Hallo;
keine Ahnung ob ich mit meiner Frage zum Thema „Baurecht“ hier richtig bin - ich versuch es mal und hoffe auf Rat :smile …
Folgender Sachverhalt :
Bekannte von mir wohnen in ein em kleinen Dorf in Thüringen, seit Jahrhunderten wurden da die Häuser quasi „Wand an Wand“ gebaut. Die 2 betreffenden Nachbarhäuser bauten in den 80ziger Jahren (also noch zu DDR-Zeiten) ihre angrenzenden Scheunen zurück und „wandelten“ diese in Nutzbauten (also Werkstätten, Garagen etc.) mit jeweils einem Flachdach um. Die Anbauten stehen auch wieder Wand-an-Wand.
Beide verfügen über jeweilige genehmigte Bauanträge, deren jeweiles Zustandekommen allerdings heute nicht mehr im Detail zu klären ist.
Im Bauantrag des Nachbarn aus dem Jahre 1984 ist ein ca. 2m hoher festgemauerter Schornstein eingezeichnet, welcher damals schon nur rund 5m-Luftlinie vom Wohnzimmer meiner Bekannten entfernt stand. Das war damals schon ein Streitpunkt, aber der Bau war eben genehmigt; wie auch immer.
Anfang der 90iger Jahre - also „nach der Wende“ - wurde im vorderen Bereich des Nachbarhauses eine Ölheizung eingebaut und somit der festgemauerte Schornstein auf dem Anbau unnötig und dieser wurde zum selben Zeitpunkt zurückgebaut.
Das Dach wurde erneuert, neu mit Brettern verschlagen, Schweißbahn drüber - es war quasi über 20 Jahre nix mehr von einem Schornstein zu sehen.
Im inneren des Anbaus war der ehem. Schlot freilich noch vorhanden und so kam der Sohn des ehem. Bauherrn (mittlerweile Eigentümer des Nachbarhauses) auf die Idee, im Anbau einen Holzschwellerofen zu installieren, um damit die Ölheizung zu „unterstützen“ und Öl zu sparen - schließlich wohnt man am eigenen Wald und hat quasi freien Zugriff auf Holz.
Soweit so gut.
Nun hat er dazu im Herbst des letzten Jahres, ohne Absprache mit meinen Bekannten, das Dach wieder geöffnet und an der Stelle des vor über 20 Jahren rückgebauten Schlottes einen ca.2m hohen freistehenden Edelstahlschlot gesetzt, bei dessen Nutzung es nun schön in die Stube meines Bekannten raucht bzw. zumindest bei geöffneten Fenster riecht…
Er beruft sich dabei auf die Baugenehmigung von 1984 - also von vor 32 Jahren! Nochmal : In der Zwischenzeit wurde der Schlot zurückgebaut, das Dach ohne Schlot saniert.
Eine Eingabe auf dem Bauamt erfolgte; die verwiesen auf die Baugenehmigung von 1984 und gaben ohne Vort-Ort-Prüfung dem Nachbarn recht!
Ich habe den Eindruck, das Bauamt geht von einer Sanierung eines vorhandenen Schlotes aus und nicht von einem Neubau!
Frage daher :
Ist es rechtens, dass man sich trotz des o.g. Sachverhaltes des Rückbaus etc. auf eine 32 Jahre alte Baugnehmigung berufen kann, ohne dass das Bauamt dies Vortort abprüft bzw. die Nachbarn gefragt werden müssen?
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
aiktr123