlieren.
Aus diesem Grunde geraten Kreditinstitute in der Regel in
Schwierigkeiten, weil sie sich mit Einzelrisiken verhoben
haben und nicht, weil das gesamte Geschäftsmodell nichts
taugt.Es geht weniger um das Geschäftsmodell, als viel mehr um die
Kompetenz derer, die dieses Modell umsetzen sollen. Und wenn
es mit der nicht weit her ist, hilft auch das beste
Geschäftsmodell nicht. Egal ob es sich dabei um Opel oder
Commerzbank handelt.
Jenseits der Medien und der restlichen Öffentlichkeit wird allgemein schon verstanden, daß die Ursache von Schwierigkeiten in der Regel kein institutionelles Versagen vorliegt, sondern das Fehlverhalten Einzelner oder einiger weniger (Nick Leeson, Jerome Kerviel, die Goldjungs von Herstatt oder eben die Investmentbanker).
Aus diesem Grunde gab es in den allermeisten Fällen auch immer Investoren, die im Ernstfall Kreditinstitute in Schwierigkeiten ganz oder vollständig übernommen haben bzw. frisches Geld investierten. Selbst bei den Lehman Brüdern gab es reichlich potentielle Investoren, nur hat man sich einerseits über den Preis bzw. andererseits über die Modalitäten in der Kürze der Zeit nicht einigen können.
Gruß
C.