Moin,
Wäre mal spannend, zu untersuchen, wie reich oder arm denn die
Entführer sind. So wie ich Dich versteh, leitest Du eine
Zunahme der Entführungsquote aus der Vergrößerung der Schere
zwischen arm und reich her.
Hat Deine rudimentäre Logik eigentlich auch eine annähernd
wissenschaftliche Unterfütterung?
zuerst mal, finde ich es zum kotzen, dass manche immer gleich
den Gesprächspartner als dumm hinstellen, wenn er etwas
unpassendes sagt.
Nichts liegt mir ferner, da fühlst Du Dich nun zu Unrecht angegriffen. Nur hast Du vorher jeden anderen, der nicht Deiner Meinung ist, bezichtigt, nicht (rudimentär) logisch denken zu können. Ich halte nur Deine logischen Schlussfolgerungen erst mal für Behauptungen und hätte sie gern näher erklärt. Das tust Du ja im folgenden:
Trotzdem eine Antwort:
Wenn die Reichen immer reicher werden, steigen die möglichen
Gründe für einen erpresserischen Menschenraub.
Schon die Behauptung erschließt sich mir nicht. Die Zahl der möglichen Opfer hat m. E. keine Auswirkung auf die Zahl der Täter. Das meine ich damit: Dir scheint das eine logische Schlussfolgerung zu sein, für mich ist sie das nicht. Gibt es z. B. eine Abhängigkeit von Anzahl der Banken in einem Bezirk zu der Zahl der Überfälle?
Wenn die Polizei immer weniger Personal hat, sinken die Gründe
gegen einen erpresserischen Menschenraub.
Kommt auf die Effektivität des einzelnen Polizisten an. Die Kriminaltechnik hat ja in den letzten Jahren merklich an Qualität gewonnen (dazu muss man nicht mal CSI schauen). Die Methoden der Strafverfolgung wurden auch besser oder die Zusammenarbeit mit Telefongesellschaften (wenn auch nicht immer freiwillig).
Nun nehmen wir mal an, dass die Verteilung der
Gewaltbereitschaft oder die kriminelle Energie nicht digital
verteilt ist (die einen sind super-brav, die anderen
super-gewalttätig), sondern dass es da einen fließenden
Übergang gibt.
Von denjenigen Menschen, die gestern gerade noch auf der
friedlichen Lösung der Risiko-Gewinn-Gleichung standen, sind
heutige einige auf der Verbrecherseite. Und zwar nicht, weil
sich ihr Gewissen verändert hat, sondern weil die Anreize und
das Risiko sich geändert hat.
Und genau dieser Logik folge ich nicht. Sonst hätte sich die Quote in den letzten Jahren doch erhöhen müssen. Ich hab auf die Schnelle nur diese Statistik gefunden, scheint aber insofern echt zu sein, weil ein Anbieter von Sicherheitsleistungen sicher nicht nach unten korrigiert:
http://www.i-b-s-a.com/statistik1.html
Gestiegen sind die Zahlen ja nicht gerade. Und die wirklich spektakulären Fälle waren in den letzten Jahren auch nicht bekannt. Und selbst in dem oben angesprochenen Fall hat die Geldübergabe nicht geklappt. Daher denke ich, Entführungen werden sicher nicht die bevorzugte Art des Verbrechens in den nächsten Jahren werden. Dazu haben sich andere Methoden besser entwickelt, und da bin ich ja schon fast wieder bei Dir. Da ist eine mangelnde Polizeipräsenz wesentlich schädlicher als ausgerechnet bei Entführungen.
Mit der Schere zwischen Arm und Reich hat das zwar etwas zu
tun, aber es gibt sehr viele die oben beschriebene Grenze
beeinflussende Faktoren.
Sodele, wissenschaftlich genug?
Erklärt zumindest einige Deiner Gedanken besser, danke dafür. Nur folge ich Dir nach wie vor nicht. Du ziehst Schlussfolgerungen, die Dir und sicher vielen anderen logisch erscheinen mögen, die ich aber anzweifle. Und solange diese von Dir mit Zahlen aus der bisherigen Entwicklung nicht gestützt werden, ist Deine Logik nicht bewiesen. Wissenschaftliche Arbeit ist was anderes.
Gruß
ALex