Bauen eines Radarwarngerätes fürs Auto

Hallo,
ich bin ein 21 jähriger Azubi im Metall/Elektrobereich und habe neulich in einer Fernsehsendung ge-sehen, wie Radarwarngeräte fürs Auto angepriesen wurden. Da habe ich mir überlegt, es kann doch nicht so schwer sein, solch ein Gerät nachzubauen, oder? Das einzige, das man braucht sind ein paar Sensoren und Chips und man muss die Frequenz wissen, auf der das Polizeiradar arbeitet.
Nun meine Frage an Euch. Was haltet ihr von diesem Vorhaben? Ist so etwas relativ leicht möglich? Oder seht ihr größere Probleme, wenn ja welche, bei der Umsetzung der Idee? Im Conradkatalog müssten doch alle Teile zu bestellen sein.
Grüße, Matthias.

Hi Matthias,

genau das habe ich mir auch schon überlegt!
Man müsste nur eine Schaltung mit einem Empfänger (Sensor) aufbauen, die dann irgendwas (z.B. LED, Warnsummer, …) ansteuert wenn die entsprechende Frequenz empfangen wird. Ist eigentlich kein Problem!
Allerdings sollte die Reichweite dieser Schaltung schon einige hundert Meter betragen (Verstärker anbauen!)
Die Frequenz mit der der Polizeiradar arbeitet liegt, glaube ich zumindest, bei 9,75 GHz - es gibt aber verschiedene Geräte mit verschiedenen Frequenzen (u.a. wird auch mit Laser(frequenz) „gemessen“)!

Ob das aber legal ist kann ich Dir nicht versprechen!

Gruß

Christian

Hallo Matthias,

ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber schlag es dir aus dem Kopf !!! Nur zur meiner Person, ich studiere Angewandte Physik und bin dabei mein Diplom zu schreiben.
Zunächst einmal was über die Theorie, ein Blitzer sendet ein recht stark konvergierten Radarstrahl aus (wenig streuung) und errechnet über die Laufzeit und den Dopplereffekt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Um nun ein Warngerät zu bauen kann man zwei verschiedene Arten von Sensoren verwenden.
Aktive und passive Sensoren. Aktive Sensoren senden ein Signal und werten die Empfangssignale aus, eben wie ein Radarblitzer. Oder man verwendet passive Sensoren, die die Umgebung nach den gewünschten Signalen „abhorcht“ ohne eigene Signale zu senden.
Aktiv ist die nicht umsetzbar. Oder wie will man ein Radarblitzer indentifizieren ? Passiv hat man meiner Meinung nach mehrere Probleme.

  1. Dadurch das die Detektorstrahlung vom Blitzer sehr zielgerichtet ist. (Schließlich kann die Polizei es auf eine Fahrbahn beschränken), ist der Raum der von den Radarstrahlen „erfüllt“ ist auch sehr klein. Außerhalb des Radarstrahls nimmt die Strahlung exponentiell ab. Das soll bedeuten das man einen sehr fein ansprechenden Sensor braucht.
    Problem dabei ist aber das er auch sehr genau auf die Frequenz des Blitzers eingestellt werden muß, ansonsten wird er jedes Signal das im Umfeld dieser Freuqenz (sagen wir mal +/- 1GHz) liegt detektieren. Willst du das dein Radarwarner bei jedem Handy oder Autoradio oder sonstigen elektrischen Geräten die annähernd in diesem Bereich senden/empfangen, anschlägt.

  2. Problem : der Sensor, Radarwellen sind wie alle anderen Wellen auch Elektro-Magnetische Wellen, d.h. man kann sie mit einem Dipol empfangen. Jetzt stell dir mal vor wie klein die Antenne sein muß um diese Frequenz empfangen zu können, dazu kommen die noch recht kleinen Pegel im Vergleich zum Rauschen und Umgebungsstrahlung, mit denen das Signal empfangen wird. Ich muß zugeben das Elktronik und kabellose Signalübertragung nicht meine Stärken sind aber sehe ich dieses Problem (das der Eletronik und Verarbeitung) als das kleinste Problem.

Im Prinzip hats du recht das du nur einen Empfänger und einen Chip brauchst, aber die Abstimmung und Bauteilauswahl macht’s.

Nur eine Frage, warum meinst du das die Radarwarner die du im Handel erhälst, so teuer sind ? Bestimmt nicht wegen der hohen Importkosten.
Desweiteren kannst du dir ja mal ein paar Testberichte diverser Autozeit- und Verbraucherzeitschriften ansehen (habe leider grad keine zur Hand). Da wirst du feststellen das sie alle als mangelhaft oder maximal als ausreichend getestet worden sind. Eben weil sie viel zu spät oder nicht zuverlässig anschlagen (siehe Problem 1).

Ich will jedoch nicht von deiner Idee abbringen, jedoch gebe ich dir den Tip dich mal ein wenig in die Hochfrequenztechnik und die Wellenphysik einzulesen und dir dann mal Gedanken machen wie du einen Blitzer aufbauen würdest. Erst dann kann man auch schauen wie man Gegenmaßnahmen entwickelt.

Man kann das ganze aber auch von der anderen Seite aufziehen. Indem man versucht ein Material zu entwickeln das die Radarstrahlen nahezu vollständig absorbiert. Aber das ist Materialforschung und die ist nicht ohne, schließlich soll das ganze ja noch als Lack taugen und keine 15cm Stahlplatte sein.

Falls noch Fragen, einfach melden, kein Problem.

Gruß Ingo

…Da habe ich mir
überlegt, es kann doch nicht so schwer sein, solch ein Gerät
nachzubauen, oder? Das einzige, das man braucht sind ein paar
Sensoren und Chips und man muss die Frequenz wissen, auf der
das Polizeiradar arbeitet.
Nun meine Frage an Euch. Was haltet ihr von diesem Vorhaben?
Ist so etwas relativ leicht möglich? Oder seht ihr größere
Probleme, wenn ja welche, bei der Umsetzung der Idee?

Sehr guter Antwort-Artikel (oT)
dennis

Was soll’s denn bringen?
Hi Matthias,

technisch wäre das kein unlösbares Problem, nur wird’s nix helfen. In dem Moment, wo der Radarstrahl Deinen Empfänger trifft, ist schon alles erledigt: gemessen, gerechnet, geknipst. Das Messradar sendet schließlich nicht rundum, sondern ganz gezielt in einem sehr schmalen Winkel. Muss es ja auch, sonst hätte es mehr als ein Fahrzeug im Visier.

Gruß Ralf

einfach nicht so schnell fahren …
das hilft in diesem Fall am meisten,
ist äußerst preiswert in jedem Sinne
(kein Geld für Warngerät, kein Geld für
Strafen, weniger Bezinkosten, weniger
Verschleiß, weniger Reparaturen usw.)

und verlängert das Leben!!!

Gruß Uwi